64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
760
verlesen, durch welche er für sich auf den Thron verzichtete; der Reichs-
tag erklärte aber auch die Nachkommen Gustavs der Krone verlustig
(1809). Der entthronte König erhielt die Erlaubniß, sich mit seiner
Familie nach Deutschland zu begeben und lebte als Graf von Got-
torp, später unter dem Namen Oberst Gustavson in Deutschland
und in der Schweiz und starb 1837 zu St. Gallen in Dürftigkeit. Karl
von Südermanland wurde als König Karl Xiii. gekrönt, und durch
eine neue Versaffung die unumschränkte königliche Macht vermindert.
Da Karl Xiii. keine Söhne hatte, so wurde der Prinz Christian Au-
gust von Holstein. Augustenburg zum Kronprinzen bestimmt. Als dieser
(1810) plötzlich starb, wurde der französische Marschall Bernadotte,
Prinz von Ponte-Corvo, ein Schwager deß Königs Joseph von Spa-
nien, zum Thronfolger erwählt. Karl Xiii. schloß Frieden mit Ruß.
land und Dänemark und trat an Rußland Finnland und einen Theil
der Alandsinseln ab. Nach dem Tode Karls Xiii. folgte ihm Ber-
nadotte als Karl Xiv. (1818—1844).
Di, Türken. Der Thron in Constantinopel wurde zu wiederholten Malen
mit dem Blute der Sultane befleckt. Selim Iii., welcher 1789 den
großherrlichen Thron bestiegen hatte, befreundete sich mit den Ideen und
Formen der christlichen Welt. Zunächst strebte er darnach, sich eine
Kriegsmacht auf europäische Weise zu bilden, um durch dieselbe der un-
ter dem Namen Janitscharen bekannten Nationalmiliz Meister zu
werden. Eine beträchtliche Anzahl von Truppen wurde auf europäische
Weise gekleidet und geübt. Auch in anderen Beziehungen zeigte der
Sultan eine Vorliebe für das europäische Wesen. Der Bund, in welchem
die Pforte während des zweiten Coalitionskrieges mit England und
Rußland gestanden hatte, wurde durch die Geschicklichkeit des französi-
scheu Gesandten Sebastiani aufgelöst und der Divan ganz auf franzö-
fische Seite hinübergezogen. Nun besetzte Rußland die Moldau und
Wallach ei, und der englische Admiral Duckworth segelte (1807)
durch die Dardanellen und bedrohte Constantinopel, verlor aber auf sei-
ner Rückfahrt durch die Dardanellen einige Fahrzeuge. Der Unwille der
Türken über die Neuerungen des Sultans und dessen Hinneigung zu
den Franzosen veranlaßte einen Aufstand der Janitscharen (1807), wel-
chen Selim dadurch stillte, daß er seinem Neffen Mustapha Iv. den
Thron überließ. Den Janitscharen wurde nun die Befugniß zugesprochen,
jedem Sultan, der sich von der alten Verfassung entferne, den Gehor-
sam auszusagen. In der Hauptstadt wie in den Provinzen herrschte Ver-
wirrung, Zügellosigkeit und Willkür. Die Janitscharen plünderten und
brannten, die Pascha's verweigerten den Gehorsam, Aegypten wurde
von den Engländern bedroht, die Donauländer waren in der Gewalt
der Russen, und diese erfochten auch einen Sieg bei Lemnos. Der Zu-
sammensturz des morschen Reiches schien unvermeidlich. Aber Napoleon
nahm sich der Türken an, und eine der tilsiter Friedensbedingungen war
ein Waffenstillstand zwischen den Russen und Türken. Aber schon 1808
verlor Mustapha Iv. durch einen Aufstand den Thron, und Mäh.
