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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 350

1888 - Habelschwerdt : Franke
350 er an verschiedenen Orten vergeblich Heilung suchte. Darum übertrug er am 7. Oktober 1858 seinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste der Tod den König von seinen Leiden. Die Bedeutung der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. liegt darin, daß unter ihm der Übergang vom ständisch vertretenen zum konstitutionellen Staate stattfand. Wenn dieser Übergang sich verhältnismäßig leicht und schnell vollzog, so ist die Ursache davon nicht znm geringsten in dem friedliebenden, edlen, hohen Charakter des Königs zu suchen. Aokgen der französischen Februarrevolution in andern Ländern. Wie in Preußen und Deutschland, so äußerte auch in Österreich, Ungarn und Italien die französische Revolution ihre Rückwirkung. Es brachen überall blutige Ausstände aus. Die Niederwerfung derselben war nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Angelegenheiten; denn Österreich erhielt dadurch freie Hand, Preußen die moralische Niederlage von Olmütz zu bereiten (siehe S. 347). a) Österreich. Hier strebten die unter dem Hause Habsburg vereinigten Stämme nach größerer Selbständigkeit; auch die Lombardei und Ve-netien hatten sich erhoben. In Wien verlangte das Volk eine konstitutionelle Verfassung und Preßfreiheit. Der König gewährte das Verlangte und berief nach Wien eine konstituierende Nationalversammlung. Metternich, der sein rückschrittliches System auf einmal zertrümmert sah, dankte ab und floh nach England. Die Slaven waren mit den Bewilligungen aber noch nicht zufrieden und beriefen einen Kongreß nach Prag. Hier kam es zu einem Aufstande, der mit Kanonen überwältigt wurde. Auch Wien, wo in einein Pöbelaufstande der Kriegsminister ermordet worden war, mußte mit Gewalt unterworfen werden. Da dankte der Kaiser Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Franz Joseph ab, 2. Dezember 1848. b) Ungarn. Die Ungarn waren von dem Journalisten Ludwig Kossuth aufgewiegelt worden und verlangten die Unabhängigkeit von Österreich. Der Kaiser bewilligte ihnen einen Reichstag und die Vereinigung der ungarischen Nebenländer (Kroatien, Slavonien, Siebenbürgen) mit Ungarn. Dagegen erhoben sich aber die Südslaven unter dem Banus Jellachich von Kroatien, während der ungarische Reichstag die Anerkennung Franz Josephs verweigerte, so lange er nicht als König von Ungarn gefrönt fei. Der österreichische General Windischgrätz konnte gegen die Ungarn nichts ausrichten. Sie trotzten der Gewalt und wählten Kossuth zum Präsidenten. Da erhielt Österreich von Rußland ' Hilfe. Der tapfere ungarische Feldherr Görgei mußte sich zurückziehen und die Waffen strecken. Die neue Verfassung wurde wieder aufgehoben. Kossuth und andere Führer hatten sich geflüchtet.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 115

1904 - Habelschwerdt : Franke
115 der inneren Verhltnisse infolge der Kmpfe Karls mit den Wittels-bachern in Bayern und Brandenburg kam noch das Auftreten der orientalischen Beulenpest. Man nannte sie damals den Schwarzen Tod" oder das groe Sterben". Die Krankheit forderte zahlreiche Opfer. Es starben z. B. in Erfurt 16 000, in Lbeck 9000, in Danzig 13 000 Menschen. Anfangs schob man die Schuld auf die Judeu und klagte sie der Brunnenvergiftung an. Sie wurden deshalb grausam verfolgt, obgleich der Papst bei Strafe des Bannes ihre Verfolgung verbot. Whrend sich in jener Schreckenszeit viele dem Simiengenu Hingaben, um das bedrohte Leben auszuntzen, hielten andere die Pest fr eine Strafe Gottes. Es taten sich Scharen von Benden zusammen, die von Ort zu Ort zogen, Bulieder saugen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten. Gegen^die Aus-schreitungen dieser Geielbrder oder Flagellanten ging7fchlielich die Kirche vor. 3. Karls Zug nach Italien. Ans einem Zuge nach Italien erwarb Karl die lombardische und die Kaiserkrone. Doch erfllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu vershnen und Recht und Ordnung herzustellen. Er begngte sich mit der uerlichen Anerkennung der Kaiserwrde, die ihm in Deutsch-land und den europischen Fürsten gegenber ein hheres Ansehen verlieh. 4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien ver-handelte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz mit den Fürsten der die Verfassung des Reiches. Das Ergebnis dieser Ver-Handlungen war das Reichsgrundgesetz von 1356, das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bnlle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden. Die Wahl des Knigs sollen unter dem Vorsitz des Erzbifchofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. die sieben Kurfrsten, nmlich die Erzbifchfe von Mainz, Clu und Trier, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgras von Brandenburg vollziehe. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 50. Die Goldene Bulle. Atzler, a. a. O. Nr. 51. 8*

