— 54 —
und viele Grafen und Ritter fanden ihren Tod auf dem Schlachtfelde. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.
Xiii. Won den lulernburgifchen Kaisern.
1. Karl der Vierte.
Nach der Ermordung Kaiser Albrechts I. wurde Gras Heinrich von Luxemburg zum Kaiser gewählt. Sein Sohn Johann vermählte sich mit der böhmischen Prinzessin Elisabeth, der Enkelin König Ottokars, und gewann dadurch die böhmische Königskrone. Kaiser Karl Iv., Sohn dieses Böhmenkönigs Johann, war sür sein Erbland Böhmen ein rechter Landesvater; er war bemüht, durch eifrige Sorge für Kunst und Wissenschaft, für Ackerbau, Gewerbe und Handel Böhmen reich und glücklich zu machen. Er stiftete (1348) zu Prag eine hohe Schule oder Universität, die erste im deutschen Reiche. Gegen das deutsche Reich aber handelte Karl wie ein Stiefvater. Er kümmerte sich wenig um die Regierung und ließ die geistlichen und weltlichen Fürsten tun, was sie wollten, wenn es nur nicht zum Nachteile feiner Hausmacht war. Doch hat man ihm eine wichtige Einrichtung zu verdanken.
Karl Iv. gab im Jahre 1356 eine Verordnung, die vorschrieb, wie es bei der deutschen Kaiserwahl künftig gehalten werden sollte. In den alten Zeiten hatte bei der Wahl des Königs jeder freie Mann feine Stimme abzugeben. Später nahmen nur die mächtigsten geistlichen und weltlichen Herren die Wahl vor. Dabei gab es mancherlei Zwiespalt und Streitigkeiten. Kaiser Karl Iv. bestimmte nun durch ein Gesetz, daß die sieben mächtigsten Fürsten des Reiches allein das Recht haben sollten, den König zu wählen oder zu küren. Die Kurfürsten waren drei Erzbifchöfe: der von Mainz, der von Trier und der von Köln, und vier weltliche Fürsten, nämlich der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgras von Brandenburg und der König von Böhmen. Die Wahl sollte in Frankfurt, die Krönung in Aachen vorgenommen werden. Die Kurfürsten erhielten die Erzämter*) des
*) Die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln waren Erzkanzler — ungefähr so viel als Minister — des Kaisers für Deutschland, Burgund und Italien; der Pfalzgraf war Erztruchseß, der Herzog von Sachsen Erzmarschall, der Markgras von Brandenburg Erzkämmerer, der König von , Böhmen Erzschenk des Reiches. Bei der Krönuugsseier hatten die Kanzler die kirchlichen Feierlichkeiten zu besorgen (der Mainzer die Krönung) und an der kaiserlichen Tafel das Tischgebet zu sprechen. Der Truchseß und der Schenk sorgten für Speife und Trank, der Kämmerer und der Marschall für die Wohnung und sonstiges Unterkommen des Kaisers und seines Gefolges. Vgl. oben S. 33.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Albrechts_I. Heinrich_von Heinrich Johann Elisabeth Ottokars Karl_Iv. Karl_Iv. Böhmenkönigs_Johann Johann Karl Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Schenk
Mw
— 66 —
Ursprünglich gab es bei den Deutschen keinen Adelsstand, der Vörden übrigen freien Männern besondere Vorrechte gehabt-hätte. Allein es war doch natürlich, daß solche Familien, deren Mitglieder sich durch Weisheit im Rate und durch Tapferkeit im Kriege auszeichneten, ein größeres Ansehen genossen, als die übrigen freien Männer. Aus ihnen wurden die Könige gewählt, und die Könige nahmen aus ihnen ihre vornehmsten Ratgeber, Gesellschafter, Beamten, Unterfeldherrn. Hierdurch wurde vielen edeln Familien Gelegenheit gegeben, immer mehr Ehren und Reichtümer zu erwerben, und ihre Nachkommen bildeten späterhin den hohen Adel; der niedere Adel bestand aus edlen Familien von geringerem Besitze und aus Männern, die dadurch geadelt wurden, daß sie von Fürsten und hohen Geistlichen Hofämter und damit verbundene Lehen erhielten. Man nannte diese letzteren Ministerialen.
