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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 152

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. krieg“; Süddeutschland, Hannover (Georg Y.), beide Hessen, Sachsen (König Johann, Minister Beust) standen auf seiten Öster- reichs. Alle preufsischen Truppen standen unter dem Oberkommando des Königs; den Kriegsplan entwarf Moltke. 132. b) Verlauf des Krieges. a) Italienischer Kriegsschauplatz. Trotz grofser Übermacht kämpften die Italiener unglücklich. Der General Stabschef La Marmora verwarf Moltkes Yorschläge und w^ar schuld an der Niederlage bei Custoza (Juni) gegen Erzherzog Albrecht, durch welche die Operationen des italienischen Heeres ganz gelähmt wurden. Auch zur See wurde Italien bei Lissa (dalmat. Küste) von Tegethoff geschlagen (Juli). ß) West - und süddeutscher Kriegsschauplatz. Da Hannover, Sachsen und Kurhessen die preufsische „Sommation“ vom 15. Juni, die Neutralität forderte, ablehnten, besetzte am 17. Yogel von Falckenstein Hannover, am 18. Herwarth v. Bittenfeld Dresden, am 19. v. Beyer Kassel. Der Kurfürst von Hessen wurde ge- fangen, die Armee zog nach Süden, das sächsische Heer unter König Johann nach Böhmen, das hannoversche unter Georg Y. über Göttingen, Mühlhausen nach Langensalza. Hier siegte es am 27. Juni über eine preufsisch-koburgische Minderheit, mufste aber, da die Geschlagenen von allen Seiten Yerstärkungen erhielten, am 29. die Waffen strecken; der König erhielt freien Abzug, das Heer wurde aufgelöst. Die neugebildete Mainarmee unter Yogel v. Falckenstein führte nun den Krieg gegen die süddeutschen Truppen unter den Prinzen Karl von Bayern und Alexander von Hessen, schlug sie im Juli in mehreren Gefechten an der fränkischen Saale (Kis- singen) und am Main (Aschaffenburg) und eroberte Frank- furt (der Best des Bundestages war nach Augsburg gezogen, wo er sein Leben beschlofs). Falckensteins Nachfolger Manteuffel (jener wurde, da er den Befehlen des Hauptquartiers mehrfach zuwidergehandelt, abberufen und Gouverneur von Böhmen) drang nach mehreren siegreichen Gefechten bis Würzburg vor, während ein Keservecorps unter dem Grofsherzog von Mecklenburg Nürn- berg besetzte. Da trat Waffenruhe ein: die Hauptentscheidung war in Böhmen gefallen.

2. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 266

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
266 Vadische Geschichte. wieder die schwchsten Vermgen unbefteuert lt und die greren in steigendem Mae heranzieht. Die letzten Jahre des Fürsten waren nicht arm an vielseitiger Regierungsarbeit. Schon 1874 wurde eine neue Sldteordnung gegeben; Wahlrechts. 1904 wurde das Wahlrecht fr den badischen Landtag, das schon allgemein und geheim war, auch noch direkt den Whlern verliehen. Die erste Kammer wurde volkstmlicher durch Einfhrung brgerlicher Abgeordneter. Vor allem zeigt sich die Hhe der staatsmnnischen Weis-heit in der Pflege von allem, was nicht blo den materiellen Wohlstand heben kann, sondern die geistige und knstlerische Kultur frdert. Die badischen Hochschulen genossen durch die hohe Bedeutung ihrer Gelehrten Weltruf, die heimische Kunst durste freier ihre Kraft regen. der allem Tun des Groherzogs lag der verklrte Abendsonnenschein eines ehr-wrdigen Alters und der Abglanz eines glcklichen Familienlebens, das die Groherzogin ihrem Gemahl bereitete. Tief betrauert entschlief der der-80 jhrige Fürst am 28. September 1907. Sein Nachfolger, der Erbe seiner Gedanken, ist Groherzog Fried-r i ch Il (geb. 9. Juli 1857), vermhlt mit Prinzessin Hilda von Nassau (20. September 1881). Er hat als kommandierender General fnf Jahre das rheinische Armeekorps in Koblenz befehligt und nun auch wie sein Vater die Armeeinspektion der die Truppen in Baden, Elsa und Loth-ringen bernommen.

3. Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart - S. 84

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Neunter Zeitraum. Von 1858 bis zur Gegenwart. Es war klar, dafs die Dinge so nicht bleiben konnten und. dafs der Krieg mit Österreich unabwendbar war. Für den Fall eines solchen versicherte sich Bismarck der Neutralität Napoleons Iii., schlofs ein Bündnis mit Italien und nahm nun die Lösung der schleswig-holsteinischen und zugleich der deutschen Frage kraftvoll in die Hand. Am 9. April 1866 brachte Preußen beim Bundestage den Antrag ein, zum Zweck der Reform des Deutschen Bundes eine aus direkten Wahlen nach allgemeinem Stimmrecht hervorgehende Yolksvertretung einzuberufen. Österreich hingegen stellte die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Frage dem Bunde anheim. Dies erklärte Preußen für einen Bruch des Gasteiner Vertrages und liefs Truppen unter General Edwin von Manteuffel in Holstein einrücken, das die Österreicher unter Gablenz verliefsen. Nun beschlofs auf den Antrag Österreichs der Bund am 14. Juni, die nichtpreufsischen Bundescorps gegen Preußen mobil zu machen. Damit war das Bundesrecht gebrochen, und die Entscheidung fiel den Waffen anheim. Die süddeutschen Staaten, Hannover (unter Georg Y.), Sachsen (unter König Johann), Kurhessen, das Grofsherzog-tum Hessen waren auf Seiten Österreichs. Alle preufsischen Truppen standen unter dem Oberbefehl des Königs; den Kriegsplan entwarf Moltke. 96. b) Verlauf des Krieges. 1. Italienischer Kriegsschauplatz. Trotz grofser Übermacht kämpften die Italiener unglücklich. Sie wurden zu Lande vom Erzherzog Albrecht bei Custozza (zwischen Mincio und Etsch) und zur See von Admiral Tegethoff bei Lissa an der dalmatinischen Küste geschlagen. 2. West- und süddeutscher Kriegsschauplatz. Da Hannover, Sachsen und Kurhessen das Yerlangen Preußens neutral zu bleiben zurückwiesen, besetzte am 17. Juni 1866 General Yogel von Falckenstein Hannover, am 18. Herwarth von Bittenfeld Dresden, am 19. General von Beyer Kassel. Der Kurfürst von Hessen wurde gefangen, seine Armee zog nach Süden ab; das sächsische Heer ging nach Böhmen, das hannoversche über Göttingen und Mühlhausen nach Langensalza. Hier siegte es am 27. Juni über ein an Zahl schwächeres preufsisch-koburgisches

4. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 173

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die äußere Politik des deutschen Reiches. 173 zu unterhalten. Auch weiter bestand das gute Verhältnis zunächst fort; und da die ebenso überlegene wie versöhnliche Staatskunst Bismarcks auch zu Österreich wieder gute Beziehungen angeknüpft hatte, so wurde eine Zusammenkunft der drei Kaiser Wilhelm I., Dreikaiser-Franz Josef und Alexander I. und ihrer Staatsmänner Fürst Bis- Scp"ä?2. marck, Graf Andrassy und Fürst Gortschakow zu Berlin ermöglicht; mit ihr begann das sogenannte Dreikaiserbündnis, das als Bollwerk des Friedens gedacht war und als solches wirkte, und in welchem Deutschland die führende Stellung einnahm. Da trat eine Verschlechterung der deutsch-russischen Beziehungen Russisch-türein, und zwar im Anschluß an den russisch-türkischen Krieg. W-iä. 1875 entstand ein Aufstand der Christen in der Herzegowina und in Bosnien gegen die türkische Herrschaft, der von Serbien und Montenegro aus unterstützt wurde; darauf erhoben sich auch die bulgarischen Christen. Die bulgarische Erhebung wurde unter furchtbaren Greueln niedergeworfen. Jetzt mischten sich aber die Großmächte zu Gunsten der Christen ein; und als diplomatische Verhandlungen nicht zum Ziele führten, erklärte Alexander Ii., beeinflußt von den Ideen der panslavistischen Partei, deren Ziel die Vereinigung aller orthodoxen Slaven unter russischer Führung war, an den Sultan den Krieg und begann zugleich in Armenien und an der Donau den Angriff. Die Türken bewiesen große Tapferkeit; Osman Pascha schlug die feindlichen Angriffe auf Plevna lange Zeit siegreich zurück und konnte erst, nachdem die rumänische Armee und russische Verstärkungen herangezogen worden waren, zur Kapitulation gezwungen werden; auch an dem über den Balkan führenden Schipka-Paß kam es zu heftigen Kämpfen. Die Russen überschritten endlich den Balkan an mehreren Stellen und drangen im Januar 1878 bis in die Nähe von Konstantinopel vor. Hier wurde der Friede von San Stefano abgeschlossen, dessen Bedingungen für die Türkei sehr ungünstig waren. Da aber England diesem Friedensschluß widersprach und be- Berliner reits einen Teil seiner Flotte nach der Türkei entsandte, so wurde er auf einem Kongreß der Großmächte zu Berlin einer Revision unterzogen. Hier wurden Rumänien, Serbien und Montenegro für unabhängige Staaten erklärt; die ersteren beiden wurden einige Jahre später als Königreiche anerkannt. Es wurde ferner ein der Türkei tributpflichtiges Fürstentum Bulgarien geschaffen; die bulgarische Nationalversammlung wählte den Prinzen Alexander von Battenberg, den Sohn des Prinzen Alexander von Hessen. Ostrumelien blieb eine türkische Provinz, erhielt aber einen christlichen Statthalter. Rußland erhielt armenische Gebietsteile und das bisher rumänische Bessarabien; Bosnien und Herzegowina gingen in österreichische,

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 432

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
432 Viertes Buch. vortrefflichen Kattundruckereieu und seine „Arbeiterstadt" berühmt, letz- teres eine Vorstadt von beinahe 700 kleinen recht wohnlichen Häusern, die eine Gesellschaft erbaut hat, um sie an Arbeiter gegen allmähliche Abtragung der Herstellungskosten zu verkaufen. Eine kleinere Fabrik- fiadt ist Gebweiler am Fuß des Sulzer Belchens (S. 343). c) Bezirk Lothringen, etwa Ys des früheren Herzogthums Lothringen, der größte, jedoch am wenigsten dicht bevölkerte der drei Bezirke, dessen Boden viel weniger fruchtbar ist als der der beiden anderen. Hauptstadt Metz an der Mosel, 50,000 E., uralte Stadt der gallischen Mediomatriker, mit einer hochthürmigen Domkirche und meist engen, altertümlich gebauten Straßen; starke Festung mit detachirten Forts. Die französische Armee mußte sich nach ihren Niederlagen am 14. August 1870 bei Courcelles (2y» M. ö. von Metz), am 16. bei Mars la Tour (3 M. w. von Metz, das einzige dieser Schlacht- felder, welches auch nach dem Frieden von 1871 französisch blieb) und am 18. bei Gravelotte (1ys M. w. von Metz) unter Bazaine in und vor die Festung Metz zurückziehen, dieselbe jedoch nach vergeblichen Dnrchbruchversuchen am 27. October den Deutschen überliefern. Nach der Ueberlistung durch die Franzosen von 1552 hatte Karl V. die Stadt vergeblich belagert, weshalb man seiner spottete: „Die Metz und die Magd (Magdeburg), die haben dem Kaiser den Tanz versagt." Weiter flußabwärts die kleinere Festung Dudenhofen (Thionville), am 24. Nov. 1870 von den Deutschen genommen. Forbach s. w. von Saarbrücken, dabei an der preußischen Grenze die Höhe von Splcheren, am 6. Aug. 1870 von den Deutschen erstürmt. Noch weiter ö. die Wasgenwald - Festung Bitsch, die andere (südlicher) Pfalz bürg, den Paß von Zabern beherrschend. Ii. Das Kaiserthum Oesterreich. § 102. Die deutschen Kronländer der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Aus dem alten am Ober-Rhein und an der Aare reich begüterten Grafengeschlechte Habsburg (S. 343) bestieg Graf Rudolph 1273 den deutschen Kaiserthron. König Ottokar von Böhmen wollte den Grafen-Kaiser nicht anerkennen; aber er ward besiegt (S. 340) und mußte zur Strafe die Markgrafschast Oesterreich (von Karl dem Großen gegen die Avaren angelegt), Steiermark und Krain aufgeben. Damit belehnte Rudolph sein Haus. Und wie rasch stieg dasselbe nun aufwärts! Schon im 15. Jahrhundert wählte ein Habsburger als stolze Devise die fünf Vocale in der Bedeutung: Est Imperare Orbi Tjniverso. Die schweizerischen Stammgüter gingen

6. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 120

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
120__Deutsche Geschichte. reichischen Heeresabteilung Innsbruck. Zugleich drang Erzherzog Karl in Bayern ein. Aber er ging zu langsam und bedchtig vor. Indessen erschien Napoleon aus dem Kriegsschauplatze, zog seine zerstreuten Truppen zusammen und warf sich auf den Feind. In mehreren siegreichen Gefechten, Wtdie man unter dem Namen des Feld zugs von Regens brg zu-sammensat, schlug er ihn und zwang ihn, sich aus dem linken Donauuser nach Bhmen zurckzuziehen. Dam setzte er seinen Marsch auf dem rechten Ufer des Stromes fort und besetzte, ohne Widerstand zu finden, Wien. Zum zweiten Male hatte er Kaiser Franz aus seiner Hauptstadt vertrieben. Auch Innsbruck nahmen die Bayern wieder. Als nun aber Napoleon den Versuch machte, die Donau zu ber-schreiten und die auf dem nrdlichen Ufer stehenden Truppen des Erzherzogs Karl anzugreisen, erlitt er in der verlustreichen, zweitgigen Schlacht bei Mai 1809. Aspern eine Niederlage und wurde zum Rckzge der den Strom ge-zwungeu. berall erklang jetzt der Ruhm des sterreichischen Heerfhrers, durch den Napoleon geschlagen worden war. Von neuem erhoben sich Aufstnde, die Tiroler und eroberten zum zweiten Male ihre Landeshauptstadt, in deren Schlosse nunmehr Andreas Hoser als Oberkommandant von Tirol schaltete. Uber Norddeutschland dagegen breitete sich der Krieg nicht aus. Ein Ausstand, der unter der Leitung des Obersten Drnberg in der Gegend von Kassel gegen die Herrschaft Jeromes ausgebrochen war, hatte keinen Erfolg gehabt und wr schnell unterdrckt worden. Preußen nahm nicht am Kriege teil, obwohl die patriotische Partei den König mit Bitten bestrmte, sterreich zu Hilfe zu kommen. Das verwegene Unter-nehmen des Majors von Schill, auf eigene Hand den Kampf zu beginnen und Friedrich Wilhelm durch die Gewalt der Umstnde in den Krieg hineinzuziehen, scheiterte. Mit seinem Husarenregiment und einer Kompanie Infanterie berschritt er die Elbe; bald aber wurde er von der Uber-macht der Gegner durch Mecklenburg nach Stralsund gedrngt, wo er im Straenkampse fiel. Von den Feinden wurde ihm das Haupt abgeschnitten. Elf seiner Offiziere wurden zu Wesel aus Befehl Napoleons als Ruber erschossen; sie starben als Helden mit dem Rufe: Es lebe der König!" Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten S. Male fhrte er sein Heer der die Donau und trug bei Wagram einen entscheidenden Sieg davon. Darauf schlo Kaiser Franz einen Waffen-fs" stillstand, dem einige Monate spter der Friede von Wien folgte. sterreich mute sich dazu verstehen, die illyrischen Provinzen", d.h. die Kstengebiete am Adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten. Auerdem schlo es sich der Festlandsperre an.

7. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 157

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die preuische Union und der Bertrag von Olmtz. 157 wollte die Kaiserkrone nur aus der Hand der deutschen Fürsten annehmen. So war der Versuch, Deutschland zu einigen, gescheitert. Das Parlament lste sich nunmehr allmhlich aus, da die Mehrzahl der Mitglieder ihren Austritt erklrten. Der Rest verlegte seine Sitzungen nach Stuttgart, wurde dort aber durch die Regierung unter Anwendung militrischer Gewalt zu tagen verhindert. Einen so schmerzlichen Ausgang nahm diese Versammlung, deren Zusammentritt einst mit so begeisterten Hoffnungen begrt worden war. Leider entstanden jetzt Aufstndeder republikanischen Partei in Sachsen, in der Pfalz und in Baden. Aufstnde. In Dresden kam es 1849 zu dem verhngnisvollen Mai ausstnde, den die geringe Zahl der verfgbaren Truppen das schsische Heer mit Prinz Albert hatte soeben im Kriege gegen Dnemark ruhmvoll an der Erstrmung der Dppler Schanzen teilgenommen nur mit preuischer Hilfe niederwerfen konnte. Auch in der Pfalz und in Baden trat erst Ruhe ein, als Prinz Wilhelm von Preußen mit preuischen Truppen den Aufruhr dmpfte. Ein groer Teil der Aufstndischen rettete sich nach der Schweiz. Preußen gebhrte das Verdienst, die gesetzliche Ordnung in Deutschland wiederhergestellt zu haben. Tic preuische Union und der Vertrag von Olmiz. 143. Indessen hatte Friedrich Wilhelm Iv., trotzdem er die Kaiserkrone abgelehnt hatte, den Gedanken an eine Reform des Deutschen Bundes nicht aufgegeben. Er plante die Grndung eines Bundesstaates, einer Union, unter preuischer Leitung, die dann mit Osterreich durch ein Dk Union enges Bndnis vereinigt bleiben sollte. Aber nur die kleineren Staaten Deutschlands schloffen sich der Union an; die Hoffnung, da auch die Knig-reiche freiwillig beitreten wrden, erfllte sich nicht. Unter langwierigen Verhandlungen verging kostbare Zeit. Indessen erstarkte sterreich und war wieder shig, Preußen gegen-ber seine berlieferte Machtstellung in Deutschland tatkrftig zu verteidigen. Es sttzte sich dabei auf die Hilfe des russischen Kaisers Nikolaus I., der in den preuischen Unionsplnen revolutionre Versuche sah. Die fter-reichische Regierung legte gegen die Bildung einer Union Verwahrung ein; zugleich berief sie gegen den Willen Preuens den Bundestag, der vor zwei Jahren seine Befugnisse niedergelegt hatte, wieder nach Frankfurt. Als es ferner in Kur Hessen, einem zur Union gehrenden Lande, zu heftigen Streitigkeiten zwischen dem Kurfrsten und dem grten Teile seiner Unter-taren kam, rckten auf Verlangen des crsteren sterreichische und bayrische

8. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 193

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der innere Ausbau des Deutschen Reiches- 193 Wenige Wochen spter waren die Italiener in Rom eingezogen und hatten dem Kirchenstaat ein Ende gemacht. Nun erhob die neue Partei, die sich den Namen Zentrumspartei beilegte, die Forderung, die deutsche Regierung solle einerseits sr die Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papsttums eintreten, andrerseits selbst aus eine staatliche Aufficht der die katholische Kirche verzichten. Da diese Forderungen abgelehnt wurden, trar sie der Regierung heftig entgegen, und so entstand der sogenannte Kultur- Kulturkampf. kamps", in welchem die Regierung 1873 eine Reihe von Kampsgesetzen, die Maigesetze", erlie. Erst nachdem Piusix. gestorben und Leo Xiii. auf ihn gefolgt war, ist durch Nachgeben aus beiden Seiten ein Friedens- zustand hergestellt worden. Whrend des Kulturkampfes wurde das Reichs- gesetz der die Zivilehe erlassen; dadurch ist die Eheschlieung und die Beurkundung der Geburten und Sterbeslle von den Geistlichen auf brger- liche Beamte, die Standesbeamten, bertragen worden. 169 Heer und Flotte, Recht, Volkswirtschaft und Reichsfinanzen. Der strksten Grundlage des neuen Reiches, dem Heere, wurde von vorn- Reichsheer, herein die grte Sorgfalt gewidmet. Es wurde, besonders mit Rcksicht auf die mehrmaligen Verstrkungen der franzsischen Wehrkraft, stetig vermehrt; zurzeit betrgt seine Strke im Frieden 495 500 Mann, wozu der 24 000 Offiziere und 82 000 Unteroffiziere kommen; im Kriege beinahe 4 y2 Mill. Mann. An feiner Fortbildung wurde rastlos gearbeitet, die besten Waffen beschafft, alle neuen, fr den Krieg nutzbaren Erfindungen sorgfltig geprft und durch fortwhrende bung und schrfste Aufficht die Kriegstchtigkeit der Armee erhalten. Sie zersllt jetzt in 23 Armeekorps; davon entfallen auf Wrttemberg, Baden und Hessen je eins, aus Sachsen zwei (das Xii. und Xix.), auf Bayern drei, die brigen auf Preußen und die kleineren Staaten. Ein Armeekorps zerfllt in zwei Divisionen, die Division in zwei Jnsanteriebrigaden, deren jede zwei Regimenter umfat, eine Kavalleriebrigade und eine Feldartilleriebrigade. Die Vorbereitung der Mobilmachung und der Entwurf der Plne fr etwaige knftige Kriege liegt dem Generalstab ob. Gleichzeitig wurde eine deutsche Flotte geschaffen. Sie besteht aus Reichsflotte, gepanzerten Linienschiffen und Kstenpanzerschiffen, groen und kleinen Kreuzern, Kanonenbooten, Avisos, Schulschiffen, Schiffen zu besonderen Zwecken, unter denen sich auch die Kaiserjacht Hohenzollern" befindet, und Torpedobooten. Sie untersteht dem kommandierenden Admiral und zerfllt in eine Ostseeflotte mit dem Kriegshafen Kiel und eine Nordseeflotte mit Wilhelmshaven als Basis. Neubauer-Seyfert, Lehrb. d. Gesch. Ii. 13

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 32

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ans der deutschen Geschichte zum Einprgen. Im Jahv^ n. Chr. vernichtete Arminias den Varus und seine Legionen im Teutoburger Walde; 814 starb Kaiser Karl der Groe, der die Festlandgermanen im Frankenreiche vereint hatte; 843 teilten die Enkel Karls das Frankenreich durch den Vertrag zu Verdun in drei Teile; 919 wurde Herzog Heinrich L zum König von Ostfranken erwhlt; ^928 grndete König Heinrich I. die Burg Meien; 962 empfing König Otto I. in Rom die Kaiserkrone; 1123 wurde Konrad von Wettin erblicher Markgraf von Meien; 1423 wurde Markgraf Friedrich der Streitbare Kurfürst vonsachsen; 1483 wurde am 10. Nov. Martin Luther in Eisleben geboren; /"1485 teilten die Fürsten Ernst und Albert den wettmachen Besitz zu Leipzig (Ernestinische und Albertinische Linie); 1517 schlug Dr. Luther die 95 Stze gegen den Ablahandel an die Tr der Schlokirche zu Wittenberg; 1618 begann der Dreiigjhrige Krieg; 1632 fiel König Gustav Adolf von Schweden in derschlacht bei Ltzen; 1675 berwand der Groe Kurfürst die Schweden bei Fehrbellin; 1757 schlug Friedrich der Groe die Franzosen bei.robach und die sterreicher bei Leuthen; ^1806 besiegte Kaiser Napoleon I. die Preußen und Sachsen bei Jena und Auerstedt; 1813 wurde Napoleons Macht bei Leipzig und 1815 bei Belle-Alliance vernichtet; 1861 bestieg König Wilhelm I. den Thron Preuens; 1864 wurden die Dnen besiegt (Dppler Schanzen); 1866 wurden die sterreicher geschlagen (Kniggrtz); 1870 wurden die Franzosen berwunden (Sedan, Metz, Paris) und 1871 (18. Januar) das Deutsche Reich gegrndet; 1888 starben die Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Iii.; dann bestieg Kaiser Wilhelm Ii. den Thron; 1898 starb Fürst Bismarck in Friedrichsruh; f 1902 starb'knig Albert; V1904 (15. Oktober) folgte König Friedrich August Iii. seinem Vater, König Georg, als Regent Sachsens; 191^ (28. Juni) wurden der sterreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin von einem Serben in Serajewo ermordet; 1914 (Anfang August) begann der Weltkrieg, in dem Deutsche, sterreicher und Trken gegen Englnder. Franzosen, Belgier, Russen, Serben, Montenegriner und Japaner kmpfen.

