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1. Die deutschen Landschaften - S. 167

1896 - Trier : Lintz
Die oberrheinische Tiefebene. 167 wertvoller Kulturgewächse. Keine andere Landschaft Deutschlands kann sich im Werte der dem Acker- boden abgewonnenen Erzeugnisse mit der oberrhei- nischen Tiefebene messen, keine andere liefert auf einem solch schmalen Landstreifen so grosse Erträge. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Weizen, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, O b s t, W e i n, Hopfen, T a b a k , H a n f u. s. w. Die umgrenzenden Gebirge liefern ferner Holz in grosser Menge. Der Bestand an Rindvieh und an Pferden ist in der ganzen Landschaft ein grosser. Am höchsten stehen die Be- zirke Strassburg, Karlsruhe und Mainz. An mineralischen Schätzen ist die Landschaft arm. Die Gebirge liefern wertvolle Bausteine. Die Veredelung der Rohstoffe: Gewerbthätigkeit. Die gewerbliche Thätigkeit hat sich vornehmlich der Verarbeitung pflanzlicher Rohstoffe, die teils in dem Ge- biete selbst gewonnen, teils von aussen eingeführt werden, zuge- wandt. Am allgemeinsten verbreitet ist wohl die W e i n b e r e i- tung. Grossartig hat sich ferner in den Thälern und am Fusse des südlichen Wasgenwaldes das Baumwollengewerbe ent- wickelt, während im nördlichen Teile dieses Gebirges die L e i n- wand weberei betrieben wird. Für die Bewohner des Schwarz- waldes bildet die Uhrenverfertigung eine wichtige Erwerbs- quelle. Mancherlei Gewerbe blühen ferner in den zahlreichen grossen Städten. Infolge der günstigen Gestaltung der Erwerbsverhältnisse ist die oberrheinische Tiefebene, verhältnismässig auch das Gebirgs- land mit seinen Gewerbebezirken, stark be s i e d e 11 worden. Die Landschaft hat z. B. mehr Einwohner als die bedeutend grössere schwäbisch-bayerische Hochebene. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Der Austausch der Erzeugnisse innerhalb der Landschaft ist ein sehr reger, weil es in ihr neben einer gros- sen ländlichen auch eine zahlreiche städtische Bevöl- r u n g und ferner ausser den Ackerbaugebieten auch meh- rere G e wer b e b ez i r k e giebt. Die Landschaft kann ferner, weil sie so reiche Erzeugnisse, sowohl des Bodens als auch des Gewerbes, liefert, einen regen Handelsverkehr'jlmit andern Ländern unterhalten. Der noch nötigen Einfu'hr von Brotfrucht für die zahlreiche Bevölkerung, sowie von Salz, Kaffee, Zucker u. s. w. steht die Ausfuhr von Gerste, Hopfen, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Obst, Wein, Tabak, Hanf und Holz gegenüber, und die Einfuhr