Die Allode war ursprünglich sehr groß. Der älteste Sohn erbte das väterliche Gut. Die Geschwister lebten, so lange sie unverheiratet waren, bei ihm; wenn sie sich verheirateten, so mußte er ihnen eine Ausstattung geben; daher kam es, daß im Verlause der Zeit die Güter teils verkleinert, teils mit Schulden belastet wurden und zum Unterhalte der Familien nicht mehr hinreichten. Die Besitzer derselben suchten darum von den reichen Familien Güter als Lehen zu erlangen; häufig übergaben sie ihr Stammgut einem mächtigen Herrn oder einer Kirche als Eigentum und empfingen es vermehrt als Lehen zurück. Hierdurch wurden sie aber von sreieu Grundbesitzern zu Dienstmannen und büßten an Ansehen und Rechten ein, besonders das Recht, bei der Wahl des Königs ihre Stimme abzugeben.
Unter den sächsischen Kaisern wurden die hohen Reichslehen, die Herzogtümer, Grafschaften, Markgrafschaften erblich, und die Familien, in denen sich dieselben vererbten, betrachteten die Ämter, die sie im Namen des Kaisers verwalteten, sowie die Güter, die eigentlich nur die Besoldung des Amtes darstellten, als ihr freies Eigentum. Je mehr diese Anschauung zur Geltung kam, desto mehr wurden die hohen Reichsvasallen unabhängig von dem Kaiser und entzogen sich dem Gehorsam gegen ihn. In gleicher Weise wurden auch diejenigen Reichsgüter, die ursprünglich nur Lehen im Besitze der Bischöfe und Erzbifchöfe gewesen waren, im Verlaufe der Zeit als Eigengüter der Kirche angesehen.
Um den Einfluß des Kaisers auf die kleinen Lehensträger der Fürsten und der Kirche zu sichern, suchte Kaiser Konrad Ii. sie gleichfalls von ihren Lehensherrn unabhängig zu machen, indem er alle Lehen ohne Ausnahme für erblich erklärte.
Der König. Der oberste Herr und Gebieter im Reiche war der König; seine Gewalt war so angesehen, als ob sie von Gott stamme. Wer diese Gewalt ausüben sollte, bestimmten sämtliche freien Männer durch Wahl. Die Könige suchten ihre Würde in ihren Familien erblich zu machen; darum trugen sie meist Sorge dafür, daß noch bei ihren Lebzeiten ihren Söhnen durch die Zustimmung der Wähler die Nachfolge gesichert wurde. Das Recht, an der Königswahl teilzunehmen, stand ursprünglich jedem freien Manne mit freiem Grundbesitz, also der gesamten Volksgemeinde zu. Im Verlause der Zeit aber wurde durch den Einfluß des Lehenswesens die Zahl der freien Grundbesitzer immer kleiner, und das Wahlrecht gelangte ausschließlich in die Hände der geistlichen und weltlichen Fürsten. Von diesen behielten es zuletzt nur die sieben mächtigsten, drei geistliche, die Erzbischöfe von Mainz^Köln und Trier, und vier weltliche, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von L-achsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen. Diesen sieben, die den Titel Kurfürsten hatten, wurde das Recht der Königswahl und der Erzämter durch die goldene Bulle Karls Iv. zuerteilt. In früheren Zeiten wurde die Wahlverfamm-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Männer. Sie zogen, nach Gauen und Stämmen in große Heerhaufen geordnet, von den Gaugrafen und Herzögen geführt, in den Kampf. Jeder Wehrmann hatte für Waffen, Roß und Lebensmittel selbst zu sorgen.
Nachdem durch den Einfluß des Lehenswesens der alte Heerbann verfallen war, trat an seine Stelle das Aufgebot der Vasallem Jeder Lehensmann war seinem Lehensherrn und alle Lehensherren bis hinauf zu den höchsten Reichsfürsten dem Kaiser zur Heerfolge verpflichtet.
Die Hauptstärke des Vasallenheeres war die gepanzerte Reiterei, die mit gefällten Speeren gegen den Feind ansprengte und wenn er durch den Stoß erschüttert war, mit Schwert und Streitkolben kämpfte.
