64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Eberhard_von_Württemberg Sigismund_( Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gero Albrecht Waldemar) Karl_Martells Karl
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
57
23aiern und erhob die gedachten Marken zu einem selbständigen Herzogtum (Österreich) für Heinrich Iasomirgo11 (1156).
Bald nachher empfing der Herzog Wla^dislaw von Böhmen-, ...
aus Friedrichs Händen die Königskrone. V v
Auf dem zweiten Zuge nach Italien (1158—1162) brachte Friedrich das stolze Mailand zur Unterwerfung und ließ auf einem Reichstage in den ronkalischen Gefilden durch / ein Reichsgruudgefetz feststellen, wie weit die Rechte des Kaisers in den lombardischen Städten reichten. Die Mailänder pflichteten diesem Gesetze, welches dem Kaiser die Ernennung aller Konsuln in der Lombardei zuerkannte, bei, schritten aber, als Friedrich in Mailand die Konsuln einsetzen wollte, zur Empörung. Tief verletzt wandte sich Kaiser Friedrich gegen Mailand, eroberte und zerstörte es (1162) und zwang die Einwohner, sich in vier getrennten Flecken anzubauen. Gleichzeitig hatte eine mit der Wahl des Papstes Alexander Iii unzufriedene Partei einen Gegenpapst, Pa schal Iii, aufgestellt.
Als Friedrich die Absicht verriet, als Schirmvogt der römischen Kirche den Streit zu entscheiden, sprach ihm Papst Alexander das Recht hiezu ab und schloß mit den Städten Oberitaliens einen Bund gegen thu.
Den dritten Zug nach Italien (1163—1164) unternahm Fried rtch ohne Heeresmacht einzig zu dem Zwecke, die durch die Übergriffe seiner Beamten erregte Unzufriedenheit zu heben.
Auf dem vierten Zuge nach Italien (1166—1168) nötigte Friedrich die Bevölkerung Roms, den Papst Pas chal Iii anzuerkennen, geriet aber bald in große Bedrängniß und entwich' mit einigen Vertranten heimlich über die Alpen. Sogleich führten die lombardischen Städte, die mit ihren Klagen über die kaiserlichen Statthalter nichts ausgerichtet hatten, die Mailänder in ihre Stadt zurück und erbauten gegen die Deutschen eine Festung, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren A.l essandri'a nannten.
Auf dem fünften italienischen Zuge (1174—1178), welcher der Zerstörung Alessaudria's galt, ward Friedrich von dem Herzoge Heinrich dem Löwen, dem er den Besitz der Stadt Goslar nicht zugestehen wollte, treulos verlassen und in Folge dessen von den Lombarden (1176) bei Legn an o so entscheidend geschlagen, daß er mit Papst Alexander Iii zuerst den nachteiligen Waffenstillstand zu Venedig und spater (1183) den Frieden zu Konstanz schließen mußte, tu welchem er einen großen Teil der Hoheitsrechte in Italien preisgab. Der Urheber dieser Schmach, Heinrich der Lowe, ward nach des Kaisers Rückkehr ans Italien geächtet und aller Herzogtümer und Lehen verlustig erklärt (1180). Das Herzogtum Baien gab Friedrich , dem um ihn wolverdienten Pfalzgrafen Oito Vi von Wittels =
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iasomirgo11 Heinrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Alexander_Iii Alexander Friedrich Friedrich Alexander Alexander Friedrich Friedrich Friedrich_von_dem_Herzoge_Heinrich_dem_Löwen Friedrich Heinrich Alexander_Iii Alexander Heinrich_der_Lowe Heinrich Friedrich Friedrich
80
Landes in 72 Komitate ober Gesellschaften (ungarisch Jsp ansag — Komitat, von Zs p a n — comes), in welchen die vom Könige abhängigen Obergespane die Civil- und Militärgewalt ausübten und mit den höheren Hofbeamten und den Bischöfen als Magnaten den Reichstag bildeten, und breitete seine Herrschaft nach Außen aus. Stephans Nachfolger, sein Schwiegersohl?Peter, ward durch den Gegenkönig Aba verdrängt und vom Kaiser Heinrich Iii wieder eingesetzt, mußte aber für diesen Dienst die deutsche Lehnshoheit anerkennen. Unter seinen Nachfolgern trat neue Ber-wirrung ein, doch erlangte das Reich unter Ladislaus I, dem Heiligeu (1077—1095), innere Festigkeit und unter dessen Sohn Ko^loman (1095—1114) durch die Erwerbung Kroatiens ansehnliche Vergrößerung. Kolomans Sohn Stephan 11(1114— 1131) nötigte die in sein Land eingefallenen Kumauen (ein Zweig des türkischen Stammes) zu festen Niederlassungen und zur Annahme des Christentums, und sein zweiter Nachfolger, Geisa Ii (1141—1161), siedelte viele Deutsche (Sachsen) in der Zips und in Siebenbürgen an. Dem Könige Andreas Ii (1205—1235) nötigten die ungarischen Großen 1222 einen Freiheitsbrief ab, die goldene Bulle, welche bis auf die neuere Zeit die Grundlage der Freiheiten des ungarischen Adels bildete. Bela Iv (1235— 1270) mußte 1241 nach einer durch die Mongolen bei Mochi erlittenen Niederlage nach Österreich fliehen, stellte aber nach dem Abzug der Mongolen den Wolstand des Landes rasch wieder her. Sein Sohn Stephan V (1270—1.272) mußte im Kampfe mit Premislans Ottokar Ii von Böhmen seinen Ansprüchen ans Steiermark entsagen. Ihm folgte fein Sohn Ladislans Iv (1272—1290), der von den Kumanen gemeuchelt wurde. Die Krone Ungarns fiel nun einem Enkel Andreas Ii zu, Andreas Iii (1290—1301), mit welchem der arpadifche Mannsstamm erlosch.
