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1. Theil 3 - S. 140

1880 - Stuttgart : Heitz
140 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Friede im Lande nicht gestört wurde, wenn er auch nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemüthern herrschte. Das einzige, was man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gotha. Der unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklichem Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von Grumbach, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert, eingenommen und der Herzog gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1567) nach Wien bringen, auf einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopfe, durch die Straßen führen und dann ins Gefängniß werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Statt sich — sie war erst 27 Jahre alt — etwa durch Vergnügen zu zerstreuen, dachte sie nur an ihn, und hatte nirgends Ruhe und Rast. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf, flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem lieben Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihn wiedersah! Nun konnte sie ihn doch pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Freude kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu theilen und zu erleichtern. So ist sie auch bei ihm geblieben, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Armen ihres dankbaren Mannes starb. Viele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende Jahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Um die- Zeit der Grumbach'scheu Händel (1566) ereignete sich eine berühmte Waffeuthat in Ungarn: die Vertheidigung von Szigeth durch Zrini. Der alte Suleimau der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte da Szigeth an der Theiß. Hier war der tapfere Zrini Commandant; er beschloß mit seiner kleinen Schaar den Platz bis aufs äußerste

2. Theil 4 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Franz Joseph. 245 (Abschn. 138). In Ungarn machte die Auffindung der' Kronin-signien. einen sehr günstigen Eindruck. Kossuth hatte dieselben bei seiner Flucht mitgenommen; es ging das Gerücht, daß er sie vergraben habe. Lange waren die Nachforschungen der kaiserlichen Regierung vergeblich, bis sie sich auf die Gegend von Orsowa lenkten. Hier fand man endlich am 8. September 1853 bei Durchgrabung des Bodens an einer auffallenden Stelle die Krone und die Reichskleinodien. Bald nach dem Mailänder Aufruhr war Oestreich durch einen Mordversuch auf den Kaiser in Schrecken gesetzt worden. Letzterer ging am 18. Februar gegen Mittag, begleitet von seinem Flügeladjutanten dem Grafen O'donnell, auf der Bastei spazieren. Am Käruthner-Thor angekommen, lehnte sich der Kaiser über die Brüstung der Basteimauer, als ein junger Mensch herbeistürzte und ihn mit einem langen, dolchartigen Messer in den Nacken stieß. Einen Augenblick lang war der Kaiser von der Heftigkeit des Stoßes zwar betäubt, hatte aber dann sogleich den Degen gezogen; mittlerweile aber war der Mörder bereits von dem Grafen O'donnell und einigen herbeigeeilten Bürgern festgenommen worden. Die Schnalle der Halsbinde hatte den Stoß aufgehalten, und die Wunde war glücklicherweise so unbedeutend, daß der Kaiser sich zu Fuß nach dem Palaste des Erzherzogs Albrecht begeben konnte, wo er sich verbinden ließ. Die Gefahr — man fürchtete eine Gehirnerschütterung — ging glücklich vorüber und am 12. März zeigte sich der Kaiser, vollkommen genesen, dem jubelnden Volke. Der Mörder, ein Schneidergesell, Janos Libenyi aus Stuhlweißenburg in Ungarn, wurde am 26. Februar durch den Strang hingerichtet. Die anfängliche Vermuthung, daß er als Mitglied einer Verschwörung im Austrage anderer gehandelt habe, bestätigte sich nicht. Libenyi war ein Fanatiker, revolutionär und voll Haß gegen Oestreich. Indeß brachte das Jahr 1853 dem Kaiserhause auch ein frohes Ereigniß. Am 18. August verlobte sich Kaiser Franz Joseph mit der Prinzessin Amalie Eugenie Elisabeth, der zweiten Tochter des Herzogs Max in Baiern (Pfalz-Birkenfeld), geboren am 24. Oct. 1837. Die am 24. April 1854 folgende Vermählung ward für das ganze Reich, in Folge des Erlasses einer umfangreichen Amnestie, zugleich zu einem großen Versöhnungsfeste. Diese Amnestie wurde bei Gelegenheit der Reise des

