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zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft.
A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701.
1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten.
a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt.
b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen.
e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten.
2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel
18*
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Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Niederlande Frankreichs Niederlande England Spanien Deutschland Mainz Holland Spanien England Brandenburgs Wien Brandenburgs
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sichtigte Vereinigung der italienischen Armee mit der siegreichen des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstärkungen herangezogen hatte, giug er wieder auf das nördliche Donauufer und rächte die Niederlage bei Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram, c) Friede. Im Frieden zu Schönbrunn wurde Österreich vou der See abgeschlossen; es mußte das Küstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Kontinentalsperre weiter auszudehnen, die illyri-schm Provinzen bildete. Ferner mußte es auf West- und Ostgalizien verzichten.
Vereinzelte Freiheitsversuche während des österreichischen Krieges. Österreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gernacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so brach die Unzufriedenheit des Volkes doch allenthalben in Aufständen durch, welche Zeichen einer allgemeinen Gärung waren.
1. Der Tiroler A u f st and, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayrisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frömmelt, konservativen Sinne des urwüchsigen Bergvolkes nicht vereinbar schienen. Daher erhoben sich die Tiroler unter tüchtigen Führern, Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern aus Tirol. Wenn auch der Ausstand mißlang (Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Möglichkeit des Widerstandes. Der preußische Major von Schill machte den Versuch, das Königreich Westfalen auszulösen, mußte sich aber, als feindliche Truppen heranrückten, nach Stralsund zurückziehen, bei dessen Verteidigung er siel, o. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig-Öls hatte in Böhmen etwa 1000 Mann gesammelt, die sich schon durch ihre Kleidung als Rache-korps ankündigte („die schwarze Schar"). Er brach in Sachsen ein, flüchtete sich aber, als er von Österreich ohne Unterstützung gelassen wurde, nach England.
Napoleon auf dem Cipsel seiner Macht. Nach dem österreichischen Kriege hatte Napoleons Macht ihren Höhepunkt erreicht. Der Emporkömmling suchte sich nun auch in den alten Adel einzuführen; darum trennte er feine Ehe mit Josephine und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Wie er ferner fortfuhr, einen neuen Adel mit Majoraten und Dotationen zu schaffen, gab er auch dem alten feine Geltung wieder, der aber nur mit Widerstreben folgte. Gegen feine Vasallen machte er aber feine volle Selbstherrschaft um so mehr geltend, als sich bereits unter ihnen und auch in Frankreich Regungen der Unzufriedenheit zeigten.
Seinen Schwager Murat, der in Neapel den Befehlen Napoleons sich zu entziehen suchte, erinnerte er daran, daß er nur durch ihn existiere. Holland,
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Extrahierte Ortsnamen: Ostgalizien Mantua Westfalen Stralsund Sachsen England Frankreich Neapel Napoleons Holland
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um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen.
4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel.
Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig.
Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites.
5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge
Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz.
Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich_von_Veldecke Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Saladin Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp Philipp August Richard_Lwenherz Lohmeyers
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Ungarn Mainz Deutschland Frankreich England Italien Spanien Rhein Italien Mailand Sizilien Jerusalem Frankreich England Mainz
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Vorteil fr das Deutsche Reich nach seinen Worten nur als ehrlicher Makler" gehandelt hatte. Die pauslawistische Partei, die alle Slawen unter russischer Fhrung zu vereinigen beabsichtigt, fand immer mehr Anhnger, und die russische Diplomatie nherte sich Frankreich. Um gegen diese gefhrliche Verbindung gesichert zu sein, schlo das Deutsche Reich 1879 mit sterreich ein Bndnis zu gegenseitigem Schutz und Beistand; dem Bndnis trat 1883 auch Italien bei. Diese drei Mchte in der Mitte Europas haben seitdem als Dreibuud" den europischen Frieden zu erhalten gewut.
