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1. Theil 4 - S. 26

1880 - Stuttgart : Heitz
26 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. theilte man das Jahr in Decaden, jede von 10 Tagen. Uebrigens fehlten auch im Convente Parteiungen nicht. Die Mehrzahl gehörte zu der Partei der gemäßigten Republikaner. Diese wurden Girondisten genannt, weil die Deputirten des Departements der Gironde die Hauptsprecher waren. Die andere Partei waren die Cordeliers, von denen wieder die Jacobiner beherrscht wurden; und waren auch die Girondisten die zahlreichste Partei, so wußten doch bald die Cordeliers dadurch die Herrschaft zu gewinnen, daß sie weit unverschämter und kühner waren und die Galerien der Zuschauer mit ihren Anhängern anfüllten. Alles, was sie vorschlugen, wurde von diesen beklatscht; hingegen die Meinungen der Girondisten wurden ausgezischt und kaum ließ man sie vor Lärmen, Zischen, Pfeifen und Pochen zu Worte kommen. So war Frankreich im Innern in Zwiespalt, während von außen der Krieg tobte. Der Krieg mit Oestreich hatte bereits zu Anfange des Jahres 1792 begonnen. Auch die Könige von Preußen und Sardinien nahmen Theil, und die französischen Ausgewanderten, vom Prinzen von (Sonde angeführt, schlossen sich an. Anfangs machten die Preußen reißende Fortschritte. Sie drangen in die Champagne ein. Hier aber überfiel sie feuchtes Wetter, die Soldaten litten an der Ruhr, starben haufenweise, und ein geschickter französischer General, Dumouriez, hielt ihre Fortschritte auf. Äon nun an folgte Verlust auf Verlust. ' Mau hatte geglaubt, die französischen Soldaten, meist junge Bursche und ohne alle Kriegskenntniß, würden mit leichter Mühe besiegt werden können. Jetzt sah man voll Erstaunen, wie diese Leute überall siegten. Singend gingen sie in den fürchterlichsten Kugelregen; mit der kältesten Todesverachtung griffen sie die Stellungen ihrer Feinde an, welche diese für unüberwindlich gehalten hatten, und war ein Regiment dieser jungen Freiheitsschwärmer aufgerieben, so stand gleich wieder eirk neues bet. An Leuten fehlte es ihnen nicht; denn alle Landstraßen waren mit jungen Leuten bedeckt, die frohlockend nach der Grenze zogen, um, wie sie sagten, ihre Freiheit gegen die Tyrannen zu vertheidigen. General Custine nahm Mainz und Frankfurt ein und Dumouriez besiegte bei Jemappes am 5. und 6. November 1792 die Oestreich er in einer Hauptschlacht, woraus die östreichischen Niederlande, welche so schon Joseph Ii. den Gehorsam aufgesagt hatten, die Franzosen mit Entzücken aufnahmen. Das Glück macht leicht übermüthig; so auch die Franzosen. In ihrem Leichtsinne sprachen sie der ganzen Welt Hohn. Während sie den Völkern Freiheit und