2. Die deutschen Landschaften - S. 59

1896 - Trier : Lintz
Die Anschaulichkeit des erdkundlichen Unterrichts. 59 2. einer Sammlung nützlicher Mineralien in ihrem Naturzustande; 3. einer Sammlung vonnützlichen Erzeugnissen der Natur, die in der Volksernährung eine Rolle spielen, und 4. einer Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im gewerblichen Leben verwandt werden. Die genannten Sammlungen haben um so mehr Wert, als sie auch in andern Fächern Verwendung finden können. Um für die Sammelthätigkeit des Lehrers oder für die käufliche Er- werbung derartiger Sammlungen eine Richtschnur zu geben, will ich eine Anzahl von Gegenständen, deren Aufnahme zu wünschen wäre, bezeichnen: Die Sammlung der wichtigsten Gest einsarten enthalte: Gneis, Granit, Glimmer, Grauwackc, Schiefer, Porphyr, Melaphyr, Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Jurakalk (schwarzer, brauner und weisser), Kreide, Basalt, Trachyt u. s. w. 2. In die Sammlung nützlicher Mineralien gehören in erster Linie die verschiedenen Erze, wie Eisenerz (Spateisenstein, Brauneisenstein und Roteisenstein), Bleierz, Zinkblende, Silbererz, Nickelerz, Kupferkies, Schwefelkies, Braunstein (Maganerz) u. s. w., ferner Quarz, Achat, Steinsalz, Gips, Thon, Bernstein ; dazu treten noch Steinkohle, Braunkohle, Asphalt (Erdpech), Graphit. 3. Die Sammlung wichtiger Erzeugnisse der Natur, die für die Vo lksernährung Verwendung finden, enthalte nebst andern besonders die Getreidearten, sowie die ausländischen Früchte und Gewürze, also: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Reis, Hirse, Spelz, Buchweizen, Cichorie, Kaffee, Apfelsine, Gitrone, Pomeranze, Dattel, Mandel, Kakaobohne, Kokosnuss, Ana- nas, Feige, Banane, Pfeffer, chinesischer Thee, Lorbeer, Gewürz- nelke, Zimmet, Muskat, Vanille u. s. w.*). 4. Die Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im ge- werblichen Leben Verwendung finden, kann bis zur grössten Reichhaltigkeit ausgedehnt werden; besonders suche man die in Spinnerei, Seilerei und Weberei verwendeten Pflanzenfasern und ihre Lieferanten, also Hanf, Flachs, Jute, Rohbaumwolle, Rohseide, ferner Indigo, Krapp, die verschiedenen Farbhölzer, Cochenille, Hopfen, Tabak, Zuckerrohr, Schellack, Wachs u. s. w. zu verschaffen. b. Symbolisch-kartographische Mittel. Die Unmöglichkeit, grössere Erdräume in naturgetreuen Ab- bildungen zur Anschauung zu bringen, hat zur P ro j e k t i o n s d ar- *) Wenn auch manche Gegenstände sich nicht dauernd iri der Samm- lung aufbewahren lassen, so können sie doch gelegentlich beschafft und vorge- zeigt werden.

3. Die deutschen Landschaften - S. 278

1896 - Trier : Lintz
278 Die deutschen Landschaften. Gewinnung des Rübenzuckers. Die meisten Zucker- fabriken sind in dem Hauptgebiete des Rübenbaues zwischen Bres- lau und Schweidnitz im Betrieb. Der Austausch (1er Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Der Austausch der Erzeugnisse zwischen den ein- zelnen Gebieten der Landschaft selbst ist nicht so bedeutend wie im Rheinlande. Da das Hauptgewerbe Schlesiens, die Spinnerei und Weberei, noch vielfach als Hausgewerbe betrieben wird, können die Weberfamilien auch kleine Grundstücke bewirtschaften und auf diesen einen Teil der nötigsten Lebensmittel, z. B. Gemüse und Kartoffeln, selbst ziehen. Da ferner an dem dicht bevölkerten Gebirgssaume entlang sich das äusserst fruchtbare Tiefland hinzieht, ist überall der Bezug des zur Volksernährung etwa noch fehlen- den Getreides ein naher. Eine bedeutende Zufuhr von Lebensmitteln ist nur für die volksreiche Stadt Breslau, so- wie für die dicht bevölkerten Kohlengebiete Oberschlesien und Wal- denburg nötig. Zum Ausgleich nimmt aus diesen beiden Gebieten die Steinkohle ihren Weg durch die ganze Landschaft. Infolge seiner günstigen Lage in der Mitte der Landschaft und an einem schiffbaren Strome ist Breslau die Haupthandelsstadt des Gebietes geworden. Namentlich hat es Bedeutung als Getreide- und Wollmarkt. Für die Ausfuhr kann Schlesien einen Teil des geernteten Getreides, sowie des gemästeten Viehes abgeben. Ferner führt es bedeutende Mengen Kohlen und Eisen, sowie Thon-, Porzellan - und Glas waren und vor allem Ge- spinn s t e und Gewebe aus. Die Einfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Rohbau m wolle, auf Seidenstoffe, auf Obst, Wein, Bier, Hopfen, Kaffee u. s. w. Das Verkehrswesen: Schiffahrtsstrassen und Eisenbahnlinien. Als Schiffahrtstrasse hat die Oder bei weitem nicht die Bedeutung erlangt wie der Rhein, weil sie auf ihrem Oberlaufe nicht von grössern Schiffen befahren werden kann. Um- fangreiche Stromvertiefungsarbeiten müssten noch ausgeführt wer- den, wenn sie auch nur in ähnlicher Weise als Hauptverkehrsader der schlesischen Landschaft dienen sollte. An künstlichen Wasserstrassen ist nur der Ic lodnitz-Kanal vorhanden, der das oberschlesische Kohlengebiet mit der Oder verbindet, aber nur für kleine Schifte befahrbar ist. Er würde eine wichtige Kanal- verbindung bilden, wenn er bei einer Verbesserung des Oderfahr- wassers ebenfalls entsprechend vertieft und erbreitert würde.

