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1. Theil 4 - S. 80

1880 - Stuttgart : Heitz
80 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. Vicekönig Eugen gekämpft hatten. Dagegen hatte sich für das Haus Oestreich das treue Volk der Tiroler erhoben. An ihrer Spitze standen Andreas Hofer, ein Gastwirth, Speckbacher, der Kapuziner Haspinger und andere, und da die Tiroler gute Schützen sind unv alle Steige kannten, so waren sie den Baiern und Franzosen gefährliche Feinde. *) Aber ein Waffenstillstand'und - ' / *) Welch ein schöner Geist der Tapferkeit Jung und Alt damals in Tirol beseelte, für ihren Kaiser zu streiten, zeigt auch folgender Zug: Als Speckbacher einst zum Treffen ausgezogen war, fand sich tvährend des ersten Handgemenges Anderl, sein zehnjähriger Sohn, unbewaffnet bei ihm ein und ließ sich nicht abweisen, dem Gefechte beizuwohnen. Als ein Sturm auf eine Brücke gemacht werden sollte, wurde dem Vater für den Kleinen bange, und da die Ermahnungen, zurückzugehen, nichts halfen, so mußte er ihn schlagen. Ter Knabe ging aber nur so weit zurück, bis ihn der Vater nicht mehr sehen konnte, hielt sich hinter den Schützen am Waldrande und schnitt mit seinen: Messer die Kugeln aus, die in den Boden fuhren und die er am Aufwirbeln des Staubes erkannte. Am andern Morgen in größter Frühe kam er zum Vater mit seinem Schatze und übergab ihm sein Hütchen voll Kugeln, weil er gehört habe, die Tiroler litten Mangel daran. Mit vieler Mühe konnte man ihn durch das Vorgeben, daß Speckbacher bald nachfolgen würde, bewegen, nach Hause zu gehen. Man sorgte nun dafür, ihn auf eine entfernte Alp zu schicken, weil ihm nicht zu trauen war; aber auch dort entwischte er bald der Wachsamkeit seiner Hüter. Späterhin hörte einmal Speckbacher, als er in St. Johann sich mit Schreiben beschäftigte, Trommel- und Pfeifenschall. Er trat ans Fenster. Es waren tiroler Schützen. Gleich hinter der Musik sah er einen bewaffneten Knaben einherziehen, so daß er halb ärgerlich sagte: „Nun werden die Gerichte mir bald Kinder nachschicken!" Da kam der Knabe ehrerbietig auf ihn los und küßte ihm die Hand, und er erkannte seinen Sohn Anderl, der voit der Alp entlaufen war und sich schon seit einem Monate den Landesvertheidigern zugesellt hatte. Die Schützen hatten ihn, da er barfuß zu ihnen gekommen war, ganz wie ihres Gleichen ausstaffirt, ihm ein graues Mäntelchen und einen grünen Hut, auch einen leichten Stutzen (Büchse) gegeben. Er wollte dem Vater, bis er allein mit ihm war, nicht eingestehen, daß er hungrig sei, obwohl er in 24 Stunden nichts gegessen hatte. Von dieser Zeit an blieb der Kleine in der Nähe des Vaters. Mehrere Wochen darauf wurde Speckbacher von den Feinden von allen Zeiten angegriffen. Er und Anderl wurden gefangen; ihm gelang es endlich durch seine Riesenstärke, sich loszureißen und eine steile Felsenwand zu erklettern; aber der Junge wurde fortgeführt. Unterwegs sagten ihm die Baiern, sein Vater sei todt und zeigten ihm dessen Mantel, Hut und Säbel. Als er 'diese Stücke erkannte, weinte er bitterlich; sonst zeigte er immer festen Muth. Ter König von Baiern ließ ihn zu sich kommen und fragte ihn, was er glaubte, daß mit ihm geschehen würde? „Umbringen wird man mich wie meinen Vater!" antwortete er. Ter König beruhigte ihn und that ihn in eine Erziehungsanstalt. Der brave Speckbacher wurde späterhin v.om Kaiser Franz mit der großen goldenen Medaille geziert und starb 1820 in Hall in Tirol. Sein Anderl wurde ein brauchbarer Bergbeamter und starb 1834 auch in Hall als junger Mann.