Rittertum. Die Reiterei des Vasallenheeres bestand aus adeligen Lehensmännern und bildete mit der Zeit einen eigenen Stand, den Ritterstand. Die Pflichten des Ritters waren: ehrbarer Wandel, unverbrüchliche Treue gegen den Landesherrn, Tapferkeit, Befchütznng der Schwachen, besonders der Frauen und Waifen, Kamps gegen die Feinde des christlichen Glaubens. Ter junge Adelige wurde für den Ritterstand sorgfältig erzogen. Im siebenten Jahre wurde er einem angesehenen Ritter übergeben, dem er als Edelknabe diente, und der ihn in feiner Sitte und allen ritterlichen Künsten unterwies. Im vierzehnten Jahre wurde er Knappe und begleitete nunmehr seinen Herrn in den Krieg, zum Turnier, auf die Jagd; er führte thm das Roß vor, versorgte seine Waffen, schnallte ihm den Harnisch an und kämpfte anjeincr Seite, fortwährend darauf bedacht, dem Lehrmeister an ritterlicher Tugend und Ehrenhaftigkeit gleich zu werden. Im einund-zwanzigsten Jahre war die Lehrzeit beendet, und der Knappe wurde durch den Ritterschlag in den Stand der Ritter aufgenommen. Er bereitete sich durch Fasten, Wachen und Gebet auf die feierliche Handlung vor. In einer Kirche vor dem Altare wurde er mit der Waffenrüstung angetan und legte das Gelübde ab, die Pflichten eines christlichen Ritters treulich zu erfüllen. Hieraus wurden ihm die goldenen Sporen, das Abzeichen der Ritterwürde, angebunden, und der vornehmste der anwesenden Ritter gab ihm mit dem flachen Schwerte drei Schläge auf den Nacken und die Schulter. An diese Feier schlossen sich zu Ehren des jungen Ritters noch weltliche Festlichkeiten, Turnier, Festmahl und Tanz an.
Zur Pflege des ritterlichen Geistes dienten die Turniere. Diese waren Kampsspiele, die entweder von Fürsten, oder auch von ritterlichen Genossenschaften veranstaltet wurden. Die Kämpfer, zu Roß in voller Waffenrüstung, sprengten mit eingelegten Lanzen auf einander los, und wer den Gegner aus dem Sattel warf, gewann den Preis, den Turnierdank, der ihm von einer der zuschauenden Damen überreicht wurde. Dem Sieger verfielen auch Roß und Waffen des Besiegten, der sie jedoch um Geld auslösen konnte. Oft wurde bei den Turnieren auch mit dem Schwerte und dem Streitkolben gekämpft, und wiewohl das Turnier unrein friedlicher Wettstreit fein sollte, büßte mancher wackere Ritter dabei das Leben ein.
Nie Kirche. Der Süden Deutschlands war früher für das Christentum gewonnen als der Norden und Osten. Durch Karl den Großen wurden die Sachsen — oft mit Anwendung von Gewalt — bekehrt und in ihrem Gebiete die Bistümer Münster, Paderborn, Minden, Osnabrück, Hildesheim, Bremen, Verden und Halberstadt errichtet. Nach der Eroberung der von Slaven bewohnten Gebiete auf dem rechten Ufer der Elbe wurden das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen und Zeitz gestiftet. Alle diese Bistümer wurden mit großen Gütern ausgestattet. Die Kaiser übertrugen den Bischöfen und Erzbischösen auch wichtige Ämter mit großen Reichslehen. So wurden mit der Zeit die Erzbischöfe von Mainz, Köln, Trier, Bremen mächtige Reichsfürsten, die großen Einfluß auf die Geschicke des Reiches hatten.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Wehrmann Kamps Karl Karl
— 206 —
rückte ein türkisches Heer von 200000 Mann heran. Eugen konnte dieser Übermacht nur ungefähr 60000 Mann entgegenstellen. Gleichwohl beschloß er den Angriff und errang nach heißem Kampfe einen glänzenden Sieg (1717). Wenige Tage darauf wurde Belgrad übergeben?) Der Sultan mußte im Frieden non Passarowitz (1718) das Banat, Belgrad und Serbien abtreten.**)
Prinz Eugen war nicht nur ein großer Feldherr und Staatsmann, sondern auch ein Freund der Künste und Wissenschaften. In seinem prachtvollen Palaste Belvedere bei Wien legte er eine reiche Bibliothek und eine Sammlung von kostbaren Gemälden an; seine wenigen freien Stunden verwendete er auf das Studium und auf den Umgang mit großen Gelehrten und Künstlern. Hochbetagt starb er im Jahre 1736.
