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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 6

1911 - Trier : Lintz
9?o. 8. Rosenernte im Tal von Kasanlik, mit Blick auf die kable Südseite des Balkan. Aus Wünsch!', Land und Leben, Geographische Wandbilder- (Leutert u. Schneidewind, Dresden.) No. 9. Felsen und Straße von Gibraltar. Korkgewinnung. Ans Wünsche, Land und Leben, Geographische Wandbilder. (Leutert u. Schneivewind, Dresden.) — 6 —

2. Die deutschen Landschaften - S. 414

1896 - Trier : Lintz
414 Die deutschen Landschaften. Im ganzen deutschen Reiche besteht die allgemeine Wehrpflicht, d. h. alle Bürger im Alter von 17 his 45 Jahren können im Falle eines Krieges zur Fahne einberufen werden, und die zum Militärdienste Tauglichen sind vom 20. Lebensjahre an verpflichtet, eine Zeit lang im stehenden Ì leere zu dienen. Die Militärdienstzeit dauert bei der Infanterie 2 Jahre, hei den übrigen Waffen- gattungen 3 Jahre. Die Zugehörigkeit des Soldaten zum stehenden Heere dauert 7 Jahre. Dann tritt er in die Landwehr über, in welcher er bis zum vollen- deten 39. Lebensjahre verbleibt und zwar zuerst 5 Jahre in der Landwehr 1. Aufgebots und die übrige Zeit in der Landwehr 2. Aufgebots. Vom 39. Lebens- jahre an gehört er bis zum 45. noch dem Landsturm an. üobersicbt über die bedeutungsvollsten Knltni anfgaben, welche in den verschiedenen deutschen Staaten und unter den ver- schiedenen Herrschern zum Besten des deutschen Volkes unter- nommen und eelöst wurden. Staaten Fürsten Kulturarbeiten Zeit Kosten Wirtschaftliche Vorteile I £ o S Massenhafte Ansiedelung deutscher Kolonisten aus Westfalen, Holland, Flan- dern und Franken in der Mark Brandenburg. Um 1150 ? Gründung v. Dörfern u. Städten i. d. Mark Bran- denburg, sow. Aufblühen v. Ackerbau u. Viehzucht, von Gewerbe u. Handel. c 1 Markgrafen Joli.i.(1220— 66)u.ottoiii. (—1267). Ansiedel, deutscher Ko- lonisten in den neu er- worbenen Gebieten öst- lich der Oder ; Gründung der Städte Köln an der Spre (1237), Berlin (1244) u. Frankfurt a. d. 0.(1244). Um 1250 ? Aufblühen des Erwerbs- lebens und Hebung des Wohlstandes. « s Kurf. Friedr.l (1598 — 1608 u.joh.sigism (1608—1619) Bau des Finow - Kanals. 1602—1620 ? Schiffahrtsverbindung zwischen Oder n. Havel. á J ■s 2 assr Kurfürst Friedrich llielm (1640—1688). Ansiedelung zahlreicher Kolonisten, z. B. von 17 000 Salzburgern in Ostpreussen, wo 6 Städte und 332 Dörfer neu auf- gebaut wurden, Anlage von Musterwirtschaften (Holländereien), Entwäs- serung von Ländereien an der Havel, Dosse und Netze. Von 1640 an. ? liebung des Ackerbaues, der Viehzucht, des Obst- und Gemüsebaues. 'S :0 M o Bau des 23 km langen Müllroser oder Friedrich- Wilhelm-Kanals. Eröffnung 1669 ? Schiffahrtsverbindung der Spree (Berlins) mit der Oder. S <x> u edr. Wil- .3—1740). Entwässerung des 125000 hä grossen havel- ländischen Luchs. 1718—1725 ? Gewinnung einer frucht- baren Landstrecke für den Anbau. A o 'o &D :0 M Köllig Fri helml.(171 Anlage von Baumschulen auf allen Königl. Gütern, Anpflanzung von Hun- derttausenden v. Bäumen. 1713—1740 ? Hebung der Baumzucht, besonders der Obstbaum- zucht.