2. Theil 2 - S. 282

1880 - Stuttgart : Heitz
282 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. dem Markte vorgenommen wurden, gewöhnlich — war bereits geschlossen. Mosen und Schönfels wurden nur verwiesen, aber Hans Schwalbe mit glühenden Zangen gekniffen und geviertheilt. Der brave Schmidt war nun noch zu belohnen. Auf die Frage, was er wünsche, antwortete der bescheidene Mann, er wünsche nichts, als lebenslang frei Kohlen brennen zu dürfen. Das wurde ihm nicht nur gern gewährt, sondern der Kurfürst schenkte ihm auch ein Freigut und verordnete, er solle künftig Triller heißen, weil er den Kunz so derb getrillt (niedergeschlagen) habe, und der älteste seiner Familie bis auf ewige Zeiten jährlich vier Scheffel Korn von der Regierung erhalten. Und dies geschieht noch bis heute. Diese beiden Prinzen find noch darum merkwürdig, weil von ihnen die beiden noch jetzt regierenden sächsischen Linien abstammen: das erixeftinifche und das albertinische Haus. Friedrich Iii. hat bei allen solchen Vorgängen wenig mehr gethan als zugeschaut, und hat so den Namen des Kaisers 54 Jahre geführt, bis er 1493 starb. Wie sehr er neben seiner Trägheit zugleich voll Mißtrauen war, davon gab er einen Beweis in den Verhandlungen mit Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund (1467—77). Dieser Karl war der einzige Sohn und Erbe Philipps des Guten, der oben bei der Geschichte der Jungfrau von Orleans erwähnt wurde. Philipp hatte noch 37 Jahre nach der Verbrennung jenes Mädchens (bis 1467) gelebt und galt für den trefflichsten und galantesten Ritter seiner Zeit. Kein Fürst war so reich wie er. Ihm gehörte nicht nur fast das ganze jetzige Königreich der Niederlande, sondern auch Belgien, die Franche-Comte und Bourgogne in Frankreich. In seinen damals überreichen Ländern besaß er eine Menge prachtvoller Paläste, alle mit dem kostbarsten Hansgeräthe und den künstlichsten Tapeten versehen, mit denen man damals großen Luxus trieb. Täglich fand man bei ihm offene Tafel, und wenn er Turniere und Bankette gab, so aß man von goldenem Geschirre, und seine Trinktische strotzten von goldenen Bechern, mit edlen Weinen gefüllt. Alle feine Länder und Reichthümer hatte fein einziger Sohn, Karl der Kühne, geerbt, aber nicht feine Herzensgüte. Karl war ein stolzer, unruhiger, kriegerischer Fürst, der zwar nur 10 Jahre regiert hat, aber in dieser Zeit nie zur Ruhe gekommen ist, weil er, wie die Reichen so oft, statt das ihm verliehene Glück froh zu genießen, sich an feinen Schätzen nicht genügen ließ. So gelüstete es ihm, König von Burgund zu heißen. Dazu bedurfte

3. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 566

1894 - Gera : Hofmann
566 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der frönt u. stauf. Kaiser. der Näherei. Die hörigen Dienstmägde wohnten mit den Edelfrauen im Franenzimme r. Die tiefste Stufe nahmen die Knechte ein, die man, seitdem die siegreichen Kämpfe an der Ostgrenze Scharen von kriegsgefangenen Slawen nach Deutschland führten, Sklaven nannte. Sie saßen entweder als Eigenleute auf ansgethanem Gute oder arbeiteten als sogenannte tägliche Diener oder Tagewerker auf den Domänen. Die Lage der Unfreien war in vielen Fällen eine äußerst gedrückte, die von ihnen geforderten Dienste verwandelten sich oft aus „gemessenen", d.h. bestimmt festgesetzten, in „ungemeffene", die nach Laune und Willkür des Herrn bestimmt wurden. Kinder aus Ehen zwischen Freien und Unfreien geschlossen, folgten regelmäßig der „ärgeren Hand", d. h. traten in den Stand der Unfreien ein. Entsetzliche Leiden brachen über diese herein, als das Reich nach dem Untergange der Hohenstaufen ohne Kaiser war. In den unaufhörlichen Fehden der kleinen Machthaber untereinander waren die Hörigen jeder Gewalttätigkeit preisgegeben: ihre Hütten wurden verbrannt, ihre Äcker verwüstet, sie selbst mit Weib und Kind mißhandelt, erschlagen ober gefangen fortgeführt. Und was der Krieg den Armen noch ließ, das nahmen ihnen die Raubritter, die an den Land- und Wasserstraßen im Hinterhalte lauerten. Kein Wimber, wenn die Unfreien jebe Gelegenheit benutzten, ihre Lage zu verbessern. Gern suchten sie den Schutz der Städte auf, ober wanbertert aus nach den Säubern der beutfchen Ritterorben (Preußen, Liv-lanb, Esthlanb, Kurlanb). Viele Unfreie nahmen das Kreuz und kämpften gegen die Mohammebaner, sie verminberten baburch die Zahl der Arbeiter in Deutschland und zwangen die Grunbherren, die zu Hause bleibenben besser zu behanbeln. Das wirtschaftliche Leben, für welches Karls des Großen Thätigkeit vorbilblich und anregenb gewesen war, bewegte sich mit wachsenber Lebhaftigkeit in den Bahnen, die ihm der große Volkswirt gewiesen hatte. Immer mehr lichteten sich die ungeheuren Wälber und gaben dem Ackerbau Raum. Scharen von Kolonisten zogen in die Deutschland benachbarten Länder und trugen deutsche Sprache, Sitte, Glauben und Wissen dorthin. Daheim, im Vaterlande, war wenig oder keine Aussicht vorhanden, eigenes freies Besitztum dauernd zu behalten oder gar zu erwerben: gleichsam mit magnetischer Kraft zog der Grundbesitz die kleinen freien Bauerngüter an sich und schwoll oft zu ungeheurem Umfange an. (Herzog Arnulf von Bayern raubte dem Kloster Tegernsee 11 000 Hufen — 330 000 Morgen seines Landbesitzes, und Kaiser Heinrich Ii. zwang die Abtei St. Maximin, bei Trier zur Hergabe von 6656 Hufen — etwa 200000 Morgen Landes.) Diese großen Besitzungen wurden meistens von Zinsleuten bewirtschaftet, soweit nicht der Grundherr die Wirtschaft selbst führte. Die Einrichtung der Höfe wie der Dörfer war dieselbe geblieben wie zur Zeit Karls d. G., und ebensowenig hatte sich in der Arbeit etwas geändert. Wie früher baute man erst Winter-, dann im folgenben Jahre Sommerfrucht und ließ im dritten Jahre das Felb brach liegen (Dreifelberwirtschaft.) _ Das Pflügen besorgte man mit Hilfe der Ochsen, zum Mähen bebiente man sich der Sensen. Wiesen würden meistens nur einmal gemäht und bienten dann dem Vieh

4. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 495

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich 1, Barbarossa. 8. Kaiser Friedrich Ii. 495 hier auf eigentümliche Weise mit dem Morgenländischen in Berührung kam, erhielt das Ganze eine noch romantischere Färbung. So schenkte der Sultan von Äpypten dem Kaiser ein Zelt von wunderbarer Arbeit: Sonne und Mond gingen darin, durch künstliche Vorrichtungen bewegt, auf und unter und zeigten in richtigen Zwischenräumen die Stunden des Tages und der Nacht. Man schätzte den Wert dieses Kunstwerkes auf 20 000 Mark und verwahrte es sorgfältig in Venusium neben anderen königlichen Schätzen. Siegel Friedrichs Ii. (Stacke). Die dasselbe überbringenden Gesandten aßen mit vielen Bischöfen und edlen Deutschen an des Kaisers Hof; und wenn dieser auch nicht, wie von König Roger berichtet wird, seinen Hofstaat größtenteils nach sarazenischer Weise einrichtete, so war doch mancherlei daselbst, das in Neapel zu finden sarazenische Abgeordnete in Verwunderung setzen konnte. Die Tiere ihres Landes streiften in den Tiergärten umher; eine Schar Mohren zog prächtig gekleidet vorüber und blies auf silbernen Trompeten, Posaunen und anderen Instrumenten mit großer Fertigkeit; junge Männer (deren der Kaiser immer mehrere in den morgenländischen Sprachen behufs seines Briefwechsels und zu wissenschaftlichen Zwecken unterrichten ließ) konnten fertig mit den Morgen-ländern in deren Muttersprache reden, ja der Kaiser selbst blieb nicht hinter ihnen zurück. Sarazenische Tänzer und Tänzerinnen zeigten eine Geschicklichkeit, die allgemeine Bewunderung erregte.
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