5) Ruktand vor 1276.
Dieses Reich entstand dadurch, daß der von den Slaven zu No'ro^orob herbeigerufene Häuptling dir Normannen oder Waräger, Rurik, aus dem Stamme Ruß,^.Madas Fürstentum Now-gorod gründete. Unter seinem Sohne ghor ward Kiew erobert und zur Residenz erhoben. Jghors Sohn Wladi'mir I (980 — 1014) erbaute die Stadt Wladimir an der Wolga, erwarb sich durch Einführung des (griechischen) Christentums deu Beinameu des Großen und teilte sterbend das Reich unter feine zwölf Söhne, von denen der drittgeborne, Jaroslaw, 1036 alles Gebiet vereinigte und den Tilel „G roß für st" annahm. Nach seinem Tode (f 1054) zersplitterte sich das Reich durch Teilungen in mehrere Fürstentümer, welche 1240 den Mongolen tributpflichtig wurden. Nowgorod erkämpfte 1271 feine Freiheit und behauptete sie dadurch, daß es 1276 der deutschen Hansa beitrat.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
112
eine päpstliche Bulle erschien, welche 41 aus Luthers Schriften entnommene ^ätze als irrig verwarf und Luthers mit dem Kirchenbanne bedrohte, wem: er nicht widerriefe, verbrannte Luther diese Bulle und einige Schriften des Dr. Eck vor dem Elsterthore zu Wittenberg (1520) und wurde deshalb samt seinen Anhängern mit dem Kirchenbanne belegt. Da Luther auch auf dem Reichstage zu Worms, den König Karl V im Jahre 1521 hielt, bei seiner Lehre beharrte, ward er in die Reich sackt erklärt, fand aber durch den Kurfürsten Friedrich den Weisen von Sachsen als „Ritter Georg" auf der Wartburg bei Eisenach einen sicheren Aufenthalt. Während er dort die Bibel ins Deutsche übersetzte, wirkte sein Freund Philipp Mela'uchth on für die weitere Ausbreitung der neuen Lehre.
Plötzlich trat in Zwickau eine neue Genossenschaft auf, die der Wiedertäufer, welche die Kindertaufe „verwarf und in vielen Stücken von Luthers Lehre abwich. Aus Ärger hierüber verließ Luther die Wartburg und brachte seine Lehre zuvörderst int Kurfürstentum Sachsen und in der Landgrasschaft Hessen zur Ausübung (L522). Gleichzeitig trat ein geistlicher Fürst, der Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, zur Lehre Luthers über und verwandelte (1525) sein Land O st -Preußen mit Zustimmung seines Lehensherrn, des Königs von Polen, in ein weltlichs Herzogtum.