mud Ii., der letzte Nachkomme Osmans, wurde zum Sultan ausgeru-
fen. Daß auch Mahmud dem Leben des gesitteten Europa Eingang in
seinem Reiche verschaffen wollte, bewirkte einen abermaligen Aufstand der
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Extrahierte Personennamen: Gustavs König Gustavson Karl
von_Südermanland Karl Karl_Xiii Karl Karl_Xiii Karl Christian_Au- Marschall_Bernadotte Ponte-Corvo Joseph_von_Spa- Karl_Xiii Karl Karls Karl_Xiv Karl Admiral_Duckworth Mustapha Napoleon Mustapha
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Holstein Finnland Karls Constantinopel England Constantinopel Europa
396
französische Fürsten zu einem Kreuzzug. Die Kreuzfahrer schlossen
mit Venedig einen Vertrag, nach welchem die Venetianer gegen
Zahlung von 85,000 Mark Silber die Ueberfahrt eines Heeres von
dreißig- bis vierzigtausend Mann und die Sorge für die Lebens-
mittel übernahmen. Als aber die Kreuzfahrer in Venedig versam-
melt waren, vermochten sie nur 51,000 Mark zusammenzubringen.
Der vierundneunzigjährige, aber noch rüstige und schlaue Doge
Dandolv bot den Kreuzfahrern an, die Zahlungsfrist so lange
hinauszuschieben, bis sie sich durch eine Eroberung das nöthige Geld
verschafft hätten, und verlangte zugleich, daß sie den Venetianern
bei der Eroberung der Stadt Zara in Dalmatien beistehen sollten.
Zara war nämlich vor kurzem von Venedig abgefallen und hatte
sich unter den Schuh des ungarischen Königs gestellt. Trotz der
Abmahnungen des Papstes zogen die Kreuzfahrer mit Dandalo vor
die christliche Stadt und eroberten dieselbe (1202). Die Kreuz-
fahrer blieben den Winter über in Dalmatien, und hier kam, Hülfe
suchend, der griechische Prinz Alexius zu ihnen. Er war der
Sohn des Kaisers Isaak Ii. Angelus, welcher von seinem Bru-
der Alexius Hi. des Thrones und der Augen beraubt worden
war. Der Prinz Alexius bot den Kreuzfahrern 200,000 Mark
Silber, Vereinigung der griechischen mit der römischen Kirche und
Beistand gegen die Ungläubigen, wenn sie seinem Vater wieder zum
Throne verhelfen würden. Obgleich der Papst mit dem Banne
drohte und viele Kreuzfahrer sich von dem Heere trennten, ließen
sich doch die meisten durch die Aussicht auf unermeßliche Beute ge-
winnen. Sie landeten (1203) mit einer großen venetianischen Flotte
von 480 Schiffen bei Chalcedon, Constantinopel gegenüber. Als
die Unterhandlung mit dem Kaiser Alexius Iii. fruchtlos blieb,
setzten die Kreuzfahrer über den Bosporus, trieben den Kaiser und
dessen Heer in die Stadt zurück, vernichteten die griechische Flotte
und begannen die Stadt zu stürmen. Alexius Iii. gab feig seine
Sache verloren und entfloh; das Volk aber setzte den blinden Isaak
und dessen Sohn Alexius Iv. auf den Thron.
Die beiden Kaiser vermochten nicht die versprochene Zahlung
zu leisten und die Vereinigung mit der römischen Kirche zu be-
wirken. Die zur Aufbringung der Summe auferlegten Steuern er-
bitterten das Volk; und als die Pilger in fanatischem Eifer eine
in Constantinopel erbaute Moschee anzündeten und dadurch einen
Theil der Stadt einäscherten, brach ein Aufstand aus. Alexius Iv.
