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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 85

1888 - Habelschwerdt : Franke
85 P. Sulpicius Rufus setzte es durch, daß sie in alle 35 Tribus verteilt würden. Dadurch war die Zahl der stimmfähigen Bürger ungeheuer gewachsen und den demagogischen Umtrieben das weiteste Feld geöffnet. 4. Der erste mithridatische Krieg, 88—84. Mithridates Vi., König von Pontus, ein energischer, geistig gewandter (er sprach 22 Sprachen), aber sittenloser Despot, hatte sein Gebiet durch Vertreibung benachbarter Könige erweitert. Als aber der König von Bithynien die Römer um Hilfe bat, schickten diese den M.'Aqnilins nach Asien, der indes besiegt und durch geschmolzenes Gold, das man ihm in den Mund goß, getötet wurde. Im Übermut des Sieges ließ Mithridates 80 000 Römer in Asien ermorden. Zu gleicher Zeit erlangte er ein Bündnis mit den Griechen und sandte eine Flotte nach Griechenland. Feldzug des Sulla. Der römische Senat übertrug mm dem Sulla die Führung des Krieges. Dieser setzte mit 5 Legionen nach Griechenland über und schlug den Mithridates in zwei Schlachten. Auch das von der Volkspartei, die nach Sullas Abreise in Rom zur Herrschaft gekommen war, nachgeschickte Heer brachte dem Mithridates Niederlagen bei. Da überdies die Stellung des Mithridates in Asien schwankte und auch seine Flotte der römischen unterlegen war, so schloß er mit Sulla den Frieden zu Dardauus, durch den er auf fein Reich beschränkt und zur Herausgabe der Kriegsschiffe, sowie zur Zahlung von 20000 Talenten Kriegskosten verurteilt wurde. 5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla, 87—82. a) Gegensatz zwischen Marius und Sulla. Marius, der Sohn armer Eltern, war ohne wissenschaftliche Erziehung und unter harter Arbeit aufgewachsen. Im Militärdienst hatte er sich ausgezeichnet und trat dann als homo novus in die Ämterlaufbahn ein. Er war siebenmal Konsul. Hochgefeiert war er wegen seiner Siege über die Cim-bern und Teutonen. — Sulla, aus altadligem Geschlechte stammend, war ein Mann von feiner Bildung und überlegenem Geiste. Dem Marius gegenüber, der nur Feldherr war, zeichnete er sich auch durch staatsmännische Befähigung aus. Er hatte sich im jugurthinischen und im Bundesgenossen-Kriege hervorgethan. Den an Ehrgeiz ihm gleich-kommenben Marius machte er sich zum bittersten Feinde, als er im Kriege gegen Mithribates bett Oberbefehl erhielt. — Hinter bett tieibeit Männern ftanben die batnals in Rom bestehenben Parteien der Demokraten und der Optituaten. b) Der Bürgerkrieg bis zur Rückkehr des Sulla. Im

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 299

1888 - Habelschwerdt : Franke
der Hauptmasse der Staaten ward dadurch hergestellt, und Friedrich nannte sich jetzt König von Preußen. Österreich bekam Ostgalizien und Lodomirien, Rußland den am besten bevölkerten Teil Litauens zwischen der oberen Düna, dem Drntsch und Dujepr. B. Der bayrische Erbfolgekrieg (1778—1779). Mit Maximilian Joseph, dem Sohne Kaiser Karls Vii., starb 1777 die jüngere Linie des Hauses Wittelsbach, von Kaiser Ludwig dem Bayern begründet, ans. Die Erbfolge ging ans die ältere Linie in der Psalz über, von der noch 2 Zweige übrig waren: Pfalz-Sulzbach und Pfalz-Zweibrück. Bei dem Tode des Kurfürsten Maximilian Joseph machte der Kaiser Joseph Ii. Ansprüche auf Niederbayern und Teile der Oberpfalz, da Kaiser Sigmund einst das habsburgische Haus damit belehnt hatte, und der Erbe des Kurlaudes, Karl Theodor von Psalz-Snlzbach, ging darauf ein. Friedrich Ii. bewog aber den nächsten Erben, Einsprache zu erheben, und sandte selbst ein Heer nach Böhmen, um mit Waffengewalt den Vergrößerungsplänen Österreichs entgegenzutreten. Da auch Rußland eine feindselige Stellung einnahm, schloß Maria Theresia den Frieden zu Tescheu, 1779, in dem der Kaiser gegen Verzichtleistung auf Niederbayern das „Jnnviertel" erhielt. C. Der Fürstenbund, 1785. Kaiser Joseph Ii. gab aber den Plan der Abrundung seines Reiches nicht auf und gewann den Kurfürsten Karl Theodor für den Plan, Bayern gegen die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königreichs Burgund einzutauschen. Aber auch diesmal erhob Friedrich Ii. Widerspruch und gründete zur Erhaltung des Gleichgewichts den deutschen Fürstenbund, dem die meisten Reichsfürsten beitraten. 7. Resultat der Regierung Friedrichs des Großen. Ein Jahr nach dem Abschlüsse des Fürstenbundes starb der große König (17. August 1786), nachdem er „seine Jugend dem Vater, seine Manneskraft der Größe des Staates, fein Alter dem Wohle seiner Landeskinder geopfert" hatte. Ans einem Lande von 129 000 qkm mit 2'/4 Millionen Einwohnern war ein Staat von 202 500 qkm mit 6 Millionen Bewohnern geworden. Friedrich hat Preußen zum Rechtsstaate entwickelt und zur Großmacht erhoben. Die Heerkraft und diplomatische Leitung Preußens, der Anbau des Landes und