3. Reichsheer und Reichsflotte. Bald nach dem Kriege mit Frankreich wurden die bewhrten preuischen Heereseinrichtungen in der ganzen deutschen Armee eingefhrt. Da Frankreich feine Truppenzahl fortgefetzt vermehrte, um einen Rachekrieg beginnen zu knnen, erhhte auch das Deutsche Reich die Friedensstrke seines Heeres 1874 auf rund 400 000 Mann und arbeitete eifrig an der Ausbildung feiner Truppen. Einen Teil der franzsischen Kriegsentschdigung verwendete das Reich aus den Ausbau der Festungen. 120 Millionen Mark wurden als Reichskriegsschatz im Juliusturm zu Spandau niedergelegt. Die Friedensprsenzstrke, die ein Prozent der Bevlkerung betragen soll, wurde spter von sieben zu sieben Jahren erhht. Sie betrug 1888 rund 468 000 Mann. Die Rstungen Frankreichs und Rulands zwangen (1888) Deutschland, die Dienstpflicht der Landwehr und des Landsturms zu verlngern.
Der Aufschwung des deutschen Seehandels und die politische Machtstellung des Deutschen Reiches forderten auch eine Vergrerung der aus der preuischen Kriegsflotte hervorgegangenen Reichsflotte. Nach dem Flottengrndungsplan von 1873" sollten bis 1882 rund 100 Kriegsfahrzeuge fertiggestellt werden. Zwei Jahre darauf wurde mit der Beschaffung einer Torpedoflotille begonnen.
4. Die deutsche Kolouialpolitik. Sollte auch die Reichsflotte in erster Linie der Kstenverteidigung dienen, fo war sie doch auch bald imstande, die deutschen Interessen im Auslnde zu schtzen, und es war die Mglichkeit vorhanden, in fremden Erdteilen Gebiete zu er-werben, wie auch dem deutschen Handel und den deutschen Auswanderern neue Wege zu weisen. Der Gedanke, Kolonialbesitz zu erwerben, fand bei dem grten Teile des deutschen Volkes Anklang; denn man bedauerte, da so viele Auswanderer im Auslande ihrer Nationalitt verlustig gingen, da Deutschland die Kolonialprodukte erst aus zweiter H.iud kaufen mute, und da der sich mchtig entwickelnden deutschen Industrie ausreichende Absatzgebiete fehlten. Fürst Bismarck begann die kolonialen Bestrebungen damit, da er die in Afrika gelegenen
2bi5iicenu, Deutschlands Seemacht sonst und jetzt. 2. Aufl. Leipzig 1901.
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Extrahierte Personennamen: Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Europas Frankreich Frankreich Spandau Frankreichs Deutschland Deutschland Afrika Deutschlands
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1. Ludwigs Enkel Philipp V. erhielt Spanien.
2. England bekam von Spanien Gibraltar und Minorka, von Frankreich Newfoundland (njusaundlnd), Neu-Schottland und die Hudsonsbailnder.
3. Preußen erhielt Obergeldern und die allgemeine Anerkennung der Knigswrde.
4. Der Herzog vou Savoyen bekam Sizilien als Knigreich.
5. Der Kaiser erwarb die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien, das er an Savoyen gegen Sizilien austauschte.
1658-1705 Deutschland und sterreich unter Leopold L, 16581705.
1. Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Ferdinands Iii. suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde vorzglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war eiu gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei deueu es sich besonders um die habsbnrgische Hansmacht handelte. Das deutsche Reich erlitt während seiner Zeit viele Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln:
Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck.
2. Kriege. Leopold hatte nach drei Seiten hin schwere Kmpfe zu bestehen, im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen ungarischen Mag na t e n.
a. Erster Trkenkrieg, 1664. Die Kriege mit den Trken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen innehatten (S. 162), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Trken gegen Ober Ungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Grofrsten von Siebenbrgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine groe Niederlage.
b. Erster Keiekiskrieg gegen Jeudroig Xiv., 1674 1678, (vgl. Geschichte des Groen Kurfrsten).
C. Zweiter Trkenkrieg, 16831699.
aa. Vera lassung. Das Zurckbleiben deutscher Truppeu in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollstndiger
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien England Spanien Frankreich_Newfoundland Neu-Schottland Sizilien Mailand Neapel Sardinien Sizilien Deutschland Ferdinands Brandenburg_Ferdinands Frankreich Breslau Frankreich Karls Ungarn Ungarn
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Schmuggel mit englischen Waren, und selbst Napoleon und sem Vertrauten scheuten sich nicht, mit der Erlaubnis, Kolonialwaren ein-fhren zu drfen, schamlos Handel zu treiben. Auch von Portugal, das unter englischem Schutze stand, verlangte Napoleon, da es seine Hfen fr die Englnder schlieen solle. Als diese Zumutung zurck-gewiesen wurde, schickte Napoleon durch das mit ihm verbndete Spanien ein Heer nach Portugal. Die portugiesische Knigsfamilie floh auf englischen Schiffen nach Brasilien. Die franzsischen Truppen waren aber nicht imstande, das englische Heer, das in Portugal gelandet war, zu vertreiben.