wurde erdrosselt, sein Vater starb vor Gram und Schrecken. Alexius
V. Murzuph lus stellte sich an die Spitze und nannte sich Kaiser.
Von ihm hatten die Kreuzfahrer nichts'zu erwarten; sie beschlossen
daher einen Sturm auf Constantinopel und verglichen sich schon im
voraus über die Theilung. Der erste Sturm ward zurückgeschlagen,
aber am 12. April 1204 wurden von den Schiffen aus einige
Thürme erstiegen und von innen die Thore geöffnet. Nun rückte
das ganze Heer in die Stadt ein, und die Griechen wichen in ver-
wirrter Flucht zurück. Mit nur 20,000 Mann war eine Stadt von
400,000 Einwohner erobertsworden. In der Nacht entstand aber-
mals eine große Feuersbrunst, und am folgenden Tage verbreiteten
sich die Sieger in der unglücklichen Stadt, wie gierige Raubthiere
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386
Das große Ziel war nun erreicht; aber von den Seldschucken
und dem Khalifen von Aegypten drohte Gefahr, Deshalb wurde
die Wahl eines Königs beschlossen und nach vielem Streite Gott-
fried erwählt. Er weigerte sich, da eine goldene Krone zu tra-
gen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen habe, und nannte
sich nur Schirmherr des heiligen Grabes. Im August 1099 nahte
ein ägyptisches Heer von 140,000 Mann; es wurde von Gottfried
mit kaum 20,000 Mann bei Askalon gänzlich geschlagen. Gott-
fried starb schon im August 1100 und hinterließ die unsichere
Herrschaft seinem Bruder Balduin, welcher den königlichen Titel
annahm.
Das König-. Im Jahre 1101 strömten drei neue Heere von vielen tausend
um. Pilgern aus Italien, Frankreich und Deutschland nach Kleinasien,
um das Khalifat von Bagdad zu zerstören. Sie fanden durch ihre
Zügellosigkeit, durch Hunger und Durst und durch das Schwert der
Türken ihren Untergang, und nur traurige Reste kamen nach Jeru-
salem. Das neue Königreich, beständig von den Aegyptern, den
Seldschucken und anderen mohammedanischen Fürsten bedroht und be-
kämpft und durch innere Zwietracht erschütttert, bedurfte dringend
einer tüchtigen Verstärkung. Es wurde besonders von den Frei-
staaten Italiens, Pisa, Genua und Venedig, eifrig unterstützt,
weil diese durch den freigegebenen Handel mit den orientalischen
Waaren und durch die gutbezahlten Ueberfahrten der Pilger den
größten Vortheil hatten. Mit Hülfe der italienischen Seestädte,
für deren Handel die Erlangung fester Punkte an jenen Küsten
höchst wichtig war, wurden nach und nach die Hafenstädte Cä-
sarea, Akkon, Tripolis, Berytus und Sidon gewonnen. Balduin I.
starb 1118, und auf seine Empfehlung wurde sein Verwandter Bal-
duin von Bourges, dem er früher auch Edessa überlassen hatte, zum
König gewählt. Balduin Ii. (1118—1131) war ein sehr thätiger
Regent und eroberte auch Tyrus.
Das Königreich erreichte in dieser Zeit seine höchste Blüthe, es
erstreckte sich von Tarsus in Eicilien ostwärts bis Edessa und
südlich bis in die Gegend von Gaza. Die Bevölkerung bestand
aus den herrschenden Franken oder Lateinern, wie die Abendländer
genannt wurden, aus christlichen Syrern, aus Juden, Saracenen,
Armeniern und Maroniten, eine im Libanon ansäßige christliche Sekte.
Die Verfassung war auf das Lehnswesen gegründet. Der Thron
sollte erblich sein, und nur wenn es an Nachkommen fehle, sollte
die Reichsversammlung eine Wahl vornehmen. Die Reichsversamm-
lung, welche aus der hohen Geistlichkeit und den Baronen bestand,
sollte bei der Gesetzgebung und in allen wichtigen Anlegenheiten be-
fragt werden. Die Barone bildeten die erste, ihre Lehnsträger die
zweite, und deren Afterlehnsträger die dritte Klasse des Lehnsadels.
Wie der König zu Gericht saß über die Barone, so sprachen diese
Recht über ihre Vasallen und übten in ihren Gebieten alle Hoheits-
rechle aus. Die Kirche war unabhängiger, als im Abendlande.
Ihr Oberhaupt war der Patriarch von Jerusalem, unter welchem fünf
Erzbischöfe und viele Bischöfe standen. Die richterliche Behörde der
Städte waren Bürgerhöfe und in diesen hatten, je nachdem die
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Extrahierte Personennamen: August Gottfried August Balduin Balduin von_Tarsus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Deutschland Kleinasien Bagdad Italiens Genua Venedig Akkon Tripolis Edessa Tyrus Edessa Gaza Jerusalem
406
Friedrich mit den Römern in einen heftigen Streit gerieth. Diese
schickten ihm nämlich Abgeordnete entgegen, welche ihm in anma-
ßenden Worten die Kaiserkrone anboten, dafür aber 5000 Pfund
Silber und Anerkennung ihrer Rechte verlangten. Friedrich wies
sie unwillig von sich, ließ in der Nacht 1000 Kriegsleute in die
Stadt einziehen und die Peterskirche besetzen. Mit Tagesanbruch
folgte er selbst (18. Juni 1155), ward vom Papste gekrönt
und kehrte dann in das Lager vor dem Thore zurück. Die Römer
griffen darauf das deutsche Heer an, wurden aber zurückgeschlagen und
verloren gegen tausend Mann. Der Kaiser gab im ersten Zorn
über die Römer auch Arnold von Brescia der Rache des Pap-
stes preis. Er ließ ihn aufsuchen und lieferte ihn dem Papste aus,
auf dessen Befehl derselbe in der nächsten Nacht verbrannt wurde.
Fieber, welche im Heere ausbrachen, bewogen den Kaiser seinen
Zug nicht nach Unteritalien fortzusetzen, sondern den Rückweg nach
Deutschland anzutreten. Auf diesem Marsche versuchten die Vero-
neser durch einen Hinterhalt in dem Etschthale, wo eine wohl be-
setzte Burg den Weg nach Trient sperrte, das deutsche Heer zu
vernichten. Aber der kühne Pfalzgraf Otto von Wittelsbach
erstieg mit 200 Mann einen über jenem Schloß gelegenen Fel-
sen, öffnete den Zugang in die Feste und erzwang so den Durch-
gang.
In Deutschland übte der Kaiser sein Amt mit Nachdruck aus
und befestigte Recht und Ordnung. Der rheinische Pfalzgraf Her-
mann von Stahleck und zehn andere Grafen wurden wegen
blutiger Fehde zur alten Strafe des Hundetragens verurtheilt. Den
ganzen Rhein entlang wurden eine Menge Raubschlöffer zerstört;
den Bürgern wurden ihre Privilegien bestätigt; die Künste erfreu-
ten sich des kaiserlichen Schutzes. Der Kaiser selbst verstand die
damals vom Ebro bis an den Po blühende Kunst der Provenza-
len. Zu Würzburg feierte der Kaiser seine zweite Vermählung mir
Beatrix, der Erbin von Burgund, und gelangte dadurch zum Besitz
dieses Landes. In demselben Jahre (1156) schlichtete der Kaiser
auch einen zwischen Heinrich dem Löwen und Heinrich Ja-
somirgott ausgebrochenen Streit. Heinrich der Löwe machte
nämlich' Ansprüche auf Baiern, und der Kaiser sprach es ihm zu
und beruhigte Heinrich Jasomirgott dadurch, daß er dessen mit ei-
nem Theil von Baiern vergrößerte Markgrafschaft Oestreich zu ei-
nem in männlicher und weiblicher Linie erblichen Herzogthum er-
hob. Der Kaiser schlichtete zahlreiche Streitigkeiten, befestigte den
Landfrieden, zwang die Polen zur Anerkennung der Lehnspflicht und
machte sich überall als den ersten Fürsten des Abendlandes geltend.
Auf einem Reichstage zu Würzburg erschienen außer den deutschen Für-
sten und Prälaten Gesandte aus Italien, Frankreich, Burgund, Däne-
mark , Spanien, England und Griechenland. Auf einem Reichstage zu
Besancon huldigten dem Kaiser alle burgundischen Großen (1157).
Auf diesem Reichstage fanden sich zwei Legaten mit einem Schreiben
des Papstes ein. Hadrian Iv. hatte, bedrängt von den rebel-
lischen Römern und den Normannen, den König der Normannen,
Wilhelm I. von Sicilien und Unteritalien, als Herrn von Si-
cilien und Unteritalien anerkannt. Schon darüber war Friedrich
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Arnold_von_Brescia Otto_von_Wittelsbach Otto Beatrix Heinrich Heinrich Heinrich_Ja- Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Hadrian Wilhelm_I._von_Sicilien Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Unteritalien Deutschland Etschthale Deutschland Rhein Burgund Baiern Baiern Italien Frankreich Burgund Spanien England Griechenland Unteritalien Unteritalien
411
betrieben, schnell aufblühende Städte gegründet und herrschte vom
Niederrhein bis zur Oder, von der Ostsee bis an die Alpen. Im
Gefühl seiner Uebermacht hatte er weltliche und geistliche Fürsten
vielfach bedrängt und unterdrückt, und hatte auch den Unwillen des
Kaisers erregt. Vorgeladen auf die Reichstage nach Worms (1179),
nach Magdeburg und nach Goslar, war er nicht erschienen und in
einer Unterredung, um die er Friedrich ersucht hatte, hatte er sich
geweigert, eine Geldbuße von 5900 Mark zu zahlen und sich dem
Richterspruch des Kaisers zu unterwerfen. Da fiel denn endlich das
Erkenntniß der Fürsten dahin aus, daß Heinrich der Löwe als ein
ungehorsamer Vasall in die Reichsacht zu erklären und aller seiner
Lehen zu entsetzen sei. Noch zögerte der Kaiser und forderte ihn
noch auf den Reichstag zu Würzburg 1180. Als er auch hier nicht
erschien, wurde zur Vollziehung der Reichsacht geschritten. Das
Herzogthum Sachsen wurde ganz zersplittert. Den östlichen Theil
und den Titel eines Herzogs von Sachsen erhielt Bernhard von
A sc anten, der Sohn Albrechts des Bären. Baiern, doch nicht
in dem bisherigen Umfang, erhielt Otto von Wittelsbach. Hein-
rich leistete eine Zeitlang tapfere Gegenwehr, sah sich aber zuletzt
genöthigt um Gnade zu bitten. Auf dem Reichstage zu Erfurt
1181 warf er sich dem Kaiser zu Füßen, der ihn gütig aufhob und
mit Thränen umarmte. Doch seine Herzogthümer erhielt Heinrich
nicht zurück, nur seine braunschweigischen und lüneburgischen Lande
blieben ihm; auch wurde er auf drei Jahre aus dem Reiche ver-
wiesen. Er begab sich mit seiner Gemahlin nach England zu sei-
nem Schwiegervater König Heinrich Ii.
Auf einem Reichstage zu Konstanz schloß (24. Juni 1183)
der Kaiser mit den lombardischen Städten Friede. Nach demsel-
den sollten die Städte alle Regalien und Gerechtsame innerhalb ih-
rer Mauern behalten und ausüben; außerhalb der Stadt aber nur
die von dem Kaiser verliehenen. Alle Consuln, Podesta's und Obrig-
keiten sollten von den Bürgern erwählt werden, aber dem Kaiser
den Lehnseid leisten. Zur Feier des nun nach schweren Kämpfen
im Reiche und in der Kirche hergestellten Friedens und zugleich zur
feierlichen Ertheilung der Ritterwürde an seine beiden älteren Söhne
veranstaltete der Kaiser zu Pfingsten 1184 zu Mainz ein großes
und prächtiges Reichsfest. Dann besuchte er im August 1184 zum
sechsten Male das nun beruhigte Italien. In Verona empfing
ihn der Papst Lucius Iii., Alexanders Nachfolger, welcher von
den Römern vertrieben worden war; er gerieth aber mit dem Kai-
ser in Streit, so daß ihn dieser seinem Schicksal überließ und desto
mehr ein freundliches Vernehmen mit den Mailändern befestigte.
Friedrich I. vermählte seinen einundzwanzigjährigen Sohn Hein-
rich mit der einunddreißigjährigen Constantia, der Erbin des
kinderlosen Königs Wilhelm Ii. von Sicilien. Und so groß war
jetzt die Ergebenheit der Mailänder, daß sie sich die Ehre, diese
Vermählung mit der größten Pracht zu feiern nicht nehmen ließen
(27. Januar 1186). Vergebens hatte der Papst Lucius 111. und
dessen Nachfolger Urban Iii. die Vermählung zu hindern gesucht.
Den folgenden Papst Gregor Viii. beschäftigte besonders die Schrek-
kenskunde, Jerusalem sei durch Saladin den Christen entrissen wor-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Bernhard_von
A Albrechts Albrechts Otto_von_Wittelsbach Otto Heinrich Heinrich Heinrich_Ii Heinrich August Alexanders Alexanders Friedrich_I. Constantia Wilhelm Urban Gregor_Viii Gregor
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Rechtssachen, die vor den König kamen, ein Hofrichter, der den
König stets begleitete. Die Erzürnter des Marschalls, Kämme-
rers/ Mundschenks und Truchseß besaßen seit dem 13. Jahrhundert
gewisse Fürstenhäuser bleibend. Das Marschallamt war beim Her-
zogthum Sachsen; das Kämmereramt hatte Brandenburg; das Amt
des Mundschenken war bei Böhmen; das Truchseßamt hatte der
Pfalzgraf vom Rhein. Den Hofdienst besorgten die Reichs Mini-
sterialen, welche unter einen Marschall, Kämmerer, Mundschenk
und Truchseß vertheilt waren (S. 314).
Der König leitete die Reichsregierung unter Mitwirkung der Die Reichs-
Reichsstände. Diese zerfielen in drei Hauptklassen: die Fürsten, Tichstage"
die Grafen und Herren, und die Städte. Fürsten hießen biswmd^Kö-
ins 12. Jahrhundert die Bischöfe, Aebte, Herzöge, Grafen und an- Reichster,
deren Großen des Reiches. Nach den nun eingetretenen Verände-
rungen waren Fürsten diejenigen, welche die Ueberreste der alten
Herzogthümer, die Bisthümer, die gefürsteten Abteien und die welt-
lichen, nach der Auflösung der alten Herzogthümer mit herzoglichen
Rechten begabten Herrschaften besaßen, ferner die Pflalzgrafen, die
Markgrafen und die Landgrafen und die reichsunmittelbaren Gra-
fen. Zu den Grafen und Herren gehörten die Grafengeschlech-
ter, welche ihre Grafschaft von einem geistlichen oder weltlichen
Fürsten zu Lehn trugen; ferner diejenigen, welche eine reichsunmit-
telbare Herrschaft besaßen. Die letzteren hießen freie Herren, edle
Herren. Die Reichsstädte gehörten erst zu den Reichsstän-
den seitdem sie im 13. Jahrhundert mit zu den Reichstagen beru-
fen wurden.
Durch die Ausbildung des Senioratswesens waren alle großen
Reichsbeamten Vasallen des Königs und hatten diesen zum Senior.
Durch die Verschmelzung von Amt und Beneficium und durch die
Erblichkeit der Aemter kam die Vorstellung auf, daß das Amt selbst
Gegenstand der Belehnung sei. Reichslehen waren nun die Her-
zogthümer, die Mark-, Pfalz- und Landgrasschaften und die un-
mittelbaren Grafschaften. Ferner wurden auch einzelne Reichsgü-
ler, Gerichtsbarkeit, Blutbann und andere Regalien an Fürsten,
Grafen, Herren und Städte zu Lehn gegeben. Das Lehnswe-
sen war nun das Band, welches haupsächlich die Ordnung des
Reiches zusammenhielt. In den Reichslehen folgten regelmäßig nur
die Söhne; die Töchter nur ausnahmsweise in Folge einer beson-
deren Bestimmung. Auch die Reichsstände gingen unter einander,
unbeschadet ihrer Reichsstaudschaft, Lehnsverbindungen ein. Insbe-
sondere von Stiften und Abteien nahmen selbst Herzöge Lehen an.
Die Erneuerung der Belehnung mußte bei jeder in der Person des
Kaisers oder Vasallen eintretenden Veränderung binnen Jahr und
Tag nachgesucht werden. Die Belehnung wurde dem Fürsten, der
dabei zu Roß im Fürstenmantel zu erscheinen hatte, vom Kaiser in
Person, nach der knieend und mit zusammengelegten Händen gelei-
steten Huldigung, durch Ueberreichung einer Fahne als Abzeichen
hoher Gewalt ertheilt. So viele Reichslehen einer besaß, so viele
Fahnen wurden auch bei der Investitur gebraucht und dann unter
das Volk geworfen. Die geistlichen Fürsten wurden aber mit den
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
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Verwaltung
in den Terri-
torien.
Regalien durch das Scepter investirt. Wenn sie jedoch dazu ein
besonderes Fürstenthum bekamen, so wurden sie damit mit der Fahne
belehnt.
Auf den Reichstagen wurden Reichsangelegenheiten jeder
Art berathen und beschlossen. Die Mitglieder erschienen in Person
und brachten auch ihre erwachsenen Söhne mit, die auf diese Weise
die Geschäfte kennen lernten. Neben den Reichstagen wurden auch
kleinere Versammlungen oder Hoftage gehalten. Die Wahl des
Königs geschah so, daß die großen Reichsbeamten die Vorwahl
vornahmen und das zahlreich anwesende Volk durch Aufheben der
Hände seine Zustimmung erklärte. Später fiel die Mitwirkung des
Volkes weg, und endlich blieb das Wahlrecht nur den sieben
Kurfürsten. Kurfürsten waren die Erzbischöfe von Mainz, Trier
und Köln und die vier Fürsten: der Pfalzgraf vom Rhein, der Herzog
von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von
Böhmen. Der Wahlort wurde allmälig Frankfurt; die Krönung
geschah zu Aachen. Der Gewählte gelobte eidlich die Erfüllung
seiner Pflichten. In der Wahl zum König war zugleich die zum
Kaiser enthalten; es bedurfte nur noch der Consecration durch den
Papst, und diese geschah zu Rom.
Die Kriegsmacht des Reiches beruhte auf den Reichsdienst-
leuten und auf den Contingenten, welche die geistlichen und welt-
lichen Großen dem Reichsheere zuführten. Jeder Reichsstand stellte
sein Contingent zunächst aus seinen hörigen Leuten, aus seinen Mi-
nisterialen und Vasallen. Die Mängel dieser Einrichtung bewirkten
aber, daß seit dem 12. Jahrhundert der Kaiser und die Fürsten auch
Ritter, Knappen und gemeines Kriegsvolk in Sold nahmen. Ein
wichtiger Theil des Reichsheeres wurde die Truppenmacht, welche
die Städte kraft der für sie fortdauernden Heerbannspflicht dem
Kaiser oder ihren Fürsten zu stellen hatten. Durch Bedürfniß und
Uebung wurde das städtische Kriegswesen sehr ausgebildet. Die
Bestandtheile des Heeres bezeichneten die Banner der Herzöge, Gra-
fen, freien Herren und Städte. Das Reichspanier wurde dem Kai-
ser von einem Fürsten vorgetragen.
Die Landesherren in den einzelnen Gebieten oder
Territorien hatten die Gerichtsbarkeit, das Aufgebot der Vasal-
len und übrigen Freien zum Reichsheerdienst und zur Landwehr,
die Sorgfalt für die öffentliche Sicherheit, das Schutz- und Ge-
leitsrecht und die nutzbringenden Regalien. Auch das Recht mit
Zustimmung der Landstände Landesordnungen zu erlassen und das
Landrecht zu ändern stand nun den Landesherren zu. Die Lan-
deshoheit der Fürsten war vollständiger, als die der Grafen
und Herren, welche, trotz ihrer Reichsunmittelbarkeit, als un-
ter den Fürsten stehend angesehen wurden. Der Hofhält beruhte
auf den Ministerialen, welche nach den vier Hofämtern des Mar-
schalls, Kämuierers, Truchseß und Mundschenks eingetheilt waren.
Alles was zum Hofstaat und zur Hofdienerschaft gehörte, wurde
aus dem fürstlichen Haushalt ernährt. Bei den Stiften und Klö-
stern war das wichtigste Amt das des Gerichts- oder Thingvog-
tes (Advocaos), Er hatte den Schutz und die Vertretung der
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Rhein Sachsen Brandenburg Frankfurt Aachen Rom