4. Die deutschen Landschaften - S. 317

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der mittlem Elbe und Oder. 317 steht aus Fl u ss s c hl am m , der mit pflanzlichen Verwesungs- stoffen stark durchsetzt ist und sich durch grosse Fruchtbarkeit auszeichnet. Der Graswuchs der Wiesen ist deshalb äusserst üppig und reicht nicht bloss für die Fütterung des ziemlich zahl- reichen Rindviehs aus, sondern es kann auch in jeden Jahre noch eine bedeutende Heuausfuhr stattfinden. — Rindvieh- zucht, Heuausfuhr. Der Boden ist ferner für die Zucht mancher Gemüse- arten sehr geeignet. Namentlich gedeihen Gurken, Meer- rettige und Zwiebeln vorzüglich. Da der Versand der ge- wonnenen Bodenerzeugnisse nach Berlin sowohl auf dem Wasser- wege der Spree, als auch mittelst der Eisenbahn leicht bewerk- stelligt werden kann, hat die Gemüsezucht im Spreewalde einen grossartigen Aufschwung nehmen können. — Bedeu- tende Gemüsezucht. Von dem Umfange des Gemüsebaues im Spreewalde geben folgende An- gaben über die Menge des versandten Gemüses ein ungefähres Bild : Im Jahre 1888 gelangten von Lübbenau bloss durch die Eisenbahn zum Versand etwa 80 000 Ztr Gurken, 14 000 Ztr. Meerrettig, 12 000 Ztr. Zwiebeln, 14 000 Ztr. Mohrrüben und 25 000 Ztr. anderes Gemüse. Die vielen Flussläufe und Kanäle der Spree sind fischreich. Für viele Bewohner der Spreegegend bildet die Fischerei eine wichtige Einnahmequelle. Den natür- lichen Fischreichtum des Landes sucht man noch dadurch zu ver- mehren, dass man auch die vielen stillstehenden Gewässer, die Seen und Weiher, zur Fischzucht benutzt. Grossekarpfen- t e i c h e giebt es z. B. in der Nähe von P e i z (zwischen Kottbus und Guben), aus denen jährlich etwa 100 000 kg Fische genommen werden. Auf die Fischzucht kann ein so grosses Gewicht gelegt werden, weil für ihre Erzeugnisse ebenfalls Berlin eine reiche Ab- satzquelle ist. — Fischerei. Das Leben im Spreewalde spielt sich in einer eigenartigen Weise ab. wie dies durch die Eigenart der Naturverhältnisse des Landes bedingt wird. Die aus Holz erbauten und mit Schilf gedeckten Häuser der Be- wohner liegen meistens vereinzelt auf Sandhügeln, die als kleine Inseln aus dem Netz der Flussarme hervorragen. Der Verkehr findet daher fast nur mittelst Kähne statt. In den Wintermonaten sind dagegen Schlit- ten die Verkehrsmittel, und ein jeder schnallt dann seine Schlittschuhe unter die Füsse. Das Odergebiet. Auch im O d e r g e b i e t e wird stellenweise, wo ein guter Boden vorhanden ist, viel Gemüse gezogen. — Gemüsebau, b e- sonders bei Guben. Guben ist die Salatkammer für Berlin geworden. Im Frühjahre werden von dort oft an einem Tage 20 000 Körbe mit mehr als 300 000 Stück Kopf- salat, wofür 15 Eisenbahnwaggons nötig sind, nach der Besiden^stadt be- fördert. Nicht minder bedeutend ist in mehreren Gegenden der Obst- bau, z. B. bei Guben, Krossen, Z ü 11 i c h a u und S c h w i e-

