Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 403

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hannover. 403 der Entwickelung der protestantischen Theologie sehr bedeutsam ge- wesen ist. 7000 E. — Auch Scheppenstädt liegt in dieser Gegend. b) In dem schmalen, zackigen von O. nach W. langgedehnten Streifen zwischen Oberharz und Weser, H. 91. 3. a., auf dem Harze viele Berg- und Hüttenwerke. lieber dem erwähn- ten Neustadt auf dem Burgberge wenige Trümmer der Harzburg, deren Zerstörung Heinrich Iv. den Sachsen nimmer vergeben konnte. Bei dem Dorfe Lutter siegte Tilly 1626 über den Dänenkönig Christian. Gandersheim war ein Reichsstift: Schwester Ros- witha schrieb dort im I4ten Jh. das Leben Otto's I. und latei- nische sittsame Komödien. An der Weser Holzminden, eine leb- hafte, betriebsame Stadt. c) Das dritte Stück auf dem Unterharze begreift das Für- stenthum Blankenburg (einst eigene Grafen) und das 1648 erworbene Stift Walkenried. Blankenburg liegt am Abhange eines Berges, oben ein weißes, blinkendes Schloß. In der Umge- gend viel schöne Harzpartien: die preußische, vom braunschweigi- schen Gebiet eingeschloffene Ruine Reinstein (S. 373), die Teu- felsmauer, besonders im Thale der Bude bei Rübeland 2 merk- würdige Tropfsteinhöhlen, Baumanns - und B i e l s h ö h l e. Fürstenthum Oels (S. 371.). 3. Königr. Hannover. Der nächste Stammherr der herrschenden Linie ist W i l h e l m, der jüngere Sohn Ernst des Bekenners (S 402.). Die letzte Zeit des 17ten und die erste des 18len Jhts. war für das Emporkommen derselben entscheidend. Um 1630 waren nach mannichfacher Theilung wieder alle Besitzungen in einer Hand, 1692 entstand durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Han- nover, und 1714 bestieg Kurf. Georg den englischen Thron (S. 271.). Daß nun die hannoverschen Kurlande mit Eng- land einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich man- chen Nachtheil, in vielen Festlandskriegen suchten Englands Feinde, welche dem meerumgürteten Albion nicht beikommen konnten, an Hannover ihr Müthchen zu kühlen. Aber na- mentlich nach Napoleons Sturze that die siegreiche Großmacht auch sehr viel für ihre deutschen Länder. Sie erwarb den Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Provin- zen. Jetzt 700 nm. und l3/4 Mill. Einw. (‘/4 Mill. ka- tholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht gilt (S. 27i.), Victoria den Thron bestiegen, hat H. einen eignen König. König Georg V. Man theilt das Land jetzt in die Landdrosteien Hannover, Hn., Hildes heim. Hl., Lüneburg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Au- 26*