Der günstige Erfolg, mit welchem Luther den Umsturz der kirchlichen Verhältnisse betrieb, brachte die durch neue Steuern hart bedrängten Bauern in Schwaben und am Rhein zu dem Entschlüsse, mit dem althergebrachten K irchen tu me zugleich die ihnen verhaßte Herrschaft der Fürsten zu vernichten und so Befreiung von allen Lasten herbeizuführen. Der zu diesem Zwecke geführte Krieg, von seinen Urhebern der Bauernkrieg genannt, wütete einen großen Teil den Jahres 1525 hindurch in Schwaben, am Rhein und in Franken, und endete erst dann, als die zunächst bedrohten Fürsteu und der schwäbische Städtebuud gemeinsam wider die aufrührerischen Bauern auszogen. In demselben ■ Jahre wurde auch der Volksaufstand in Thüringen, welchen der Wiedertäufer Thomas Münzer angestiftet hatte, mit Waffengewalt unterdrückt. Münzer, der in Mühlhausen die Gewalt des Stadtrates an sich gerissen hatte, wurde bei Frankenhausen gefangen und enthauptet (1525).
Vier Jahre später (1529) lief' Kart V durch seinen Bruder Ferdinand den Reichstag zu Speie r eröffnen, unr Hilfe gegen die Türken zu erlangen und die religiösen Wirren einstweilen beizulegen. Als hier das Wormser Edikt bestätigt und jede Reiterung in kirchlichen Dingen bis zur Entscheidung eines allgemeinen Konzils untersagt.wurde, legten die Anhänger Luthers
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V Karl Friedrich Friedrich Philipp_Mela'uchth Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Thomas_Münzer Ferdinand
160
auf die russische Krone und hob das neugewonnene Reich in jeder Hinsicht.
§ 50. Die Staaten Italiens von ihrer Entstehung Bis znr Witte des 17. Jahrhunderts.
V 3n Jdßevitaticn: a. Wenedig. Die Bewohner des östlichen Oberitaliens hatten sich vor Attila auf die Laguneninseln des adriatischen Meeres geflüchtet und lebten dort zuerst unter römischen Tribunen, bildeten aber 697 unter einem Dogen einen selbständigen Staat, der 997 die Küstenstädte und Inseln Dalmatiens eroberte, um 1150 die Oberhoheit über Istrien gewann und durch diese Eroberungen zur Herrschaft auf dem adriatischen Meere gelangte. Nachdem Venedig 1204 durch seine Teilname an dem vierten sogenannten Kreuzzuge in den Besitz der meisten Inseln und Seeküsten des byzantinischen Reiches gelangt war (die Insel Kandia war durch Kauf erworben worden), mußte es 1358 Dalmatien und die Oberhoheit über Ragusa an Ungarn überlassen (S. 157), beendete aberden ^jährigen Krieg gegen Genua (1256—1381) durch den vorteilhaften Frieden zu Turin, erwarb 1385 Treviso, 1387 von Neapel Korfu, 1404 von Mailand Pavia, V er o n a und andere Städte des Festlandes, kaufte 1409 vom König Ladislaw von Kroatien und Dalmatien die Hafenstadt Z a r a, verschaffte sich um 1418 durch einen Vertrag mit dem Sultan von Ägypten das Monopol des Handels über Ägypten uach Indien, eroberte 1420 Dal matten zurück, erwarb 1421 Friaul, 1428brescia und Bergamo, 1448 Krema und 1489 Cypern. Durch das Vordringen der Osmanen nach Europa und die Entdeckung eines neuen Handelsweges nach Ostindien geriet Venedigs Macht in Verfall (die Niederlage der Veneüaner durch die Ligue zu Cambrai bei Agnadello 1509 s. S. 130), der 1660 mit der Abtretnng von Kaudia an die Osmanen nnarch haltbar wurde. Von 697 bis 1172 war an der Spitze Venedigs ein Doge (dux) mit unbeschränkter Gewalt gestanden, her vom Volke auf Lebensdauer gewählt war. Die 1172 durchgeführte Änderung in der Verfassung verschaffte den Adelsfamilien, deren Glieder Nobtlt hießen, einen wesentlichen Anteil an der Regierung, indem dre Gewalt des Dogen durch Einsetzung des großen Rates von 450 Nobili beschränkt wurde. Dieser setzte 1178 dem Dogen einen Ausschuß, den kleinen Rat oder die Signoria an die Seite, ohne deren Zuziehung über keine Staatsangelegenheit entschieden werden durfte. Durch die 1298 erfolgte Schließung des großen Rates, durch welche der Eintritt in denselben auf die Nachkommen der damaligen Mitglieder des großen Rates beschränkt wurde, ward Venedia eine erbliche Aristokratie (Oligarchie). Der greift Doge Marino Falieri (1354—1355) strebte die Adelsparter niederzuhalten, büßte aber sein Unternehmen mit dem Leben. In Folge neuer Verschwörungen gegen den Druck der Adelsparter ent-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Attila Kandia Neapel_Korfu Venedigs Kaudia Venedia Marino_Falieri
282
anerkannte, das Bündniß mit Rußland aufgab und Patkul, den der Zar als Gesandten in Dienst genommen, auslieferte. Patkul ward 1707 zuerst gerädert und dann hingerichtet. Sofort wandte sich Karl Xii gegen Peter den Großen und bedrohte Moskwa (Moskau), ließ sich aber durch den Kosakenhetmaun Maze'ppa, der sich von dem Zar unabhängig machen wollte, zum Marsch nach der Ukraina verleiten, wo sein erschöpftes Heer von den Russen bei Pulta'wa 1709 vollständig geschlagen wurde. Er selbst entkam nach der türkischen Stadt Bender am Dnjester.
