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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

4. Geschichte des Mittelalters - S. 261

1872 - Münster : Coppenrath
261 lern gefunden. Daher berlie Sigismund diesem auch die erbliche Hauptmannschaft" in der Mark Brandenburg und ver-schrieb ihm zur Sicherung fr den Fall, da das Land zurck-gefordert werde, die Summe von 100,000 Goldgulden. Nur die Kurwrde behielt der Kaiser sich vor. Da aber Friedrich auf dem Concilium zu Kostnitz sich von neuem als der treueste und ntzlichste Diener bewhrt hatte, so trat ihm Sigismund mit Einwilligung der Reichstnde am 30. April 1415 die Marken mit der Kur- und Erzkmmererwrde erblich ab und behielt seinem Hause nur die Wiedereinlsung fr 400,000 Goldgulden vor. Da aber weder Sigismund noch einer seiner Nachfolger diese wieder einlfete, fo blieb seitdem Brandenburg bei dem Hause Hohenzollern, und der Burggraf Friedrich ist demnach der Stammvater des jetzigen preuischen Knigshauses. In ahn-licher Weise verfuhr er, als bald darauf das Kurhaus Sachsen ausstarb. Gegen eine Geldsumme verlieh er das Herzogthum Sachsen mit der Kurwrde dem Markgrafen von Meien, Friedrich dem Streitbaren (1422), womit also das sch-sifche Kurfrstenthum an das wettinfche Haus Meien kam. Kriege zwischen Irankreich und England 73. Die Jungfrau von Orleans (1429). Die gerade Linie der von Hugo Capet entsprossenen Könige von Frankreich war mit den Shnen Philipp des Schnen, desselben, unter welchem der Tempelherrenorden aufgehoben wurde, im Jahre 1328 erloschen, und der Thron vererbte auf die Seitenlinie der Valois, welche 261 Jahre, von 1328 bis 1589, der Frankreich herrschte. Philipp von Valois, der Brudersohn Philipp des Schnen, erffnete diese neue Regentenfamilie.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 249

1872 - Münster : Coppenrath
I 249 Mittelpunkt nicht nur von Bhmen, sondern vom ganzen deutschen Reiche werden. Hier errichtete er auch zur Bildung seiner Bhmen im Jahre 1348 nach dem Muster der Universitten von Paris und Bologna die erste deutsche Universitt, welche schon i bald nach ihrer Stiftung siebentausend Studirende zhlte. Die goldene Bulle (1356). Das Wichtigste, was ihm Deutschland zu verdanken hat, ist jenes berhmte Reichs-grundgesetz, die goldene Bulle. Durch diese wurde im Jahre 1356 das ausschlieende Wahlrecht des deutschen Kaisers sieben , Kurfrsten *), drei geistlichen und vier weltlichen, berlassen ober vielmehr frmlich besttiget; bemi sie hatten sich dasselbe bereits seit einem Jahrhuubert angemaet. Diese sieben Kurfrsten aber j waren: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln, der König j von Bhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von 1 Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgraf am Rhein. Zur Ver-; htung aller Streitigkeiten sollte die Kurwrde an dem Lanbe gebunben sein, und bei Erledigung des Thrones berselbe innerhalb breier Monate wieber besetzt werben. In Frankfurt am Main sollte die Wahl, in Aachen aber, welches von Alters her als Residenz der knigliche Stuhl" genannt wrbe, die Krnung gehalten werben. Diese und andere Verordnungen ent-hielt das Reichsgrunbgesey, welches seinen Namen golbene Biille"**) von dem in Gold getriebenen Siegel fhrte, das, in einer Kapsel (bulla) eingeschlossen, ort dieser Urkunde auf Per-gament mit einer Schnur befestigt war. Die Macht des Kaisers bestand nur noch in seinen Erblanden. Denn von unmittel-baren kaiserlichen Gtern, Einknften und Rechten war nach den verschwenbenschen Verleihungen der frheren Kaiser, so wie durch die Eingriffe der Fürsten während des Zwischenreiches wenig brig geblieben, und bieses Wenige wrbe durch die golbene Bulle noch geschmlert. Die Kurfrsten waren jetzt vllige *) Von dem alldeutschen Worte fren", b. i. whlen. **) Vorzugsweise wird eine Verordnung oder ein Dekret des Papstes in Glaubens- und Kirchensachen Bulle genannt.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 173