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 43

1888 - Habelschwerdt : Franke
43 Das Uevrklersct/e Zertaltev. 1. Staatsverwaltung des Werikkes, 449—429. Auf Cimon folgte Perikles als Leiter Athens. Ohne Archont zu sein, wurde er stets von neuem zum Oberfeldherrn, Finanzverwalter und Vorsteher der öffentlichen Arbeiten gewählt. Durch überlegene Einsicht und eine glänzende Rednergabe beherrschte er das Volk. Sein Ziel war, Athen zur ersten Macht zu erheben. Seine wichtigsten Maßregeln sind: /a) Beschränkung der Rechte des Areopags. Demselben wurde die Aufsicht über die Sitten und der Einfluß auf die Staatsverwaltung entzogen. /b) Trennung des Gerichtswesens von der Verwaltung. Die richterlichen Befugnisse wurden 10 besondern Gerichtshöfen übertragen. Gründung neuer Niederlassungen. Um zweifelhafte Bundesgenossen in Unterwürfigkeit zu halten, wurden nach dem Chersones, nach Naxos, Thnrii, Amphipolis Ansiedler gesandt. ä) Durchführung der Demokratie. Da Perikles den Schwerpunkt des Staates in die Volksversammlung legte, war es sein Streben, allen Bürgern die Teilnahme an den Staatsämtern zu ermöglichen und sie dafür zu befähigen. Daher wurden die ärmeren Bürger für den Besuch der Volksversammlung und der Gerichte entschädigt; auch für den Besuch des Theaters wurde ihnen ein Schauspielgeld gezahlt. e) Staatsgelder. Die Bundeskasse, zu der gegen 1000 Städte steuerten, war von Delos nach Athen verlegt worden. Die Einkünfte bestanden in jährlichen Beiträgen der Bundesgenossen, Markt- und Hasenzöllen und Ehrenleistnngen der Reichen. f) Verschönerung Athens. Perikles schmückte die Stadt mit dem Odeum, die Akropolis mit dem Propyläenthore und dem Parthenon. In der Perilleischen Zeit feierten die Wissenschaften und Künste ihre schönsten Triumphe. I. Wissenschaften. 1. Die griechische Philosophie erhielt durch Sokrates eine neue 2. Kultur, Richtung.

