Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_der_Beständige Johann Friedrichs Friedrichs Georg_von_Sachsen Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Karls_V. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karls Georg_Fr Karl_von_Bourbon Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs
44
Zweite Periode. Von 843 —1066.
4. Von der Normandie aus ließen sich die Normannen in Unteritallen seit 102q nieder; aus Apulien vertrieben sie die Griechen, aus ^Kalabrien und später aus Sizilien die Araber (Sarazenen), f
b) Die Slawen, dürch Karl d. G-r. niedergehalten, wurden schlimme Feinde des Reiches bei dessen Zerfall.
c) Die Magyaren (spr. Madjaren) (Ungarn), ein Reitervolk finnisch-ugrischen Stammes, waren aus den Steppen östl. vom
Ural westwärts ziehend am Ende des. 9. «Jh. die untere Donau
entlang durch die wallachische Ebene in die Theiß- und Donauniederungen eingedrungen und wurden, unter Königen aus dem
(spr. Ärpäd), seit 900 furchtbare Feinde Deutsch-T >
§ 35. 3. Auflösung des ostfränkischen Reiches in Stammesherzogtümer.
Aus verschiedenartigen, zum Teil dunkeln Anfängen hatten sich in den deutschen Landschaften, in denen trotz der einheitlichen Verwaltung Karls d. Gr. das Stammesbewußtsein nie g-ß-schwunden war, in den Handen mächtiger Familien Gewalten herausgebildet, die unter dem Eindruck der Angriffe äußerer Feinde und bei dem Verfall des Königtums zu außerordentlicher Macht anwuchsen und den Reichsverband völlig zu sprengen drohten. Diese Stamme s herzogt time r sind am Anfange des
10. Jh.: 1. Sachsen unter den Ludolfingern (Otto der Erlauchte);"^ 2. Franken; 3. Schwaben; 4. Bayern; 5. Lothringen, das zeitweise dem Westfrankenreiche zufallen zu sollen schien.
vs r f (/ 7 '
11. Gründung des deutschen Königtums und seine Machthöhe in seiner Verbindung mit der deutschen Kirche
(919—1056).
§ 36. 1. G-ründung des deutschen Nationalstaats durch Heinrich I.
919-36.
Dem Wunsche Konrads I. gemäß wurde 919 von den fränkischen und sächsischen Großen der Sohn Ottos des Erlauchten, Heinrich, zum König gewählt. Damit war der Charakter des deutschen Königtums als. eines Wahlkönigtums grundsätzlich festgestellt, zugleich aber auch die Möglichkeit der Teilung des
Hause Arpäds lands.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Karls Otto Heinrich_I. Konrads_I. Ottos Heinrich Heinrich
134 Fünfte Periode. Von 1617 —1648. — Erster Abschnitt. Von 1617 —1655.
1525. Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-
land bei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mifs-
lungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage
der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck der
Landesherren gröfser, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung
und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwil-
derung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen.
Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation
bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre
erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage
(1521-46).
§110. a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. 1521 — 26. Der Zu-
sammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich;
auch Kardinal Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben; Hein-
rich Viii. schlofs sich gleich Leo X. Karl an. Der Krieg brach
in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den
Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frundsberg bei
Bicocca (unweit Mailand) und den Übertritt des mächtigsten Va-
sallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon (1522),
folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei
Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine groß-
artige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz
1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, verlobte sich mit
Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser völlig. Aus der
Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den beschworenen Vertrag
zu brechen.
§m. b) Der erste Speirer Reichstag 1526. Sogleich nach dem
Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in
Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem
katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-
Torgauer Bündnisse zusammengeschlossen; zu jenem gehörten
Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von
Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Phi-
lipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andere Reichs-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Karls_V. Franzi Karl_V. Karl_V. Franz_I. Leo_X Leo Karl Karls Georg_Frundsberg Bicocca Karl_von_Bourbon Karl Karl Karl Franz Franz Karls Karls Karl Karl Georg_von_Sachsen Joachim_I._von_Brandenburg Albrecht_von
Mainz Albrecht Erich Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Johann_von_Sachsen Johann
Extrahierte Ortsnamen: Tauber Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs Pavia Madrid Italien Burgund Deutschland Hessen
Friedrich Wilhelms innere Politik.