Inzwischen hatte Napoleou Spanien, das er zu einem franzsischen Lehnsstaat machen wollte, dnrch ein groes Heer besetzen lassen. Durch List mtd Gewalt zwaug er Karl Iv. und dessen Sohn Ferdinand der mit dem Vater in Zwist lebte, zur Abdankung. Napoleon ber-trug die Regierung in Spanien seinem Bruder Joseph, der bis dahin König von Neapel gewesen war. Neapel erhielt Napoleons Schwager Mural, und das diesem gehrige Groherzogtum Berg fiel als erledigtes Lehen an Frankreich.
Gegen Napoleons Gewalttat erhob sich aber das gedrckte spanische Volk. Es entstanden geheime Verbindungen, Junten genannt, die sich die Verteidigung der nationalen Unabhngigkeit zum Ziele setzten. Kleine Kriegerscharen, Guerillas (gerilljas), lauerten den Franzosen in Wldern und Schluchten auf. Auch schickten die Englnder ein Heer unter Lord Wellington (u-ellingt'n) nach Spanien. Napoleon wollte der drohenden Gefahr selbst entgegentreten, doch suchte er sich erst durch Gewinnung Rulands den Rcken zu decken. Deshalb schlo er aus dem. Frstenkongre zu Erfurt im Herbst 1808 mit dem russischen Kaiser Freundschaft. Alexander I., der Rußland mit Zu-stimmung Napoleons auf Kosten der Trkei und Schwedens ver-grern wollte, versprach sterreich anzugreifen, wenn dieses Frankreich den Krieg erklre. In Erfurt entfaltete Napoleon feine ganze kaiser-liche Pracht. Feste folgten anf Feste, und die berhmtesten Pariser Schauspieler traten anf. Die von Napoleon abhngigen deutschen Fürsten, 40 au der Zahl, waren versammelt; sie wurden von ihm mit Hochmut und Rcksichtslosigkeit behandelt.
Im November 1808 zog Napoleon mit einem groen Heere nach Spanien. In wenigen Wochen wurden die Spanier mehrmals besiegt, und Napoleon zog in Madrid ein. Inzwischen brach der Krieg mit sterreich aus, und Napoleou verlie Spanien. Seine Generale vermochten in dem Volkskrieg, der auf der Halb-infel tobte und von den Englndern untersttzt wurde, keine Erfolge zu erzielen. Der Krieg wurde mit unmenschlicher Grausamkeit gefhrt; er zog sich bis 1814 hin und endete mit der Vertreibung der Franzosen.
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Extrahierte Ortsnamen: Portugal Spanien Portugal Brasilien Portugal Spanien Spanien Neapel Neapel Frankreich Wellington Spanien Schwedens Erfurt Spanien Madrid Spanien
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von ihr geschaffene kleine Flotte (S. 375) nicht halten und wurde unter dem Gesptt des Auslandes ffentlich versteigert. Da der neue Deutsche Bundestag die Grndung einer Kriegsflotte ablehnte, so ber-nahm Preußen den Schutz der deutschen Seeinteressen allein. Es kaufte bei der Versteigerung der deutschen Flotte die beiden besten Schiffe und erwarb 1853 von Oldenburg ein Gebiet am Jadebnsen, um an der Nordsee einen Kriegshafen anlegen zu knnen. Dieser wurde 1869 unter dein Namen Wilhelmshaven erffnet. Ein besonderer Frderer der preuischen Flotte war Priuz Adalbert, ein Neffe Friedrich Wilhelms Iii. Er ist der erste Hohenzoller, der den Admirals-titel erhalten hat.
Whrend der zwischen sterreich und Preueu bestehende Gegen-satz eine Einigung Deutschlands verhinderte, hatten sich die politischen Verhltnisse durch das Auftreten Napoleons Iii. verschoben.
Frankreichs Vorherrschaft in Europa unter Napoleon Iii., 18521870.