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 116

1904 - Habelschwerdt : Franke
1 116 Erzamt (b. h. ein Ehrendienst bei kaiserlichen Hoffesten) zuerkannt. Die drei geistlichen Kurfrsten führen als Erzkanzler fr Deutschland, Italien und Burgund die Siegel, der König von Bhmen soll als Erzschenk, der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchse, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall, der Markgraf von Brandenburg als Erz-kmmerer ttig sein. Durch die Goldene Bulle erhielten die Kurfrsten in ihren Lndern die hchste Gerichtsbarkeit; eine Berufung an den Kaiser war nicht zulssig; ihre Lnder wurden fr unteilbar erklrt, und es standen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien (Mnz-, Berg-Werks- und Zollrecht) zu. Diese selbstndige Stellung der Kurfrsten mute schlielich eine Zerstckelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. selbst glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfrstentmer besa und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte. Die Interessen des mchtig emporstrebenden Brgertums wurden durch die Goldene Bulle geschdigt, da sie alle Stdtebudnifse und die Aufnahme von Pfahlbrgern verbot und eine Vertretung der Städte aus dem Reichstage nicht zulie. Bezglich des Landfriedens bestimmte die Goldene Bnlle, da eine Fehde nur dauu erlaubt fei, wenn der ordentliche Richter das Recht versage oder nicht imstande sei, dem Klger Recht zu verschaffen. Die Fehde war drei Tage vorher persnlich oder schriftlich anzukndigen. Der Fehdebrief, der den Grund der Absage" enthalten sollte, mute ffentlich vor glaubwrdigen Zeugen dem Gegner zugestellt werden. Das Recht, zu dieser Art von Selbsthilfe zu greifen, stand jedem freien Manne zu. Wer jedoch Fehde erhob, ohne jene Vorschriften zu beachten, sollte als Landfriedensbrecher bestraft werden. 5. Karls Sorge fr den Landfrieden. Zum Schutze der ffentlichen Sicherheit suchte der Kaiser die Städte und Herren zu Landfriedens-bndnissen zu vereinigen. Die sddeutschen Reichsritter traten aber diesen nicht bei, sondern schlssen sich zur Erhaltung ihrer Unab-hngigkeit von Fürsten und Stdten zu Adelsbiindnissen (St. Georgsund Lwenbund, Schlegler) zusammen, deshalb dauerten die Unruhen fort. Hierzu kam, da Graf Eberhard von Wrttemberg, der Greiner oder Rauschebart (13441392), seine Landeshoheit der die schwbischen Reichsstdte auszudehnen suchte. Als Kaiser Karl Iv. mehrere von diesen Stdten an die Wittelsbacher verpfndete, um noch bei Lebzeiten die Wahl seines Sohnes Wenzel zu erlangen, vereinigten sich 14 schwbische Städte zur Wahrung ihrer Rechte und Freiheiten. Der Kaiser sprach der den Bund die Acht aus. Von Karl untersttzt, bekriegte der Greiner die Städte. In der Schlacht bei Reutlingen