67
Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, aus Reichs-truppen, bei denen sich der Kurfürst von Sachsen und der junge, nach-mals berhmte Kurfürst Max Emanuel von Bayern befanden, und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Am Kahlenbergs trug es einen glnzenden Sieg^ davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hin-gerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. 1686 wurde Dfett erobert; bei der Einnahme wirkten nunmehr auch brandenburgische Einnahme Regimenter mit. tion fen
Friedrich Wilhelms innere Politik.
172. Friedrich Wilhelms Kampf mit den Landstnden. Um in
der europischen Politik eine Rolle spielen zu knnen, war es von Anfang an des Groen Kurfrsten Bestreben, ein starkes, schlagfertiges Heer zu besitzen, zu dessen Erhaltung er ausreichende, regelmige Staatsein-nahmen brauchte. Dabei traf er auf den Widerstand der Land stnde. Ks Die brandenburgischen Landstnde hatten sich, wie oben erzhlt, besonders ftnbe unter Joachim Ii. und Johann Georg weitreichende Rechte und Freiheiten erworben. Noch hartnckiger aber waren die Stnde des Herzogtums Preußen, welche fogar die Wiederaufrichtung der polnischen Lehnshoheit wnschten und teilweise in hochverrterische Verbindungen mit den Polen traten. In diesen Kmpfen handelte es sich darum, ob sich eine starke Staatsgewalt ausbilden sollte oder nicht; es handelte sich zugleich darum, ob die einzelnen, vom Kurfrsten beherrschten Landesteile, welche die verschiedensten Einrichtungen, ihre besonderen Regierungsbehrden und Stnde hatten, zu einem einheitlichen Staatswesen zusammen-schmelzen, oder ob die staatliche Zersplitterung fortdauern sollte.
In denselben Zeiten, in denen Ludwig Xiv. den Absolutismus in Begrndung Frankreich vollendete und hier einen einheitlichen, nationalen Staat schuf, absoluten hat der Groe Kurfürst die Stnde seiner Lande in milderer oder in ge- gemalt' waltsamerer Weise zur Unterwerfung gezwungen und so ebenfalls eine unbeschrnkte Frstengewalt begrndet. Die schrfsten Mittel brauchte e; in Preußen; der Schppenmeister von Knigsberg, Hieronymus Rhode,
wurde verhaftet und starb im Kerker; den Oberst von Kalckstein, der
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Karl_von_Lothringen Karl Max_Emanuel_von_Bayern Max Johann_Sobieski Johann Kara_Mustafa Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Joachim_Ii Johann_Georg Johann Ludwig_Xiv Ludwig Hieronymus_Rhode
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Polen Kahlenbergs Ungarn Frankreich Knigsberg Kalckstein
Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser.
51
Groen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestrte Ordnung wiederherstellen mssen. Im Innern mute er Aufstnde mchtiger Vasallen berwinden. Nach auen hatte er besonders mit dem Polenknig Boleslav zu tun, dessen Herrschaft bis zur Elbe reichte, und dem er in mehreren Kriegen die Mark Lausitz nicht zu entreien vermochte. Dreimal war Heinrich in Italien, lie sich die eiserne Krone" der Lombarden und die Kaiserkrone aufs Haupt setzen und drang im Kampf mit den Griechen bis nach Unteritalien vor.
In diesem Lande erschienen um dieselbe Zeit Angehrige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannew Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als khne See- ^enr= fahret und Seeruber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seinemndung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem Heiligen Lande zu Schiffe zurckkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrngt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rckkehr eingeladen, kamen sie bald in greren Scharen,
lieen sich nieder und drngten seitdem in fortwhrenden Kmpfen Griechen und Sarazenen Schritt fr Schritt zurck.
Heinrich Ii. widmete der Kirche besondere Mhewaltung; er sorgte Sorge fr fr die Zucht in den Klstern und grndete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Daher hat er den Namen der Heilige erhalten. In Bamberg liegt er auch begraben.
Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser.