2. Theil 2 - S. 282

1880 - Stuttgart : Heitz
282 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. dem Markte vorgenommen wurden, gewöhnlich — war bereits geschlossen. Mosen und Schönfels wurden nur verwiesen, aber Hans Schwalbe mit glühenden Zangen gekniffen und geviertheilt. Der brave Schmidt war nun noch zu belohnen. Auf die Frage, was er wünsche, antwortete der bescheidene Mann, er wünsche nichts, als lebenslang frei Kohlen brennen zu dürfen. Das wurde ihm nicht nur gern gewährt, sondern der Kurfürst schenkte ihm auch ein Freigut und verordnete, er solle künftig Triller heißen, weil er den Kunz so derb getrillt (niedergeschlagen) habe, und der älteste seiner Familie bis auf ewige Zeiten jährlich vier Scheffel Korn von der Regierung erhalten. Und dies geschieht noch bis heute. Diese beiden Prinzen find noch darum merkwürdig, weil von ihnen die beiden noch jetzt regierenden sächsischen Linien abstammen: das erixeftinifche und das albertinische Haus. Friedrich Iii. hat bei allen solchen Vorgängen wenig mehr gethan als zugeschaut, und hat so den Namen des Kaisers 54 Jahre geführt, bis er 1493 starb. Wie sehr er neben seiner Trägheit zugleich voll Mißtrauen war, davon gab er einen Beweis in den Verhandlungen mit Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund (1467—77). Dieser Karl war der einzige Sohn und Erbe Philipps des Guten, der oben bei der Geschichte der Jungfrau von Orleans erwähnt wurde. Philipp hatte noch 37 Jahre nach der Verbrennung jenes Mädchens (bis 1467) gelebt und galt für den trefflichsten und galantesten Ritter seiner Zeit. Kein Fürst war so reich wie er. Ihm gehörte nicht nur fast das ganze jetzige Königreich der Niederlande, sondern auch Belgien, die Franche-Comte und Bourgogne in Frankreich. In seinen damals überreichen Ländern besaß er eine Menge prachtvoller Paläste, alle mit dem kostbarsten Hansgeräthe und den künstlichsten Tapeten versehen, mit denen man damals großen Luxus trieb. Täglich fand man bei ihm offene Tafel, und wenn er Turniere und Bankette gab, so aß man von goldenem Geschirre, und seine Trinktische strotzten von goldenen Bechern, mit edlen Weinen gefüllt. Alle feine Länder und Reichthümer hatte fein einziger Sohn, Karl der Kühne, geerbt, aber nicht feine Herzensgüte. Karl war ein stolzer, unruhiger, kriegerischer Fürst, der zwar nur 10 Jahre regiert hat, aber in dieser Zeit nie zur Ruhe gekommen ist, weil er, wie die Reichen so oft, statt das ihm verliehene Glück froh zu genießen, sich an feinen Schätzen nicht genügen ließ. So gelüstete es ihm, König von Burgund zu heißen. Dazu bedurfte

3. Theil 2 - S. 119

1880 - Stuttgart : Heitz
Erster Kreuzzug. Einnahme von Antiochia. 119 Fall nicht gedacht und sich daher mit keinen Vorräthen versehen. Bald entstand also eine so fürchterliche Hungersnoth, wie die Geschichte nur wenige aufzuweisen hat Diejenigen, welche noch Pferde hatten, hielten sich für reich; denn sie zapften ihnen von Zeit zu Zeit Blut ab, jtm sich daran zu erquicken. Hunde, Katzen, Ratten und Mäuse waren Leckerbissen; Nesteln, Distelköpfe und Wurzeln wurden begierig verschlungen, Schild- und Schuhleder gekocht und daran genagt, ja manche stiegen in die Grüfte hinab und stillten ihren Hunger an den erst kürzlich verscharrten Leichnamen der Türken. Solche gräßliche Uebel sind Hunger und Durst, daß sie den Ekel des Menschen fast gänzlich vertilgen und ihm nur einen Gedanken lassen: den Magen zu füllen und den Gaumen zu netzen! Selbst der edle Gottfried hatte zuletzt weder ein Pferd mehr, noch Geld, ein neues zu kaufen. Die Menschen schlichen wie Schatten umher; selbst Balduin, Gras von Flandern, mußte sein Brot zusammenbetteln, und die Soldaten weigerten sich in wilder Verzweiflung, fernerhin Dienste zu thun. Jeder verkroch sich in seiner Wohnung, um hier in dumpfer Erstarrung hinzusterben. Aber plötzlich änderte sich wie durch eitlen Schlag die ganze Scene. In unbändigem Freudentaumel läuft alles durcheinander; der Geist eines neuen Lebens ergießt sich durch die ganze verödete Stadt. Alle vergessen des Hungers und verlangen nur gegen den Feind geführt zu werden. Und was hat diesen plötzlichen Wechsel hervorgebracht? Sind etwa einige Tausende von Wagen mit Zufuhr angekommen? Ist ein großes Magazin entdeckt? — Alles nicht. Man höre, was vorgegangen war. — Ein Priester ans der Provence, Peter Barthelemp, trat vor die Fürsten und bezeugte: ein sonderbares Ereigniß habe sich mit ihm zugetragen. Der heilige Andreas sei ihm in drei verschiedenen Nächten erschienen und habe ihm gesagt, daß vor dem Hochaltare der Peters-firche in Antiochia in der Erde die heilige Lanze liege, mit welcher der römische Kriegsknecht die Seite des Heilands verwundet habe. Dann habe er ihm befohlen, die Kreuzfahrer zu ermuntern, sie auszugraben; denn mit ihr würden sie siegen. Er habe den Befehl das erste und zweite Mal vernachlässigt; da sei der Heilige das dritte Mal sehr zornig erschienen und habe ihm den Tod gedroht, wenn er nicht augenblicklich die Stelle den Kreuzfürsten entdecke. Alle staunten über das Gehörte; aber erst als er einen Eid ablegte, glaubten sie ihm. Das Gerücht von der Erscheinung durchstog schnell die Stadt; die halbverhungerten Kreuzfahrer horchten hoch
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