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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

4. Das erste Geschichtsbuch - S. 88

1892 - Gera : Hofmann
mauern geschleudert. Jetzt wurden nun „Donnerbüchsen" und „Hakenbüchsen" als Kriegswaffen angewandt. Die „Donnerbüchsen" waren unförmliche - Mörser mit einem Zündloche. Das Pulver darin wurde mit einer brennenden Lunte angezündet, die steinerne Kugel mit großer Kraft fortgeschleudert. Die schweren „Hakenbüchsen" oder „Musketen" legten die Soldaten beim Schießen auf die Haken eines Gestells und feuerten sie mit einer brennenden Lunte los. Der Krieg bekam jetzt eine ganz andere Gestalt. Bis dahin hatten die Ritter durch ihre Tapferkeit die Schlachten entschieden oder in ihren Burgen den Feinden getrotzt. Jetzt schützte keine Vs. rnüsfcti« mit y-k°nbüch,°, ®uri und kein Harnisch mehr °°r t . den Kugeln der Kanonen und Mus- feien, -xjetzt siegte, wer die meisten und besten Donner- und Hakenbüchsen, die meisten und geschicktesten Schützen, eine gute Stellung und einen geschickten Führer hatte. Viele Ritter verließen ihre Burgen und zogen in die Städte. Die Burgen verfielen zu Ruinen, die wir noch heute auf vielen Bergen finden. _ Auch der Marktplatz zu Kon stanz am Bodensee erinnert an Friedrich I. Hier wurde er von dem deutschen Kaiser Sigismund seierlich als K'urfüst von Brandenburg eingesetzt. In Konstanz waren damals viele geistliche und weltliche Herren zu einer Kirchenversammlung zusammengekommen, um die vielen Unordnungen in der Kirche abzustellen. Auch der fromme böhmische Prediger Hus, der die Kirche erneuern wollte, wurde vorgeladen, jedoch als Jrrlehrer oder Ketzer verurteilt und 1415 verbrannt, obwohl ihm der Kaiser Sigismund freies Geleit versprochen hatte. Seine Anhänger, die Hussiten, rächten den Tod ihres Meisters auf schreckliche Weise. Sie brachen mit wilden Hausen in die benachbarten Länder und verheerten alles mit Feuer und Schwert. Auch die Mark Branden-burg suchten sie heim, weil Friedrich als Reichsfeldherr gegen sie gezogen war. Gegen den Tod ihres Hus hatte er in Konstanz vergeblich seine Stimme erhoben. Sie belagerten die Stadt Bernau bei Berlin und drohten, sie vom Erdboden zu vertilgen. Aber die Bürger verteidigten sich so tapfer, daß die wilden Feinde die Stadt nicht gewinnen konnten. Endlich vertrieb sie der ooljn des Kurfürsten. Noch heute bewahrt Bentau viele Hussitenwaffen und feiert zur Erinnerung an die Rettung ein Fest. Dasselbe geschieht zu Naumburg an der Saale. Auch diese Stadt belagerten die wilden Hussiten, verschonten sie aber, weil die Kinder in das Lager der Feinde hinauszogen und um Erbarmen baten. Sie wurden freundlich aufgenommen und mit Kirschen, die gerade reif waren, bewirtet. Alljährlich feiert Naumburg noch das Kinder- und Kirfchfest. In manchen Gegenden erinnern Burgen und Ruinen an jene wilde Zeit. Welche sind in deiner Heimat? 2. Wie es damals in der Mark Brandenburg aussah. Die Mark Brandenburg war das nordöstliche Grenzland in Deutschland.

5. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 10

1918 - Berlin : Weidmann
10 2. Die Hohenzollern bis auf den Groen Kurfrsten. auch die trotzige Doppelstadt Berlin-Klln, indem er an der Spree eine Burg anlegte, den ltesten Teil des heutigen Berliner Albrecht Achilles. Schlosses. Sein Bruder und Nachfolger Albrecht Achilles, so zubenannt wegen seiner groen Tapferkeit, erlie ein Haus-gefetz, wonach die Kurmark immer nur an den ltesten Sohn fallen drfe. Denn andere deutsche Fürsten teilten beim Tode oft ihren Besitz unter mehrere Shne und zersplitterten dadurch die Macht Johann Cicero, des Landes. Albrechts Sohn Johann hatte den Beinamen Cicero wegen seiner Fertigkeit im Lateinreden. Er war der erste Kursrst, der seinen Wohnsitz dauernd in den Marken, und zwar meist in Berlin nahm, während sich seine Vorgnger fast immer in ihren sddeutschen Besitzungen und im Reiche aus-gehalten hatten. Joachim I. 7. Joachim I., wie sein Vater ein. Gelehrter, aus den 9mtor' Reichstagen ein vortrefflicher Sprecher, daher N e st o r zubenannt, 1506. grndete 1506 die Universitt Frankfurt (Oder) und machte 1516. das bisherige markgrfliche Hofgericht 1516 zum Kammergericht, das in den Marken die hchsten Entscheidungen treffen sollte. Das Raubwesen des Adels war immer noch nicht er-loschen. Joachim selbst fand einst an der Tr seines Schlaf-gemachs die Drohworte: Jchimke, Jochimke hbe dy, fange wy dy, so hange wy dy." Da griff er fest zu und lie in einem Jahre etwa 70 Ruber, darunter viele vom Adel, ergreifen und hngen. Die Reformation Luthers machte er nicht mit, da er glaubte, die Kirche drfe nur von dem Papste oder dem Kaiser verbessert werden. Aber seine eigene Gemahlin Elisabeth, eine Nichte Friedrichs des Weisen von Sachsen, und viele seiner Untertanen hingen doch schon der neuen Lehre an. Dagegen Joachim ii. nahm sein Sohn Joachim Ii., der sich wegen seiner Tapfer-eftor' feit im Trkenkriege den Beinamen H ektor erworben hatte, die 1539. R eformation 1539 fr sich und fein Land an. Das groe Klostergut wurde, wie berall in den evangelischen Lndern, ein-gezogen und zur Errichtung von Schulen und Krankenhusern verwendet. Er selbst hatte kostspielige Neigungen, wie er denn das Berliner Schlo vllig umbauen lie. Er geriet dadurch in arge Geldnte. Aber fr feine Nachkommen sorgte er doch mit 1537. weisem Vorbedacht. Er schlo nmlich 1537 mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Vertrag, wonach beim Erlschen der mnnlichen Linie des Herzogs diese schleichen

6. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 9

1918 - Berlin : Weidmann
2. Die Hohenzollern bis auf den Groen Kurfrsten. 9 Teil der verlorengegangenen Gter und Rechte zurckzuerw erben. Im April 1415 wurde diese Summe auf 400 000 Gold glden erhht und dem Hohenzollern zu Konstanz am Bodensee auch die Kur- und Erzkmmererwrde bertragen. Im April 1417 erfolgte endlich seine feierliche Belehnung fr ihn und alle seine Nachkommen. 2. Die Hohenzollern bis auf den Groen Kurfrsten. 5. Die Hohenzollern stammen aus Sddeutschland. Vorgeschichte der Ihre Burg Zollern liegt auf einem steilen Fels der Schwbischen ^e"0liern-Alb bei der Stadt Hechingen und ist durch König. Friedrich Wilhelm Iv. wrdig erneuert worden. Ihr Stammbaum reicht bis ins 11. Jahrhundert zurck. Der zollersche Graf Fried-rich Iii. vermhlte sich mit der Erbtochter des Burggrafen von Nrnberg und kam dadurch in den Besitz ansehnlicher Gter in Franken und sterreich. Er wurde auch Burggraf von Nrnberg und nannte sich als solcher Friedrich I. Bei seinem Tode erhielt der lteste Sohn Konrad 1227 die Burggrafschaft sowie die frnkisch-fterreichischen Gter. Von ihm stammen die preuischen Kurfrsten und Könige ab. Dagegen erbte der zweite Sohn (Friedrich Ii.) die Grafschaft Zollern, und auf ihn gehen die Fürsten von Hohenzollern in Hechingen und Sig-maringen zurck. Die hohenzollerschen Burggrafen waren hohe Reichsbeamte und bten der weite Gebiete Deutschlands die knigliche Ge-richtsbarkeit aus. Sie hielten immer treu zu Kaiser und Reich und wurden dafr schon 1363 in den Reichsfrstenstand erhoben. Als Friedrich Vi. von Nrnberg auch Kurfürst von Brandenburg wurde, nannte er sich als solcher Friedrich I. 6. Friedrich I. fand in den Marken, die ein halb- Friedrich i. fett verlorenes" Land waren, keine freundliche Aufnahme. Die 1415' Stnde, d. h. die Geistlichkeit, die Ritter, Brger und Bauern, verhhnten ihn als Tand von Nrnberg". Johann von Quitzow rhmte sich, er werde kein Schlo herausgeben, und wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen vom Himmel regnen sollte. Aber er und sein Bruder wurden dennoch zur Flucht gentigt und viele Ritterburgen zertrmmert. Sein Sohn F5r iedrich Ii. bndigte Friedrich n.

7. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 8

1886 - Berlin : Weidmann
8 Die Askanier. P^egnitz; 4. die Uckermark; 5. die Neumark; 6. die beiden Lausitzen; 7. die Mark Landsberg; 8. die Meiner Mark rechts von der Elbe mit Dresden und Torgau; 9. die Lande Sternbera und Krossen rechts von der Oder; 10. einen Teil von Hinter-Pommern; dazu die Lehnshoheit der ganz Pommern. Und dieses Frstentum wurde nicht nur an Umfang, sondern auch an Selbstndigkeit von keinem andern der damaligen Zeit bertroffen-die einzige, sehr wertvolle Beziehung zum Reiche bestand darin, da die brandenburgischen Markgrafen seit Otto I. die Erzkmmerer-wurde bekleideten und sich also an der Kaiserwahl beteiligen dursten^, im brigen war der brandenburgische Landesherr die hchste und einzige Obrigkeit, oberster Richter, oberster Kriegsherr und oberster Eigentmer von Grund und Boden. tinnere Blte.] Whrend im Reiche seit Kaiser Friedrichs Ii. Tode die Anarchie bestndig wuchs und in den Zeiten des Interregnums (12561273) eine furchtbare Gestalt annahm, erreichten die Marken unter der Regierung des Brderpaares Johann I. und Otto Iii. (um 1250) ihre schnste innere Blte. Der Grund fr diese merkwrdige Erscheinung liegt in den zweckmigen Einrichtungen, welche die askanischen Fürsten getroffen hatten: 1. der das ganze Land wurde ein Netz von Burgen gebreitet; in diese legte man eine angemessene Anzahl von^Kriegsleuten' Rittern und Knappen, welche mit Lehngtern ausgestattet wurden. In den wichtigeren Burgen (etwa 30 an der Zahl) sa ein Vogt, der die Aussicht der die markgrflichen Gter, der die Abgaben (siehe unten), der alle in der Vogtei angesessenen Kriegsleute und der das Rechtswesen hatte. 2. Mit der vorgefundenen slawischen Bevlkerung verfuhr man sehr milde; sie sank keineswegs in Leibeigenschast, sondern diente entweder als Tagelhner auf den Ritterhufen oder trieb Viehzucht, Fischerei und Jagd; manche Slawen blieben auch in eigener Wirt-schast und zahlten dann an den Landesherrn den Zehnten und einen Grundzins. Vermischungen mit den deutschen Ansiedlern kamen nur selten vor. 3. Die grte Zahl der Bewohner bildeten sehr bald die masien-weise eingewanderten freien Bauern, teils Sachsen, teils Nieder-lnder oder Vlminger. Ein Unternehmer kaufte die knftige Dorf-flur, gab sie an eine Anzahl Kolonisten aus und erhielt selbst das Schulzenamt des Dorfes als ein erbliches Lehn; er selbst hatte ein

8. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 90

1886 - Berlin : Weidmann
90 Friedrich Wilhelm Iii. gespornt wurde, verhielt Karl sich unthtig und fhrte dadurch den Krieg zu einem unglcklichen Ausgang. [28agram.] Napoleon zog nmlich neue Verstrkungen aus Italien heran, wo die zweite sterreichische Armee vor dem Vice-knig Eugen hatte weichen mssen, und bot dem Erzherzog Karl bei Wagram eine Schlacht an, welche die Entscheidung des ganzen Krieges brachte. Trotz der grten Tapferkeit wurden die sterreicher geschlagen und zum Rckzge nach Mhren gentigt1). [Wiener Friede 1809.] In dem nun folgenden Frieden von Wien verlor Osterreich 1. Salzburg an Bayern, 2. West-galizien an das Herzogtum Warschau und 3. Krain, Trieft, Teile von Kroatien und Dalmatien an den neugebildeten Staat der illyrischen Provinzen", der dazu bestimmt war, die sterreicher von der See abzudrngen. 61. Napoleon auf seiner Hhe. Als der Kaiser der Franzosen die habsburgische Macht zum zweitenmale zu seinen Fen liegen sah, glaubte er gegen andere Staaten erst recht keine Rcksichten mehr nehmen zu drfen. Er vereinigte den Kirchenstaat und das Knigreich Hollanb (als Anschwemmungen franzsischer Flsse, des Rheins, der Maas und der Scheibe," wie sich sein Minister ausbrckte) mit Frankreich; er verbanb ferner, um die Kontinentalsperre besser burchfhren zu knnen, fogar die drei Hansestdte Hamburg, Vre-men, Lbeck, das Herzogtum Oldenburg und Teile von Hannover mit Frankreich. Um ein rechtmiges Frstenhaus zu begrnden, an welchem nicht mehr der Makel eines Usurpators hinge, lste er die Ehe mit seiner Gemahlin Josefine (Witwe des Generals Beau-harnais) und vermhlte sich 1810 mit Marie Luise, der ltesten Tochter des Kaisers Franz I., welche ihm seinen ersten und einzigen Sohn gebar: Napoleon (Ii.) König von Rom." Sein Glck schien vollendet. ') Whrend dieses Feldzuges erhoben sich 1. die Tiroler unter Andreas Hofer, dem Sandwirt im Passeyrthale, unter Speckbacher u. a. gegen die bay-rische Herrschaft, erlagen aber nach heldenmtiger Gegenwehr, Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen; versuchte 2. Schill, inzwischen zum Major erhoben, von Berlin aus einen Aufstand gegen das franzsische Joch, fiel aber in Stralsund; sammelte 3. Herzog Friedr. Wilh. v. Braunschweig, der Sohn des bei Auerstdt verwundeten Feldmarschalls, in Bhmen eine Freischar, die schwarze Legion der Rache", nahm Dresden, Leipzig, Halberstadt, setzte aber, sich allein berlassen, nach England der.

9. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 46

1886 - Berlin : Weidmann
46 Friedrich Wilheln? I. skarl Xii. in der Trkei 17091714.] Karl Xii. blieb fnf Jahre in der Trkei, anfangs als Gast des Sultans in dem Dorfe Warnitza bei Bender, wo er ein befestigtes Feldlager bewohnte. Seinen Plan, die Trken zu einem Kriege gegen die Russen aufzureizen, setzte er wirklich durch; die Trken schlssen den Zaren (1711) am Prnth ein, gewhrten ihm aber bald darauf einen Frieden, den Karl doch nicht rckgngig machen konnte. Als er spter vom Sultan zur Heimkehr aufgefordert wurde, weigerte er sich, das Land zu verlassen; sein Lager wurde gestrmt, sein Haus in Brand gesteckt, er selbst gefangen genommen und nach De-motika bei Adrianopel gebracht; erst als man ihm meldete, da seine Besitzungen in Deutschland in fremde Hnde bergegangen seien, kehrte er nach dem Norden zurck. sder Krieg im Norden. Preußen tritt dem Bunde bei. Karls Tod 1718.] Die Abwesenheit Karls hatten die drei Mchte Sachsen, Rußland und Dnemark sofort benutzt, den alten Bund zu erneuern: August U. zog nach der Vertreibung Lecziuskis wieder in Warschau ein; Peter eroberte die Ostseeprovinzen vollends, und selbst die Dnen, welche anfangs in Mecklenburg eine schwere Niederlage erlitten, zwangen spter in Schleswig ein schwedisches Heer zur Ergebung. In dieser Zeit (1713) glaubte auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen fr fein eigenes Interesse sorgen zu mssen; er erhielt von den Russen und Sachsen gegen Zahlung von 400 000 Thalern Belagerungskosten die Festung Stettin in vor-lufige Verwahrung, und als nun Karl Xii. nach seiner Rckkehr aus der Trkei (1714) jene Stadt ohne alle Entschdigung zurck-forderte, so trat Friedrich Wilhelm dem Bunde der drei Monarchen offen bei; ebenso schlo sich ihnen in der Hoffnung, Bremen-Lz er den zu gewinnen, der Kursrst von Hannover (als König von England Georg Ju) an. Die Verbndeten verdrngten nunmehr (1715) die Schweden aus allen deutschen Besitzungen und zwangen Karl. Xii. zur Flucht; im Begriff, das dnische Norwegen in seine Gewalt zu bringen, fand der starrsinnige König 1718 vor Frederiks-hald seinen Tod. ^Friedensschlsse: zu Stockholm 1720, zu Nystad 1721.] Karls Xii. jngere Schwester und Nachfolgerin (Ulrike Eleonore) lie sofort den Frieden mit den einzelnen Mchten einleiten. ') Georg I. (17141727) war ein Urenkel Jakobs I. von England.

10. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Weidmann
12 Die bhmischen Luxemburger. Iv. Die Herrschast der bhmischen Luxemburger 1378-1415. (Karl Iv. 13471378; sein Sohn Wenzel 13781400; Ruprecht von der Pfalz 14001410; Sigismund 14101437.) 7._ Karl Iv. [13731378. Vereinigung der Mark mit Bh-me Herstellung der Ruhe.^ Karl Iv. fhrte die Regierung im Namen seines minderjhrigen Sohnes Wenzel; er schlo sofort mit den Nachbarn der Mark Friedensvertrge, lste verpfndete Landes-teile ein und stellte im Innern einen geordneten Rechtszustand her1). Um alles dies desto sicherer durchfhren zu knnen, verband er im Einverstndnis mit den mrkischen und bhmischen Stnden die Marken mit der Krone Bhmen; die ersteren gerieten hierdurch zwar in eine untergeordnete Stellung, konnten aber nur so vor weiteren Verlusten geschtzt werden. Unter den Stdten, deren Handel jetzt erst wieder gedeihen konnte, blhten namentlich Frankfurt a. O. und Tangermnde an der Elbe auf. Sigismund [13781415. Verpfndungen. Elender Zustand Z er Mcrrk^. Karl Iv. teilte bei seinem Tode 1378 die bhmischen Staaten, und hierbei fiel die Mark Brandenburg an Sigismund, der damals wenig der zehn Jahre alt war und spter nur damit beschftigt war, sich als Gemahl Marias, der Erbtochter Ludwigs des Groen, in den Besitz Ungarns'"z setzen. Um die ungarischen Groen, welche ihm das Land vorzuenthalten suchten, mit Erfolg bekriegen zu knnen, bedurfte er reichlicher Geldmittel, und diese sollten ihm nun die Marken verschaffen, die er schlielich samt der Kurwrde 1388 an seinen mhrischen Vetter Jobst ver-pfndete; ausgenommen war nur die Neu mark, die er jedoch 1402 an den deutschen Ritterorden in Preußen verkaufte. Whrend nun Jobst von Mhren (13881411) die Marken vollends als Geldquelle betrachtete und in der schamlosesten Weise aussaugte, richtete der ritterliche Adel des Landes, voran die ') Besonders wichtig war die Einfhrung eines Landbuches, in welchem genau alle ffentlichen Einknfte und deren Lehnsinhaber verzeichnet wurden; der Kaiser wute jetzt, was er an Abgaben zu fordern hatte, und konnte einer unrechtmigen Verminderung derselben entgegentreten.
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