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 109

1904 - Habelschwerdt : Franke
109 König gewhlt wurde, ist von Kriegen mit Frankreich und Kmpfen mit den Groen angefllt. Unter ihm wurden in das Parlament, d. h. die Ver-sammluug der Barone, zum erstenmal auch Ritter und Brger berufen. Vierter Zeitraum. Das Zeitalter der Bildung groer Territorial-Herrschaften, der stndischen Gegenshe und die Blte-zeit der Städte, 1*2731517. Kaiser aus verschiedenen Kusern, 12731347. Rudols von Habsburg, 12731291. 1273-1291 1. Die Zustnde im Reiche. Die Fürsten hatten allmhlich ein Kronrecht nach dem anderen an sich gebracht und waren in ihren Gebieten fast unabhngig vom Kaiser. An ihrer Spitze standen sieben Fürsten, die das Recht, den König zu whlen, fr sich in Anspruch nahmen und nach dem Worte kren" (whlen) Kurfrsten" genannt wurden. Es waren dies die Erzbischfe von Cln, Mainz, Trier, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog von Bayern, der an Stelle des Bhmenknigs an der Wahl teilnahm. der die Entstehung ihres Vorrechtes und ihre Siebenzahl gehen die Ansichten noch auseinander. Die Kurfrsten suchten bei jeder neuen Knigswahl besondere Vorteile fr sich zu gewinnen; zu wichtigen Reichshandlungen gaben sie ihre Zustimmung durch Willebriefe. So bedeutete das Knigtum nur noch das Prsidium in einem aus selbstndigen Frstentmern und Stdten bestehenden Bundesstaat. Um den Fürsten gewachsen zu sein, suchten die Kaiser ihre Hausmacht zu vergrern. Da aber die Krone infolge der Wahl-freiheit nicht erblich wurde, kam auch eine starke Hausmacht dem Knig-tum nicht zugute. Die Zahl der weltlichen und geistlichen Reichsstnde war sehr groß. Zu den ersteren gehrten Herzge. Burggrasen, Landgrafen, Pfalzgrafen. Grafen, Ritter und Reichsstdte, zu den letzteren Erz-bischse, Bischfe, Reichsbte, die Hochmeister der Deutschherren und Johanniter. Den Reichsstnden waren die Landstnde Untertan. Zu ihnen gehrte der Adel, die Städte und Geistlichen, die nicht reichsfrei waren. Da sie auch mglichst unabhngig sein wollten, kam es zwischen ihnen und den Reichsstnden zu vielen blutigen Fehden. Annalen und Chronik von Kolmar. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 75. Bd. Lindner. Deutsche Geschichte unter den Habsburgeru und Luxemburgern. 2 Bde. Stuttgart 189093.