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 400

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
400 - Viertes Buch. Uebermacht der Feinde stürzte ihn nieder. Selbst als er sich endlich 1181 vor dem Kaiser demüthigte, erhielt er seine Reichs- lehen nicht zurück, sondern behielt nur die Allodien (d. h. Eigen- guter) des welfischen Geschlechts: Braunschweig, Lüneburg, Göt- tingen, Kalenberg und Grubenhagen. Seine Nachkommen theilten sich in viele Linien. Noch unter Ernst dem Bekenner, einem Zeitgenossen der Reformation bestand die Theiluug des wel- fischen Länderbesitzes nach mehreren Linien fort; sein älterer Sohn, Heinrich, wurde der Stammvater der noch jetzt im Herzogthum Braunschweig regierenden Linie, wie der jüngere, Wilhelm, der Stammvater der bis vor kurzem in Hannover herrschenden. Die letzte Zeit des 17. und die erste des 18. Jahrhunderts war für das Emporkommen der hannoverschen Linie des Welsenhauses entscheidend: um 1630 waren nach mannigfacher Theiluug wieder alle Besitzungen derselben in einer Hand; 1692 entstand durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Hannover, und 1714 bestieg Kurfürst Georg den englischen Thron (S. 284). Daß nun die han- noverschen Kurlande mit England einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich manchen Nachtheil; in vielen Festlands- kriegen suchten Englands Feinde, welche dem meerumgürteten Albiou nicht beikommen konnten, an Hannover ihr Müthchen zu>kühlen. Aber namentlich nach Napoleons I. Sturze that die siegreiche Großmacht auch sehr viel für ihre deutschen Län- der. Sie erwarb den Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Lande des tüchtigen altsächsischen (niedersächsischen) Stammes, dessen Ostgebiet (Östsalen) seitdem größten Theils unter der Krone Hannover zusammengefaßt war, darunter auch früher preußische Landestheile. 700 □ M. und fast 2 Mill. E. {Xu Mill. katholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht gilt, Victoria den Thron bestiegen (S. 284), hatte Hannover einen eigenen König, zuletzt Georg V. In Folge des Krieges von 1866 wurde das Königreich eine preu- ßische Provinz. — Man theilt das Land in die sechs Land- drosteien Hannover, Hu., Hildesheim, Hl., Lüne- bürg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Altrich, A. Die preußische Regierung hat diese Eintheilung bis jetzt beibehalten. Wir unterscheiden den kleineren südlichen Theil, den großen nördlichen und den westlichen Theil, der mit dem vorigen nur durch einen schmalen Landstreifen zusammen- hängt. In jedem werden die altwelfischen Lande von den