Der 1848 auf 4 Jahre gewhlte Prsident Louis Napoleon (S. 373) hatte allmhlich das Heer auf seine Seite gezogen und durch Aufrechthaltung von Ordnung und Ruhe auch die Sympathien der Brgerschaft gewonnen. Um seine Wiederwahl zu sichern, lie er in der Nacht zum 2. Dezember 1851 die hervorragendsten Mitglieder der Opposition verhaften, warf den in-folgedessen in Paris ausbrechenden Aufstand nieder und ertrotzte so eine 10 jhrige Prsidentschaft. Durch eine knstlich geleitete Volksabstimmung wurde er 1852 zum Kaiser gewhlt und nannte sich Napoleon Iii. Um sich die Gunst des eitlen franzsischen Volkes zu erhalten, suchte er die Vorherrschaft Frankreichs in Europa zu begrnden. Er betonte berall das Nationalittsprinzip und fand so Gelegenheit, durch Einmischung in kriegerische Verwicklungen den franzsischen Waffen neuen Ruhm zu erwerben.
Deutschland und der Krimkrieg, 18531856.
Der russische Kaiser Nikolaus I. wollte sein Machtgebiet bis Konstantinopel erweitern und darum der Herrschast des Sultans, des kranken Mannes", in Europa ein Ende machen. Um sich jeden Augenblick in die trkischen Angelegenheiten einmischen zu knnen, beanspruchte er das Protektorat der alle griechischen Christen. Die Pforte versicherte sich aber des Beistandes von Frankreich und England, die eine Vergrerung Rulnds nicht zugeben wollten, und lehnte die russischen Forderungen ab, besttigte jedoch den christlichen Untertanen feierlich das Recht freier Religionsbung.
Die Russen besetzten die Moldau und Walachei und schickten eine Flotte nach der Halbinsel Krim. Der bergang der Russen der die Donau wurde zwar durch die Trken verhindert, die trkische Flotte aber von der russischen im Hafen von Sinope vernichtet. Da mischten sich Frankreich und England in den Krieg ein und unternahmen eine Expedition nach der Krim. Die Kmpfe der Westmchte mit Rußland drohten ganz Europa in den Krieg
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Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Wilhelmshaven Deutschlands Napoleons Frankreichs Europa Paris Frankreichs Europa Deutschland Konstantinopel Europa Frankreich England Donau Frankreich England Europa
220
Feldmarschall Radetzky warf alles vor sich nieder und besiegte den Sardenknig bei Novara (1849), worauf derselbe die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel berlie und ins Ausland ging.
3. Deutscher Einigungsversuch. Alle deutschen Freiheitsmnner waren eifrig bestrebt, ein starkes, einiges Deutschland zu schaffen. In der Paulskirche zu Frankfurt a. M. whlte darum die deutsche National-Versammlung Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschen Kaiser. Doch dieser wollte die Kaiserkrone nicht aus der Hand der Revolution, son-dern nur von dem freien Willen der Fürsten annehmen und lehnte sie des-halb ab, da letztere nicht einig werden konnten. Er versuchte nun eine freie, festere Union der Staaten zu schaffen imb berief einen Reichstag nach Erfurt, dem entgegen aber sterreich mit den sddeutschen Fürsten den Frankfurter Bundestag wieder erffnete. Nach langem Hin- und Herstreiten, wobei schon die Heere gerstet in Hessen einan-der gegenberstanden, gab Preußen in dem Vertrag zu Olmtz, (1850) nach und lie den aufgelsten Bundestag unverndert wieder aufleben.
Die Schleswig-Hol st einer hatten mit Hilfe der Preußen unter W r a n g e l und B o n i n das Dnenjoch abgeschttelt (1848), das Danewerk genommen, Dppel erstrmt, bei Eckernfrde das dnische Schiff Christian Viii." in Brand geschossen, die Fregatte Gesion" ge-wonnen und bei Kolding gesiegt. Aber die Drohung Englands, Ru-lauds und Schwedens bewogen Preußen zu einem faulen Frieden, worauf die sich selbst berlassenen Schleswig - Holsteiner bei Jdstdt besiegt (1850) und den Dnen mit Hilfe sterreichs unterworfen wurden. Die in der ersten Begeisterung gegrndete deutsche Flotte wurde an den Meistbietenden verkauft.