10. Theil 4 - S. 459

1880 - Stuttgart : Heitz
Der russisch-türkische Krieg 1877/78. Der Friede zu Berlin. 459 Volke, führte sein Land mit Kraft und Besonnenheit durch alle Bedenken und Hindernisse hindurch. Rumänien proclamirte am 21. Mai seine Unabhängigkeit; vorher schon hatte es eine Convention mit Rußland abgeschlossen. Ihr folgte am 2. Juli ein russisch-rumänisches Bündniß und bk Theilnahme Rumäniens am Kriege gegen die Türkei. Das nächste Ziel der Russen war der Uebergang über die Donau, welchen die Türken durch eine starke Flotille zu verhindern suchten. Hier ereigneten sich die ersten ernsthaften Kämpfe. Bei Braila wurde am 11. Mai eine türkische Dampscorvette aus den russischen Userbatterien getroffen und flog, in die Luft; am 26. Mai sprengten zwei russische Osficiere durch einen mit List und Verwegenheit an den größten Donau-Monitor befestigten Torpedo dieses Schiff mit seiner ganzen Besatzung in die Luft. Am 22. Juni endlich gingen russische Heeresabtheilungen bei Galatz und am 27. bei Sistowa über den Strom. Nikopolis wurde bombardirt und mußte am 15. Juli kapituliren. Eine genügende Sicherung Bulgariens und der dortigen Balkanübergänge war mit schwer sich bestrafender Sorglosigkeit von den Türken versäumt worden. Die Russen benutzten diesen Fehler; sie ließen sich dadurch sogar selbst zu sorglosem Vorgehen verleiten. General Gurko besetzte am 7. Juli die alte Bulgaren-Hauptstadt Tiruowa und machte üm 13. mit 15,000 Mann einen raschen Vorstoß über den Balkan. Von den unbewachten Höhen stiegen sie am Südabhange hinab und besetzten Kasanlyk und den Schipka-paß. Der Schrecken durchfuhr das Land bis Adrianopel hin, selbst in Constantinopel machte dieses vevwegene Eindringen der Russen in Rumelieu einen gewaltigen Eindruck. Suleymau Pascha erhielt den Oberbefehl im Süden des Balkan, Mehmed Ali in Bulgarien. Ein dritter türkischer Kriegsheld, Osman Pascha, begann in denselben Tagen seine ruhmvolle Thätigkeit. Er war von Widdin vorsichtig und unbemerkt am südlichen Donauufer herabgezogen, um Nikopolis zu entsetzen. Hier kam er zu spät, aber mit genialem Feldherrnblick setzte er sich in dem naheliegenden Plewua fest, die Donau-Uebergänge im Auge und andrerseits dem Feinde den Weg in den Westen des Reiches verlegend. Mit bewunderungswürdiger Thätigkeit vermehrte und organisirte er seine Armee und schuf Plewna zu einer nnbezwinglichen Festung um. Es war unmöglich, die türkische Armee im Besitz dieser Stellung zu lassen, durch welche die russischen Operationen so
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