3. Die deutschen Landschaften - S. 102

1896 - Trier : Lintz
102 Die deutschen Landschaften. hat eine Einwohnerzahl von 2 917 754*). Von der Bevölkerung gehören etwa 3/ö dem protestantischen und etwa 2/ö dem katholischen Glaubensbekenntnisse an. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Die Schweiz ist eine Republik. Man nennt die Verfassung eines Staates eine republikanische, wenn in ihm nicht ein Fürst, der aus einem zur Thronfolge berechtigten Fürstenhause stammt, die höchste Regierungsgewalt ausübt, sondern ein Präsident, der auf eine bestimmte Zeit gewählt wird. In der Schweiz ge- schieht dessen Wahl nicht unmittelbar durch das Volk, sondern er wird aus der Mitte der Bundesversammlung bezeichnet und zwar immer nur auf ein Jahr. Letztere wird zur Gesetzeslesung, d. h. zur Beratung über den Erlass neuer oder über die Abände- rung bestehender Gesetze einberufen. Sie besteht aus zwei K a m m e r n , aus dem National rat und dem S t ä n d e r a t. In ersterer sind die Schweizer Kan tone verhältnismässig, in letzterer gleichmässig vertreten. Jedes Bundesgesetz muss ferner der Volksabstimmung unterbreitet werden, wenn hierzu der Antrag durch 30 000 Bürger oder acht Kantone gestellt wird. Die Ausübung der Regierungsgewalt ist dem Bundesrat übertragen. Dieser besteht aus sieben Mitgliedern, welche von der Bundesversammlung auf je 3 Jahre gewählt werden. Den Vor- sitz in ihm führt der Bundespräsident. Bundeshauptstadt ist Bern. Die republikanische Verfassung erklärt sich aus der geschicht- lichen Entwicklung des Landes. In früherer Zeit zerfiel die Schweiz, wie das übrige Deutschland, in viele kleine Herrschaften, sowohl weltliche als auch geist- liche. Als die Habsburger in den Besitz der deutschen Kaiserkrone kamen, suchten sie zur Vergrösserung ihrer Hausmacht auch schweizerische Gebiete zu erwerben. Die kaiserlicheu Vögte stiessen aber in den drei um den Vierwald- stätter See gelegenen, fast nur von Hirtenvölkern bewohnten Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwaiden auf grossen Widerstand. Zur Wahrung ihrer Freiheit und ihrer alten Rechte schlössen letztere am 1. Aug. 1291 einen Bund. Die Schweizer bemächtigten sich der in ihrem Lande erbauten Zwingburgen (1308) und errangen bei Morgarten über das Heer Leopolds von Oesterreich einen glänzenden Seeg. Dem Bunde der drei Waldstätten oder Urkan- tone, der nach dem Ländchen Schwyz benannt wurde, schlössen sich noch im 14. Jahrhundert 5 andere, nämlich Luzern, Zürich, Glarus, Zug und B e r n an, so dass ihre Zahl jetzt 8 betrug (darunter 4 Länder und 4 Städte). Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts vermehrte sich die Zahl auf 13, indem noch Freiburg, Solothurn, Basel, Sc h äff hausen und Appenzell hinzutraten. Sie bildeten die 'Eidgenossenschaft. Mit den später noch hinzugekommenen, teils durch Krieg erworbenen, teils freiwillig zugetretenen Gebieten zählt der Staat jetzt 22 Kantone, von welchen 15 eine vorwiegend deutsch und 7, nämlich die westlichen, eine vorwiegend französisch redende Be- völkerung haben. Im Jahre 1815 hatte er seinen jetzigen Umfang erreicht. Die Verwaltung dieses schweizerischen Bundesstaates erwies sich als sehr schwierig, *) Zählung vom Jahre 1888; nach einer Zusammenstellung kantonaler Aufzeichnungen betrug sie am Ende des Jahres 1894 2 984 800.