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 373

1888 - Habelschwerdt : Franke
findungspatente, Schutz des geistigen Eigentums, das Post- und Telegraphenwesen, das bürgerliche Recht und Strasrecht, das Militärwesen und die Kriegsmarine, die Medizinalpolizei u. a. Die Reichsgesetzgebung wird ausgeübt durch den Bundesrat und den Reichstag. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der Mitglieder des Bundes. Der Reichstag geht aus allgemeinen direkten Wahlen mit geheimer Abstimmung hervor. Das Präsidium des Bundes steht dem Könige von Preußen zu, der den Namen Deutscher Kaiser führt. Der Kaiser hat das Reich völkerrechtlich zu vertreten, im Namen des Reiches Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Bündnisse mit fremden Staaten einzugehen, Gesandte zu beglaubigen, den Bundesrat und Reichstag zu berufen, zu eröffnen und zu schließen. Die Verhandlungen des Reichstages sind öffentlich. Jeder Deutsche ist wehrpflichtig und kann sich in der Ausübung dieser Pflicht nicht vertreten lassen. Aus dem Wahlgesetz ist folgendes zu merken: Wähler für den deutschen Reichstag ist jeder Deutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurückgelegt hat, in dem Bundesstaate, wo er seinen Wohnsitz hat. Wählbar zum Abgeordneten ist jeder Deutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurückgelegt und einem zum Bunde gehörigen Staate seit mindestens einem Jahre angehört hat. Die Zahl der Abgeordneten beträgt 397. Die Wahlhandlung ist öffentlich. Die Wahl ist direkt. b) Die Vergrößerung des Deutschen Reiches. Durch die Annexion von Elsaß-Lothringen wurde das Deutsche Reich um 14500 Quadratkilometer und über l1/* Millionen Einwohner vergrößert. Mit der Erwerbung dieses wichtigen Zwischenlandes, dessen Besitz immer der Ausdruck der Macht des deutschen Kaisertums war, hatte Deutschland eine feste Wehr gegen das unruhige Frankreich gewonnen. Die Verwaltung des Landes wurde so organisiert, daß an die Spitze desselben ein Oberpräsident trat, dem ein Kollegium unter dem Titel „Kaiserlicher Rat für Elsaß-Lothringen" beigegeben wurde. Seit 1879 wird das Land, von einem Statthalter verwaltet (von 1879—1885 Feldmarsch all von Manteuffel, seit 1885 Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, Prinz von Ratibor und Corvey). In Bezug auf das Schulwesen wurden durchgreifende Maßregeln, die namentlich auf die Einführung der allgemeinen Schulpflicht und der deutschen Sprache hinzielten, getroffen. Straßburg erhielt eine glänzend ausgestattete Universität. Wachlräge zur Kultur. 1. Philosophie. Die Kantsche Philosophie gewann in Deutschland eine unbedingte Herrschaft und machte sich in allen Fächern der Wissenschaft und

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 223

1888 - Habelschwerdt : Franke
223 wurde aber vertrieben und an feiner Stelle ein katholischer Bischof ernannt. 3. Auch in Straßburg wurden die protestantischen Domherren verdrängt. 4. In Donauwörth war die Störung einer Prozession durch die Protestanten mit der Reichsacht bestraft worden. 5. Die Union, 1608, und die Liga, 1609. Der Sieg der Katholiken in Donauwörth veranlaßte die Protestanten znrn Abschlüsse eines Schutzbündnisses, der Union, deren Zweck die gemeinsame Verteidigung gegen einen Angriff war. Dieselbe kam 1608 zu Ahausen zu stände. Es traten ihr vorzugsweise die kalvinistischen- Fürsten und Städte des südwestlichen Deutschland bei. Ihr Haupt war Friedrich Iv. von der Pfalz, ihre Stütze Heinrich Iv. von Frankreich. Als Gegenbund gründete Herzog Maximilian von Bayern 1609 zu München die katholische Liga, die vor der Union den Vorzug einer einheitlichen Oberleitung und bedeutenderer Mittel hatte. 6. Der Jülich - Klevische Erbfolgestreit. Beide Parteien in Deutschland standen in Waffen, und es fehlte nur der Anstoß zum Kriege. Diesen schien der folgende Streit herbeizuführen. Im Jahre 1609 war mit dem Tode des kinderlosen Herzogs Johann Wilhelm von Jülich, Kleve und Berg, dem auch Mark, Ravensberg und Ravenstein gehörten, eines der wichtigsten Reichsterritorien erledigt worden. Da das Land meist reformierte Bewohner hatte, so war es nicht ohne Bedeutung, ob ein katholischer oder protestantischer Fürst die Nachfolge erhielt. Es machten daraus Anspruch a) der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg als Schwiegersohn der älteren, schon gestorbenen Schwester des Erblassers, b) der Pfalzgraf Wolfgang von Neuburg (an der Donau) als Sohn der jüngeren, noch lebenden Schwester des verstorbenen Herzogs. Um jeden Anspruch eines Dritten auszuschließen, vereinigten sich die beiden Prätendenten im Vertrage zu Dortmund, 1609, zur gemeinsamen Besitznahme des Erbes, während der Kaiser durch österreichische und spanische Truppen (von den Niederlanden aus) das Land als erlebigtes Lehen einziehen lassen wollte. Da brach aber zwischen dem Kurfürsten und dem Pfalzgrafen selbst ein Zwist aus. Wolfgang von Neuburg trat zur katholischen Kirche über und erlangte die Unter-

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 225

1888 - Habelschwerdt : Franke
225 A. per böhmisch-pfälzische und der niedersächsische Krieg, 1618—1625. 1. Regierungsantritt Ferdinands Ii., 1619—1637. Noch während der böhmischen Unruhen starb Matthias, und es folgte sein Vetter Ferdinand ü., der sich beim Antritte seiner Regierung von allen Seiten bedrängt sah. Die Böhmen hatten sich durch ein Heer unter Ernst von Mansfeld verstärkt; Matthias von Thuru schloß Wien ein. Schon wurde der Kaiser in der Hosbnrg mit Forderungen bestürmt, da erschien auf dem Schloßhofe ein Reiterregiment, das ihn befreite. Ferdinand eilte nun nach Frankfurt zur Kaiserwahl, verlor aber unterdes die Krone Böhmens, welche die Stände Friedrich V. von der Pfalz übertrugen. Als Schwiegersohn des Königs von England und mit Hilfe der Union, der Niederländer und des aufständischen Woiwoden von Siebenbürgen hoffte er dieselbe behaupten zu können. 2. Bundesgenossen des Kaisers. In dieser nützlichen Lage gewann der Kaiser durch große Versprechungen folgende Bundesgenossen : a) den Herzog Maximilian von Bayern mit der Liga, b) den lutherischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen, c) die Spanier, welche von den Niederlanden aus die Pfalz bedrohten, d) den König Sigmund von Polen. 3. Schlacht am Weißen Berge. Dieser Macht gegenüber war Friedrich V., der überdies die Erwartungen der Böhmen getäuscht hatte, im Nachteile. Er wurde am 8. November 1620 in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag von Tilly, dem Feldherrn der Liga, besiegt und floh nach Holland. Resultat: Böhmen war dem Hause Habsburg zurückerobert und wurde katholisiert. 4. Der pfälzische Krieg. Für die Pfalz und ihren flüchtigen Kurfürsten traten nun drei Verteidiger ein: a) Ernst von Mansfeld, b) Christian von Braunschweig, c) Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach. Ihre Soldaten haben zuerst den Grundsatz, daß der Krieg den Krieg ernähren müsse, zur Anwendung gebracht, der die späteren Feldzüge charakterisiert. Tilly, anfangs zurückgedrängt, siegte bei Wimpseu über den Markgrafen und bei Höchst über Christian. Resultat: Auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1623 erhielten Herzog Max von Bayern die pfälzische Kur und der Kurfürst von Sachsen die beiden Lausitz. 15

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 265

1888 - Habelschwerdt : Franke
•- f 265 mit dessen Tode 1700 das spanisch-habsburgische Haus erlosch. Auf die spanische Monarchie machten Ansprüche: 1. Ludwig Xiv. als Gemahl der älteren Schwester Karls Ii. für seinen zweiten Enkel Philipp; 2. Leopold I. als Gemahl der jüngeren Schwester Karls Ii. für seinen jüngeren Sohn Karl. Beide Monarchen waren zugleich die Söhne von Karls Ii. Tanten; Z. Der Kurprinz von Bayern als Enkel von Karls Ii. jüngerer Schwester und Leopold I. Um einen feindlichen Zusammenstoß der Hauptbewerber zu verhüten und zugleich das europäische Gleichgewicht nicht zu stören, verabredeten die Seemächte Holland und England mit Ludwig Xiv. einen Teilungsvertrag, wonach der Erbprinz von Bayern der Haupterbe sein sollte. Als aber der Kurprinz von Bayern noch vor Karl Ii. starb, wurde in einem anderen Teilungsvertrage Ludwigs zweiter Enkel Philipp zum Universalerben bestimmt, der auch als Philipp V. die Regierung antrat. Daher begann Österreich den Krieg. b) Bundesgenossen der Gegner. Der Kaiser hatte durch Standeserhöhungen drei deutsche Fürsten für sich gewonnen, den Kurfürsten oon Sachsen, den Herzog von Braunschweig-Lüneburg (Kurfürsten von Hannover) und den Kurfürsten oon Brandenburg (König in Preußen). Außerdem standen die Seemächte, das Reich und Savoyen auf feiner Seite. Ludwigs Xiv. Verbündete waren der Kurfürst Mar Emanuel von Bayern und der Kurfürst von Köln. c) Der Krieg. A. Bis jum Tode Leopolds I., 1701—1705. Schivankmdes Kriegsylück. 1. In Oberitalien siegte Prinz Eugen von Savoyen über die Franzosen bei Carpi und Ehiari, mußte sich aber dann, da er ohne Unterstützung gelassen wurde, auf die Defenfioe beschränken. Hierauf ging er nach Wien, um den Kaiser zu größeren Rüstungen aufzufordern. Nachdem er noch einen Ausstand der Ungarn unterdrückt hatte, begab er sich auf den Kriegsschauplatz 2. am Oberrhein. Da Engen erkannt hatte, daß die Entscheidung des Krieges in der Überwältigung des Kurfürsten oon Bayern ruhte, so vereinigte sich Marlborongh, der Führer des englisch-holländischen Heeres, mit ihm und mit Ludwig oon Baden, dem Befehlshaber der Reichstruppen. Das französisch-bayerische Heer wurde am Schellenberge und bei Höchstädt geschlagen. B. Während der Legierung Josephs I., 1705—11. Die Verbündeten im Glücke. 1. Marlborongh und Engen getrennt in den Riebet-