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. —Erster Abschnitt. Von 1517 —1555. liehen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen. Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes I der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner I der neuen Lehre erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521 —1546). a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. (1521 — 26). Der ■ Zusammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich ; auchkard. Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben (s. S. 116); Heinrich Viii. schlofs sich gleich Leox. (s. S 116) Karl an. Der i Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frunds- ; berg bei Bicocca (bei Mailand) und den Übertritt des mächtig- sten Vasallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon (1522), folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frunds- bergs bei Pa via und die Gefangennahme Franz’ I. (1525) Karl eine grofsartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid (1526) verzichtete Franz auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, verlobte sich mit Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser völlig. Aus der Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den beschworenen Vertrag zu brechen. b) Der erste Speirer Reichstag (1526). Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland, wo sich die Parteien zu dem katholischen Des- sauer (1525) (Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig) und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse (1526) (Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, darauf auch andere Reichsstände, darunter Magdeburg) gruppiert hatten, vorzugehen. Aber das wurde sogleich unmöglich, da Franzi, einen neuen Krieg plante und es der Politik des durch Karls große Stellung besorgt ge- machten Papstes Clemens Vii. gelungen war, die Liga von Cognac (a. d. Charente) (der Papst, Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand) zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman Ii. gegen Üdgarn. So fafste der Reichstag zu Speier (1526) einen aufschiebenden Beschlufs: bis zu einem, allgemeinen

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 127

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation 1522—46. 127 (11. Okt. 1531) herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober- deutschen Städte (Butzer) dieser großen Organisation an. Da jetzt auch die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich der Kaiser zu dem Nürnberger ßeligionsfrieden (1532) ge- j zwungen, in dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die | Freiheit des Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in der Abwehr der Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen Heere, dem stattlichsten das Deutschland je aufgebracht (etwa 80000 Mann), zog sich Suleiman zurück. f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532 — 46). a) Karls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44 war Karl T., von Deutschland abwesend, mit Kriegen gegen die Türken, einem Zuge gegen den Korsarenfürsten Chaireddin Bar- | barossa nach Tunis (1535 Erstürmung von Goletta, Eroberung von Tunis) und neuen Kriegen gegen Frankreich beschäftigt. I Nach dem Tode des Herzogs Franz Sforza von Mailand, dem | Sohne Ludwigs „des Mohren“, erneuerte Franz I. seine Ansprüche, j Der dritte Krieg mit Karl (1536 — 38) endete mit dem durch I des Papstes Paul Iii. (1537—49) Vermittelung geschlossenen Ü Waffenstillstände zu Nizza, der vierte (1542—44) mit dem Frie- den zu Crepy (nw. von Laon), der an dem Besitzstände der bei- B den Herrscher nichts änderte. In beiden Kriegen war Franz mit ■ Suleiman Ii. verbündet gewesen. Mit letzterem waren Karl und I Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von neuem in beständigem Kriege. ß) Reformierung Württembergs. Nach gewaltthätigem i Regiment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg 1519 vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land 1521 von Karl V. an Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger I Sohn Christoph sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp | von Hessen den Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand, der im Frieden zu Kaaden a. d. Eger j (1534) zum Verzicht auf Württemberg gezwungen wurde. Nun- ; mehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmal- kaldischen Bunde bei. y) Überwältigung des religiösen und politischen Ra- dikalismus in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 21

