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1. Theil 2 - S. 282

1880 - Stuttgart : Heitz
282 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. dem Markte vorgenommen wurden, gewöhnlich — war bereits geschlossen. Mosen und Schönfels wurden nur verwiesen, aber Hans Schwalbe mit glühenden Zangen gekniffen und geviertheilt. Der brave Schmidt war nun noch zu belohnen. Auf die Frage, was er wünsche, antwortete der bescheidene Mann, er wünsche nichts, als lebenslang frei Kohlen brennen zu dürfen. Das wurde ihm nicht nur gern gewährt, sondern der Kurfürst schenkte ihm auch ein Freigut und verordnete, er solle künftig Triller heißen, weil er den Kunz so derb getrillt (niedergeschlagen) habe, und der älteste seiner Familie bis auf ewige Zeiten jährlich vier Scheffel Korn von der Regierung erhalten. Und dies geschieht noch bis heute. Diese beiden Prinzen find noch darum merkwürdig, weil von ihnen die beiden noch jetzt regierenden sächsischen Linien abstammen: das erixeftinifche und das albertinische Haus. Friedrich Iii. hat bei allen solchen Vorgängen wenig mehr gethan als zugeschaut, und hat so den Namen des Kaisers 54 Jahre geführt, bis er 1493 starb. Wie sehr er neben seiner Trägheit zugleich voll Mißtrauen war, davon gab er einen Beweis in den Verhandlungen mit Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund (1467—77). Dieser Karl war der einzige Sohn und Erbe Philipps des Guten, der oben bei der Geschichte der Jungfrau von Orleans erwähnt wurde. Philipp hatte noch 37 Jahre nach der Verbrennung jenes Mädchens (bis 1467) gelebt und galt für den trefflichsten und galantesten Ritter seiner Zeit. Kein Fürst war so reich wie er. Ihm gehörte nicht nur fast das ganze jetzige Königreich der Niederlande, sondern auch Belgien, die Franche-Comte und Bourgogne in Frankreich. In seinen damals überreichen Ländern besaß er eine Menge prachtvoller Paläste, alle mit dem kostbarsten Hansgeräthe und den künstlichsten Tapeten versehen, mit denen man damals großen Luxus trieb. Täglich fand man bei ihm offene Tafel, und wenn er Turniere und Bankette gab, so aß man von goldenem Geschirre, und seine Trinktische strotzten von goldenen Bechern, mit edlen Weinen gefüllt. Alle feine Länder und Reichthümer hatte fein einziger Sohn, Karl der Kühne, geerbt, aber nicht feine Herzensgüte. Karl war ein stolzer, unruhiger, kriegerischer Fürst, der zwar nur 10 Jahre regiert hat, aber in dieser Zeit nie zur Ruhe gekommen ist, weil er, wie die Reichen so oft, statt das ihm verliehene Glück froh zu genießen, sich an feinen Schätzen nicht genügen ließ. So gelüstete es ihm, König von Burgund zu heißen. Dazu bedurfte

2. Theil 2 - S. 281

1880 - Stuttgart : Heitz
Der sächsische Prinzenraub. 281 Köhler einen Wink gab, sprang daher auf und wollte zu ihm, blieb aber mit den Sporen hängen und fiel hin. Schnell dies benutzend, flüsterte Albrecht dem Köhler zu: „Es ist nicht wahr; ich bin deines Kurfürsten Sohn; die da haben mich geraubt." Einer der Begleiter, der das Flüstern bemerkte, hieb mit dem Säbel nach dem Prinzen; aber der brave Köhler fing mit seinem Schür-baume den Hieb auf und gab dem Manne einen solchen Schlag, daß er hintaumelte. Die Sachsen sind von jeher treue Anhänger ihres fürstlichen Hauses gewesen; auch dieser Köhler war keiner der schlechtesten. Schnell war sein Entschluß gefaßt. Während sein Hund sich mit den Begleitern herumbiß, machte sich Schmidt über Kuuzeu her und drohte, ihm den Schädel zu zerschmettern, wenn er. sich von der Erde rührte. Es währte nicht lange, so hörte man durch den einsamen Wald das Dröhnen der Axt auf Baumstämmen. Des Köhlers Frau nämlich, die auch in der Nähe war, hatte das Hundegebell und das Drohen ihres Mannes gehört und machte jenes Nothzeichen, um alle Köhler des Waldes herbeizurufen, die auch gleich bei der Hand waren, über die Räuber herfielen und sie nach einem benachbarten Kloster führten, nachdem sie den hungernden Kleinen mit Brot und Milch erquickt hatten. Die Räuber wurden dem Gerichte in Zwickau überliefert; am andern Tage aber hielten die ehrlichen Köhler, mit ihren Schürbäumeu bewaffnet und von vielen Klosterknechten begleitet, mit dem Prinzen Albrecht ihren Einzug in Altenburg. Die ganze Bevölkerung bewillkommte den theuern Prinzen, und die Kurfürstin empfing ihn mit Freudeu-thränen. Auch Mosen und Schönfels waren indessen nicht weit gekommen. Das Sturmgeläute auf allen Seiten hatte sie so erschreckt, daß sie sich in eine schauerliche Felsenhöhle bei Schneeberg — noch heute die Teufels- oder Prinzenhöhle genannt — retteten. Hier brachten sie drei Tage und drei Nächte in großer Angst zu, sich nur von Waldbeeren ernährend. Endlich trieb sie der Hunger heraus, und da sie zu ihrem Schrecken von Holzbauern erfuhren, Kunz sei gefangen genommen, so schrieben sie zurück, sie wären bereit, den Prinzen zurückzubringen, wenn man ihnen Erhaltung des Lebens, der Ehre und des Eigenthums zusichern wollte. Dies geschah, und so wurde auch Ernst den Seimgen wiedergegeben. Kunz wurde zur Enthauptung verurtheilt und erlitt seine Strafe in Freiberg schon drei Tage nach seiner That. Der gute Kurfürst hatte ihn begnadigen wollen; aber der Bote der Gnade kam zu spät; das Thor der Stadt — so war es bei Hinrichtungen, die sonst auf
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