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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 130

1883 - Berlin : Hofmann
130 gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten. 5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen. 6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt. Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller. Die Mark Brandenburg im Mittelalter. 54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319). 1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g

5. Illustriertes Realienbuch - S. 41

1883 - Berlin : Hofmann
41 Er soll ein Knappe Waldemars, der Müller Jakob Rehbock, gewesen und wegen seiner Ähnlichkeit mit Waldemar zu dem Betrüge benutzt worden sein. Otto dem Faulen, dem kläglichsten Fürsten, der je ein Land regiert hat, wußte der schlaue Kaiser Karl Iv. die Mark durch allerlei List aus den Händen zu reißen, um seinen Sohn Wenzel damit zu belehnen (1373). 15. Die Mark unter den Luxemburgern (1373—1415). 1. Karl Iv. im deutschen Reiche. Er war auf allerlei krummen Wegen zum Throne gekommen und wußte überall seinen Vorteil wahrzunehmen. Dem deut- schen Reiche war er ein Stiefvater und vergab dessen Gerechtsamen, um seinen Säckel zu füllen. In Italien spielte er ohne Heer eine traurige Nolle und stahl sich am Tage seiner Krönung wie ein Dieb aus Rom. Der Dichter Petrarca rief ihm nach: „Wenn dir dein ritter- licher Großvater in den Alpen begegnete, mit welchem Namen würde er dich anreden?" In dieser Zeit wurden die Gemüter durch große Schrecknisse, wie Hungersnot, Erdbeben, Heuschreckenschwärine und den „schwarzen Tod" erschüttert. Letzterer war eine Pest, die wie ein Würgengel Europa durchzog und ein Drittel aller Men- schen wegraffte. Weil das entsetzte Volk meinte, die Juden hätten sie durch Vergiftung der Brunnen erzeugt, so wurden diese Unglücklichen grausam verfolgt. Andere sahen in ihr ein göttliches Strafgericht und wollten den Zorn Gottes durch schmerzliche Bußübungen versöhnen. Die Geißler zogen in Schwärmen unter einer roten Fahne umher, sangen Büßlieder und geißelten sich mit Stachelricmcn blutig. Zuletzt sammelten sie auch Geld ein und verübten allerlei Gewalttaten, so daß man die Thore vor ihnen schloß. — Karl Iv. setzte durch die goloene Bulle (1356) fest, daß 7 Kur- oder Wahl fürsten den Kaiser wählen sollten, und zwar 3 geistliche: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, und 4 welt- liche: der König von Böhmen, der Pf alz graf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Von dem angehängten goldenen Siegel (Bulle) erhielt dieses Reichsgrundgesetz den Namen goldene Bulle. 2. Karl in Böhmen und Brandenburg. Für diese Länder war er ein wahrer Vater. In Böhmen brach er die Räubernester, sorgte für gerechtes Gericht, ließ Wege und Brücken bauen, Flüsse schiffbar machen, zog deutsche Gelehrte, Künstler und Landbauer ins Land und gründete 1348 die Univer- sität Prag als eine Pflanzstätte der Bildung. Bisher war die Wissenschaft in den Klöstern gepflegt worden oder war das Vorrecht der Geistlichen gewesen. Bis zu 20000 stieg die Zahl der Studenten. War Böhmen für den Kaiser das rechte, so war Brandenburg das linke Auge. Er weilte gerne in Tanger- münde a n d e r E l b e und machte es zum Mittelpnnkt des Verkehrs. Der Land- bau blühte auf, nützliche Thätigkeit regte und Wohlstand mehrte sich überall. Karl ließ ein Verzeichnis aller Äcker anfertigen und verteilte die Abgaben in ge- rechter Weise. Für Böhinen und Brandenburg starb er zu früh. 3. Seine Söhne Wenzel und Sigismund glichen ihm nicht in der Für- sorge für ihre Erbländer. Wenzel war ein träger und grausamer Tyrann, der

6. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 108

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
108 — Ferner bestimmt das Gesetz, daß eine gesetze in Angriff genommen werden solle. Sammlung der Reichs- Beobachtung. Turch die Gesetze von 1220 und 1232 waren die Fürsten zu Landes-h e r re n geworden, denen die volle Hoheit in ihren Gebieten zustand * das Kaisertum verzichtete auf die Ausübung von Reichsrechten in ihren Gebieten. besetz von 1235 stellt sich das Kaisertum dar als die über den Fürsten waltende Zentralmacht, die nur das ganze Reichsgebiet ins Juge faßt und Angelegenheiten des Reichsganzen regelt, so den allgemeinen Landfrieden, die höchste, kaiserliche Gerichtsbarkeit, die Sammlung der Reichsgesetze. Reich Herrscher: Kaiser. Hoheitsrechte: Landfrieden, höchste Gerichtsbarkeit, Reichsgesetze. Territorien Fürsten a. geistliche, b. weltliche. Hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Markt- Münz- Zoll- Bergwerks- Hoheit. Staatskunöe. Gegenwart, vgl. Reichsversassung Artikel 1, 2, 4, 53, ö i! 58, 63. bleich Einzelstaaten Herrscher. Kaiser. Fürsten (weltliche) und Stadtregie-- „ rungen der Freien Städte. Hoheitsrechte: Höchste Gerichtsbarkeit Hohe und niedere Gerichtsbarkeit, (Reichsgericht), Beschränkte Münzhoheit, Krieg (Heer u. Flotte), Bergwerkshoheit, Zollwesen, Landesgesetzgebung. Reichsgesetzgebung. Hier in Mainz erfolgte auch die volle Aussöhnung mit den Welfen, indem Ttto von Lüneburg seine gesamten Besitzungen, die zu einem Herzogtum (Braunschweig-Lüneburg) erhoben wurden, als Lehen vom Kaiser empfing. Nun ging Friedrich 1236 nach Italien zurück, wo die Lombarden im Bunde mit dem Papste im hellen Aufstande gegen den Kaiser begriffen waren. Bei Cortenuova 1237 schlug Friedrich sie vollständig, urtd sie boten ihre Unterwerfung an mit folgenden Anerbietungen: 1. Auflösung ihres Bundes; 2. Leistung des Huldigungseides; 3. Herstellung aller Rechte des Reiches. Leider nahm Friedrich diese Bedingungen nicht an, sondern forderte Unterwerfung auf Gnade und Ungnade. Da setzten die Lombarden, angereizt vom Papste, ihren Widerstand fort, und der Papst tat Friedrich in den Bann und berief ein

7. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 172

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
172 Doch die deutschen Fürsten fürchteten die Macht des Böhmenkönigs sowie seinen herrischen Sinn und versagten ihm ihre Stimmen. Ebensowenig kam für die nicht zur ftaufifchen Partei gehörigen Fürsten Friedrich von Thüringen wegen seines jugendlichen Alters — er zählte 15 Jahre — in Betracht. Doch einen Herrn zu küren, war man entschlossen; empfanden doch alle, besonders die schwächeren Gewalten im Reich, das Fehlen eines Oberhauptes schwer; wohl sahen die mächtigeren Territorialfürsten die Abwesenheit einer wirklich starken Reichsgewalt nicht ungern, weil sie glaubten, ihre eigene Macht ungestört entwickeln zu können; doch nach einem Oberhaupt verlangten auch sie, da sie von einem solchen, namentlich einem schwachen, Förderung ihrer Bestrebungen und Schutz des Landfriedens erhofften. Rückblick auf die Entstehung Die Herzogtümer verfielen; neue Weise. Entweder. Ein begüterter Grundherr erwirbt a) die niedere Gerichtsbarkeit über seine Hintersassen, b) die Immunität (Verbot des Betretens seines Grund-Gebietes seitens kaiser- herrlicher Beamter zwecks Aus- schaft. Übung von Grasschaftsrechten [hohe Gerichtsbarkeit, Erhebung von Abgaben]), c) die hohe Gerichtsbarkeit, d. h. die über Schwerverbrecher, 6) das Grafenamt erblich (hohe Gerichtsbarkeit und Heerbann), e) vereinigt nach und nach mehrere Grafschaften in seiner Hand, f) nimmt neuen Titel an (Landgraf, Fürst, Herzog). des Territorialfürstentums. Gewalten bildeten sich auf zweierlei Oder. Ein Graf (Markgraf) erwirbt a) sein Amt erblich (da mit dem Erblichwerden des Amts l e h e n s auch das Amt erblich wurde), b) wird in sejner Grafschaft der größte Grundbesitzer und hat für seinen Grundbesitz niedere Gerichts- Grund-barkeit (b. H. die Hof- Herrgerichtsbarkeit und niebere schaft. Gerichtsbarkeit über seine Hintersassen), und Immunität, c) vereinigt nach und nach mehrere Grafschaften in seiner Hand, cl) nimmt neuen Titel an (Lanbgraf, Fürst, Herzog). Diese neuen Fürsten sinb in ihren Gebieten die Landesherren; sie erwerben zu den bisherigen Rechten hinzu:

8. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 38

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
38 hatten, nicht nur selbst zur volleu Geuüge hatten, \onbnn auch ihren bedürftigen Brüdern liebreich mitteilen konnten. Und es geschah, daß. am zweiten, dritten und dem folgenden Tage auf dem öffentlichen Markte zu den wohlfeilsten Preisen verkäufliche Sachen feilgehalten wurden, so daß selbst das niedrige Volk alles Nötige im Überflüsse hatte." Ein Teil der Besatzung Jerusalems hatte sich mit Weibern und hindern in die Davidsburg geflüchtet. Diese erlangten jetzt von Raimund, der sie belagerte, freien Abzug mit aller Habe unter sicherem Geleit nach Askalon. So war's erreicht! Jerusalems' Schmach war endlich gesühnt, das Kreuz hatte über den Islam triumphiert. Sofort aber erhob sich unter den Siegern ein böser Zwist, der sie sogar schon vor der Einnahme Jerusalems zu veruneinigen gedroht hatte. Die Geistlichen im Heere verlangten, daß nicht ein weltlicher Herr, sondern ein geistlicher über Jerusalem gesetzt und hier somit ein zweiter Kirchenstaat gegründet werde. Dem traten aber die weltlichen Herren entgegen und verlangten einen kampferprobten weltlichen Herrscher, der imstande sei, das Ge-biet gegen die unzweifelhaft bevorstehenden Rückeroberungsversuche des Islams zu schützen. Sie drangen mit ihrem Verlangen durch, sei es, daß die Geistlichen diese Notwendigkeit einsahen, sei es, daß sie sich doch nicht der Zustimmung des Papstes zu einer Gründung sicher wußten, die leicht dem Ansehen Roms gefährlich werden konnte, und die in Abhängigkeit von Rom zu stellen schwer war. Aber auch die weltlichen Fürsten waren sich nicht einig über die Person des zu erwählenden Herrschers. Endlich trug man Raimund, den: reichsten Fürsten, der auch das zahlreichste Heer unter feinen Fahnen hatte, die Krone des „Königreichs Jerusalem" an. Doch Raimund lehnte ab. Nun wandte man sich an Gottfried. Zwar nahm dieser die Wahl, doch nicht den Titel an; er wollte, wie berichtet wird, „nicht dort eine goldene Krone tragen, wo unser Heiland eine Dornenkrone trug". Er nannte sich „Beschützer des heiligen Grabes". Als er jedoch schon nach einem Jahre starb, folgte ihm fein Bruder Balduin; dieser nahm den Königstitel an. I. Beobachtungen über die Eroberung Jerusalems. 1. Die kriegerische Stimmung. Mit Eifer erfüllt man seine kriegerischen Pflichten, erträgt Entbehrungen und Strapazen, um den erstrebten Erfolg zu erzielen. Fälle von außergewöhnlicher Tapferkeit bei Fürsten und Voll, besonders bei den Normannen. 2. Die religiös - asketische Stimmung. Ergriffenheit beim Anblick Jerusalems. Die Vision des weißen Ritters. Die Betrachtungen des

9. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 86

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
86 Sultan von Jkonium; dieser dagegen schickte eine Gesandtschaft an Friedrich und bot diesem ein Bündnis an gegen Saladin, das anch fernen Abschluß fand. Friedrich, der schon früher sich mit Kreuzzngsgedanken getragen hatte, um die Erhöhung der kaiserlichen Würde über alle weltlichen Gewalten vor aller Welt anschaulich darzustellen, nahm den Wink be§ Schicksals mit empfänglichen Sinnen aus; er beschloß sofort, aller Abmahnungen ungeachtet, persönlich den Kreuzzug anzuführen. Nicht nur im Reiche erließ er sofort Aufrufe zur Teilnahme am Kreuzzuae, sondern auch an das Ausland, besonders an Fankreich und England. M Sodann ging er daran, die Verhältnisse Deutschlands für die Zett seiner Abwesenheit zu ordnen. Seinen schon bewährten Sohn Heinrich ernannte er zum Regenten. Ferner traf er Maßnahmen gegen Heinrich den Löwen. Er machte diesem einen dreifachen Vorschlag: entweder teilweise Zurückgabe seiner Lehen gegen eidlichen Verzicht auf jeden weiteren Anspruch oder Teilnahme am Kreuzzuge auf Kosten des Kaisers oder dreijährige Verbannung nach England. ^ Ev war vorauszusehen, was Heinrich wählen würde; er war nicyt geneigt, seine Ansprüche auszugeben, ebensowenig aber, Deutschland den Rücken zu kehren und so vielleicht eine Gelegenheit, seine Gebiete wiederzuerlangen, zu versäumen; er wählte daher die letzte Bedingung. 3 Unterdessen sammelten sich die Kreuzfahrer um Friedrich. Eine auserlesene tochar, nicht behindert von Massen schmarotzenden, abenteuernden Gesindels, wollte Friedrich nach dem Heiligen Lande führen, darum gebot er, daß niemand am Zuge teilnehmen dürfe, der nicht imstande sei, sich mindestens ans ein Jahr selbständig zu unterhalten Eine Menge weltlicher Großen meldete sich zur Teilnahme; so Friedrich, Herzog von Schwaben, des Kaisers Sohn, ferner der Herzog von Zähringen, der Markgraf von Baden, der Herzog von Meranien,. der Markgraf von Vohburg und Dutzende von Grafen, darunter Gras Adolf von Holstein. Das eigentliche Element des Kreuzheeres war der niedere Adel, namentlich die Dienstmannen, die Ministerialen, sowohl solche des Kaisers wie der Fürsten. Nur wenige Bischöfe waren be^ dem Heere. vergleiche. Erster Kreuzzug. Veranlasser: Ter Papst.

10. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 88

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
if)m ergäben, dann werde er nicht nur die Reliquien herausgeben und alle christlichen Gefangenen freilassen, sondern auch die Ausübung des christlichen Gottesdienstes am heiligen Grabe, die dauernde Anstellung eines christlichen Priesters daselbst, das Fortbestehen der früheren Klöster im Lande sowie die Ungestörtheit der christlichen Pilgerfahrten sicherstellen. Diese Antwort bedeutete den Krieg. Im Frühling 1189 brach Friedrich von Regensburg aus auf und zog durch Österreich und Ungarn, durch das Gebiet der Bulgaren ins byzantinische Reich. Er schickte Gesandte an Isaak Angelos, die über freien Durchzug und Zufuhr von Lebensrnitteln unterhandeln sollten. Doch entgegen seinem früheren Versprechen stellte sich Isaak jetzt feindlich gegen die Kreuzfahrer und ließ sogar die Gesandten gefangensetzen. Friedrich aber erzwang mit Waffengewalt nicht nur die Herausgabe der Gefangenen, sondern auch Stelluug vou Geiseln für die friedliche Gesinnung des Griechenkaisers. Ostern 1190 setzte Friedrich seinen Marsch fort, und sowohl die Überfahrt nach Kleinasien als auch der Zug durch die zu Byzanz gehörigen Gebiete vollzog sich ohne Schwierigkeiten. Dann übersetzten die Leiden ein, die noch keinem Kreuzheere erspart geblieben waren. Siehe die Schilderung dieser Leiden bei Arnold v. Lübeck Iii, 33, Geschichtsschreiber d. b. Vorzeit, Xiii. Jhdt. Bd. 3, S. 130—142. Siehe Schwäbische Kunde von Uhland. Dazu kamen die Belästigungen durch seldschuckische Reiterscharen und, als man in das Gebiet von Jkoninm gekommen war, die Feindseligkeit des dortigen Herrschers. Denn der alte Sultan Kilidsch Arslan, der mit Friedrich das Bündnis abgeschlossen hatte, war abgedankt, und seine Herrschaft war an seinen Sohn übergegangen, der mit einer Tochter Saladins vermählt war. Friedrich schlug ihn bei Philomelinm und rückte dann gegen seine Hauptstadt vor; diese wurde unter des Kaisers persönlicher Führung im Sturm genommen und geplündert. Nachdem sich der Snltan unterworfen und Frieden gelobt hatte, zog das Kreuzheer weiter. Als es in das armenische Gebiet kam, schickte Fürst Leo von Armenien Lebensrnittel und stellte sich persönlich ein, um aus Friedrichs Händen seine Krone zu Lehen zu empfangen. Jetzt folgte das Kreuzheer dem gewundenen Laufe des Saleph (Kalikadnus). Der letzte der Berge war überstiegen, unten sah man Selenkia im Tale liegen. Der Kaiser setzte zu Pferde über den Fluß und nahm am jenseitigen Ufer ein Mahl ein. Nach diesem wollte er, obwohl noch erhitzt vom Marsche, ein Bad im Flusse nehmen. Da wurde er in
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