Ix. Don Weter dem Großen und Kart dem Zwölften.
Vor zweihundert Jahren hatte das russische Reich in Europa noch nicht die Ausdehnung wie heutzutage und grenzte auch nirgends an das deutsche Reich. Seine Westgrenze lies vielmehr von dem westlichen Busen des Weißen Meeres in ziemlich gerader Linie bis zum mittleren Lause des Dnjepr, wandte sich dann östlich zum Don und folgte diesem letzteren Flusse bis zu seiner Mündung. Zwischen Rußlands Westgrenze und der deutschen Ostgrenze lag das Königreich Polen. Die Länder an der Ostsee Finnland, Estland, Jngermanland, Livland, gehörten zu Schweden. Die Ostgrenze des europäischen Rußland war der Ural, und schon damals erstreckte sich die russische Herrschaft über das ganze nördliche Asien. Die Hauptstadt dieses so gewaltigen Reiches war Moskau; sein Herrscher führte den Titel Zar und war unbeschränkter Herr und Gebieter seiner Untertanen, die auf einer niederen Bildungsstufe standen, etwa wie heutzutage die Tataren.***)
*) Diese Schlacht besingt das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter Siehe im Anhang.
**) Seit dem Frieden von Pafsarowitz haben die Türken keinen Angriffskrieg mehr geführt. e>ie hatten Mühe genug, sich der Russen zu erwehren, die seit den Zeiten Peters des Großen zu wiederholten Malen das türkische Reich angriffen, einzelne Provinzen losrissen und die Türkei zweimal (1829 und 1878) dem Untergange nahe brachten. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen, die Bewohner des südlichen Teiles der Halbinsel, und errangen, von den europäischen Mächten unterstützt, in siebenjährigem Kampfe ihre Freiheit: 1830 wnrde, Griechenland zum Königreiche (Hauptstadt Athen) erklärt und 1833 der'bayerische Prinz Otto zum König eingesetzt. Nachdem Otto durch eilte Revolution (1862) verjagt worden war, beriefen die Griechen den Prinzen Georg von Dänemark auf den Thron.
***) Seit dem Jahre 1000 wurde Rußland von Konstantinopel aus zum Christentums bekehrt und für die griechische Kirche gewonnen. Bis ans Peter den Großen hatte die russische Kirche eigene Patriarchen. Durch Peter wurde die geistliche und weltliche Obergewalt in der Hand des Zaren vereinigt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Otto Otto Georg_von_Dänemark Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Belgrad Serbien Wien Europa Weißen_Meeres Rußlands_Westgrenze Polen Ostsee_Finnland Estland Livland Schweden Asien Moskau Griechenland Athen Konstantinopel
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Eberhard_von_Württemberg Sigismund_( Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gero Albrecht Waldemar) Karl_Martells Karl
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
— 19 —
1727 zog sie sich in das Schloß zu Ettlingen zurück, wo sie 1733 aus dem Leben schied. ^
Auf ihren schon erwähnten ältesten Sohn Ludwig Georg, tier 1761 ohne männliche Erben starb, folgte dessen Bruder August Georg, der letzte Markgras der baden-badischen Linie.
Dieser hatte sich ursprünglich den geistlichen Stand erwählt, war aber mit Genehmigung des Papstes aus demselben wieder ausgeschieden und hatte sich verheiratet. Seine 10 jährige Regierung brachte dem Lande viel Gutes: er suchte mit allen Kräften das Wohl seiner Untertanen zu fördern. Seine letzte große Maßnahme war die Einführung einer ausgezeichneten Schul-
,
l
438398
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Georg Ludwig August Georg
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Heinrich_I. Heinrich_I. Hedwig Heinrich_Ii Heinrich Johann_von_Böhmen Johann Johann Kasimir_Ii Karls
275
zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft.
A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701.
1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten.
a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt.
b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen.
e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten.
2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel
18*
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Ludwigs Jakob_Ii Friedrich Friedrich Wilhelms Wilhelms Jakobs Friedrich_Gelegenheit Friedrich Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Mustapha Polenkönige_Johann_Sobieski Johann Zenta
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Niederlande Frankreichs Niederlande England Spanien Deutschland Mainz Holland Spanien England Brandenburgs Wien Brandenburgs