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Raubkriege Ludwigs Xfv. und die Trkenkriege. 21 Trotzdem sich Ludwig gleichzeitig bergriffe in den spanischen Niederlanden und in Italien erlaubte, wagte es niemand ihm mit den Waffen entgegenzutreten. In Deutschland wurden die Versuche zum Widerstand schon dadurch vereitelt, da einerseits der Kurfürst von Brandenburg seit dem Frieden von St. Germain sich mit Lud-wig in ein Bndnis eingelassen hatte, andrerseits ein groer der letzte Angriffskrieg der Trken sterreich in die grte Gefahr brachte. So wurden in dem Waffenstillstand von Regensburg 1684. die Reunionen nebst Straburg Ludwig berlassen. 24. Die Trken vor Wien. 1683. Die Ungarn, welche in- Ungarn-folge des Versuches der kaiserlichen Regierung ihnen ihre politischen nu Rechte und religisen Freiheiten zu verkrzen bereits seit mehreren Jahren im Aufstande waren, riefen die Hilfe der Trken an; und 1683 erschien der Grovezier K ar a Mustapha mit einem Heere Die Türke von mehr als 200000 Mann vor Wien. Aber mit auerordent- ""W licher Tapferkeit leistete Besatzung und Brgerschaft unter Ernst Rdiger von Starhemberg Widerstand; dann erschien ein Ent-satzheer von etwa 84000 Marin, das zu zwei Dritteln aus Kaiser-lichen unter Karl von Lothringen, bayrischen Truppen unter dem Kurprinzen Max Emanuel, Sachsen unter dem Kurfrsten Johann Georg und anderen deutschen Hilfstruppen, zu einem Drittel aus Polen unter dem König Johann Sobieski bestand. Am Kahlen- Schlachtham berge wurde der Feind vllig geschlagen und das Lager mit reicher ; 3 Beute erobert. Daran schlo sich ein siegreich gefhrter Angriffskrieg Oster-reichs, das von deutschen Reichsstnden, seit 1686 auch von Brandenburg untersttzt wurde und mit Polen, Rußland und Venedigs) im Bunde stand. 25. Der dritte Raubkrieg. 1688-1697. Den Anla zu einem neuen Kriege mit Ludwig gaben wiederum bergriffe des Knigs. Der P Als 1685 das kurfrstlich-pflzische Haus ausstarb und die katholische i685. Linie Pfalz-Neuburg, die bereits Jlich und Berg besa, die Pfalz erbte, erhob er auf bedeutende Teile derselben Anspruch im Namen seiner Schwgerin Elisabeth Charlotte, freilich wider ihren Willen; diese, die ..Liselotte", war die Schwester des letzten Kurfrsten und Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, und ist berhmt 1) Brandenburgische Truppen nahmen damals an der Erstrmung von Ofen ruhmreichen Anteil. 2) Bei der Belagerung von Athen durch die Venetianer 1687 fiel eine Bombe in das Pulvermagazin, das sich im Parthenon befand, und zer-strte dieses.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi., Innocenz Iii., Philipp von Schwaben und Otto Iv. 69 Da Wilhelm Ii. von Unteritalien 1190 gestorben war, suchte sich Heinrich dieses Landes zu bemchtigen, fand aber Widerstand an den normannischen Baronen, die Tankred von Secce, einen unehelichen Spro des Knigshauses, zum König erhoben. Auf dem ersten Rmerzuge lie sich Heinrich zum Kaiser krnen. Apulien und Sizilien Eroberung aber konnte er erst nach Tankreds Tode auf einem zweiten Zuge Untentatiens-erobern; in Palermo lie er sich krnen und sicherte seine Herrschaft durch furchtbare Strenge. Diese Erwerbung gab ihm die Macht den gewaltigsten Plnen nachzuhngen. Das deutsch-italienische Reich mit Welt-Einschlu von Sizilien gedachte er zu einem Erbreich zu machen. Mne Die kaiserliche Gewalt dachte er zu einer Herrscher st ellung der die Fürsten des Abendlandes auszubilden: darum verlangte er von Richard Lwenherz, als dieser bei der Rckkehr aus Palstina auf einem abenteuerlichen Ritt durch deutsches Gebiet bei Wien ge-fangen genommen und von Herzog Leopold ihm ausgeliefert worden war, nicht nur ein hohes Lsegeld, sondern zugleich den Lehnseid. Endlich plante er einen Kreuzzug zur Eroberung des Orients: schon hatte ihm der byzantinische Kaiser einen Tribut versprochen, die Könige von Cypern und Armenien huldigten ihm, ein Teil des Kreuzheeres war bereits aufgebrochen, da raffte den Kaiser zu Messina 1197. ein Wechselfieber dahin. 68. Innocenz Hl 11981216. Durch Heinrichs Tod wurde das deutsche Reich von der ungeheuren Hhe, zu der es sich erhoben hatte, herabgestrzt. Denn Heinrich hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, der in Palermo erzogen wurde, und der den der Papst Innocenz Iii. die Vormundschaft bernahm. In Deutsch- Deutscher land aber entstand ein Thronstreit, da dem Hohenstaufen Philipp Thronstreit, von Schwaben, der anfangs als Vertreter des jungen Friedrich auftrat, dann sich selbst krnen lie, von der welfischert Partei Otto Iv., Heinrichs des Lwen jngster Sohn, entgegengestellt wurde. Diese Lage der Dinge benutzte Innocenz, um fr die Kirche eine hnliche Machtstellung zu erringen, wie sie eben Heinrich Vi. herrschafts-fr das Kaisertum hatte gewinnen wollen. Er stammte aus dem *,Ine" rmischen Adelsgeschlecht der Conti; theologisch und juristisch in Rom, Bologna und Paris gebildet, bestieg er mit 37 Jahren den ppst-liehen Stuhl: ein Mensch von hchster Begabung und grter Willens-kraft, der mchtigste aller Ppste. Er war bestrebt, die Fürsten des Abendlandes sich als dem Stellvertreter Gottes auf Erden lehns-pflichtig zu machen; er scheute nicht vor Brgerkrieg und Gewalt zurck, um die sich regende Ketzerei zu vernichten und die Gewissen der unbedingten Herrschaft des Papsttums zu unterwerfen; er plante endlich auch seinerseits einen Kreuz zu g.