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 269

1888 - Habelschwerdt : Franke
269 Kaiser eine Abänderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufständischen aufs neue unter dem Grafen Töckely, der auch mit Ludwig Xiv. und den Türken in Verbindung trat. B. Der Krieg. Der Sultan ließ ein Heer von 200000 Mann unter dem Großvezier Kara Mustapha gegen Wien vorrücken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grafen Rüdiger von Starhemberg mehrere Stürme aus, bis der Polenkönig Johann Sobieski ein polnisch-sächsisches Heer heranführte, das die Türken auf dem Kahlenberge bei Wien schlug, 1683. Die verbündeten Heere der Österreicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn vor, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Salankemcn und Zeuta. Im Frieden zu Karlowitz mußten die Türken Siebenbürgen und den Landstrich zwischen Donau und Theiß abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen. Zu derselben Zeit hatten die Venetianer Morea, die Russen Asow den Türken entrissen. (1) Der pfälzische Krieg, 1687—1697, siehe S. 264. e) Der spanische Krfokgekrieg, 1701- 1714, siehe S. 264 n f. 3. Stalidesrrhöhuligkn deutscher Fürsten. a) Das Haus Hannover (Welfen) erhielt eine neue Kurwürde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfürstenkollegium hatten, 1692. b) Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Poleu, 1697. c) Der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen. Ii. Joseph I., 1705—1711. Seine Regierung fällt in die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, für den sein Tod eine neue Wendung herbeiführte. Iii. Karl Vi., 1711—40. 1. 8er Friede ju Utrecht und fmatt. Derselbe beendigte den spanischen Erbsolgekrieg (siehe S. 266). 2. Krieg gegen die Türken, 1714—18. Als die Türken den Ver-

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 208

1888 - Habelschwerdt : Franke
208 Predigte allgemeine Gleichheit und Gütergemeinschaft. Aber der Landgraf Philipp von Hessen und der Kurfürst von Sachsen führten ihre Heere gegen sie und schlugen sie bei Frankenhausen, 1525. Die Folge dieser Ausstände war eine noch härtere Behandlung der Bauern, sowie das energische Eintreten Luthers für das Ansehen der staatlichen Gewalt. d) Die Landesherren. Von ihnen hing wesentlich der Fortgang des Reformationswerkes ab. Im nördlichen Deutschland erklärten sich fast alle Fürsten für die neue Lehre, insbesondere der Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen. Im Jahre 1525 trat auch Albrecht von Brandenburg, der Hochmeister des deutschen Ritterordens, zu ihr über. Die Stützen der alten Lehre waren der Kaiser, der Herzog Georg von Sachsen und der Herzog von Bayern. B. Die drei wichtigsten reformatorischen Reichstage. Die kirchliche Frage war nun auch der wichtigste Gegenstand der Verhandlungen auf den Reichstagen. a) Der erste Reichstag zu Speier 1526 endete mit einem für die lutherischen Stände milden Reichstagsabschied, denn die Türkengesahr bedrohte das Reich. b) Auf dem zweiten Reichstage zu Speier 1529 traf der Kaiser unter dem Eindrücke seiner Siege über Franz I. und mit Hilfe der katholischen Majorität die Entscheidung, daß eine weitere Ausbreitung der neuen Lehre verboten sei. Hiergegen erhoben die Lutherischen Protest und erhielten nun den Namen „Protestanten." c) Auf dem Reichstage zu Augsburg, 1530, legten die Protestanten ihr von Melanchthon verfaßtes, aus 28 Artikeln bestehendes Glaubensbekenntnis vor, die Confessio Augustana. Der Reichstagsabschied aber verlangte bis zum Jahre 1531 die allgemeine Rückkehr zum katholischen Glauben. C. Der schmalkaldische Bund, 1531. Durch diesen Beschluß war die Scheidung der Parteien nur noch verschärft worden; die protestantischen Fürsten nahmen eine immer entschiedenere Stellung ein