4. Die Landschaften Europas - S. 366

1900 - Trier : Lintz
366 Die Balkanhalbinsel. und Ho chi lachen erfüllt das Land. Eine einheitliche Anordnung der Erhebungs- und Senkungsflächen ist nur ganz im W zu erkennen. Dort nehmen die Erhebungen in den Dina rise h en Alpen eine vorwiegend südliche Streichuugsrichtung an. Das vorherrschende Gestein ist Kalkstein. Die bedeutendste Erhebung ist der I)ur- ini tor (2528 m). Die Dinarischen Alpen gipfeln in der blendend weissen Dinaraspitze (1811 m). Landschaftsbilder des Bosnisch-serbischen Berglandes. In dem westlichen Teile des Gebirgslandes, in den Dinarischen Alpen und dem an diese angrenzenden Landstriche, bieten die aus Nummu- litenkalk bestehenden Erhebungen den Anblick von Stein öden dar. Das Landschaftsbild zeigt dort sowohl in seiner Gesamterscheinung als auch in vielen Einzelheiten grosse Ähnlichkeit mit der grossen Kalkplatte des benachbarten Karst. Alle Erhebungsformen zeigen scharte Linien, aber sie streben mehr in die Höhe und laufen in Zacken und Hörnern aus. Das stark zer- klüftete Gestein ist sehr höhlenreich. Die in den muldenförmigen Ver- tiefungen sich sammelnden Gewässer werden schon nach kurzem Laufe von dem schwammartig durchlöcherten Gestein aufgesogen. So verschwinden sie, um nach einem unterirdischen Irrlaufe an tiefern Stellen von neuern hervorzubrechen. Wie die Hochflächen, so versagen meistens auch die Thäler und Mulden dem Pflanzenleben eine üppige Entfaltung. Nur an einzelnen Stellen, gleichsam oasenartig, zeigt sich ein reicherer Wiesen- und Waldschmuck. Mit Wiesengrün und Tannendunkel ist in diesem westlichen Teile des Gebietes noch am meisten das wildzerrissene Bergland von Montenegro geschmückt. In dem grössern östlichen Teile, wo der Kalkstein nicht so durch- lässig ist and neben ihm auch andere Gesteine auftreten, ist das Bosnisch- serbische Gebirgsland vorwiegend ein Waldgebiet. Die Bergabhänge sind besonders mit prächtigen Eichen- und Buchenwäldern geschmückt, und in den Thälern breiten sich fruchtbare Felder und üppige Wiesen aus. Selbst schmückende B,ebengelände fehlen nicht, und die Dörfer sind von grossen Obstbainen umgeben. Die Hochflächen aber sind noch mit reichem Gras wuchs versehen. Der Wasser ab flu s s des Gebiets geht vorwiegend nach N zur Donau hin. Er sammelt sich besonders in den Flüssen Di 'ina und Mórawa. Die Drin a wird zunächst von der Sau (Savn) aufgenommen, die Mórawa aber, die sich aus der Serbischen und der Bulgarischen Mórawa bildet und bedeutend wasser- reicher ist, fliesst unmittelbar in die Donau. Um ihre Mündung breitet sich eine grössere Thal e den e aus. Ein geringer Teil des Gebietes sendet seine Gewässer zum Adriatischen Meere hin. Es sind dies jedoch nur kleine Küstenflüsse. Unter ihnen ist der bedeutendste der Drin (serb. = grosses Wasser), der sich aus dem Weissen und dem Schwarzen Drin zusammensetzt Der Fluss gabelt sich vor der Mündung, und sein nördlicher Arm nimmt auch den Wasserabfluss des Sees von Skutari auf. Das Küstenland längs des A d r i a t i s c h e n M e e r e s zeigt, wie schon oben angedeutet wurde, einen andern Bau als das Bosnisch-serbische Gebirgsland. Die Fai ten be weg ung der Alpen hat sich bis in dieses Gebiet fortgesetzt - und auch den