1872 - Münster : Coppenrath
1 173 empfand Keiner grere Freude, als Philipp August von Frank-: reich. Sogleich fiel er der dessen englische Besitzungen in Frank-reich her. Auch untersttzte er Richard's nichtswrdigen Bruder Johann (der, weil ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, > Johann ohne Land genannt wurde), damit dieser die Krone I Englands erhalte. Aber der grte Theil der Englnder ver-I abscheuete Johann und sehnte sich nach Richard zurck. Endlich I wurde ihre Sehnsucht auch erfllt. Als nmlich der Papst dem Kaiser mit dem Banne drohete, wenn er seinen kniglichen I Gefangenen, der als Kreuzfahrer unverletzlich sei, nicht losliee, und als auch die Neichsfrsten seine Loslassung in entschiedenem Tone forderten, so mute er sich endlich bequemen. Er lie sich i aber ein Lsegeld von beinahe zwei Millionen Thalern zahlen. So entkam Richard seiner fast zweijhrigen Gefangenschaft*) und eilte nach England zurck. Keiner erschrak mehr, als Jo-: Hann. Er erhielt diese Schreckensnachricht von seinem Bundes-genossen Philipp August mit den Worten: Nehmet euch in Acht, der Teufel ist wieder los!" Voll ngstlicher Besorgni warf er sich seinem ankommenden Bruder demthig zu Fen I und bat um Verzeihung. Richard verzieh ihm gromthig. | Nun wandte er sich gegen die Franzosen, welche die Normandie angegriffen hatten, und besiegte sie in einer entscheidenden. Schlacht. Bald darauf aber wurde er bei der Belagerung eines festen Schlosses durch einen Pfeilschu schwer verwundet. Er | starb an dieser Wunde. Vierter Kreuzzug. Ungeachtet des fruchtlosen Er-folges dieses Kreuzzuges kam elf Jahre nachher auf Betrieb des Papstes Innocenz Iii. ein vierter zu Stande. Im Jahre 1202 schiffte sich ein zahlreiches Heer zu Venedig ein. Dieses rckte vor Constantinopel und nahm die Stadt mit Sturm. Der Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser eingesetzt. *) Tie Volkssage und die mittelalterliche Tichtkunst haben diese Haft und die Entdeckung von Richard's Kerker durch den Suger Blondel romantisch ausgeschmckt. i

7. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
I 177 erdichtet und sprach sogleich den Bann der ihn ans. Der Kaiser aber, um zu zeigen, da er es mit dem versprochenen Kreuzzuge ernstlich meine, schiffte sich bald nach feiner Wiederherstellung nach Palstina ein. Jedoch vershnte er hierdurch nicht den Papst. Dieser erlie sogar an die Geistlichen und an die Ritterorden in Palstina die strengsten Befehle, den Kaiser nicht im Geringsten zu untersttzen, weil ein mit dem Fluche der Kirche Beladener des Kampfes fr die Sache Gottes un-wrdig sei. Allein Friedrich war in dem heiligen Lande glcklicher, als man htte erwarten sollen. Er schlo mit den Sa-racenen einen zehnjhrigen Waffenstillstand, in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden, und fetzte uch in der Kirche des heiligen Grabes die Krone eines Kniges von Jerusalem aus.*) Schnell eilte er dann nach Italien zurck, vertrieb bort die Fewbe aus feinen Besitzungen und shnte sich auch mit dem Papste aus. Bald hierauf brach in Deutfchlanb eine Emprung unter feinem eigenen Sohne Heinrich aus, der in des Vaters Abwesenheit Deutschland verwaltet hatte. Fr seine Untreue mute er nach Italien in einen Kerker wanbern, wo er sieben Jahre nachher starb. Aus bieses traurige Ereigni folgte balb ein frhliches. Friedrich war Wittwer und warb um die fchne Jfabella, Schwester des Kniges von England. Ohne Z-gern kam der Heirathsvertrag zu Stande. Der Kaiser lie durch den Erzbischof von Kln und Herzog von Brabant mit zahlreichem Gefolge feine Braut abholen. Ueberall wurde sie in Deutschland festlich empfangen, besonders aber in Kln-Zehntausend Brger, alle zu Pferde und festlich geschmckt, polten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen, wie Schiffe gebauet, mit Flaggen und Wimpeln, die Pferde waren in Purpurdecken verhllt. In den Schiffen saen Snger und lieen zu dem ) Dadurch wurde fortan der Titel König von Jerusalem" Erbtheil des deutschen Kaisers als solchen. Weller' Wcltgesch. Il 25. Aufl. i o I