Nach vielen Unterhandlungen und Umtrieben gewann Karl Xii, der sich in Bender niedergelassen hatte, den Sultan Achmed Iii zum Kriege gegen Rußland. Peter der Große ward 1711 am Pruth eingeschlossen, aber der von der Zarin Katharina bestochene Großvezier Me'hemed Balta^dschi schloß 1711 den Frieden am Pruth (auch der Friede von Husch genannt), dem zufolge der Zar und sein Heer gegen die Zusage, das 1696 der Pforte entrissene Asow zurückzugeben, frei abziehen durften. Inzwischen war die Lage Schwedens feist bedenklich geworden: August Ii hatte den König Stanislaus aus Polen vertrieben und dieses Land wieder in Besitz genommen, die Danen hatten den Herzog Karl Friedrich von Holstein-Gottorp aus seinen Ländern verjagt und die schwedischen Herzogtümer Bremen und Verden erobert, die Russen hatten die Unterwerfung der schwedischen Provinzen Lieflaud, Esthland, Jngermanlaud, Karelien und Finnland vollendet, auch waren Friedrich Wilhelm I, König von Preußen, und Georg 1, Kurfürst von Hannover und König von England, heimlich den Feinden Schwedens beigetreten, weil Karl Xii die 1710 von Österreich, England, Holland und Preußen angebotene Fr-edensvermittlung (das Haager Concert) abgelehnt hatte. Der Sieg, welchen der schwedische General <Ltenbok 1712 bei Gadebnsch (in Mecklenburg) über die Dänen erfocht, verschaffte wenig Gewinn, denn Stenbok mußte 1713 in der Festung Tönningen kapitulieren und ward nach Kopenhagen in Gefangenschaft abgeführt. Gleichwol blieb Karl Xii in der Türkei, wo man ihn mit Waffengewalt zur Rückkehr in sein Reich zu zwingen suchte, und verstand sich erst dann zur Abreise, als ihm gemeldet wurde, daß die Stande Schwedens seiner Schwester Utrvfe Eleonore die königliche Gewalt zu übertragen entschlossen seien. Er brach am 1. Oktober 1714 von Demo'tika (5 Meilen südlich von Adrianopel) auf, kam am 22. November als Kourier verkleidet in dem von feinen Truppen tapfer verteidigten Stralsund an und schiffte sich 1715, bevor mit Stralsund die letzte schwedische Besitzung in Deutschland verloren ging, nach Schweden ein. Als sich Preußen und Hannover 1715 offen an die Gegner Schwedens anschlossen, trat Karl Xii durch den vormals holsteinischen Minister Baron von Görz mit Peter I in Unterhandlung, bewog diesen durch die Aussicht auf die Abtretung
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Peter Karl_Xii Karl Achmed_Iii Achmed Katharina August Stanislaus Karl_Friedrich_von_Holstein-Gottorp Karl Friedrich Friedrich_Wilhelm_I Friedrich Wilhelm Georg_1 Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Eleonore Karl_Xii Karl Peter_I
Extrahierte Ortsnamen: Moskau Ukraina Schwedens Polen Esthland Karelien Finnland Hannover England Schwedens England Holland Mecklenburg Kopenhagen Türkei Deutschland Schweden Hannover Schwedens
47
von Oberbayern-Tirol kinderlos starb, zog Stephan Ii Oberbayern ein ; von Tirol mnte er einen betrchtlichen Teil dem sterreichischen Herzog Rndols Iv und dessen Brdern berlassen. Brandenburg und die Niederlansitz gingen trotz der Huldigung, die 1373 seinem Sohne Friedrich in Brandenburg geleistet worden war, fr sein Haus verloren, da er gegen die bermacht des Kaisers Karl Iv nicht aufkommen konnte. Stephan Ii starb 1375.