5. Theil 4 - S. 230

1880 - Stuttgart : Heitz
230 Neueste Geschichte. 3. Periode. Deutschland. am 13. August mit dem russischen General Rüdiger die Eapi-tutation von Vilagos, nach welcher er mit 30,000 Mann die Waffen streckte. Man hat Görgey von ungarischer Seite Verrath an der Sache seines Vaterlandes vorgeworfen; es ist jedoch andererseits die Annahme zulässig, daß er in der festen Ueberzeugung von Ungarns unvermeidlichem Fall dem Heer und dem Volk durch die Uebergabe noch eine Erleichterung verschaffen wollte. Seine That zog ihm aber die bittersten Verwünschungen zu, um so mehr, als er bei der Kapitulation nur für seine eigene Sicherheit, nicht für die seiner Kampfgenossen gesorgt hatte. Der Kampf war nun beendigt. Kossnth, Dembinski, Bern und andere Anführer flohen nach der Türkei; Komorn wurde erst nach einiger Zeit von Klapka unter ehrenhaften Bedingungen übergeben. Der Aufruhr wurde von Haynau zum Theil grausam gerächt; aber es gelang nicht, in den Ungern die Liebe zu ihrer Verfassung zu ertödteu und sie an einen neuen Zustand der Dinge zu gewöhnen. 139. Verfassungskämpfe in Deutschland, 1849. Wenn die Parteien in der Frankfurter Nationalversammlung in Bezug auf die deutsche Verfassung von Anfang an sehr auseinander gegangen waren, so wurde das Werk durch Oestreichs Stellung nach der Unterdrückung der Revolution noch erschwert. Die östreichische Regierung, besonders das Schwarzenbergsche Ministerium, hatte nämlich die Einheit und Zusammengehörigkeit aller Theile des östreichischen Gesarnrntstaats zur Grundlage seiner Politik gemacht, wie sollte nun ein einiges Deutschland mit Inbegriff der östreichisch-deutschen Provinzen geschaffen werden, wenn man nicht gleichzeitig auch die übrigen ganz fremdartigen Theile des Kaiserstaats mit hinzunehmen wollte? Es bildete sich in Frankfurt unter Leitung Heinrichs von Gagern eine mächtige Partei, welche einen engern deutschen Bundesstaat mit Ausschluß Oestreichs herstellen, dann aber wieder einen weitern Bund mit dem gesammten Oestreich herbeiführen wollte. Hiergegen erklärten sich aber alle Obstreicher, ein großer Theil der Süddeutschen und die Demokraten, welche nur einen großen Bundesstaat mit Einschluß Oestreichs (Groß-Deutchland) anerkennen wollten. Nachdem im December 1848 die Grundrechte der deutschen Nation verkündigt worden, kam man zur endlichen Feststellung der Verfassung selbst. Ehe die Frage über die Ausdehnung des Bun-

6. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 44

1895 - Gera : Hofmann
44 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. tage in Nürnberg wurden in einer glänzenden Versammlung der Stände des Reiches die Beratungen begonnen, in Metz gelangten sie zum Abschluß, und dort wurde am 23. Dezember 1356 das erste deutsche Reichsverfassungsgesetz verkündigt, welches von der dem Dokument angefügten goldenen Siegeskapsel den Namen der „Goldenen Bulle" erhalten hat. Zweiseitiges goldenes Siegel Karls Iv. von der „Goldenen Bulle". In diesem Gesetze ordnete Karl vor allem die Wahl des deutschen Königs. Sie ward endgültig sieben Wählern übertragen, den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln, dem Könige von Böhmen, dem Pfalz-grafen am Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgrafen von Brandenburg. Damit erreichte die bereits bestehende Institution der Kurfürsten ihren Abschluß. Die drei geistlichen Kurfürsten galten als Erzkanzler für Deutschland, Burgund und Italien. Den weltlichen standen die Erzämter des Reiches zu. Der Böhmenkönig war Erzschenk, der Pfalzgraf Erztruchseß, der Sachsenkönig Erzmarschall, der Markgraf Erzkämmerer des Reiches. Durch große Zugeständnisse wurden sie über den Kreis der andern Fürsten emporgehoben, damit sie in Zukunft dem Könige bei der Regierung zur Seite stehen könnten. Die Kurfürsten erhielten in ihren Gebieten alle diejenigen Rechte, welche ehedem als Regalien, als königliche Vorrechte, betrachtet wurden, wie das Münzrecht, die Befugnis, Bergwerke anzulegen, den Judenschutz. Von ihrem Richterspruch sollte nur in Fällen der Rechtsverweigerung an den Kaiser appelliert werden dürfen. Besonders segensreich aber konnte sich die Bestimmung erweisen, daß die Kurfürstentümer ungeteilt auf den Erstgebornen vererben mußten; so ward heilloser Zersplitterung und damit der Schwächung der edelsten Glieder des Reiches ein Ziel gesetzt. Zum Ort der Wahl wurde Frankfurt bestimmt, der Kurfürst von Mainz hatte als Erzkanzler das Wahlschreiben zu erlassen, zur Krönungsstadt ward Aachen auserlesen. Des Papstes und seines vermeintlichen Bestätigungsrechts ward nicht erwähnt: indem das Reichsvikariat an Pfalz und Sachsen übertragen wurde, beseitigte man den Anspruch der Päpste, bei Erledigung des Thrones auch die höchste weltliche Macht ausüben zu wollen.

7. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 94

1895 - Gera : Hofmann
94 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. auf das Venezianische scheiterte, und in stürmischem Vorgehen entrissen dann die Venezianer den Kaiserlichen Triest, Görz und ganz Istrien. Max mußte froh sein, einen Waffenstillstand zu schließen. Als er nun, bereits mit Frankreich und Spanien gegen die Republik von San Marco im Bunde, im April 1509 zu dem Reichstage in Worms einzog, stießen seine erneuerten Hilfsanträge auf den entschiedensten Widerstand vor allem der Städte, die im Reichsgericht zu wenig vertreten zu sein klagten und voll Abneigung den Krieg gegen Venedig, das Muster einer städtischen Republik, verfolgten. Keine bessere Aufnahme fanden die kaiserlichen Hilfegesuche im nächsten Jahre zu Augsburg, als die Venezianer trotz ihrer furchtbaren Niederlage von Agnadello (Vaila) an der Adda am 14. Mai 1509 Padua tapfer gegen den Kaiser behauptet hatten. Zudem erregten seine beständigen Eingriffe in den Geschäftskreis des Reichsgerichts die lebhafteste Verstimmung. Es stellte sich immer mehr heraus: er selbst war ganz unfähig und auch gar nicht geneigt, die Verfassungsreform zustande zu bringen, und er störte noch das wenige, was aus der ständischen Anregung hervorgegangen war. Mittlerweile mußte er zusehen, wie sich Papst Julius Ii. (1503—1513) mit Venedig versöhnte und sich schließlich, mit diesem und Spanien verbündet, anschickte, die Franzosen aus Italien zu verjagen. Deren glänzender Sieg bei Ravenna am Ostersonntage (12. April) des Jahres 1512 blieb fruchtlos, da die Schweizer inzwischen ins Mailändische einmarschierten; der ganze Feldzug endete mit dem Abzüge der Franzosen aus Oberitalien, und Spanien gebot als die einzige Großmacht auf der Halbinsel. Da mußte der Kaiser auf dem Reichstage zu Köln 1512 zufrieden sein, eine neue Bewilligung auf Grund des freilich stark herabgesetzten „gemeinen Pfennigs" zu erhalten, dagegen aber den Widerstand gegen die ständischen Reformen fallen lassen. Für die Exekution der kammergerichtlichen Urteile sollte das Reich in zehn Kreise, jeder unter einem von den Fürsten ernannten Kreishauptmann, geteilt, auch ein ständischer Reichsrat dem kaiserlichen Hofe beigegeben werden. Doch es blieb auch hier bei den Beschlüssen; zur Ausführung kam nichts. So konnte der Kaiser an der Seite Spaniens und Englands zwar an dem Kriege teilnehmen, der im Jahre 1513 abermals gegen Frankreich ausbrach und zu dem Siege bei Guinegate in Flandern führte (16. August), aber den kühnen Zug des jugendlichen Königs Franz I. von Frankreich über die Alpen, sodann dessen Einmarsch in Mailand, wo die Schweizer kurz vorher den Herzog Maximilian Sforza wieder eingesetzt hatten und den entscheidenden Sieg der Franzosen über die bis dahin nnbezwungenen Schweizer in der „Riesenschlacht" von Marignano am 13. und 14. September 1515 mit seinen Folgen vermochte er nicht zu hindern. Fortan gebot in Oberitalien Frankreich, im Süden Spanien; kaum ^ daß Maximilian den Venezianern ein paar Grenzstriche in Friaul und eine Kriegsentschädigung abzugewinnen vermochte. Drohender noch erschienen die inneren Verhältnisse: allerorten herrschten Gärung und Fehde, die Autorität der Reichsgewalt war überall hinfällig. Unter so trüben Aussichten eröffnete man am 1. Juli 1517 den Reichstag zu Mainz. Eine Kommission wurde niedergesetzt, um über die Ursachen des

8. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 392

1895 - Gera : Hofmann
392 Viertes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der deutschen Reformation. Schon in den letzten Jahren, schon zur Zeit der kaiserlichen Machtfülle und des kaiserlichen Religionszwanges hatte sich unter den Protestanten Widerspruch und Widerstand gegen Karl wieder erhoben. Der jüngere Bruder des Brandenburger Kurfürsten, Markgraf Hans von Cüstrin, der einst im Protestantenkriege im Dienste des Kaisers gestanden, hatte mit dem Herzoge Albrecht von Preußen und dem Herzoge Johann Albrecht von Mecklenburg sich zusammengethan, und wo immer protestantische Sympathieen lebendig waren, hatte Hans alle Elemente der protestantischen norddeutschen Stände zusammenzufassen gearbeitet. Ehrlich und aufrichtig in seiner Religion, loyal und treu in feiner Politik, war er vom Kaiser mißbraucht worden: jetzt waren ihm die Augen geöffnet; er war sicher nicht der Mann, der in Gewiffensfragen Kompromisse geschlossen hätte. So war auch das Programm des von ihm geleiteten Bundes ein klares, prinzipiell festes und gerades; von weltlichen Nebengedanken war hier keine Spur; allein das theuere Evangelium zu schützen, mit allen Kräften zu verteidigen, wenn kaiserliche Mandate und kaiserliche Heere zur Exekution des Interim hindrängen und der protestantische Religion ein Ende bereiten wollten, allein darauf war das Bündnis am 26. Februar 1550 in Königsberg gestellt worden Es war nicht ausgeschlossen, daß man möglichst viele Genossen unter den deutschen Fürsten zu gewinnen trachtete und daß man auch im Aus-lande sich Hilfe zu verschaffen suchte. Schon seit Oktober 1549 hatte man in Frankreich Anknüpfungspunkte sich verschafft. Aber das Hauptaugenmerk blieb hier doch immer auf die Verteidigung desjenigen Genoffen gerichtet, den Kaiser und Reich zunächst bedrohen und überziehen würden. Markgraf Hans hatte sich früher vielfach in gleicher Lage befunden, wie Kurfürst Moritz. Beide hatten 1546 dem Kaiser gedient gegen die Glaubensgenossen. Beide hatten in Versicherungen des Kaisers Grund zu der Meinung gehabt, daß ihnen und ihren Unterthanen keine religiösen Zumutungen gestellt werden würden. Beide hatten in Augsburg erfahren, wie irrig ihre Annahme gewesen. Beide hatten zuletzt gegen das Interim Schwierigkeiten erhoben, Moritz in diplomatischeren Formen auf Verhand- lungen mit feinen Ständen vertröstend, Hans aber rundweg den Glaubenszwang und das Glaubensedikt zurückweisend. Ehe nun Moritz mit seinen Ständen jenen Ausweg des Leipziger Interim beschritten, in jenem Momente, als er sich noch nicht zur Nachgiebigkeit bequemt, hatten die beiden in Torgau Anfang Oktober 1548 sich besprochen; es handelte sich darum, zu gegenseitigem Schutze sich zu verpflichten und an dem Könige von Polen einen starken Rückhalt sich zu sichern. Die Absicht wurde nicht ausgeführt; vielmehr wählte Moritz, wie schon erwähnt, damals einen Umweg zum Schutze des Protestantismus. Aber als nun im Sommer 1549 Hans mit feinem Vetter, Herzog Albrecht von Preußen, gemeinsam nach denjenigen Fürsten sich umsah, die zur Hilfe bereit fein würden, da war es ganz natürlich, daß er auf Moritz fein Augenmerk richtete und auch ihn zum Bunde aufzufordern vorschlug. Aber Herzog Albrecht hatte kein Vertrauen in den sächsischen Kurfürsten; er riet ab, er warnte vor Mitteilungen an den Alliierten des Kaisers. Und in dieser von Mißtrauen diktierten Zurückhaltung verharrten die Verbündeten noch lange Zeit: es ging ihnen schwer

9. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 400

1895 - Gera : Hofmann
400 Viertes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der deutschen Reformation. alten Herrn nicht verdenken, wenn er sich in Moritz nicht ganz zu finden wußte. Im Anfang Dezember hielten die hessischen Räte mit Moritz Konferenz in Wittenberg; sie übernahmen es, die Verhandlung in Frankreich aufs neue zu fördern, sie wollten auch die Versöhnung des Kurfürsten mit den anderen Protestanten in Zug bringen, und sie erfaßten sehr wohl die Momente, auf die es ihm hierbei ankam. Die Vergangenheit des Kurfürsten, seine Aktion wider die Vettern von 1547 mußte erläutert, vergeben, gutgeheißen werden. Moritz hatte mündlich ihnen es weit und breit auseinandergesetzt, daß man damals Ursache ihm zu seinem Auftreten gegeben. Er setzte hinzu, jedes Gedankens an Restitution müßten die Ernestiner sich aber jetzt entschlagen; würden sie aufrichtig daraufhin mit ihm sich einlassen, so wolle er zu anderer Schadloshaltung ihnen gerne helfen. Es scheint, daß er auf diese Hessen wenigstens Eindruck gemacht: und daß Moritz selbst jetzt seiner Gesinnung nach auf protestantischer Seite stehe, dieser Überzeugung gaben sie gegen ihre Freunde kräftigen Ausdruck: „ist jemand auf sein Wort und seine Geberden hin zu glauben, so hat uns dieser Mensch überredet, daß wir ihm Glauben schenken, sofern ihm wiederum geglaubt wird". Als Moritz nun auch selbst direkt sich über seine Absichten aussprach, als er dem Herzoge von Preußen seinen Protestantismus beteuerte und dem Herzoge Johann Albrecht von Mecklenburg ähnliche Versicherungen gab, wie er sie den Hessen schon erteilt hatte, da sahen diese Fürsten die Notwendigkeit ein, ihr Mißtrauen fallen zu lassen und ihrerseits auf die Ausgleichung und Vereinigung der Einzeltendenzen einzugehen. Aber noch einmal schien jenes Kriegsvolk, das sich in der Nachbarschaft von Mecklenburg versammelte, Schwierigkeiten zu machen. Moritz war schnell entschlossen, diesen Knoten zu zerhauen: er rückte gegen die Truppen aus, er schlug einzelne Haufen, er brachte einzelne zu freiwilliger Ergebung, er nahm zuletzt alle in seinen eigenen Dienst. Heideck, der Führer, trat selbst zu ihm über, er gab sofort den Vermittler ab zwischen Moritz und den Verbündeten, Herzog Johann Albrecht und Markgraf Hans; er brachte es endlich dazu, daß Moritz und Hans persönlich sich begegneten und in vertraulichem Gespräche die Grundlagen einer gemeinsamen Aktion zu gewinnen versuchten. Am 20. Februar 1551 fand diese Vereinbarung in Dresden statt. Man wurde einig, auf Grund des protestantischen Bekenntnisses Widerstand gegen das Konzil zu leisten und ein Schutzbündnis „zur Erhaltung der Religion und Freiheit der Deutschen" zu schließe»; es wurde verabredet, auch die Ernestiner hinzuzuziehen, sie mit dem Kurfürsten zu versöhnen; Markgraf Hans sollte dies ins Werk richten und die Zustimmung der mit ihm schon verbündeten Fürsten herbeischaffen. Auch die Mittel und Wege einer Aktion kamen schon in Betracht; englische und französische Unterstützung wurde in Aussicht gefaßt, auch von der Vertreibung der „Pfaffen und Mönche aus Deutschland" geredet. Endlich war hier der Boden für eine neue Politik gewonnen. Moritz war der Mann, unter solchen Voraussetzungen die Führung zu übernehmen und auf geeignetem Wege zu den von ihm gewallten Zielen die Erhebung der deutschen Protestanten gegen des Kaisers katholische Reaktion und gewaltsame Regierung zu leiten.

10. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 460

1895 - Gera : Hofmann
400 Viertes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der deutschen Reformation. alten Herrn nicht verdenken, wenn er sich in Moritz nicht ganz zu finden wußte. Im Anfang Dezember hielten die hessischen Räte mit Moritz Konferenz in Wittenberg; sie übernahmen es, die Verhandlung in Frankreich aufs neue zu fördern, sie wollten auch die Versöhnung des Kurfürsten mit den anderen Protestanten in Zug bringen, und sie erfaßten sehr wohl die Momente, auf die es ihm hierbei ankam. Die Vergangenheit des Kurfürsten, seine Aktion wider die Vettern von 1547 mußte erläutert, vergeben, gutgeheißen werden. Moritz hatte mündlich ihnen es weit und breit auseinandergesetzt, daß man damals Ursache ihm zu seinem Auftreten gegeben. Er setzte hinzu, jedes Gedankens an Restitution müßten die Ernestiner sich aber jetzt entschlagen; würden sie aufrichtig daraufhin mit ihm sich einlassen, so wolle er zu anderer Schadloshaltung ihnen gerne helfen. Es scheint, daß er auf diese Hessen wenigstens Eindruck gemacht: und daß Moritz selbst jetzt feiner Gesinnung nach auf protestantischer Seite stehe, dieser Überzeugung gaben sie gegen ihre Freunde kräftigen Ausdruck: „ist jemand auf sein Wort und feine Geberden hin zu glauben, so hat uns dieser Mensch überredet, daß wir ihm Glauben schenken, sofern ihm wiederum geglaubt wird". Als Moritz nun auch selbst direkt sich über seine Absichten aussprach, als er dem Herzoge von Preußen seinen Protestantismus beteuerte und dem Herzoge Johann Albrecht von Mecklenburg ähnliche Versicherungen gab, wie er sie den Hessen schon erteilt hatte, da sahen diese Fürsten die Notwendigkeit ein, ihr Mißtrauen fallen zu lassen und ihrerseits auf die Ausgleichung und Vereinigung der Einzeltendenzen einzugehen. Aber noch einmal schien jenes Kriegsvolk, das sich in der Nachbarschaft von Mecklenburg versammelte, Schwierigkeiten zu machen. Moritz war schnell entschlossen, diesen Knoten zu zerhauen: er rückte gegen die Truppen aus, er schlug einzelne Haufen, er brachte einzelne zu freiwilliger Ergebung, er nahm zuletzt alle in seinen eigenen Dienst. Heideck, der Führer, trat selbst zu ihm über, er gab sofort den Vermittler ab zwischen Moritz und den Verbündeten, Herzog Johann Albrecht und Markgraf Hans; er brachte es endlich dazu, daß Moritz und Hans persönlich sich begegneten und in vertraulichem Gespräche die Grundlagen einer gemeinsamen Aktion zu gewinnen versuchten. Am 20. Februar 1551 fand diese Vereinbarung in Dresden statt. Man wurde einig, auf Grund des protestantischen Bekenntnisses Widerstand gegen das Konzil zu leisten und ein Schutzbündnis „zur Erhaltung der Religion und Freiheit der Deutschen" zu schließen; es wurde verabredet, auch die Ernestiner hinzuzuziehen, sie mit dem Kurfürsten zu versöhnen; Markgraf Hans sollte dies ins Werk richten und die Zustimmung der mit ihm schon verbündeten Fürsten herbeischaffen. Auch die Mittel und Wege einer Aktion kamen schon in Betracht; englische und französische Unterstützung wurde in Aussicht gefaßt, auch von der Vertreibung der „Pfaffen und Mönche aus Deutschland" geredet. Endlich war hier der Boden für eine neue Politik gewonnen. Moritz war der Mann, unter solchen Voraussetzungen die Führung zu übernehmen und aus geeignetem Wege zu den von ihm gewollten Zielen die Erhebung der deutschen Protestanten gegen des Kaisers katholische Reaktion und gewaltsame Regierung zu leiten.
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