8. Geschichte des Mittelalters - S. 259

1861 - Münster : Coppenrath
259 war er in immerwährender Geldverlegenheit. Darum verpfändete er die Mark Brandenburg nebst der Kurwürde an den biederen, ihm ergebenen Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, im Jahre 1415; jedoch unter dem Vorbehalte des Rechtes der Wiedereinlösung. Da aber weder Sigismund noch einer seiner Nachfolger dieses Pfand wieder einlösete, so blieb seitdem Brandenburg bei dem Hause Hohenzollern, und der Burggraf Friedrich ist demnach der Stammvater des jetzigen preußischen Königshauses. Der Kaiser glaubte in Friedrich für die drohenden Wirren der nächsten Zukunft die beste Stütze ge- funden zu haben, weil dieser, sammt seinem Hause, sich immer als sein treuer Anhänger gezeigt hatte. — In ähnlicher Weise verfuhr er, als bald darauf das Kurhaus Sachsen ausstarb. Gegen eine Geldsumme verlieh er das Herzogthum Sachsen mit der Kurwürde dem Markgrafen von Meißen, Friedrich dem Streitbaren (1422), womit also die sächsische Kurfürsten- würde an das wettinsche Haus Meißen kam. Kriege Wischen Frankreich und England. 73. Die Jungfrau von Orleans (1429). Die gerade Linie der von Hugo Capet entsprossenen Könige von Frankreich war mit den Söhnen Philipp des Schönen, desselben, unter welchem der Tempelherrenorden aus- gehoben wurde, im Jahre 1328 erloschen, und der Thron ver- erbte aus die Seitenlinie der Valois, welche 261 Jahre, von 1328 bis 1589, über Frankreich herrschte. Philipp von Valois, der Brudersohn Philipp des Schönen, eröffnete diese neue Regeutensamilie. Die Eifersucht, welche schon während der ganzen Regierung der Capetinger zwischen Frankreich und England geherrscht hatte, 17*

9. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1861 - Münster : Coppenrath
285 Friedrich Iii. (Iv.)* (1439—1493), Sohn des Her- zoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am längsten regiert, nämlich über 53 Jahre. Er war ein Alaun von den schönsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens, allein die Zeit seiner Regierung war zu stürmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Be- fehlen den erforderlichen Nachdruck geben. Unter seiner Regie- rung eroberten die Türken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Berheerungszüge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erließ an sie die dringendsten Mahnungen bei der großen Gefahr des deutschen Batcrlandes. Vergebens! An die Stelle der früheren Begeisterung war jetzt die niedrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflösung aller gesetzlichen Ordnung war jeder Fürst nur bedacht, für seinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein deutsches Heer rückte gegen den Erbfeind der Christenheit in's Feld, um dessentwillen im ganzen Reiche die Türlenglocke zum Gebete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag über Reichs- tag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, sondern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Förmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darüber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beizutragen habe. Krieg und Fehde herrschte überall, nicht bloß an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am störendsten für die Thätigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange Zeit der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrechl's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den übri- gen Ländern hörte die Unzufriedenheit mit feiner Regierung nicht auf und veranlaßte mehrere höchst gefährliche Ausstände. * Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schöne von Oesterreich (1313 — 1330) mit ein- gerechnet wird oder nicht. /

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 49

1871 - Münster : Coppenrath
nete der Kaiser, „Ihr sollet gehalten werden, wie Ihr es verdient habet!" und er wurde in das kaiserliche Lager abgeführt. Er mußte der Kurwürde und dem Besitze der kurfürstlichen Länder entsagen und in der Gefangenschaft bleiben, so lange es dem Kaiser gefallen würde. Für die Söhne des Abgesetzten wurden fnnfzigtausend Gulden jährlicher Einkünfte bestimmt. Die Kur-würde nebst den kurfürstlichen Ländern verlieh der Kaiser, als bedungenen Preis des Beistandes, an Moritz von Sachsen, den Stifter des noch heute regierenden Hauses. Mit Ergebung unterwarf sich Johann Friedrich seinem traurigen Schicksale, das ihm der Kaiser jedoch auf alle Art zu mildern suchte; denn er behandelte ihn fortan mehr wie einen Gast, als wie einen Gefangenen. Ueberhaupt zeigte sich der Kaiser in Sachsen, der Wiege der Reformation, höchst edelmüthig. Als die Kurfürstin mit ihren Kindern vor ihm einen Fußfall that, hob er sie freundlich auf, sprach ihr Trost zu und erlaubte ihrem Gemahle, acht Tage laug in Wittenberg, im Kreise der ©einigen, zuzubringen. Ja, er selbst begab sich in die Stadt, und erwiederte den Besuch der Kurfürstin. Und als er erfuhr, daß man ans Furcht vor ihm den evangelischen Gottesdienst eingestellt habe, wurde er sehr unwillig und sprach: „Wer richtet uns das an? Ist in unserem Namen der Dienst Gottes unterlassen, so gereicht uns das nicht zum Gefallen. Haben wir im Oberlande (Schwaben) doch nichts gewandelt in der Religion, wie sollten wir es hier thun!" Er besuchte auch die Schloßkirche zu Wittenberg, und als man ihm Luther's Grab zeigte, und einige Umstehende, unter andern der Herzog Alba, ihm riethen, die Leiche des Ketzers ausgraben und verbrennen zu lassen, erwiederte er: „Laßt ihn ruhen, er wird seinen Richter schon gefunden haben; ich führe Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Todten." Eine solche Schonung hätte das Mißtrauen der Protestanten gegen die eigentliche Gesinnung des Kaisers entfernen sollen. Nun kam die Reihe an Philipp, den Landgrafen von Hessen. Dieser hatte den Einfall des kaiserlichen Heeres nicht abgewartet, Wclter's Wcltgcsch. Iii. 22. Aufl. 4
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