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. deutsches Reichsheer herannahte, zu dem auch die Protestanten Truppen gestellt hatten, zog Suleiman wieder ab. Karl V. und der Protestantismus von 1529 1532. 125. Noch vor dem Abschlu des Damenfriedens hatte Karl eine sehr schroffe Stellung gegenber der neuen Lehre eingenommen. Reichstagvon Auf einem zweiten Reichstag zu Speier wurden zwar die For-Speier 1529. Gerungen des Kaisers nicht in ihrer ganzen Schrfe angenommen, jedoch wurde jede weitere Neuerung in religisen Dingen untersagt. Dem gegenber reichten eine Reihe evangelischer Fürsten und Städte eine Protestation ein; daher stammt ihre Bezeichnung als Protestanten. 1530 erschien nun der Kaiser selbst in Deutschland und berief einen Reichstag nach Augsburg. Hier bergaben ihm die protestan-Die Augs- tischen Fürsten die Augsburgische Konsession; Melanchthon, welcher 6fefi?ni529.= in Augsburg anwesend war, während sich Luther auf der Feste Coburg befand, hatte sie in dem Sinne abgefat, da er den Zusammen-hang mit der alten Kirche mglichst betonte, das Trennende zurck-treten lie. Vier schwbische Städte, die der Lehre Zwinglis zuneigten, berreichten ein eigenes Bekenntnis, die Confessio Tetrapolitana. Von der Gegenpartei wurde eine Confutatio verlesen, bei deren Abfassung besonders Eck beteiligt war. Die Verhandlungen scheiterten, obwohl Melanchthon zu weitgehenden Zugestndnissen bereit war; aus das Gebot des Kaisers, der Gehorsam verlangte, antworteten die Prote-stanten durch berreichung einer Apologie und eines Protestes und verlieen sodann den Reichstag. Da sie nunmehr einen Angriff des Kaisers befrchten muten, traten sie in dem darauffolgenden Winter Der schmal- zudem schm alkaldischen Bunde zusammen; es waren Kursachsen, buni? wo 1532 auf Kurfürst Johann sein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen, Lneburg, Braunschweig, Anhalt, Mansfeld und eine groe Anzahl von Reichsstdten, dabei Magdeburg, Bremen, Lbeck, Ulm, Straburg, Constanz. Zwinglis Tod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch 153l den Sieg, den die schweizerischen Urkantone der die Zricher bei Kappel erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden An-griff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Ver -Hltnisse der europischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Trkeneinfalls. Vielmehr trat er mit Der Nrn- ihnen in Verhandlungen ein, die zu dem Abschlu des Nrnberger ^gionsfriede' Religionsfriedens fhrten: bis zu einem Konzil sollten alle Stnde 1532. Frieden miteinander halten. Der Trken- Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat krieg 1532. Suleiman nicht entgegen, sondern ging wieder zurck; freilich blieb ein groer Teil Ungarns in seinen Hnden.

10. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl V. und die Reformation seit dem Nrnberger Religionsfrieden zc. 135 Karl V. und die Reformation vom Nrnberger Religionsfrieden bis zum Ausbruch des fchmalkaldischen Krieges 15331546. 126. Karls V. utzcre Politik. Rcksichten der ueren Politik waren es, die Karl auch in den nchsten Jahren daran hinderten in die deutschen Angelegenheiten thatkrftig einzugreifen: vor allem der Gegensatz zu Franz I. von Frankreich und die drohende Trken-gefahr. 1535 wandte er sich gegen den Seeruber Chaireddin Bar- Wonach barossa, den Beherrscher von Algier und Tunis, der mit einer trkischen Flotte die italienischen Ksten brandschatzte, und eroberte Tunis, wobei er durch eine Erhebung der christlichen Sklaven unter-sttzt wurde. Im nchsten Jahre brach ein dritter Krieg mit Dritt ort* Franz I. aus, der nach dem Tode des Herzogs von Mailand, Franz 1536-1538. Sforza, von neuem Ansprche auf dieses Land erhob und sich durch religise Bedenken nicht hindern lie einen Bund mit Suleiman ab-zuschlieen. Der Krieg wurde durch einen zu Nizza verabredeten Waffenstillstand beendet. Der Versuch Karls auch Algier einzunehmen milang vllig, Mzug^ach da die von Andreas Doria befehligte Flotte von schweren Strmen heimgesucht wurde. Der vierte Krieg gegen Franz von Frank- ^rt Krieg reich, der sich wiederum mit den Trken verbndete, hatte keine Ande- 1542-1544. rung der Besitzverhltnisse zum Ergebnis; er wurde durch den Frie-den von Crepy (zwischen Paris und Laon) beendet. 1544- Mit Suleiman, der nach dem Tode Johann Zapolyas einen Trkenkriege, groen Teil Ungarns nebst der Hauptstadt Ofen besetzt hatte, wurde 1545 ein Waffenstillstand abgeschlossen. 1545- 127. Die Fortschritte des Protestantismus. In der Zwischen-zeit hatte der Protestantismus mchtige Fortschritte gemacht. Zunchst war Philipp von Hessen, bei dem der vom schwbischen Bunde Erobenmg 1519 vertriebene Ulrich vonwrttemberg weilte, in Wrttemberg berg 1534. eingefallen und hatte die sterreichischen Truppen bei Lauffen auseinander getrieben. Im Vertrage von Kaaden an der Eger berlie Ferdinand, der seit 1531 zum rmischen König gewhlt war, das Land an Ulrich, der die Reformation einfhrte und das eingezogene Kirchengut teilweise zur Grndung der Universitt Tbingen verwandte. In dem albertinischen Sachsen-Meien folgte auf Herzog Ref^nmtion Georg, einen der heftigsten Gegner des Luthertums, sein Bruder mm 1539 Heinrich, der die Reformation annahm; sein Sohn Moritz, der ihm bald folgte, hielt an der neuen Lehre fest. In Brandenburg war 1535 Kurfürst Joachim L, ebenfalls ein hartnckiger Feind in Branden-der Reformation, gestorben. Sein jngerer Sohn, Markgraf Hans von Kstrin, der die Neumark erbte, reformierte sein Land sofort;
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