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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 40

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Siebenter Abschnitt. 1063 des Bischofs Heinrich von Augsburg; Embrico sein Nachfolger. Anno setzt die Erhebung seines Bruders Wecel zum Erzbischof nan, legatos mittit; primo omnium excusare se iussit, quoniam ipse regem Salomonen! de regno non expulerit, sed cum ille sua sponte profugeret, nemine msequente, tunc sibi a tumultuante milite impositum diadema non lieuisse recu-sare. Quapropter si rex vellet iam in regnum redire, ipse illum condigno honoie paratus esset suscipere eique servire, ea tarnen lege, si se per- mitteret ducatum illum retinere, quam habuerat sub eius patre (Andreas)_______________ filium suum obsidem promisit se transmissurum ad regem. Attamen — verbis his nemo voluit fidem accomodare. Legati redeunt infecta pace, ipse autem — pacem se cupere simulans legatos subinde mittebat, sed nihilo minus interea angustias viarum vallabat urbesque muniens ad bellandum se praeparabat. Eius autem ars arte deludebatur, quia spes pacis verbis ei dabatur, re autem vera bellum ingeii parabatur . Adveniente igitur tempore oportuno rex ad fines Ungariae venit (die Urk. 27. Sept. iuxta flumen Fisik = Fischa, St. 2630 zeigt wohl den König beieits auf dem Rückmarsch; der Einbruch nach Ungarn dürfte Anfang September erfolgt sein, vgl. Mvk. I, 345 n. 74) cum exercitu magno, sed omnem ingiediendi aditum reperit sibi interclusum —. Der König schickte nun das ungarische Gefolge Salomos voraus und folgte mit den Deutschen. Vor Wiesel-burg (Miesiginburg) trafen sich die beiden Abteilungen unvermutet und erzwangen durch einen leichten Sieg den Einmarsch in Ungarn. Bel autem cum filio (Geisa) ad bellandum promptes inmensam multitudinem collegerat. Sed mox, ut hos adversum se venientes cognovit, spiritum exhalavit, filius autem, ne caperetur, a ix fugiens evasit. Sicque gens et tota illa terra sine sanguine per regem Henricum regi Salomoni est restituta. Salomon autem — invitavit (der Aus-drack entspricht kaum den thatsächlichen Verhältnissen; richtiger stellt Lampert die Dinge dar: rex H. Salomonem in solium patris restituit, vgl. Adam Brem. 1. c.: restituto in regnum Salomone) regem ad Wizinburg (Stuhlweifsen-burg), quae est regni sui metropolis, celebratisque conviviis (nach Lampert fand jetzt die Vermählung Salomons und Juttas statt) muneribus — eum honoravit, nec quisquam principum decenter non donatus abivit (das wertvollste Geschenk erhielt Otto v. Bayern, dem vermutlich bei der Jugend des Königs die that-sachliche Oberleitung des Heerzuges zugefallen war, nämlich das sagenhafte Schwert Attilas, das wertvollste Stück des ungarischen Staatsschatzes). Gauden-tibus igitur cunctis rex cum suis in Baiovariam revertitur (Urkk. 27. Sept. an dei Fischa s. o., 24. 26. Okt. Regensburg St. 2631—2634) et hoc modo rursus cum Ungris pax firmatur. Kürzer, doch im Wesentlichen übereinstimmend ist der Bericht bei Lampert S. 90. Die in Ungarn getroffene Ordnung der Dinge blieb nicht unangefochten. Nach Abzug der Deutschen kehrte Geisa unter dem Schutze eines polnischen Heeres zurück. Salomon begab sich, wohl um der deutschen Grenze näher zu sein, nach dem befestigten Wieselburg. Unter Vermittlung der Bischöfe, besonders des Desiderius von Raab, kam zwischen den streitenden Vettern in festo Fabiani et Sebastiani d. i. 20. Jan. 1064 der Vergleich zustande. Ostern 1064 vollzog Geisa in Fünfkirchen mit eigner Hand Salomons Krönung zum Könige, ■vgl. die späteren ungarischen Berichte, an deren Glaubwürdigkeit zu

2. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 110

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Siebenter Abschnitt. 1073 Politik des Königs, sowie deren schroffe Durchführung durch die schwäbischen Dienstmannschaften der neu erbauten Burgen, endlich der durch den häufigen Aufenthalt des königl. Hofes in den Harz- verträge abschlofs. Über die sich kreuzenden Machtbestrebungen der normannischen und lombardischen Herrschaften in Unteritalien und die geschickte Benutzung dieser Kämpfe zur Machterhebung des Papsttums durch Gregor vgl. die gute Darstellung bei Heinemann in dem Abschnitt ‘Gregors unteritalische Politik’ I, 257 ff. Die Hauptträger der normannischen Ausbreitung, Richard von Capua im N., Herzog Robert im S., standen damals in offener Feindschaft, beide übrigens in gleicher “Weise bedroht durch den Trotz und die Aufstandsgelüste ihrer unterworfenen Vasallen. In der Mitte und an der Westküste sehen sich die noch selbständigen Reste der Longobardenmacht von Richard wie von Robert arg gefährdet; als ihr kräftigster Vertreter behauptete sich mit List und Gewalt erfolgreich Gisulf von Salerno nach beiden Seiten. Zwischen all den Gegensätzen wufste das Kloster von M. Cassino durch die kluge Diplomatie seines Abtes Desiderius Freiheit und Besitzstand erfolgreich zu wahren. Das Bestreben des Papstes ist es nun, durch Schärfung der Gegensätze dem Papsttum die ausschlaggebende Stellung zu sichern. Er schürt den Zwist zwischen Richard und Robert, er nimmt die Reste des Lombardentums in seinen Schutz, er unterstützt die Auflehnung der normannischen Vasallen gegen ihren Lehnsherrn. Bald nach seiner Konsekration begab er sich über Monte Cassino nach Benevent, wohin er auch den Herzog Robert eingeladen hatte, doch kam es statt der verabredeten Zusammenkunft zu feindseliger Trennung. Aber Richard von Capua und Landulf von Benevent kettete der Fapst an die Kurie. Vgl. ann. Benev. 1073 Ss. Ill, 181, Chron. S. Bened. ebd. 203. Amatus Vii, 12. Den Vertrag mit Landulf Eeg. I, 18a in sehr demütigender Fassung, Bichards Lehnseid vom 14. Sept. ebd. 21a. Bemerkenswert ist die Formel: Eegi vero Henrico, cum a te admonitus fuero vel a tuis successoribus, iurabo fidelitatem, salva tarnen fidelitate s. Rom. ecclesiae. Über die Verhandlungen mit Robert Guiskard vgl. Amatus Vii, 8 —10 Reg. I, 25, Mvk. Ii, 275 — 280. Zu den rekuperierten Gebieten gehörte auch Imola, eine alte von Heinrich Iv. 1063 bestätigte Erwerbung der Kirche von Ravenna (Ficker, It. Forsch. Ii, 315, 467; Köhncke 23 f., Mvk. I, 334 n. 53,11, 217 n. 50), welches der Papst gegen den berechtigten Anspruch Wiberts von Ravenna behauptete; Reg. I, 10. Seitdem trat zwischen beiden Männern erneute Entfremdung ein. — Gleichzeitig unterstützte Gregor die Patarener in Mailand. Arnulf Iv, 5: Praeterea dum Godofredus Brebiae solius immoraretur praesidio, Atto — Romae degebat (wohin er sich nach dem Tode Alexanders Ii. begeben hatte, ebd. 4) tantummodo, assiduis papae mancipatus obsequiis. Cui Arlembaldus apud Mediolanum totis favebat viribus — Insuper omne Gotefredi collegium flammis ac ferro persequebatur — Romana tantum fretus fiducia. Hierauf beziehen sich die Briefe Gregors vom 24. Juni an die Gräfinnen, 29. Juni an den Bischof Wilhelm v. Bavia, 1. Juli an die Lombarden (Reg. I, 11; 12; 15). Mvk. H, 217 f. Weiteres s. u. Über Gregors Plan in Spanien ein päpstliches Lehnreich zu schaffen mit Hilfe des nordfranzösischen Grafen Ebulo von Roncy vgl. Reg. I, 6, 7 und Mvk. Ii, 213 f.

3. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 326

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
326 Siebenter Abschnitt. 1081 Mitte Mai den Marsch auf das vom Papst in Verteidigungszustand versetzte Rom fort und erklärt in einem Manifest an die Römer, dafs er nicht in feindlicher Absicht komme. Er trifft kurz vor Pfingsten vor Rom ein, das ihm die Thore verschliefst, und be- adiutorium (die versprochene Königshilfe) — subtrahere. Sed prudentia tua sollicite invigilet et, quid super hac re actum sit, diligenti examinatione co-gnoscat. Bisher hatte der Herzog seine Versprechungen unerfüllt gelassen. Der Papst hatte ihm bereits früher durch Desiderius (Reg. Viii, 27, J. Ii, 477) bestimmte Zusagen abgefordert: scilicet, si necessaria nobis expeditio fuerit post pascha (4. April), an per se vel per filium suum se decenter succursurum fiducialiter polliceatur; si vero hoc non oportuerit, quot milites post paschale festum, ut in familiari militia b. Petri sint, se destinaturum indubitanter pro-mittat. Endlich, ob er zur Fastenzeit, wo Norinanni solent pugna vacare — assentiat hoc pacto Deo offerre, ut una vel nobiscum vel cum nostro legato ad aliquas terras b. Petri, quo invitatus fuerit, competenter instructus accedat. (Zur Beurteilung Sander 66.) Anfang Mai (‘spätestens’, Sander 77) sandte er an den Herzog nach Salerno die Aufforderung, das griechische Unternehmen zu vertagen und der Kirche zu Hilfe zu kommen (Anna K. Iii, 9). Aber Robert hatte sich zu nichts verstanden, als vielleicht zu einem kurzen Vorstofs über M. Cassino nach Tivoli in der Fastenzeit (ann. Benev. 1080 Ss. Iii, 181; die Nachricht wird zu 1082 gezogen von Hirsch, Fdg. Vii, 77 n. 1, v. Heinemann 308 n. 2). Jetzt liefs er dem Papste sagen, seine Rüstungen seien schon zu weit vorgeschritten, beauftragte aber seinen als Statthalter zurückbleibenden Sohn Roger mit der Unterstützung des Papstes (Gesta Rob. Ss. Ik, 283, Anna K. I, 13. Sander 78 ff. legt diese Dinge eingehend dar). Auch machte er ihm von der Abweisung der Anträge Heinrichs Mitteilung (ebd.), die übrigens wie vor 6 Jahren in verbindlicher Form erfolgt war. Noch im Mai 1081 stach der Herzog mit seinem Angriffsheere von Otranto aus in See. Er begann im Juni die Belagerung von Dyrrhachium, schlug im Oktober ein vom Kaiser Alexios herbeigeführtes Entsatzheer und brachte im Jan. oder Febr. 1082 die Stadt in seine Gewalt. Vgl. Schwarz, Die Feldzüge Rob. Guiscards gegen das byz. Reich S. 9 n. 2, v. Heinemann S. 311, 318 ff. Der Papst blieb ungebeugt und vertraute auf seine Römer: magis, si necesse fuerit, mortem suscipere parati erimus, quam impietatibus eorum (seiner Gegner) assensum praebere aut iusti-tiam relinquere. Und bezüglich der Römer: Scias praeterea, quod Romani et qui circa nos sunt, fide et prompto animo Dei et nostro servitio parati per omnia existunt (a. a. 0. 486). Er setzte Rom und Umgebung in Verteidigungszustand. Sigeb. Chron. Ss. Vi, 304: contra quem (Heinr.) papa urbibus et castellis munitis, se ad rebellandum accingit. v. Heinemanns Annahme (S. 396 ff.), dafs K. Heinrich von Ravenna aus auch an den jungen Komnenenkaiser Alexios eine Gesandtschaft zum Abschlufs eines Bundesvertrags abgeordnet habe, erscheint schon aus chronologischen Gründen höchst unwahrscheinlich. Gegen Mitte Mai (Sander S. 81 n. 2) brach der König von Ravenna auf mit geringen Streitkräften (s. o.). Ihn begleiteten aufser Wibert und zahlreichen norditalischen Bischöfen sein Sohn Konrad, die Markgrafen Rainer, Hugo und Adalbert, Liemar von Bremen,

4. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 335

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
1082 Das deutsche Reich unter Heinrich Iv. 1056—1106. 335 Eine Gesandtschaft des oströmischen Kaisers Alexios Kom-nenos überbringt den Antrag eines Bündnisses und Hilfsgelder. Der König giebt mit Rücksicht auf die zur Abwehr der Feindseligkeiten der Markgräfin in die Heimat drängenden Lombarden die Einschliefsung Roms auf. Wibert bleibt mit dem Hauptteile den Februar 1084 verlegt worden. Die eingehende, sehr umsichtige Prüfung der schwierigen Frage durch Sander S. 192ff. erhebt die Ansetzung auf Ostern 1082 zu einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit. Vgl. auch Delarc Iii, 577 n. 4. b) Robert Guiscard war damals nach Zurücklassung des Heeres unter seinem Bruder Boemund nach Apulien zurückgekehrt (Gesta Iv, 524), um dem Papst mit heimischen Aufgeboten zu Hilfe zu eilen, fand aber die östlichen Provinzen seines Reichs in offenem Aufruhr und war daher kaum in der Lage, an einen sofortigen Entsatz Roms denken zu können (v. Heinemann 317 f., Sander 123 ff.). Nun berichtet zwar Lupus (Ss. V, 61) zum Jahre 1082: Et dux Robertus rediens ab Epidauro, relicto ibi Boamundo filio suo, perrexit Romam, ferens auxilium papae Gregorio; und Romuald (Ss. Xix, 410) scheint diese Nachricht zu bestätigen, doch macht Sander ebd. 125 n. 4 sehr wahrscheinlich, dafs heide Nachrichten sich auf 1084 beziehen. L. v. Heinemann S. 321 und 389 folgt der Überlieferung, die er aber doch soweit ändert, dafs er nur einen kurzen Vorstofs Roberts in die Nähe von Rom nach Tivoli annimmt, während Romuald berichtet: una cum filio suo Rogerio Gregorium papam adiit, hostes eius ab Urbe propulit ac civitatem Tiberim obsedit, acriter eam ex-pugnans, was eben deutlich auf 1084 hinweist. Avie es scheint, erschien damals im Lager vor Rom die byzantinische Gesandtschaft, von der Anna Komn. Iii, 6 berichtet (zur Zeitbestimmung vgl. auch Delarc Iii, 573 n. 3). Sie überbrachte Geschenke und Hilfsgelder, sowie einen Brief des Alexios, in dem dieser weitere Subsidien in Aussicht stellt, sobald der König nach Apulien vorgedrungen sei, und den Plan einer verwandtschaftlichen Verbindung beider Höfe erörtert. Auf diese Gesandtschaft bezieht sich Benzo Vi, 4 (Ss. Xi, 664): Ante Romam confert ei regna circumstantium, Africam Siciliamque, par Romae Bizancium. Basileus misit ei multa sanctuaria Alieni volunt regem magno desiderio, Constan- tinus optat eum in suo imperio, Infideles claudunt portas digni vituperio. Haec dilatio intrandi ad Romanum solium Innuit, quod etc. Das Ereignis wird als Beweis dafür angeführt, dafs der König trotz seiner bedrängten Lage (vgl. des. S. 661 v. 32- 34) unter göttlichem Schutz stehe, den angeführten Versen geht der Vers voraus: Clarum est quod eum amat Rector dominantium. Vorher (662, 31—663, 31) geht die Schilderung der Ereignisse seit Heinrichs erstem Romzuge, wobei, wie Sander erkannt hat, der erste und zweite Zug nicht getrennt sind (662, 46ff. geht auf den zweiten; S. 116 n. 2). Da nun, wie schon die angeführte Stelle zeigt, dieser Teil des Gedichts vor 1083 und nach 1081 abgefafst ist (Lehm-grübner Benzo v. Alba S. 78 ff.), so mufs die Zeit der Entstehung mit Sander a. a. O. nach dem zweiten Zuge angesetzt werden.1 Die Stimmung der Lombarden 1) v. Heinemann S. 396 läfst es im Frühjahr 1082 entstanden sein, weil er meint, die im Gedicht sich ausdrückende Niedergeschlagenheit (v. 32: 0 quam multis temptamentis rex noster concutitur, Circumquaque

5. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 164

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
164 Siebenter Abschnitt. 1074 Dei Papst, erfüllt von dem Gedanken eines Kreuzzuges nach Konstantinopel zur Unterstützung der bedrängten orientalischen Christenheit, schreibt versöhnlich an den König, stellt Verhandlungen in der Mailänder Investiturfrage in Aussicht und erbittet den Rat und die Hilfe des Königs für den Kreuzzug, zu welchem er einen allgemeinen Aufruf erläfst.1 I clenuo repetens Baioariam, et in illis partibus aliquamdiu moratus, inde per i Augustam et Augiam (über Reichenau vgl. Mvk. 407ff.), Argentinam | devenit civitatem. *) Über die Kreuzzugsgedanken des Papstes s. o. d und Gsbr. Iii, 253 ff., für das folgende Mvk. Ii, 416 ff. Die Ausführung war auf schwere Hemmnisse gestofsen. Die erwarteten Streitkräfte kamen nicht, und Robert Guiscard verharrte im Widerstande. Schon am 4. April beklagt sich der Papst bei Herzog Gottfried über das Ausbleiben der versprochenen Hilfe (Reg. I, 72), er entschliefst sich den überseeischen Zug aufzugeben, hofft aber wenigstens zum Feldzug gegen Robert G. ein Heer aus Italien zusammenzubringen. Wibert von Ravenna (Bonizo, Ldl. I, 602) und die Pisaner hatten Hilfe versprochen, die Gräfinnen wollten 30000 Reiter stellen (Amatus Vii, 12), Gisulf von Salerno hatte Subsidien zugesagt, brachte aber nur Garderobe mit und mufste vom Papst vor den Pisanern geschützt werden (ebd. 13). Der Papst hatte sich nach dem Sammelplatz am Monte Cimino bei Viterbo begeben (Reg. I, 84, 12. Juni. ‘Data in expeditione, ad montem Cimini’. Amat. Vh, 13), aber die Pisaner liefen auseinander, und Wibert kam nicht. Dann ging der Papst nach Piano am r. Tiberufer, sö. von Sutri, um die Gräfinnen zu erwarten, aber auch diese kamen ohne Truppen (Reg. I, 85, 15. Juni. Data in expeditione, ad S. Fla-bianum). Bonizo 604: Quas, volentes pura mente papae obedire precepto, Langobardicus vavassorum tumultus impedivit; nam, seditione subita exorti, expedicionem dissipavere. Sicque infecto negocio papa Romam remeavit, wo er in eine schwere Krankheit verfiel (vgl. auch Reg. Ii, 9). Wahrscheinlich war es diese, welche ihn verhinderte, sich nach Benevent zu begeben, wohin er den Herzog Robert zur Verantwortung geladen hatte. Dieser erschien und wandte sich, nachdem er den Papst drei Tage umsonst erwartet (Am. Vii, 14), mit Sergius von Neapel verbündet (ebd. 15), gegen Richard von Kapua. Abt Desiderius von M. Cassino bemühte sich um Ausgleichung der Fürsten (ebd. 16 ff.), aber der Papst verhinderte das Friedenswerk. Er meldet 16. Okt. an Beatrix und Mathilde die Genesung von seiner Krankheit und schreibt: scitote, Robertum Guiseardum saepe supplices legatos ad nos mittere et tantae fidelitatis securitate se in manus nostras dari cupere, ut nemo unquam firmiore obligatione se cui-libet domino debeat vel possit astringere. Sed nos, non incertas rationes, cui illud sit adhuc differendum, considerantes, supernae dispensationis den streitenden Parteien Anerkennung zu finden. Geisa näherte sich dem oström. Hofe und liefs sich Ende 1075 zum König krönen, starb aber 1077; erst seinem Bruder Ladislaus gelang die Herstellung des inneren Friedens und die Machterhöhung des Reichs. Ygl. Huber 205f. Gregors Briefe an Geisa, Salomon und Judith vom 17. März und 28. Okt. 1074, 10. Jan., 23. März, 14. April 1075 bei J. Ii, S. 77. 127. 156. 183. 192.

6. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 194

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Siebenter Abschnitt. 1075 je ai et possede, et je lui serai subject, (doch:) toutes voiez sempre salvant la fidelite de l’Eglize. Die Gesandtschaft hatte nur zur Folge, dafs Eobert mit Richard von Capna sich versöhnte und sich mit ihm gegen jeden Feind (also unter Umständen auch gegen die Deutschen) eng verband. Amat. c. 29: et jurerent de 1 un traitier la utilite de l’autre, et estre en damage de to uz lor anemis. Richard sagt dem Herzog seine Hilfe gegen Salerno, dieser dem ersteren die seine gegen Neapel zu. Über die Erfolge Roberts von Loritello, des Neffen des Herzogs, gegen Trasimund von Chieti und Jordans, des Sohnes Richards von Capua, im Herzogtum Spoleto Amatus Vii, 30 — 33. Von Verhandlungen zwischen dem König und Robert Guiscard berichtet auch Arnulf Iv, 7, verlegt sie aber in die Zeit der Fastensynode (was auf einen früheren Austausch hinzuweisen scheint. Mvk. Ii, 573 n. 161). — Die päpstlichen Erlasse an Tedald und die Mailänder Suffragaue Reg. Iii, 8 und 9 (7. Dezember)1 J. Ii, 214, 216. Der Papst antwortete auf die Kunde von der Ernennung Tedalds durch ein Schreiben an diesen vom 7. Dezember (Reg. Iii, 8), welches Tedald zur Untersuchung seiner Avahl nach Rom bescheidet, sowie an die Mailänder Suftraganbischöfe vom gleichen Tage (Reg. Ih, 9) und an den König vom 8. Dez. in ausgesprochen feindseligem Tone. (Reg. Iii, 10. Über das Datum des Briefes vgl. Floto Ii, 71, Meitzer S. 218, Gsbr. S. 1141, Mvk. Ii, 579 n. 167, Martens I, 86 n. 1): Gregorius ep. servus servorum Dei Henrico regi salutem et apost. benedictionem, si tarnen apostolicae sedi, ut Christianum decet regem, oboedierit. Considerantes — quam districto iudici — rationem reddituri sumus, cum dubitatione apost. benedictionem tibi mandavimus, quoniam excommunicatis (den gebannten Räten) communionem tuam scienter exhibere diceris. — Vnde excellentiae tuae consulimus; ut, si in hac re te culpabilem sentis, celeri confessione ad consilium alicuius religiosi episcopi venias. Qui cum nostra licentia, congruam tibi —- iniungens poenitentiam, te absolvat. — De cetero mirum nobis valde videtur: quod totiens nobis tarn devotas epistolas et tantam humilitatem tuae celsitudinis per legatorum tuorum verba transmittis — re tarnen et factis asperrimum canonicis atque apostolicis decretis 1) Der innere Zusammenhang und die zeitliche Anordnung der erwähnten Ereignisse ist noch nicht aufgeklärt. Gsbr. Iii, 341 setzt Eberhards Sendung nach Italien in den beginnenden Herbst, v. Heinemann 278 in den Herhst; Mvk. Ii, 571 f. enthält sich näherer Bestimmung. Vielleicht läfst sich folgendes feststellen: Der päpstliche Einspruch gegen die Wahl Tedalds ist gewifs sehr bald nach dem Bekanntwerden der Wahl erhoben worden, demnach mufs letztere etwa gegen Ende November oder Anfang Dezember erfolgt sein. So auch Mvk. 576 n. 165. Nach Keg. Iii, 10 ist die Besetzung der umbr. Bistümer nicht viel später als Tedalds Wahl anzusetzen. 'Wenn, nun die erstere Mafsregel durch die neuen normannischen Eroberungen in diesen Gegenden veranlaßt war, wie Gsbr. S. 344 mit gutem Grund vermutet, so müfste der normannische Feldzug nicht erst 1076 (v. Heinemann 281) sondern bereits im Spätsommer oder Frühherbst, September oder Oktober angenommen werden (es ist nicht nötig Reg. Iii, 11 und 15 auf Verhandlungen vor dem Feldzug zu beziehen, denn für die Meldung an den König, dessen Entschliefsungen, die Reise der erwähnten Bischöfe bedurfte es einer Zeit von 1 2 Monaten. 1st das richtig, so befanden sich die königlichen Gesandten im Juli oder August in Apu- lien , denn erst nach ihrer Abreise kommt nach Amat. Vii, 28 das Bündnis zwischen Robert und Richard zu Stande. Daraus würde für Eberhards Thätigkeit in der Lombardei sich etwa der Juni ergeben, eine sehr passende Zeit, denn Erlembalds Tod fällt, wie oben gezeigt, in die zweite Hälfte des April oder die erste des Mai. So ergiebt sich folgende Anordnung: Erlembalds Tod Aprü oder Anfang Mai, Mailänder Gesandtschaft an den Hof Ende Mai, Eberhard in der Lombardei (Roncaglia, Piacenza) Juni, mit Gr. v. Verc. in Apulien Juli, Bündnis der Normannenfürsten und Feldzüge in Spoleto August bis Oktober, Tedalds Wahl in Maüand November, Besetzung der Bistümer Spoleto und Fermo, bald darauf Einspruch des Papstes 7. und 8. Dezember, Ultimatum an den König 8. Dezember.
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