5. Die Landschaften Europas - S. 368

1900 - Trier : Lintz
368 Die Balkanhalbinsel. vollsten sind aber die Thal er und Mulden des Gebirgslandes und die Ebenen am Südufer der Sau und der Donau. Sie dienen dem Ackerbau, der hauptsächlich Mais und Weizen, ferner Hanf und Tabak hervorbringt. Der Boden ist meist so frucht- bar, dass er ohne Düngung reiche Ernten liefert. Da zugleich das Klima in den Thälern günstig ist, konnte auch der Anbau von andern Gewächsen versucht werden. In der Donaugegend, ferner im Thal der Mórawa in der Gegend von Nisch, sowie in einigen andern Thälern wird Wein gebaut. Von den Obstbäumen ist der Pflaumenbaum am meisten angepflanzt, dem Boden und Klima besonders gut zuzusagen scheinen. Von den verschiedenen Zweigen der Viehzucht ist der wich- tigste die Schweinezucht geworden. Die grossen Eichen Wal- dung en können von ihr zur Eichelmast benutzt werden. An mineralischen Schätzen ist das Gebiet reich, und der Bergbau hat in manchen Gegenden eine schöne Zukunft. In dem Bezirk von Sarajewo lagern wertvolle Eisensteine, die durch das staatliche (österreichische) Eisenwerk von Vares auch bereits ausgebeutet werden. In einem Trachytgebirge bei Srebrenica sind Blei- und Silbererze eingeschlossen, die bereits im spätem Mittelalter ausgebeutet wurden. Noch an vielen andern Stellen sind die verschiedensten Erze aufgeschlossen worden, und da auch mehrere Kohlenlager im Gebiete vorkommen, sind die nötigsten Vorbedingungen für ein lebhaftes Aufblühen des Metallge- werbes erfüllt. Die Lage an einem Meere gereicht nicht dem ganzen Gebiete zum Nutzen, sondern nur dem nächsten Küstensaume. Das übrige Gebiet ist durch die hohen Gebirge ganz vom Meere abge- schnitten, weil diese nicht durch Querthäler gegliedert sind, die der Verkehr benutzen könnte. Unter diesen Umständen ist es wichtig, dass im N grosse schiffbare Ströme vorbeiziehen, die Donau und ihr Nebenfluss, die Sau. An volksreichen Städten fehlt es in dem Gebiete fast voll- ständig. Die bedeutendsten sind Belgrad (65000 E.), Nisch, Prisren (fast 40000 E.), wo Filigranarbeiten und Waffen verfertigt werden, Skutari und Sarajewo (40000 E.). 3. Das Pindusgebiet. a. Das Landschaftsbild. Nördlich vom Flusse Drin finden die Kalkzüge der Dinarischen Alpen ihren Abschluss in dem Nordalbanischen Gebirge, das quer zu jenen gerichtet ist. Es gehört, wie Has sert, der jene Gegenden bereiste, sagt, zu den unerforschsten Gebieten Europas, ja es ist uns dunkler und unbekannter als die meisten

6. Die Landschaften Europas - S. 341

1900 - Trier : Lintz
Das Hochgebirge des Kaukasus 341 Den Hauptreichtum des Kaukasusgebietes stellen seine Naph- thaquellen dar. An vielen Orten wurden solche erbohrt. Grosse wirtschaftliche Bedeutung hat besonders die Naphthagewinnung bei der Stadt Baku, auf der Halbinsel Apscheron am Kaspischen Meere erlangt. Das aus dem Naphtha gewonnene Petroleum wird hauptsächlich von der Hafenstadt Batum am Schwarzen Meere aus in den Welthandel gebracht. Die wichtigste Stadt des ganzen Kaukasusgebietes bildet noch immer das alte Tiflis (175 000 E.), die frühere Hauptstadt des Königreichs Georgien. Es liegt günstig sowohl für den west öst- lichen als auch für den nordsüdlichen Verkehr von Europa nach Asien hin und ist infolgedessen vorwiegend Handelsstadt geblieben. Diese Bedeutung erkennen wir vor allein, wenn wir uns aus den glänzenden Geschäftsstrassen des neuern Tiflis in die engen Gassen des armenisch-persischen Bazarviertels be- geben. Gegen 70 Sprachen schlagen hier an unser Ohr x). 9. Das Rumänische Tiefland. a. Das Landschaftsbild. Das grosse Russische Tiefland. setzt sich nach Sw zu dem viel kleineren Rumänischen Tiefland fort. Dieses wird im N von dem steil abfallenden Kamme der Transsylvanischen Alpen, im W von deren Fortsetzung, dein Banatergebirge, begrenzt, während im S die Donau eine natürliche Grenzlinie zieht. Es ist ein tief eingesenktes Gebiet, von ziemlich gleichmässiger Höhenlage, das aber die Gewässer bis zu 60 m tief durch- furchen, wodurch die meisten Gegenden ein mehr hügeliges Gepräge erhalten. Nur nördlich von Bukarest erhält man den Eindruck einer echten Tiefebene. Im 0 liegt die Löss- platte der Dobrudscha, die sich auch nach N hin fortsetzt und eine Höhenlage von 100—200 m bat. Gerade diese Lössplatte ist es, die das Rumänische Tiefland dem grossen Russischen Tieflande eng angliedert und, von klimatischen Ähnlichkeiten abgesehen, die Berechtigung giebt, beide Gebiete im Rahmen einer Landschaft zu vereinigen. Längs der Donau zieht sich ein 10—20 km breiter Sumpfstreifen hin, der nach 0 in das Sumpfgebiet des Donaudeltas übergeht. Als ein sehr stattlicher Strom erreicht die Donau, nach- dem sie dem Engpasse von Kazan und den Strudeln des Eisernen Thores enteilt ist (s. S. 67), das rumänische'land. Ihre Breite *) Obschon Kaukasien in jüngster Zeit politisch nicht mehr zum europäischen Russland gerechnet wird, wurde es in diesem Bande behandelt, teils, weil der Kaukasus als Grenzgebirge nicht ausser acht gelassen werden konnte, teils, weil das Gebiet enge wirtschaftliche Beziehungen zum übrigen Russland unterhält.

7. Die Landschaften Europas - S. 382

1900 - Trier : Lintz
382 Die Balkanhalbinsel. Die Grösse der Sommerhitze können wir daraas ermessen, dass über Konstantinopel die 24° C-Linie des Juli läuft, und dass der ganze Süden der Balkanhalbinsel im Bereiche der 26° C-Linie liegt. Die mittlere Jahres- wärme beträgt im S 18, im N aber nur 12 0 C. In der Regenmenge besteht ein grosser Unterschied zwischen dem W und 0. Am regenreichsten ist Montenegro, wo über 200 cm Regen fallen, am regenärmsten sind die Niederungen von Macédonien, Thessalien und Attika, wo die Niederschlagsmenge weniger als 50 cm beträgt. Konstantinopel empfängt 72 cm Regen. 4. Thalbildung und Gewässer. Da die Gebirge meistens Faltengebirge sind, ist die Längs- thalbildung die vorherrschende. Die meisten der Flüsse, wie Drina, Drin u. a. folgen auf ihrem Oberlaufe Längsthälern. Die Querthalbildung ist weniger ausgeprägt. Das bemerkenswerteste Querthal ist das des Isker, der die ganze Balkankette durch- bricht und vom Rilo Dagh, der südlich von dieser liegt, Wasser zur Donau trägt. Auch das untere Drinthal ist eine Querthalbildung. Arm an Querthälern ist besonders das Gebiet der Dinarischen Kalkalpen und ihrer südlichen Fortsetzungen. Die gebirgige Natur der Balkanhalbinsel bewirkt, dass nur kleine Gewässer zur Entwicklung gelangen. Die Wasser- scheide ist überall der Meeresküste so nahe gerückt, dass die Quelle von keinem Flusse 300 km von dessen Mündung entfernt ist. Die drei bedeutendsten Flüsse sind Maritza, Wardar und Mórawa. Letztere iiiesst in die Donau, die ein Randstrom der Landschaft ist und die nördlichsten Gebiete derselben entwässert. 5. Die Naturschätze und ihre Ausbeute durch Pflanzen- bau, Viehzucht und Bergbau. Als ein vorwiegend gebirgiges Land besitzt die Balkanhalb- insel nur wenige wertvolle Anbaugebiete. Die bulgarische Ebene nördlich vom Balkan, Ostrumelien, die Donauebene an der unteren Mórawa, Teile von Macédonien, die thessalische Ebene und die kleinen Strandebenen im südlichen Teile der Landschaft, besonders die messenische Ebene auf dem Peloponnes können als solche gelten. Sie kommen fast allein für den Getreidebau in Betracht Die wichtigsten Getreidearten sind Weizen und Mais. In jenen Ackerbaugegenden wird auch viel Tabakbau betrieben. In der Nähe von Gallipoli, bei Saloniki und in einigen Landstrichen des Südens baut man Baumwolle. In Ostrumelien und Thrakien, stellenweise auch noch nördlich vom Balkan treibt man bedeutende Rosenzucht zum Zweck der Gewinnung von Rosenöl. Die Gebirgsthäler sind Hauptsitze des Obstbaues. Im N ist der Pflaumenbaum der wichtigste Obstbaum. An den südlichen Gestaden, in den warmen Landstrichen der Westküste und auf

8. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

9. Die Landschaften Europas - S. 386

1900 - Trier : Lintz
386 Die Balkanhalbinsel. In dem wilden Gebirgslande Montenegro kommen auf 1 qkm 25 E., in Bulgarien, das doch zum grüssten Teil der Ebene angehört, nur 34. In Serbien, das ebenfalls vorwiegend Gebirgsland ist, wohnen sogar 49 auf 1 qkm. Die Türkei, die gleich Bulgarien über einige grössere Ebenen ver- fügt, hat schätzungsweise wie dieses nur 34 E. auf 1 qkm. In Griechenland, das nur in Thessalien eine grössere Ebene, aber viele kleine Strandebenen be- sitzt, kommen auf 1 qkm 39 E. Aber gerade Nordgriechenland, wo jene grössere Ebene liegt, hat nur 28 E. auf 1 qkm. Eine besondere wirtschaftliche Gunst zeigt sich in der Bevölkerungsziffer von Messenien, wo 60 E., und noch mehr auf den Jonischen Inseln, wo sogar 110 E. auf 1 qkm entfallen. Die Bevorzugung des gebirgigen Innerns gegenüber der Küste und ihrer kleinen Ebenen zeigt sehr deutlich die Siedelungsgeschichte der Insel Kreta. Die Ilias spricht von 100 Städten dieser Insel, und die Odyssee erzählt von ihren „unermesslich vielen Menschen", die in 90 Städten wohnen. Erwiesen ist, dass es im Innern der Insel sehr zahlreiche, selbständige Staatswesen bildende Ackerbaustädte gab. Ihre Beste sind noch auf hohen Bergkuppen vorhanden. Im 2. Jahrhundert n. Chr. schlugen noch 30—40 kre- tische Städte ihre eigene Münze. Die meisten hatten an der Küste ihre Hafen- plätze. In der Römerzeit, die im J. 68 v. Chr. begann, wurden die alten Berg- festen nach und nach verlassen, und die meisten Städte lagen schon in der Nähe der Ebenen oder im fruchtbaren Hügellande. Im 6. Jahrhundert, in der Zeit der byzantinischen Herrschaft, gab es noch 22 Städte, aber die Hälfte lag schon unmittelbar an der Küste. Heute giebt es nur noch 3 eigentliche Städte, die alle an der Küste liegen, dagegen 1089 Dörfer und 68 Klöster. Die grossen Gegensätze in Klima und Fruchtbarkeit zwischen den Ge- birgsgegenden und den Strandebenen haben in Griechenland dazu geführt, dass viele Gemeinden zwei Dörfer besitzen, ein tiefer gelegenes für den Winter und ein höher gelegenes für den Sommer. Diese Siedelungs- und Wirtschaftsweise führt den Namen Kalyvienwirtscha»ft. Das nomadenartige Umherziehen von Hirtenvölkern ist besonders in Thessalien ausgebildet. Die walachischen Halbnomaden wechseln bloss zwischen dem Gebirge, wo sie ihre festen Wohnsitze haben, und zwischen der zu ihren Füssen liegenden thessalischen Ebene, wo sie sich im Winter mit elenden kleinern Hütten aus Reisig oder Binsengeflecht begnügen. Die Ganznomaden, die stets auf Wanderung sind, haben überhaupt keine Dörfer und hausen während des ganzen Jahres in Reisighütten. Grosse Städte giebt es auf der Balkanhalbinsel nur wenige. Ausser Konstantinopel, das fast 1 Mill. E. zählt, giebt es nur noch 2 Städte mit über 100000 E., nämlich Saloniki und Athen. Mehr als 50000 oder fast 50000 E. haben noch 5 Städte, nämlich Adrianopel, Belgrad, Sofia, Monastir und Piräus. 10. Staatenbildung : Die staatliche Zusammengehörigkeit und die staatliche Ordnung und Einrichtung. Einer einheitlichen Staatenbildung- steht die gebirgige Natur der Balkanhalbinsel hindernd entgegen. Es ist bisher noch keinem der Reiche, die sich im Laufe der Zeit abgelöst haben, gelungen, über sämtliche Gebiete derselben eine vollständige Herrschalt dauernd auszuüben. Die unzugänglichen Kalkgebirge des Westens waren Hochburgen der Völkerfreiheit und sind es heute noch. Die Albanesen sind von der Türkei, zu der jetzt noch ausser Albanien der nördliche Teil von Epirus, ferner Macédonien und Thrakien gehören, niemals völlig unterjocht worden. In Montenegro blieben die Söhne der schwarzen Berge ein freies Volk. Die

