Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
stand nicht anerkannt; in khnem Zuge fhrte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermndung, von wo ihn englische Schiffe nach England fhrten. Auch die Tiroler wollten sich im Vertrauen darauf, da ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde, dem Friedensschlsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, franzsischen und italienischen Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck, einer hoch der dem Passertale gelegenen Sennhtte, aufgefunden und in Mantua erschossen.
X 210. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Hhe seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm Iii., der zwar an dem letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maregeln seinen Verdacht erregt hatte, wurde gentigt aus Knigsberg, wo er bisher residiert hatte, in das von franzsischen Festungsgarnisonen umgebene Berlin zurck-zukehren. Im nchsten Jahre, 1810, traf den gedemtigten König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Alter starb die Knigw durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Ich bin Luis-- wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein."
Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Marie^ Luise mahlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des fterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt.
Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ?e?nung?etludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland vstm. swie die ganze .deutsche N o r d s e e k st e nebst den drei Hansestdten mit Frankreich, das nunmehr bis zum Garigliano und bis zur Trave reichte. >;
Ter franzsisch-russische Krieg. 1812.
riiieegieum 211. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer gewaltiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Andreas_Hofer Napoleons Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise Napoleon Luise_mahlin_Josephine Marie_Luise Franz Franz Napoleon Napoleons Alexander_von_Rußland Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland England Mantua Napoleons Knigsberg Berlin Rom Rom Holland Holland Frankreich Garigliano Napoleons Oldenburg
Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
67
Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hrige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wuten die Waffen zu führen. Sie schlssen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Znfte oder Innungen nannte; die Znfte hatten ihre besonderen Bruche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehrte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, da er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und da er ein Meisterstck angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werksttten nachzusehen, ob berall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt wrde. In dieser Art erblhte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Stdten ge-arbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nord-europa, ausgefhrt und dort verkauft.
Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblht. Die Handel Straen, fr deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen groen Strme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch lngst aus die hohe See hinausgewagt; Nord - und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtet trieb, der mute selbst hinaus in die Fremde, mute die Waffen führen knnen, mute mancher Gefahr gewrtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, bersoll von See-Zubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstmme bringen konnten; dafr harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein auer-ordentlich hoher Gewinn. An den Ksten Skandinaviens und des heutigen Rulands landeten die deutschen Kaufleute und grndeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgerte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Hute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde.
Aber auch nach Sden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuz-zuge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden,
der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem V e n e d i g s und
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nord-europa Rhein Donau Nord Skandinaviens
Ii. Die auswärtigen Unternehmungen des Papsttums : die Kreuzzüge.
63
zug zustande zu bringen (Predigten Fulcos von Neuilly). Von
Erfolg waren diese Bemühungen nur in Frankreich. Eine große
Zahl französischer Fürsten und Ritter nahm das Kreuz (1200),
und der Unterstützung Venedigs und des Dogen Heinrich Dan-
dolo sicher (Deputation, bei ihr Geoffroy de Villehardouin), mach-
ten sie sich 1202 auf den Weg. Aber der Einflufs Dandolos
i wandte den Zug der abenteuerlustigen Ritter gegen Konstantino-
pel. Sie folgten der Aufforderung des von seinem Oheim ge-
I stürzten Prinzen Alexios Iy. Angelos, zogen nach Konstantinopel,
I entthronten die Dynastie der Angeli und gründeten das latei-
[ nische Kaisertum (12.04). Der neue Kaiser erhielt nur den
I vierten Teil des Reiches zu unmittelbarem Besitz, das übrige
[ wurde zwischen den Kreuzfahrern und Venedig geteilt. Seit
| dieser Zeit datiert der gewaltige Machtaufschwung Venedigs.
[ Die Venetianer erschlossen zahlreiche neue Handelswege, was
[ auch der Entwickelung der Wissenschaften, zumal der Erdkunde
К (Marco Polo um 1300), zu gute kam; ihre Gründung Tana (j. Asow)
К wurde der Mittelpunkt des indisch-mittelmeerischen Handels.
i Wenn sie ihre Nebenbuhler, die Genuesen, nach langen Kämpfen
I überflügelten, so lag das an der Überlegenheit der venetianischen
\ Verfassung (festgeschlossene, stabile, alle inneren Kämpfe unmög-
щ lieh machende Oligarchie) und der venetianischen Industrie. —
; Das lateinische Kaisertum hatte keine Lebenskraft wegen des
| Mangels einer nationalen Grundlage, der Schwächung der kaiser-
! liehen Macht durch die Lehenherrschaften und seiner Abhängig-
keit von Venedig. 1261 machte ihm der griechische Prinz Mi-
I chael Paläologos ein Ende.