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 209

1888 - Habelschwerdt : Franke
209 und schlossen zu Schmalkalden ein Bündnis zur gemeinsamen Verteidigung des Glaubens. D. Der Religionsfriede zu Nürnberg, 1532. Da aber die Türkengesahr das Reich aufs neue bedrohte und die Hilfe der Protestanten notwendig machte, so wurde auf dem Reichstage zu Nürnberg 1532 bestimmt, daß bis zur Eröffnung eines allgemeinen Konzils keiner den andern um des Glaubens willen bedrängen solle. 4. Pie Reformation vom schmatkakdischen Kriege bis zum Augsburger Hletigiousfrieden, 1546—1555. A. Der schumlkaldische Krieg. a) Veranlassung. Das Konzil, auf welches der Kaiser die Hoffnung der Wiedervereinigung der Parteien gesetzt hatte, wurde kurz vor Luthers Tode (f 1546) zu Trient eröffnet. Die Protestanten, welche ein Konzil deutscher Nation erwartet hatten, weigerten sich, dasselbe zu beschicken. Daher beschloß jetzt der Kaiser, sie mit Gewalt zu unterwerfen, und faud die politische Veranlassung zum Kriege in dem Nichterscheinen der Häupter des schmalkaldischen Bundes auf dem Reichstage zu Regensburg 1546 und in der Vertreibung des katholischen Herzogs von Braunschweig. Ans der Seite des Kaisers stand der ehrgeizige protestantische Herzog Moritz von Sachsen, der die sächsische Kurwürde erstrebte. Geschichte Sachsens. 1. Das alte Herzogtum, bis 1180... In dem von Karl dem Großen unterworfenen Bolksstamme der Sachsen trat unter den schwachen Karolingern mit Liudolf das alte Stammherzogtum wieder hervor. Mit Herzog Heinrich beginnt die Reihe der sächsischen Könige. Otto der Große übergab das Herzogtum dem tapfern Hermann Billung, dessen Geschlecht mit Magnus ausstarb, der von Heinrich Iv. mehrmals in t Haft gehalten wurde. Von Lothar von Supplinburg ging es dann durch Heirat und Belehnung an die Welfen über, deren letzter Heinrich der Löwe war. Im Jahre 1180 wurde das Herzogtum aufgelöst (siehe S. 153). 2. Das jüngere Herzogtum unter den Askaniern, 1180—,1422. Die Herzogswürde Sachsens, die nur noch in einem kleinen Gebiete, dem Lanenburgischen, Holsteinschen und einigen von Heinrich dem Löwen den Slaven abgenommenen Gebieten über der Elbe ausgeübt werden konnte, erhielt Bernhard von Askanien. Sein Sohn wählte Wittenberg zu seinem Sitze, weshalb die askanische Linie auch Sachsen-Wittenberg heißt. Die Enkel Bernhards teilten das Land in die lauenburgischen und wittenbergischen Länder. Seitdem gab cs ein Sachsen-Laueuburg und ein Sachsen-Wittenberg. Bei letzterem blieb die Herzogswürde, und in der „Goldenen Bulle" wurde dem Herzoge von Sachsen-Wittenberg die Kurwürde, das Erzmarschallamt und das Reichsvikariat im Norden übertragen. Im Jahre 1422 starb die askanische Linie in Sachsen-Wittenberg aus, und Sigismund übertrug das Herzogtum Friedrich 14
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