3. Theil 2 - S. 25

1880 - Stuttgart : Heitz
Karl der Große. 25 am adriatischen Meere von Ravenna bis Ancona dem römischen Stuhle schenkte. Dadurch wurde der Grund M weltlichen Herrschaft des Papstthums gelegt. 56. Karl der Große, 768—814. Von Zeit zu Zeit läßt die göttliche Vorsehung Männer auftreten, die, weit über ihre Zeitgenoffen erhaben, durch ihren hohen Verstand verrathen, daß sie zum Werkzeuge ausersehen sind, die Menschheit schneller weiter zu fördern, als es nach dem langsamen Gange der allmählichen Entwickelung geschehen wäre. Solcher Männer haben wir schon mehrere genannt, und ein solcher Mann war auch dieser Karl, den man mit Recht den Großen genannt hat (768—814). Seine Thaten und noch mehr sein stilles, aber kräftiges Wirken fielen wie belebende Lichtstrahlen in das Dunkel der Unwissenheit und des Aberglaubens jener Zeit. Sein Vater war Pipin der Kleine, seine Mutter hieß Bertha. In Aachen wurde er geboren. Wild, ohne Unterricht wuchs er auf; denn man meinte damals, nur Mönche brauchten lesen und schreiben zu können, für Könige sei dies unnütz; und so hat er deun erst als mächtiger König schreiben gelernt: ein lebendiger Beweis, daß es nicht immer eine Schande ist, etwas nicht zu wissen, aber eine große, nichts lernen zu wollen. Elf Jahre war er alt, als der heilige Vater von Rom an den Hof Pipins kam. Stephan Ii., so hieß er, war von den Langobarden aus Rom vertrieben und machte sich selbst auf, um'den mächtigen Pipin um Hülfe zu bitten. Dreißig Meilen mußte der Knabe Karl dem ehrwürdigen Manne entgegenreisen, mit Ehrfurcht empfing er ihn und führte ihn bis zum Schlosse, wo Pipin damals Hof hielt (Pont-Aon, in der Nähe von Alenqon, südwestlich von Paris). Er war Zeuge, wie dernilte Mann, das weiße Haupt mit Asche bestreut (so geziemte es emxm Bittenden), sich vor Pipin auf die Erde niederwarf und flehentlich sein Gesuch anbrachte. Damals mochte er sich im Herzen gelobenkünftig auch ein Beschützer der Kirchen und der Geistlichkeit zu werden, und er ist es auch geworden. Bei dieser Anwesenheit im ^emtfenretche ernannte der Papst den König Pipin zum Patri-cius von Rom, also zum Schutzherrn der römischen Kirche, und bestätigte sein Königthum durch feierliche Salbung und Krönung. Zugleich vollzog er diese Weihe auch an den Söhnen des Königs, Karl und Karlmann. Auch fremde Gesandte aus Constantinopel

4. Theil 2 - S. 43

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweite 'Nerioöe. Pom Tode Karls des Großen bis zum Anfange der Rreuzzüge, 8^—^096. 57. Ludwig der Fromme. — Letzte Karolinger in Frankreich, Deutschland und Italien. ^ach Karls des Großen Tode ging es fast so, wie nach dem Tode Alexanders des Großen. So wie die mühsam zusammengebrachte macedonische Monarchie damals in mehrere einzelne Reiche zersplittert wurde, so zerfiel auch hier bald das große fränkische Reich. Wir wissen schon, daß Karl einen Sohn, Ludwig, hinterließ, der das ganze große Reich erbte. Er hat in der Geschichte den Beinamen des Frommen (814—840). So nannten ihn die Geistlichen, weil er ihnen Alles einräumte, was sie verlangten, und Kirchen und Klöster reich begabte, auch viele Zeit aufs Gebet und auf den Kirchenbesuch verwendete. Seine Ehrfurcht vor der Geistlichkeit war so groß, daß er vor dem Papste, als ihn dieser einmal besuchte, drei Mal niederfiel, da doch früherhm ein Papst vor Pipin dem Kleinen auf den Knieen gelegen hatte. Mit großem Recht möchte man ihn den Schwachen oder Unentschlossenen nennen; denn schwächer und unselbständiger als er während seiner Regierung, könnte sich kaum Jemand betragen. Sein unweises Thun fiel aber um so mehr auf, da er gerade auf einen so großen Mann, wie sein Vater gewesen war, folgte. Indessen müssen wir von ihm rühmen, daß er ein gutmüthiger Mann war, dem es nie an gutem Willen, sondern nur an richtiger Beurtheilungskraft fehlte. Gleich seine ersten Schritte zeigten sein gutes Gemüth. Er hielt einen Reichstag in Aachen, wo er erklärte: er wünsche zu wissen, wem
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