75. Nach dem Tode Stephans regierten seine drei Shne Stephan Iii, der fttteisfel*), Friedrich und Johann Ii gegen achtzehn Jahre, 13751392, gemeinschaftlich; auch ge-statteten sie ihrem Oheim Dtto V, der 1373 um Brandenburg und die Niederlausitz gekommen war, bis zu seinem Tode (1379) Anteil an der Regierung, weil er ihr Gebiet durch seine Besitzungen in der O berpsalz vermehrt hatte.
Da sich das deutsche Reich unter König Wenzel in groer Ghrung befand, so traten die drei Herzge von Ober- und Niederbayern im Jahre 1379 dem schwbischen Stdtebund bei, schlssen sich aber 1383 enger an König Wenzel an. Der Erzbischof Pilgrim von Salzburg er-blickte hierin eine Gefahr fr sein Besitztum und trat 1387 dem schwbischen Stdtebund bei, um, wie er sich aus-drckte, Schutz gegen Jedermann, namentlich aber gegen die Herzge von Bayern zu finden. In bertriebener Besorgnis lie Herzog Friedrich den zu einer Unterredung eingeladenen Erzbischof Pilgrim im Kloster Reitenhaslach 1387 gefangen nehmen. Durch diesen Gewaltstreich erregte er einen zwar kurzen, aber hchstverderblichen Krieg zwischen den deutschen Fürsten und dem schwbischen Stdtebund, der als Parteignger Pilgrims die Gewalt der ihm verhaten Fürsten fr immer zu brechen suchte (1389). König Wenzel lste den Stdtebund auf und stellte so 1389 den Frieden
*) Kneissel, Kneuel oder Kneusel, wofr einige Kneiffel setzten, ward Stephan Iii deshalb genannt, weil er klein, aber nett ge-staltet, pracht- und putzliebend war. S. von Lang, Ludwig der Brtige, Seite 7. Er war alzeit in seinem Wesen kstlich und wol gebutzt in seinen kleidern, nmb das nennt Ihn yeder herzog kneissel." Chronik bei Freyberg I. 129.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Stephan_Ii Friedrich Friedrich Karl_Iv Karl Stephan_Ii Stephan_Iii Friedrich Friedrich Johann_Ii Johann Jedermann Friedrich Friedrich Stephan_Iii Ludwig_der_Brtige Ludwig
Geschichte der Rheinpfalz,
I. Die Nheinpfal) bis auf Rudolf I aus dem Laufe Wittelsbach.
Nachdem Karl der Groe im Jahre 800 die rmische Kaiserwrde erlangt hatte, entstanden in verschiedenen Gegenden Deutschlands Pfalzgrafschaften, unter welchen die bei Rhein die lteste und vornehmste war. Ihren Ursprung hat die rheinische Pfalzgrafenwrde in dem' Pfalzgrafenamte, welches Karl der Groe zu Aachen gegrndet hat. Die ltesten Pfalzgrafen bei Rhein waren durchweg Verwandte der Huser, welche jeweilig in Deutschland herrschten.
Von 1141 - 1156 war ein Graf Hermann zu Stahlecke rheinischer Pfalzgraf. Diesen entsetzte Kaiser Friedrich 1 und gab die Pfalzgrafschaft seinem Stiefbruder
Konrad dem Staufen (11561195). Mit diesem schlo sich der Kreis der Gerechtsame der rheinischen Pfalzgrafschaft ab: der Pfalzgraf bei Rhein war der erste weltliche Fürst und Kurfürst des Reiches, des deutschen Reiches Oberrichter, des Reiches Vertreter oder Vikar bei Abwesenheit des Kaisers auerhalb des Reiches oder im Todesfalle, Bewahrer der Reichsinsignien, Trger des Reichs-Erztrnchses.sen-a m t e s (archidapiferatus = Tntchfe, soviel als Majordom oder Wahrer der kaiserlichen Kammergter). Auf Konrad folgte der Gemahl seiner Tochter Agnes,
Heinrich der Lange (11951214), Heinrichs des Lwen Sohn. Diesem sprach Kaiser Friedrich Ii 1214 die Pfalzgrafenwrde ab und verlieh sie dem bayerischen Herzoge
Ludwig I, dem Welheimer, und dessen Sohne Otto, dem Erlauchten. Die Herausgabe der Pfalzgrafschaft erfolgte aber
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_I Rudolf Karl_der_Groe Karl Karl_der_Groe Karl Hermann Friedrich Friedrich Konrad Konrad Konrad Konrad Agnes Heinrich_der_Lange Heinrich Heinrichs Heinrichs Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_I Ludwig Otto