52. Unter dem schsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich innen und auen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewutsein war entstanden; das Wort deutsch, d. h. volkstmlich, das zunchst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von welschem, d. h. romanischem Wesen. Whrend bor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegen-zugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glnze der rmischen Kaiserkrone geschmckte, knigliche Macht. Whrend damals die Herzge fast unabhngig in ihren Gebieten schalteten, waren "
4*
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Polenknig_Boleslav Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Unteritalien Salerno Main Bistum_Bamberg Bamberg Deutschland
Friedrich Wilhelms innere Politik.
165
Das franzsische Bndnis des Kurfrsten war nicht von Dauer.
Schon der Raub Straburgs hatte ihn tief entrstet; den Anla zum Bruch gab, da Ludwig Xiv. im Jahre 1685 das Edikt von Nantes, wodurch Heinrich Iv. den Hugenotten freie Religionsbung und Gleichberechtigung gewhrt hatte, aufhob und seine reformierten Untertanen in gewaltttiger Weise verfolgte. Da erlie der Kurfürst trotz der franzsischen Drohungen daspotsdameredikt, wodurch Dasedikt^von er den gemihandelten Hugenotten eine Zuflucht in seinen Landen less erffnete. So wanderten denn unter ihm und seinem Nachfolger etwa 20 000 R e f ugi 6>" in Brandenburg ein und siedelten sich in Berlin und anderen Stdten an; es waren zumeist gebildete und kenntnisreiche Leute, die Kunstfertigkeit und Industrie mitbrachten und deren Ansiedelung Brandenburg zum groen Segen gerachj:
Mit dem Kaiser vertrug sich der Kurfürst nunmehr. Er verzichtete Vershnung auf die schleichen Lande. Dafr berlie ihm Leopold den Kreis "smfe" Schwiebus; vorher jedoch hatte er den Kurprinzen Friedrich zu einem geheimen Vertrage bestimmt, worin dieser den Kreis nach seiner Thronbesteigung wieder herauszugeben versprach. Friedrich Wilhelm trat nun wieder fr die nationalen Angelegenheiten ein; er leistete dem Kaiser Hilfe gegen die Trken.
Im Jahre 1683 war ein 200 000 Mann starkes Trkenheer, ie ^,reit von dem Grovezier Karamustasa befehligt, vor Wien erschienen. "Tgss"' Die schwache Besatzung der Stadt, durch Brger und Studenten ver-strkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rdiger von Starhemberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefhrliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80 000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, aus Reichstruppen, bei denen sich der Kurfürst von Sachsen und der junge, nachmals berhmte Kurfürst Mar Emanuel von Bayern befanden, und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Anr Kahlenberge trug es einen glnzenden Sieg davon. Der Feind floh und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. 1686 wurde Ofen erobert; bei der Einnahme Einnahme wirkten nunmehr auch brandenburgische Regimenter mit. von Ofm.
Friedrich Wilhelms innere Politik.
172. Friedrich Wilhelms Kampf mit den Landstnden. Um in
der europischen Politik eine Rolle spielen zu knnen, war es von Anfang an des groen Kurfrsten Bestreben, ein starkes, schlagfertiges
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Ludwig_Xiv Ludwig Heinrich_Iv Heinrich Leopold Leopold Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Grovezier_Karamustasa Ernst_Rdiger_von_Starhemberg Ernst Karl_von_Lothringen Karl Emanuel_von_Bayern Johann_Sobieski Johann Kara_Mustafa Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Nantes Brandenburg Berlin Brandenburg Wien Sachsen Polen Ungarn
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 55).
143
Schlichtung eines Streites der Mansfelder Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verstndigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Gre aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der grte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte.
Der Schmalkaldische Bund war an Streitkrften dem Kaiser bei weitem berlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerflligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenber der berlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr grter Erfolg war das geheime Bndnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten.
Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Fhrer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein groes Heer auf; die sddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tchtigen Landsknechtfhrer Sebastian Schrtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen gegen seine Wahlkapitulation ( 104) der den Brenner zu führen. Whrend nun in Sddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz pltzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, da Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die sddeutschen Städte, ihr kaufmnnisches Interesse der das religise und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen vllig herausgedrngt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mhlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann der die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu ewiger" Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Karls_V. Karls_V. Granvella Heinrichs Heinrichs Moritz Schwiegersohn_Philipps_von_Hessen Philipps Sebastian_Schrtlin Moritz Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Moritz_von_Johann_Friedrich Johann Friedrich Mhlberg Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich