§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43
Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder.
Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen,
Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte.
Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien.
Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft.
Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod.
Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte!
Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." —
Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250).
§ 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.
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Extrahierte Personennamen: Manfred Clemens_Iv Karl_von_Anjou Karl Manfred Karl Karl Konrads_Iv. Konrads_Iv. Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Karl Karl Robert_von_Bari Karl Karl Konradin Friedrich Friedrich Margareta Albrechts Albrechts Friedrich Friedrich Katharina Lothar_von_Sachsen Albrecht Albrecht
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
30 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
c) Um seinem Sohne Otto durch die Heirat mit der oströmischen Kaisertochter Theophano Anwartschaft auf Süditalien zu verschaffen, zugleich auch um durch solche Verbindung ein friedliches Verhältnis 966 zu Konstantinopel herzustellen, zog Otto noch einmal 966 über die Alpen. Nach langen Kämpfen und Verhandlungen (Bischof Liud-prauds Sendung nach Konstantinopel und sein interessanter Gesandtschaftsbericht) gelangte er zum Ziele. Die Hochzeit fand in Rom statt.
3. Die Magyaren setzten, nachdem sie durch die Schlacht bei Merseburg von Norddeutschland auf die Dauer zurückgescheucht waren, ihre Einfälle in Süddeutschland fort. Otto wußte aber auch diesen Teil unseres Vaterlandes vor ihnen zu retten, indem er sie im
955 Jahre 955 bei Augsburg auf dem Lechfelde in einer großen Schlacht besiegte.
4. Nach Osten und Norden, zwischen Elbe und Oder, hat Otto I. nicht nur das Ansehen des Reiches ausrecht erhalten, sondern sehr vergrößert. Um unter Dänen und Slawen das Christentum zu festigen, umgab er die ganze Grenze des Reiches mit einem Gürtel von Bistümern (darunter Schleswig, Brandenburg, Merseburg, Meißen), die alle dem 968 gegründeten und für die slawische Mission bestimmten Erzbistum Magdeburg unterstellt wurden.
973 Otto I. ist im Jahr 973 gestorben. Seine Leiche wurde beigesetzt in dem Dome zu Magdeburg, dessen Erzbistum eine seiner Lieblingsstiftungen gewesen war. Hier war schon 946 der Sarkophag Edgithas ausgestellt worden. Ottos Grabschrift lautet (übersetzt) : König war er und Christ, und der Heimat herrlichste Zierde,
Den hier der Marmor bedeckt: dreifach beklagt ihn die Welt.
§ 17. Die letzten sächsischen Könige.
Die großen Schöpfungen Ottos, zumal die Mission nach Osten, wurden unter seinen Nachfolgern vernachlässigt. Obgleich 973 Otto Ii. (973—983) noch kraftvoll sowohl gegen die Herzöge bis als auch gegen den französischen König, der räuberisch in Lothringen 983 eingefallen war (die Deutschen zum erstenmale vor Paris!) sein Ansehen zu wahren wußte, schenkte er doch sein Hauptinteresse Italien. Der Versuch aber, den südlichen Teil dieses Landes zu unterwerfen, scheiterte.: er wurde von Arabern und Griechen geschlagen. Bald daraus starb er in Rom.
983 Otto Iii. (983—1002). Beim Tode seines Vaters erst zwei J002 ^a^re a?' mußte er zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter
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Extrahierte Personennamen: Otto Theophano Otto Otto Otto_I. Otto_I. Ottos Ottos Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Rom Merseburg Norddeutschland Süddeutschland Brandenburg Merseburg Magdeburg Magdeburg Ottos Ottos Lothringen Paris Italien Rom
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
§ 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug.
Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190.
§23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte.
§ 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250.
§ 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari).
Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen.
§ 26. Übersicht der Kreuzzüge.
Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange
der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt
zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die
abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Otto Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Otto Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Germauo Heinrich Heinrich Otto Friedrichs Friedrichs Karl_von_Anjou Karl Manfred Robert_von_Bari
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Legnano Sachsen Bayern Venedig Konstanz Wittelsbach Mainz Friedrichs Deutschland Italien Palermo Palermo Deutschland Mainz Deutschland Neapel
Neue Orden. Konrad Ii. Iv 46—51.
69
bisher nur Jägern zugänglich gewesen war; in Einöden bauten sie ihre Niederlassungen. Die drei Orden hatten nur einen Abt: in Cluny, Eiteaur, dann Elairvaur, und Premontre; die Klöster er-
□ hielten Pröpste aus dem Mutterkloster. □
5. Konrad n. und Heinrich in.
1. Nach dem Aussterben des sächsischen Kaiserhauses versammelten sich am Rhein gegenüber Oppenheim die geistlichen und weltlichen Herren zur Königswahl. Von zwei Nachkommen Ottos des Großen aus dem fränkischen Hause der Salier, das von Konrad dem Roten abstammte, erkor man einhellig den älteren.
Konrad Ii. war ein mächtiger Graf in Franken, unkundig des Lesens und Schreibens, aber klug, kraftvoll und wohlwollend: einem Ritter, der zu Ravenna im Straßenkampf einen Fuß verloren hatte, ließ er den Stiefel mit Gold gefüllt vors Bett stellen. Die Zeitgenossen sagten, an seinem Sattel hingen die Bügel Karls des Großen.
* *Er begann seine Regierung mit dem schon bei den Merowingern üblichen Königsritt, einer Rundreise durch die Herzogtümer, wie sie seither jeder König unternahm. Dabei sorgte Konrad für Ordnung und Recht. Wie die Lehenshoheit über Ungarn und Polen und die Herrschaft Über Italien hielt er die Ansprüche des Reiches auf Burgund fest, die Heinrich Ii. erworben hatte; Burgund umfaßte die heutige Westschweiz mit Savoyen. Seinen Stiefsohn, Herzog Ernst von Schwaben, der als Verwandter des letzten burgundischen Königs das Land forderte und sich zu einer Empörung verleiten ließ, setzte er gefangen auf die Feste Eiebichenstein bei Halle. Als Ernst sich weigerte, seinem Freunde Werner von Kyburg zu entsagen, schritt Konrad zuletzt dem Reichsgesetze gemäß zur Achterklärung gegen den Friedensbrecher, und beide Freunde fanden bei einem Ausfall aus der Burg
□ Falkenstein im württembergischen Schwarzwald den Sob.d
Die burgundischen Großen huldigten Konrad; Burgund bildete nunmehr die Brücke zwischen Deutschland und Italien.
Auch Italien bändigte der Salier. „Stirbt der König, so bleibt doch das Reich," sagte er. In Mailand empfing er die Eiserne, in Rom, umgeben von Königen und Fürsten, vor einer unermeßlichen Menge die Kaiserkrone.
* * Angesichts der Herrschsucht der Herzöge sicherte sich Konrad
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Ii Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich Ottos Konrad Konrad Konrad_Ii Konrad Karls Konrad_für Konrad Heinrich_Ii Heinrich Ernst_von_Schwaben Ernst Ernst Werner_von_Kyburg Konrad Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Cluny Rhein Oppenheim Ravenna Karls Ungarn Polen Italien Burgund Burgund Burg
□_Falkenstein Schwarzwald Burgund Deutschland Italien Italien Mailand Rom
Friedrich I. und der dritte Kreuzzug. V 46—54.
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von Ikonium Verträge schließen, die dem Kreuzheer den Durch-□ marsch sichern sollten. □
Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rückgabe Palästinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern.
2. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schönsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Mitziehen durfte nur, wer sich selbst verpflegen konnte. Die Regierung des Reiches übertrug er seinem ältesten Sohne Heinrich; für sich dachte er an keine Rückkehr. Trotz aller Griechentücke erreichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: „Seid getrost, meine Brüder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wüsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph.
Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, weiß man nicht.
3. Vor Ackers brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von Österreich, dem nunmehr die Führung des Kreuzheers zufiel, wurde von König Richard Löwen-herz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim.
Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, ließ ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. nötigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er auf dem Reichstag zu Speier ein hohes Lösegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhofe, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels.
Bald nachher starb der alte Löwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thüringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben ließ.
4. Friedrich von Schaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die päpstliche Bestätigung. Das Ordensland kam später an das Haus Hohenzollern und sollte mit der Mark Brandenburg zur Grundlage der preußischen Monarchie werden.
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Extrahierte Ortsnamen: Ikonium Palästinas Regensburg Asien Kleinasiens Ikonium Tarsus England Deutschland Braunschweig Bergpfalz_Kyffhausen Brandenburg
Karl Iv. und seine Söhne. Vi 2i—i.
99
zahl der Wahlfürsten fest. Die Kurfürsten erhielten zugleich Ehrenämter. Alljährlich sollten sie mit dem Kaiser zur Beratung zusammentreten und dabei der König von Böhmen ihm als Erzmundschenk, der Pfalzgraf als Erztruchseß, der Kurfürst von Sachsen als Erzmarschall, der Brandenburger als Erzkämmerer dienen; die geistlichen Kurfürsten waren Erzkanzler für Deutschland, Italien und „Gallien" (Burgund). Die Kurländer erklärte er für unteilbar und stattete sie mit dem Recht aus, Bergbau zu treiben und Münzen zu prägen: dem Berg- und Münzregal.
Er ließ seine Urkunden neben der lateinischen auch in deutscher (oberdeutscher) Sprache abfassen, wie denn seit Karls Zeit neben die lateinische Geschichtschreibung der Mönche die deutsche bürgerlicher Beamten trat. Unermüdlich bereiste er das Reich; bis nach Lübeck ist er gekommen.
In dem von ihm gegründeten St. Veitsdom auf dem Hradschin
□ zu Prag liegt Kaiser Karl Iv. begraben. □
3. Im Widerspruch zu den Bestimmungen der Goldenen Bulle hatte er seinem Sohne die Krone verschafft. Wenzels gute Anlagen wurden durch maßlose Iagdlust und Trunksucht überwuchert.
* *Als er mit dem König von Frankreich zu einer Besprechung der Kirchenspaltung in Reims zusammentraf, war er so schwer betrunken, daß er zum Prunkmahl nicht erscheinen konnte. Den Erzbischof von Prag, der ihm Vorstellungen machte, ließ er einkerkern und dessen Eeneralvikar Johann von Pomuk (Nepomuk) foltern, dann gefesselt und geknebelt von der Moldaubrücke stürzen. Die Dichter klagten, die Welt habe einen Papst zu viel und einen Kaiser
□ zu wenig. □
Wieder versammelten sich die Kurfürsten; vor den Toren Lahnsteins erklärten sie vor allem Volke Wenzel als „unnützlich, trag und für das römische Reich durchaus ungeschickt" und wählten auf dem von Karl Iv. erbauten Königstuhl zu Reuse den Pfalzgrafen Ruprecht zum König. Aber auch der wohlmeinende Pfälzer konnte der Verwirrung nicht Herr werden.
4. Mit Siegmund, Wenzels Bruder, starb das Lützelburger Haus aus. Er war ein auffallend schöner, großer Mann mit blitzenden Augen und wallendem, zweigeteiltem Bart, fröhlich, geistreich, beredt; den gemeinen Mann redete er mit Ihr an; zu Konstanz auf dem Turnier erlegte er zwei Gegner, ehe er den Helm lüftete. Aber er war ein
7*
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Staufer und Kreuzzüge.
ererbten Besitzungen (Allode) Braunschweig und Lüneburg, Bayern fiel an Otto von Wittelsbach; doch wurde jetzt auch Steiermark ein selbständiges Herzogtum, das bald unter dem Geschlechte der Baden-□ Berger mit Österreich vereinigt wurde.□
7. Mit Strenge hielt Friedrich die Ordnung im Reich aufrecht. Den Bauern verbot er die Waffen, die sie bisher selbst bei der Feldarbeit getragen, verurteilte aber auch Fürsten, wenn sie den Landfrieden brachen, zu der Strafe des Hundetragens, die seit Jahrhunderten nicht mehr angewendet worden war. Er beschränkte die Zölle auf dem Main und Rhein; Gewerbe und Handel blühten. Neben seinen Pfalzen (Gelnhausen, Trifels, Hagenau) gründete er Märkte, aus denen einige Städte erwachsen sind. In einer langen Friedenszeit, wie sie noch nie erlebt war, wurde Deutschland das mächtigste Land Europas.
8. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die „Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ältesten Kaisersöhne Heinrich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gäste empfangen und in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergt, bewirtet und reich beschenkt haben; glänzende Kirchgänge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder großartig war das Fest, das ihm die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermählung seines Sohnes, des bereits zum König erwählten Heinrich, mit der normannischen Königstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lübeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtfülle der Hohenstaufen.
5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden.
1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen ,,Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz.
* *Auf dem zweiten Kreuzzug hatte Friedrich seinen Oheim begleitet; als das Kreuzheer in Kleinasien umkehren mußte, hatte der junge Schwabenherzog einen Teil weitergeführt bis nach Palästina, nach Ackers (Akkon): eine wertvolle Schule für den dritten Kreuzzug. Belehrt durch jene Erfahrungen, ließ er durch Gesandtschaften mit den Ungarn und Serben, dem Griechenkaiser und dem Sultan
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Extrahierte Personennamen: Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Konstanze Friedrich Friedrich
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