4. Napoleon Iii. in Frankreich, ein Neffe Napoleons I.und Sohn des Knigs Ludwig von Holland und der Knigin Hortense, hatte sich durch Klugheit und Entschiedenheit zum Prsidenten der Republik auf-geschwungen. Nachdem er durch se Reden viele gewonnen und andern am 2. Dezember 1851 durch Kanonen Schrecken eingejagt hatte, lie er sich (1852) durch Volksabstimmung zum Kaiser der Franzosen wh-len. Das Kaiserreich ist der Friede!" verkndete er der Welt. Als aber Nikolaus I. von Nuland alle Christen im Orient unter sei-nen Schutz stellen wollte und darber mit der Trkei in Hader kam, da zog Napoleon mit England in dem orientalischen Kriege (185356) das (Schwert fr die Trkei, um Rulands bermacht zu brechen. Die West-mchte siegten an der Alma, beijnkerman, andertschernajannd strmten endlich nach furchtbaren Opfern das feste Sewastopol auf der Halbinsel Krim am Schwarzen Meere (1855). Da schlo A l e x a n d erll., der Sohn des inzwischen gestorbenen Nikolaus I., den Frieden zu Pa-r:s, der Rulands Macht im Schwarzen Meere lhmte (1856). Um so mehr wandte nun der edle Alexander alle Sorgfalt darauf, seine Völker
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankfurt_a._M. Erfurt Hessen Englands Schwedens Frankreich Napoleons England Alma
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franzsischen Soldaten mit Todesverachtung auf die Feinde. Die Preußen muten sich trotz zweier Siege der den Rhein zurckziehen. Im Frieden zu Basel fiel Preußen von der gemeinsamen Sache 1795 ab und berlie das linke Rheinufer den Franzosen.
3. Die 2. und 3. Teilung Polens. Dagegen gewann es bei 1793 der zweiten Teilung Polens Danzig, Thorn und Sdpreuen (mit Posen und Kalisch). Der edle Pole Kosziusko wollte die wider-rechtliche Zerstckelung seines Vaterlandes nicht dulden. Er rief alles, was Bchse, Schwert und Sense tragen konnte, zu den Waffen. Doch vergeblich! Der Aufstand wurde von der bermacht der drei teil-schtigen Nachbarn unterdrckt. Als im Schlachtgetmmel der ver-wundete Polenheld vom Pferde strzte und gefangen wurde, da war das Ende Polens gekommen. Die Sieger nahmen bald darauf eine dritte Teilung vor, in der Preußen das Land bis an die Weichsel 1795 mit Warschau erhielt. Aber die Gre des Landes macht nicht das Glck des Volkes aus. Preuens Ansehen sank; die Schuldenlast und die innere Unzufriedenheit wuchsen.
83. Napoleon Bonaparte in Frankreich.
1. Seine Thaten. Er wurde am 15. August 1769 als Sohn 1769 eines armen Edelmannes und Advokaten zu Ajaccio auf Corsika geboren. Bald fllte er die Welt mit seinem Kriegsruhm und gab der Karte Europas eine neue Gestalt. Er wurde auf der Kriegsschule er-zogen und zeichnete sich bei der Belagerung von Toulon durch die Englnder als Artilleriehauptmann aus. Durch seinen Feldherrnblick,
seine Schnelligkeit und die Begeisterung seiner Soldaten war er nn-Widerstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er in Italien und zwang fter-reich zum Frieden von Campo Formio, in dem es Belgien und Mailand abtrat. Oberitalien, Ge-nua und spter die Schweiz, Rom und Neapel wurden von den Fran-zosen zu Republ^en gemacht. Der khne Bonaparte unternahm seinen aben-teuerlicheu Zug nach gypten, um von hier aus Englands Macht im Osten zu brechen und neue Lorbeeren zu gewinnen.
Bei den Pyramiden Kairos siegte er der die Trken, nachdem er den Seinen zugerufen: Von der Hhe dieser Pyra-miden schauen vier Jahrtausende auf euch herab!" Ganz gypten wurde erobert,
aber die franzsische Flotte von dem ^ Napoleon.
englischen Admiral Nelson bei Abnkir an der Nilmndung zerstrt. Bonaparte eroberte auch Syrien, wurde aber durch Seuchen und die erfolgreiche Verteidigung von Akkon zur Rckkehr gezwungen. In-zwischen hatten die europischen Mchte die zweite Koalition ge-
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