10. Die Landschaften Europas - S. 388

1900 - Trier : Lintz
388 Die Balkanhalbinsel. korps eingeteilt und im P'rieden 180000, im Kriege 8—900 000 Mann stark. Die Flotte zählte auf dem Papier 1897 66 Schiffe. Bulgarien ist ein konstitutionelles Fürstentum, das jedoch zu dem Sultan noch im Tributs Verhältnisse steht. Die ge- setzgebende Gewalt übt der Fürst zusammen mit der National- versammlung (Sobranje) aus Er residiert in Sofia. Die allgemeine Wehrpflicht beginnt mit dem 20. Lebensjahre. Das Heer hatte 1897 eine Friedensstärke von 46000, eine Kriegs- stärke von über 200 000 Mann. Serbien ist ein selbständiger Staat vom Range eines König- reichs. Die Regierungsgewalt des Königs ist eingeschränkt durch die Nationalversammlung (Skupschtina). Die Residenzstadt ist Belgrad. Jeder waffenfähige Mann ist vom 21. Jahre an wehrpflichtig. Das Heer war 1896 im Frieden 22 500 Mann stark, im Kriege soll seine Stärke 160000, mit der Miliz 350000 Mann betragen. Montenegro ist eine unbeschränkte Monarchie vom Range eines Fürstentums. Die fürstliche Residenz ist Cettinje. Das stehende Heer von Montenegro besteht nur aus einem Bataillon, der Leibwache des Fürsten. Im Kriegsfalle ist aber jeder Montenegriner im Alter von 15 bis 60 Jahren heerespflichtig. I. J. 1897 zählte das Kriegsheer über 37 000 Mann. Griechenland ist eine beschränkte Monarchie, der König residiert in Athen. An der gesetzgebenden Gewalt nimmt auch die Deputiertenkammer teil. Die allgemeine Wehrpflicht beginnt mit dem 21. Lebensjahr. Die Armeestärke betrug 1896 für die Friedenszeit 25 000, für die Kriegszeit 82000 Mann. Die Flotte zählte 69 Fahrzeuge. Ii. Geistige Kultur: Geistesleben, Bildungswesen und Religion. Es giebt im Rahmen der Landschaft mehrere Stätten, die für die Entwicklung eines höhern geistigen Lebens günstige Verhältnisse besitzen. Am Bosporus reichen sich zwei Erdteile die Hand und mischen zwei Meere ihre Wasser, so dass ein Verkehr und Gedankenaustausch verschiedenartiger Völker- schaften stattfinden kann. Das Südägäische Meer öffnet den Bewohnern der griechischen Insel- und Halbinselwelt ebenfalls die Verkehrs- und Gedankenwege nach allen Seiten hin, nach vielen Ländern und Völkern. Ein Reichtum an Vorstellungen kann sich bilden, und ein Abklären der Anschauungen ist möglich. In der That wurden die Gestade des Bosporus und Griechenlands die Wiege einer hohen Kultur. Die Balkanhalbinsel ist aber, die Brücke zwischen Asien und Europa bildend und mit einer offenen Grenze im No, stets der Tummelplatz wilder Völkerscharen gewesen, die entweder in sie einfielen oder dorthin verschlagen wurden. Wie jede neue Völkerhorde, die erschien, der Kultur Abbruch that oder sie vollends vernichtete, so leidet auch heute
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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