f) Der fünfte Kreuzzug (1228 — 29). Sein bei seiner
Krönung (1215) gegebenes Versprechen eines Kreuzzuges hatte
Kaiser Friedrich Ii. lange Zeit unerfüllt gelassen, bis er 1227,
vom Papste Gregor Ix. gedrängt, zur Ausführung schritt. Auch
jetzt durch den Ausbruch einer Seuche zurückgehalten und des-
wegen von Gregor, der an die Wahrheit dieser Entschuldigung
nicht glauben wollte, gebannt, brach er trotzdem 1228 von neuem
! auf, unterstützt von den Genuesen und Pisanern und dem deut-
schen Orden (Hermann von Salza), benutzte Zerwürfnisse in
Ägypten und erlangte durch Vertrag die Krone von Jerusalem
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Dan- Heinrich Dandolos Alexios_Iy Marco_Polo Friedrich_Ii Friedrich Gregor_Ix Gregor Gregor Gregor Hermann_von_Salza
Extrahierte Ortsnamen: Neuilly Frankreich Venedigs Konstantinopel Venedig Venedigs Venedig
64
Dritte Periode. Von der Mitte des 11. bis gegen das Ende des 13. Jh.
(1229).1 Die drei geistlichen Orden, denen von nun an die Ver-
teidigung des Erworbenen oblag, erfüllten ihre Pflicht sehr schlecht.
Infolge ihrer ewigen Zwistigkeiten gelang die Eroberung Jerusa-
lems den Ungläubigen schon 1244.
g) Die letzten Kreuzzüge. Am längsten hielt sich die
Begeisterung für die Kreuzzugsidee bei den Franzosen. Aber
die Unternehmungen Ludwigs Ix. d. Hl. gegen Ägypten (1248
bis 54) und dann gegen Tunis (1270) waren völlig ergebnislos.
Seit dem Falle von Accon (1291) gehörte ganz Palästina dem
Sultan von Ägypten.
Das Unternehmen im Orient eine dauernde christliche Herr-
schaft zu gründen mufste mifslingen wegen des Mangels an Um-
sicht, Zucht, einheitlicher Führung, wegen der Schwierigkeiten
der Kriegführung in fremden, unbekannten Ländern, wegen der
Eifersucht und Selbstsucht der Kreuzfahrer, wegen der Feind-
seligkeit der Griechen, wegen des Neides und der Streitigkeiten
der Ritterorden untereinander, wegen der Feindschaft der syri-
schen Christen gegen die neuen Ankömmlinge, wegen der Ver-
kehrtheit, mit der man die Lehenverfassung des Abendlandes auf
den Orient übertrug.
3. Folgen der Kreuzzüge.
a) Für die Kirche. Die Kreuzzüge bewirkten eine aufser-
ordenfliehe Stärkung der päpstlichen Macht. 1. Die Päpste waren
die eigentlichen Unternehmer und Anführer der Heerfahrten des
Abendlandes. 2. Die Kirche und der Papst erhielten einen be-
deutenden Zuwachs an materiellen Machtmitteln, besonders auch
durch den Ankauf grofser Güterkomplexe, die der abenteuer-
lustige Adel aus den Händen gab. 3. Die Macht des Papstes
erhielt eine neue Stütze in den neuen Mönchsorden, dem der
Karthäuser (Chartreuse in der Dauphiné) und der Cistercienser
(Citeaux bei Dijon), die am Ende des 11. Jh., und der Prämon-
stratenser (Prémontré bei Laon), der am Anfänge des 12. Jh.
gestiftet wurde, sowie der am Anfänge des 13. Jh. gestifteten
1) Seitdem führen die römischen Kaiser und seit 1806 die Kaiser von
Österreich den Titel eines Königs von Jerusalem.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum.
79
Nun riefen die Ghibellinen Konrads Iv. jungen Sohn Konrad
(Corradino) herbei. Er kam, wurde in Eom gut empfangen,
erlitt aber bei Tagliacozzo durch Karl eine vollständige Nieder-
lage, floh nach der Küste, wurde in Astura (s. von Rom) von
Johann Frangipani ergriffen, an Karl ausgeliefert und nach einem
empörenden Prozefsverfahren mit seinem Freunde Friedrich von
Baden zu Neapel hingerichtet (1268).
c) Die Auflösung der deutschen Verfassung, a) Die
das Staatsbewufstsein auflösende Wirkung des Lehenwesens hatte
dazu geführt, dafs das Königtum, nur wenn seine Träger groß-
artige Persönlichkeiten waren, Kraft entfalten konnte. Die massen-
hafte Vergabung von Krongut hatte es arm gemacht, sodafs nach
dem Interregnum den Königen nichts anders übrig blieb als nach
Erwerbung einer Hausmacht zu streben, um überhaupt erst eine
materielle Grundlage ihrer Macht zu schaffen. Nachdem einmal
das Amt ein Lehen geworden war, tritt naturgemäfs an die Stelle des
Amtsbezirks der Begriff des Territoriums, dessen Inhaber nach
Erblichkeit streben, die sie dem Königtum bestreiten, und über das
sie ihre Landeshoheit auszubilden suchen, ein Prozefs der durch
Friedrich Ii. wesentlich gefördert wurde. So löst sich nicht nur
die Centralgewalt, sondern auch das Herzogtum unter dem Ein-
flüsse dieser Bewegung auf; und es bildet sich ein nicht recht-
lich, aber thatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich
als hoher Adel über den niederen emporhebt und die Erzbischöfe,
Bischöfe, wenige Äbte, die Herzoge, Pfalzgrafen, Landgrafen und
gewisse Grafen umfafst. Die deutsche Verfassung nach dem Inter-
regnum ist nahezu eine Oligarchie der Fürsten.
ß) Weit kräftiger als in den Territorien und dem Reiche
erhielt sich der Staatsbegriff in den Städten, weil hier der Be-
griff der allgemeinen Wehrpflicht und der öffentliche Charakter
des Rechts lebendig blieb und der Gedanke der allgemeinen
Steuerpflicht sich entwickelte. Die deutschen Städte sind sehr
spät entstanden; im 10. Jh. ist Deutschland noch fast städtelos.
Das Bedürfnis nach Schutz vor Feinden und vor allem Handel
und Gewerbe sind die Antriebe zu ihrer Gründung, die Stätten
der alten Römerstädte, die Königspfalzen und Bischofsitze der
vorzugsweise gewählte Boden zur Anlage. Die Bevölkerung dre
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Konrads Konrads Konrad
(Corradino Konrad Karl Karl Johann_Frangipani Johann Karl Karl Friedrich_von
Baden Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Astura Rom Neapel Deutschland
122
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. —Erster Abschnitt. Von 1517 —1555.
liehen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein
Ansehen. Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes I
der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner I
der neuen Lehre erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine
Weltlage (1521 —1546).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. (1521 — 26). Der ■
Zusammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich ;
auchkard. Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben (s. S. 116);
Heinrich Viii. schlofs sich gleich Leox. (s. S 116) Karl an. Der i
Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große
Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frunds- ;
berg bei Bicocca (bei Mailand) und den Übertritt des mächtig-
sten Vasallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon
(1522), folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frunds-
bergs bei Pa via und die Gefangennahme Franz’ I. (1525) Karl
eine grofsartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid (1526)
verzichtete Franz auf alle Ansprüche in Italien und Burgund,
verlobte sich mit Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser
völlig. Aus der Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den
beschworenen Vertrag zu brechen.
b) Der erste Speirer Reichstag (1526). Sogleich nach
dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei
in Deutschland, wo sich die Parteien zu dem katholischen Des-
sauer (1525) (Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg,
Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig) und
dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse (1526) (Philipp von
Hessen, Johann von Sachsen, darauf auch andere Reichsstände,
darunter Magdeburg) gruppiert hatten, vorzugehen. Aber das
wurde sogleich unmöglich, da Franzi, einen neuen Krieg plante
und es der Politik des durch Karls große Stellung besorgt ge-
machten Papstes Clemens Vii. gelungen war, die Liga von
Cognac (a. d. Charente) (der Papst, Frankreich, Venedig, Florenz,
Mailand) zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter
Suleiman Ii. gegen Üdgarn. So fafste der Reichstag zu Speier
(1526) einen aufschiebenden Beschlufs: bis zu einem, allgemeinen
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Karls_V. Franzi Karl_V. Karl_V. Franz_I. Wolsey Heinrich_Viii Heinrich Karl Karl Karls Georg_Frunds- Karl_von_Bourbon Karl Karl Karl Franz Franz Karls Karls Karl Karl Georg_von_Sachsen Joachim_I._von_Brandenburg Albrecht_von_Mainz Albrecht Erich Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Philipp_von
Hessen Philipp Johann_von_Sachsen Johann Franzi Karls Clemens_Vii
Extrahierte Ortsnamen: Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs Madrid Italien Burgund Deutschland Magdeburg Karls Frankreich Venedig Florenz Mailand
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation 1522—46.
127
(11. Okt. 1531) herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober-
deutschen Städte (Butzer) dieser großen Organisation an. Da
jetzt auch die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich
der Kaiser zu dem Nürnberger ßeligionsfrieden (1532) ge-
j zwungen, in dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die
| Freiheit des Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in
der Abwehr der Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen
Heere, dem stattlichsten das Deutschland je aufgebracht (etwa
80000 Mann), zog sich Suleiman zurück.
f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532 — 46).
a) Karls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44
war Karl T., von Deutschland abwesend, mit Kriegen gegen die
Türken, einem Zuge gegen den Korsarenfürsten Chaireddin Bar-
| barossa nach Tunis (1535 Erstürmung von Goletta, Eroberung
von Tunis) und neuen Kriegen gegen Frankreich beschäftigt.
I Nach dem Tode des Herzogs Franz Sforza von Mailand, dem
| Sohne Ludwigs „des Mohren“, erneuerte Franz I. seine Ansprüche,
j Der dritte Krieg mit Karl (1536 — 38) endete mit dem durch
I des Papstes Paul Iii. (1537—49) Vermittelung geschlossenen
Ü Waffenstillstände zu Nizza, der vierte (1542—44) mit dem Frie-
den zu Crepy (nw. von Laon), der an dem Besitzstände der bei-
B den Herrscher nichts änderte. In beiden Kriegen war Franz mit
■ Suleiman Ii. verbündet gewesen. Mit letzterem waren Karl und
I Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von neuem in beständigem
Kriege.
ß) Reformierung Württembergs. Nach gewaltthätigem
i Regiment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg 1519
vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land 1521 von
Karl V. an Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger
I Sohn Christoph sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp
| von Hessen den Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer
Hilfe besiegte er Ferdinand, der im Frieden zu Kaaden a. d. Eger
j (1534) zum Verzicht auf Württemberg gezwungen wurde. Nun-
; mehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmal-
kaldischen Bunde bei.
y) Überwältigung des religiösen und politischen Ra-
dikalismus in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Suleiman Karls Karl_T. Karl Goletta Franz_Sforza Franz Ludwigs_„des Ludwigs Franz_I. Karl_( Karl Franz Franz Karl Karl Ferdinand Ulrich_von_Württemberg Karl_V. Karl_V. Ferdinand Christoph Philipp
|_von_Hessen Philipp Ulrich Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Karls Deutschland Tunis Tunis Frankreich Mailand Nizza Laon Württembergs Württemberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
20
Deutsche Geschichte.
Barbarossa, Richard Löwenherz von England, Philipp Ii. August von Frankreich.
1190 Friedrich ertrinkt im Kalykadnus (Selef).
1200—1204 Vierter Kreuzzug; französische Ritter erobern Konstantinopel, gründen das lateinische Kaisertum. Venedig erste Seemacht.
1228 — 1229 Fünfter Kreiizzug; Friedrich Ii. wird König von Jerusalem.
Die letzten Kreuzzüge, unternommen von Ludwig Ix. von Frankreich, ergebnislos.
1291 Fall von Akkon. Ende der christlichen Herrschaft im Morgenlande.
Aufschwung des Handels und des Gewerbes, der Wissenschaft und Kunst (Baukunst, Dichtung).
Ständische Gliederung: Adel, Bürgertum, Bauern. Wachsende Macht der Kirche. Bettelorden (Dominikaner, Franziskaner).
1198 —1216 Innocenz Iii. Höhepunkt der päpstlichen Macht.
Sektenbildung. Einsetzung der Inquisition gegen die Ketzer.
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum.
.125 — 1137 Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen.
1134 Der A^kanier Albrecht der Bär bekommt die sächsische Nord mark.
1138 —1254 Die staufischen Könige und Kaiser.
,1138 —1152 König Konrad Iii. Kampf mit den Welfen.
,1152 — 1190 Friedrich I. Barbarossa.
Heinrich der Löwe bekommt zu Sachsen auch Bayern. Herzogtum Österreich an die Babenberger.
Züge nach Italien. Zerstörung von Mailand.
Zweiter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum: Friedrich Barbarossa und Alexander Iii. Ghibel-linen und Guelfen. Lombardischer Städtebund.
1176 Friedrich bei Legnano von den Lombarden geschlagen
infolge des Abfalls Heinrichs des Löwen.
1177 Er erkennt im Frieden von Venedig Alexander an. Friede zu Konstanz mit den lombardischen Städten.
1180 Heinrich der Löwe bestraft. Sachsen zerteilt. Bayern an das Haus Wittelsbach.
1184 Reichsfest zu Mainz.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Richard_Löwenherz_von_England Philipp_Ii Philipp August Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix Ludwig Innocenz_Iii Innocenz Lothar_von_Süpplingenburg Albrecht Konrad_Iii Konrad Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Alexander_Iii Alexander Friedrich_bei_Legnano Friedrich Heinrichs Heinrichs Alexander Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Kalykadnus Konstantinopel Jerusalem Frankreich Akkon Morgenlande Sachsen Nord Sachsen Italien Mailand Venedig_Alexander Sachsen Haus_Wittelsbach Mainz
76
Die deutsche Kaiserzeit 919—1250,
tinopel, wo sie Alexius durch kluge Verhandlungen dazu vermochte, ihm den Lehnseid zu schwören. Ihr Unternehmen wurde dadurch begünstigt, daß das Reich der Seldschucken nach dem Tode seines Begründers schnell zerfallen und die mohammedanische Welt in viele Staaten zersplittert war. Im Frühjahr 1097 brachen sie auf und durchzogen unter vielen Kämpfen Kleinasien. Während Balduin von dem armenisch-christlichen Fürsten von E d e s s a eingeladen und durch eine Volkserhebung an dessen Stelle erhoben wurde, belagerte das übrige Heer Anttochia. acht Monate lang die reiche und große, stark ummauerte Stadt A n t i -o ch i a. Sie wurde nach vielen Beschwerden nur durch Verrat genommen und ging in den Besitz B o e m u n d s über, der sich hier ein Fürstentum gründete; ein gewaltiges Heer des Sultans von M o s s u l wurde von dem durch Auffindung der heiligen Lanze begeisterten Heere in die Flucht geschlagen. Erst im Sommer des Jahres 1099 langte der Nest 'iöuguun des Kreuzheeres vor Jerusalem an und erstürmte die Stadt unter 1099. furchtbarem Blutvergießen am 15. Juli. Gottfriedvon Bouillon wurde zum Beschützer des Heiligen Grabes ernannt; er sicherte die Eroberung durch einen Sieg über ein ägyptisches Heer bei A s k a l o n. Als er schon im nächsten Jahre starb, folgte ihm sein Bruder Balduin als König; er ist der eigentliche Gründer des Königreichs Jerusalem. l«uä?ccr.e Ein zweites Kreuzfahrerheer, das dem ersten an Stärke nicht viel nachgab und an dem sich diesmal auch viele rechtsrheinische Deutsche beteiligten, erlitt im Jahre 1101, als es seinen Marsch durch das nördliche Kleinasien nahm, infolge schlechter Führung und mangelnder Zucht in den Gegenden am Halys eine vernichtende Niederlage.
§ 68. Die Staaten der Kreuzfahrer. Unter fortwährenden schweren Kämpfen mit äußeren Feinden, auch den Griechen, und unter vielfachen inneren Zwistigkeiten gestalteten sich die Kreuzfahrerkolonien allmählich zu Staaten aus; von Wichtigkeit war es, daß die Küstenstädte allmählich erobert wurden. Vom Abendlande erhielten sie in jedem Jahre Zuzug Zustünde! bewaffneter Pilger. Er waren Krieger st aaten, die hier entstanden, beherrscht von der kriegerischen Ritterschaft, die sie gegründet hatte. Ihre Formen waren die des L e h n s st a a t s , und so litten sie an denselben Gebrechen wie die Staaten des Abendlandes, an Schwäche der Zentralgewalt und Unzuverlässigkeit der Vasallen; die Fürsten von Edessa, Antiochien und Tripolis, zu denen noch kleinere Vasallen traten, standen nur in loser Abhängigkeit vom Könige von Jerusalem. Es kam dazu, daß die Geistlichkeit, an ihrer Spitze der Patriarch von Jerusalem, einen maßgebenden Einfluß für sich beanspruchte. Endlich fehlte nicht das
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]