3. Heimatskunde von Hessen-Nassau und dem Fürstentum Waldeck - S. 41

1886 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
— 41 — ihm bekannten Fußpfaden in den Rücken der Kaiserlichen, wodurch der Sieg entschieden wurde.) Fischbeck, Dorf mit adligem Fräuleinstift, welches vor der Reformation ein reiches Kloster war. Obernkirchen, Stadt am Bückeberge mit 2200 Ew.; Steinkohlenbergbau, Sandsteinbrüche. Sitz des Gesamtbergamts, Amtsgericht. Rodenberg a. d. Kaspaue, Saline und Solbad; Amtsgericht. Nenudorf am nördlichen Abhänge des Deisters mit berühmtem Schwefelbade. Schloß und schöne Vadegebäude. Haste, Dorf mit Station der von Hannover nach Köln führen- den Eisenbahn. Sachsenhagen, kleine ackerbautreibende Stadt im äußersten Norden; das nördlichste hessische Dorf heißt Düdinghausen. — Die Graf- schaft Schaumburg, welche seit dem westfälischen Frieden zu Hessen gehört, ist sehr fruchtbar; viel Ackerbau, welcher auf den vielen großen Gütern sehr ratio- nell betrieben wird; ausgezeichnete Viehzucht, besonders schöne Pferde. Regierungsbezirk Wiesbaden. 5600 qkm. 765110 Ew. = 137 Ew. auf 1 qkm. 367 560 Evangelische. 245000 Katholiken. 18500 Juden. Der Regierungsbezirk Wiesbaden besteht aus dem ehemaligen Herzogtum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, dem Gebiet der freien Stadt Frank- furt, dem vom Großherzogtum Hessen abgetrennten Kreise Hinterland, womit mehrere Ortschaften des Kreises Gießen vereinigt wurden, und den Amtern Rödel- heim und Niederursel; dagegen ist die von Nassau eingeschlossene Ortschaft Steinbach dem Großherzogtum Hessen überlassen. Die Bewohner sind Deutsche fränkischen Stammes, desselben Stammes, welchem auch der andere Regierungsbezirk (Cassel) der Provinz Hessen-Nassau angehört, nämlich den Kalten. Dieser Kattenstamin verbreitete sich über den Teil Deutschlands, welchen unsere jetzige Provinz (mit Einschluß der darmstädtischen Provinz Oberhessen) einnimmt. Die zwei nunmehr zu einer Provinz vereinigten Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden gehörten demnach in ihrer Urgeschichte schon einmal zusammen. Durch die Familienzersplitterung ihrer Fürsten wurden sie getrennt, und später, als jeder Graf und Herr sein Stückchen Land selbständig regierte, war dieses schöne Land in viele Teile und Teilchen zersplittert. Der hessische Landgraf Philipp der Großmütige hatte es einmal fast ganz wieder vereinigt, obschon auch zu jener Zeit viele andere kleine und große Herren Besitzungen inmitten seines Landes hatten; doch durch die Teilung unter seine 4 Söhne wurde das Ganze wieder zer- rissen. — Aus dem Nassauer Grafengeschlecht ging Wilhelm, der sich Prinz von Nassau- Oranien nannte, hervor, welcher die Seele in dem Unabhängigkeitskampf der Niederländer von Spaniens Herrschaft war. Aus Dankbarkeit wurde ihm und seinen Nachkommen die Erbstatthalterivürde in der Republik der Vereinigten Niederlande verliehen. Ein Urenkel desselben wurde 1688 als Wilhelm Iii. König von England, und mit ihm erlosch 1702 der ältere Zweig von Nassau-Oranien. Ein jüngerer Bruder jenes Befreiers der Nieder- lande, Johann, einer der edelsten Fürsten, der zuerst in der christlichen Welt die Leibeigen- schast aufhob, ward in seinen 4 Söhnen der Stammvater der Fürsten von Nassau. Wil- Helm V. verlor durch die französischen Kriege die Erbstatthalterwürde in den Niederlanden und erhielt 1803 Fulda und andere Gebiete zur Entschädigung, wurde aber 1806 durch Napoleon derselben wieder beraubt. Sein Sohn, der Prinz Wilhelm Friedrich von Ora- nien, wurde nach Napoleons Sturze König der Niederlande und Großherzog von Luxem- bürg, dessen Nachkommen diesen Thron noch inne haben. Zu Anfang uusers Jahrhun- derts waren in Nassau noch zwei Regentenlinien, wovon die eine 1816 ausstarb, und so kam die andere — Nassau-Weilburg — in den Besitz,der vereinigten Ländermasse von Nassau. Weil der Herzog im Jahre 1866 auf Seiten Österreichs gegen Preußen war, so wurde ihm der Krieg erklärt und das Land von den Preußen besetzt und gleich Kurhessen durch das Gesetz vom 20. September 1866 der preußischen Monarchie einverleibt.

4. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 57

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Periode der Reichsgründung und Eroberung. 481 — 561. 57 539 Theudeberts Zug nach Italien. Er erwirbt den grössten Teil Yenetiens, Ligurien und die cottischen Alpen. 539 Mar. Avent. 539 a. a. 0.: Tlieudebertus rex Francorum Italiam ingressus Liguriam Aemiliamque devastavit eiusque exercitus loci infirmitate gravatus valde contribulatus est. Marcellini chron. (Rone. Ii, 327): Theudibertus Francorum rex cum magno exercitu adveniens Liguriam totamque depraedat Aemiliam. Genuam— evertit ac praedat (wolauf dem Rückzug, Mascou Ii, 104). Exercitu dehinc suo morbo laborante, ut subveniat pacisciens cum Beli • sario ad Gallias revertitur. Greg. Iii, 32: Theudebertus vero in Italiam abiit et exinde multum adquisivit. Sed quia loca illa, ut fertur, morbida sunt, exercitus eius — vexabatur. Multi enim ex his in illis locis mortui sunt. Quod videns Theudebertus ex ea reversus est multa secum spolia ipse vel sui deferentes; dicitur tarnen tunc temporis usque Ticinum accessisse civitatem, in qua Buccellinum rursum direxit. Nach Procops Darstellung Ii, 25 rückt ein fränkisches Heer von 100,000 M., angeblich um den Gothen Hülfe zu bringen unter Theudebert in Ligurien ein, gewinnt auf diese Weise den Po-Uebergang bei Ticinum und überfällt dann plötzlich das befreundete gothische Lager.1 Die Gothen flüchten nach Ravenna. Hierauf wird auch das in der Nähe stehende römische Heer unter Martinus und Johannes geschlagen, die Franken jedoch durch ausbrechende verheerende Krankheiten am weiteren Vormarsch gehindert. Unter diesen Umständen kehrt Theudebert, nachdem ihm Belisar in einem Schreiben wegen seines Treubruchs Vorstellungen gemacht, mit dem Heere in die Heimat zurück. Zur Behauptung seiner Eroberungen liess Theudebert den Buccelin und Haming2 zurück. Vgl. ausser Greg. Ih, 32 (s. o.) Paulus Diac. de gest. Langob. H, 2: His temporibus Narsis etiam Buccellino duci bellum intulit, quem Theudebertus r. Fr., cum in Italiam introisset, reversus ad Gallias cum Hamingo alio duce ad subiieiendam Italiam dereliquerat. Auch ein dritter Feldherr, Lantachar, wird erwähnt. Bald darauf boten die Franken (d. h. wol Theudebert) dem Vitiges ein neues Bündnis an und versprachen ein starkes Hülfsheer zu stellen für die Abtretung der Hälfte von Italien, ngogtcoielgfrui te t?]v ’ituxcav t&e'xovrss Ttq^ößeog 7laqgt. tbv Ovitiyov nsfjjrovoi-, vitog/ecslv ngoreevo/uevot, l(f ’ cp rrjg yajqug l-uv avro5 uq^ovglv, Proc. Ii, 28 p. 455 C. Um dem entgegenzuwirken, hatte auch Belisar Verhandlungen mit Vitiges angeknüpft, welche die Abweisung des fränkischen Antrags zur Folge hatten. Ebd. p. 456 D. Von den Franken war der grösste Teil von Venetien besetzt (ovre 'Pco/ucticov d'vvautvojv etc (lixvvtriöcu oute Fot-Owv oiojv te ovtcov tov ttoxeuov ngog exmt£qovs dieveyxelv. Ebd. Iii, 33 p. 543 B. Die Ostgothen behaupten nur noxca^ura öxcya, die Oströmer nur ra ini d-alaoacsca (Ebd. Iv, 24 p. 635 A), auch Teile von Ligurien (s. o.) und die cottischen Alpen waren Theudebert unterworfen (Ebd. Iv, 24 p. 634), welcher diese Erwerbungen später durch einen Vertrag mit Totilas zu sichern suchte , wonach beide Teile den dermaligen Besitzstand behaupten und sich gegenseitig nicht bekriegen wollen. 1) Löbell 29 nimmt hier einen Ausbruch jenes zuchtlosen Eigenwillens an, der den König gezwungen habe, der unbändigen Streitlust des Volks wider seine bessere Einsicht nachzugeben. 2) Ein Schreiben Gogos, des Erziehers Childeberts Ii., an Haming, der in besonderer Gunst beim König scheint gestanden zu haben, bei Bouq. Iv, p. 70.

5. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 210

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
210 Vierter Abschnitt. 745 Erste allgemeine fränkische Kirchen Versammlung unter Vorsitz des Bonifacius.a Seine Kämpfe gegen Irrlehrer und 745 a) Ygl. die beiden Briefe des Papstes vom October 745 (n. 51 p. 148 an Bonifaz, n. 52 p. 152 an alle Geistlichen und Laien im fränkischen Reiche) und Jaffe a.a.o. 413ff. Sie zeigen wie weit die Unterordnung der fränkischen Kirchen unter den päpstlichen Stuhl bereits vorgeschritten ist. Der Papst schreibt (n. 51 p. 149, vgl. n. 52 p. 153): De synodo autem congregata apud Francorum provinciam, mediantibus Pippino et Carlomanno — iuxta nostrarum syllabarum commonitionem, peragente nostra vice tua sancti-tate. Der Papst befiehlt die Synode, Bonif. beruft und leitet sie als päpstlicher Stellvertreter, Pippin und Carlmann vermitteln nur als staatliche Autorität das Zusammentreten. Ueber den Inhalt der Synode belehrt das erste Schreiben. Es waren Bestimmungen getroffen worden, tarn de falsis episcopis et fornicariis et scismaticis, quamque etiam et in reliquis, nomine sacerdotibus, contra canonum instituta agentibus vel contra catholicam et apostolicam dei aecclesiam (p. 149). Ferner wurde dem Bonif. Cöln als Sitz seines Erzbistums angewiesen: de civitate — quae nuper Agrippina voca-batur, nunc vero Colonia iuxta petitionem Francorum per nostrae auctoritatis praeceptum nomini tuo metropolim confirmavimus (p. 152). Doch wurde ihm gegen seinen Willen Cöln bald wieder entzogen und Mainz dafür angewiesen (s. zu 748b). Auf eine finanzielle Massregel gehen die Worte des Papstes (p. 150): De censu vero expetendo, eo quod impetrare a Francis ad reddendum aecclesiis vel monasteriis non potuisti, quam ut in verteilte anno ab unoquoque coniugio servorum (= casata, die Hufe, s. o. zu 743a. Ducange Ii, 214. Waitz Ii, 171 n. 5. Iii, 36 n. 2, die altdeutsche Hufe s. o. p. 112 n. 2) 12 denarii reddantur; et hoc gratias deo quia hoc potuisti impetrare (et dum dominus donaverit quietem, augentur et luminaria [=dona] sanctorum) pro eo quod nunc tribulatio accidit Saracinorum, Saxonum vel Fresonum, sicut tu ipse nobis innotuisti. Jaffe a. a. 0. p. 416 macht sehr wahrscheinlich, dass hiernach das dem Bonifacius auf der Synode gemachte Zugeständnis in Betreff des Kirchengutes in nichts anderem bestanden habe, als dass die in der Synode von Estinnes im J. 743 für Austrasien getroffene Verfügung (Zinsleistung von einem solidus auf die Hufe als jährliche Entschädigung für das eingezogene Kirchengut) jetzt auch für Neustrien in Geltung trat.1 — Der Papst verfügte jetzt die jährliche Abhaltung von Synoden. A. a. 0. p. 152: tua autem reverentia, ut auxiliante domino coepit, vice nostra volumus, ut omni anno apto tempore in Francorum provincia concilium debeat celebrare. Ob dies 746 und 747 geschah, ist ungewiss, Pippin scheint 1) Hahn sucht 192ff. ausführlich nachzuweisen, dass dieses Concil vom J. 745 mit dem von Estinnes im J. 743 identisch sei. Dem widersprechen aber die Worte: mediantibus Pipp. et Carlom. (s. o.), während Carlmann (p. 130) ausdrücklich sagt: decrevimus quoque quod et pater meus ante praecipiebat (vgl. Jaffe Iii, 130 n. 2), ein Widerspruch, der durch Hahns willkürliche Annahme, das uns erhaltene Actenstück könne die Abschrift einer nach dem allgemeinen Concil für Auster besonders erlassenen Verfügung sein (p. 195), nicht hinweggeräumt wird. Auch zeigen die Worte des Papstes (pro eo quod nunc tribulatio accidit Saracinorum, Saxonum vel Fresonum, sicut tu ipse innotuisti) [deutlich, dass es auf der Synode, von deren Beschlüssen Bonifacius dem Papste Meldung tut, nicht blos um die östliche Reichsbälfte sich handelte. Endlich kann die übliche Wiederholung und Bestätigung früherer Beschlüsse nichts für die Identität beweisen.

6. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 83

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 768 — 814. 83 ständischen Sachsen, wird aber am Süntelgebirge zusammengehauen. Blutgericht bei Yerden an der Aller.0 meint. Also kein Widerspruch mit lex Saxonum c. 27, wo solche lalle ausdrücklich vom Asylrecht ausgenommen werden.) Emendet autem causam, in quantum potuerit et ei fuerit iudicatum; et sic ducatur ad praesentiam d. regis et ipse eum mittat, ubi clementiae ipsius placuerit. c. 14: Si vero pro his mortalibus criminibus latenter commissis aliquis sponte ad sacerdotem confugerit et confessione data ageri (1. agere) poenitentiam voluerit, testimonio sacerdotis de morte excusetur. Durch diese Bestimmungen sollte nicht nur die Anwendung der Todesstrafe beschränkt, sondern auch das Ansehen der Priester bei den Sachsen erhöht und diese selbst der Kirche mehr in die Arme getrieben werden; vgl. Waitz Iii (2. A.), 133, Abel 403. Dagegen ist nicht notwendig, mit | Kent zier 358 auf eine bereits tiefer gegründete Verbreitung des Christentums, auf ein schon vorhandenes Ansehen christlicher Institutionen zu schliefsen. — Von den sogen, capitula minora (c. 15 — 34) betreffen die ersten die Ausstattung der Kirchen, c. 15: Ad unamquamque ecclesiam curte et duos mansos terrae (Hof und 2 Hufen) pagenses ad ecclesiam recurrentes (die Eingesessenen des Kirchspiels) condonant, et inter centum viginti homines, nobiles et ingenuis similiter et litos (d. h. je 120 Menschen ohne Rücksicht auf ständische Gliederung), servum et ancillam eidem ecclesiae tribuant. Nach Abel 404 n. 10 ist pagenses gleichbedeutend mit den nachher genannten 120 Personen; er sieht darin eine Beziehung auf das alte Grofshundert, ebenso Waitz Hi (2. A.), 134. Dagegen vgl. v. Richthofen 170 n. 1, Kentzler 361 n. 2. c. 16 handelt vom Zehnten: — ut undecumque census aliquid ad fiscum per-venerit, sive in frido (Friedensgelder) sive in qualecumque banno (Bannbufsen) et iii omni redibutione ad regem pertinente, decima pars ecclesiis et sacerdotibus reddatur. c. 17: Similiter secundum dei mandatum praecepimus (man beachte die Abweichung von dem vorher gebrauchten placuit und omnes consenserunt), ut omnes decimam partem substantiae et laboris (doch wohl vom Ertrag ihres Vermögens und ihrer Arbeit) ecclesns et sacerdotibus donent: tarn nobiles quam ingenui similiter et liti — partem deo reddant. Diese Abgabe wurde wegen der Strenge, mit der sie eingetrieben ward, als besonders drückend empfunden und hat zu den späteren Aufständen nicht wenig beige-trägen; vgl. Rettberg Ii, 409 f., Waitz Di (2. A.), 135 n. 2, wo auch die Stellen aus Alcuins Briefen, die über die Abneigung der Sachsen gegen den Zehnten handeln, mitgeteilt sind (vgl. Kentzler 366 n. 2). c. 18 — 23 enthalten Strafbestimmungen für einzelne Vergehen gegen che kirchliche Ordnung, c. 18 vei bietet die Abhaitimg von conventus et placita publica an Sonntagen aufser im Falle grofsernot und feindlicher Bedrängung und befiehlt den Kirchenbesuch, c. 19 verordnet, quod omnes infantes infra annum baptizantur, und bedroht die Unterlassung der Taufe 1 sine consilio vel licentia sacerdotis ’ beim Adligen mit 120, beim Freien mit 60, beim Liten mit 30 solidi. c. 20 verbietet die Eingehung einer (wohl nach den kanonischen Vorschriften) nicht gestatteten Ehe je nach dem Stande bei einer Strafe von 60, 30 oder 15 solidi. c. 21: Mit den gleichen Bufsen resp. bei Zahlungsunfähigkeit mit Fronden im Dienst der Kirche bis zu erfolgter Zahlung wird bestraft, wer ‘ad fontes aut arbores vel

7. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 175

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 768 — 814. 175 hostem veniat. Ubicumque autem tres fuerint inventi, quorum unusquisque mansum 1 habeat, duo tercium praeparare faciant, ex quibus qui melius potest in hostem veniat. Illi vero qui dimidium mansum habent, quinque sextum praeparare feciant. Et qui sic pauper inventus fuerit, qui nec mancipia (Knechte) nec propriam possessionem terrarum habeat, tarnen in praecio valente (d. h. Gegenstände im "Werte von etc., vgl. Avaitz Iy [2. A.], 5c0 n. 1) . . . solidos1 quinque sextum praeparent. (Die folgenden Worte et ubi duo tercium de illis qui parvulas possessiones de terra habere videntur sind wohl verderbt überliefert. Die Deutung von Boretius leidet an innerer Unwahrscheinlichkeit, vgl. Avaitz Iv [2. A.], 560 n. 1). — Et unicuique ex ipsis qui in hoste pergunt (doch wohl nur diejenigen, welche nicht allein vom eignen Besitz dienten, vgl. Avaitz Iv [2. A.], 561 n. 3) fiant coniectati solidi 5 a suprasciiptis pauperioribus qui nullam possessionem habere videntur in terra. Aver also keinen Grundbesitz hat, ist zur Zahlung einer Steuer verpflichtet, jedoch fällt dieselbe nicht dem Könige zu, sondern aus dem Ertrag derselben wird den Ausziehenden ein Beitrag von 5 solidi zu den Kosten der Heeresrüstung gewährt. In c. 3. werden alle Vassallen des Kaisers cum eorum hominibus et carra sive dona für Mitte August ad condictum placitum (die Heer Versammlung war also bereits angesagt) an den Rhein entboten; danach scheint der Kaiser einen Heerzug für den Spätsommer geplant zu haben, doch brachte er seine Absicht nicht zur Ausführung (s. u. c). — Über die allgemeine Bedeutung dieses Erlasses für die fränk. Heerverfassung vgl. Avaitz Iv [2. A.], 562 ff. —- In beiden Handschriften sind den 3 Kapiteln des Memoratoriums noch 4 weitere in fortlaufender Zählung angehängt, die mit dem Memoratorium selbst in keinem innern Zusammenhang stehen und deshalb von Boretius Leg. S. Ii, I, 135 no. 49 als ein selbständiges Kapi-tular behandelt werden, c. 1. fordert die Grafen auf, ihren Pflichten treulich nachzukommen, besonders darauf bedacht zu sein, ut nihil praetermittatur ab eis quae vel infra patriam vel foras patriam in hoste faciendum iniungimus. (■. 2. u. 3. enthalten Aufgebotsbestimmungen für Sachsen und Friesen, c. 2: Si partibus Hispaniae sive Avariae solatium ferre fuerit necesse prae-bendi, tune de Saxonibus quinque sextum praeparare faciant; et si partibus Be heim — duo tercium praeparent; si vero circa Sur ab is patria defen-denda necessitas fuerit, tune omnes generaliter veniant. c. 3: De Frisio-nibus volumus, ut comites et vassalli nostri, qui beneficia habere videntur, et (‘aballarii (Besitzer von Rossen) omnes generaliter ad placitum nostrum veniant bene praeparati; reliqui vero pauperiores sex septimum praeparare faciant, et sic ad condictum placitum bene praeparati hostiliter veniant. c. 4: Die Alissi werden angehalten, in den einzelnen Gauen die Lehen zu inspizieren, quomodo restaurata sint post annunciationem nostram sive destructa, besonders die Kirchen, quomodo structae aut destructac sint in teetis, in maceriis, sive parietibus sive in pavimentis neenon in pictura etiam et in luminariis sive 1) Die eine Hdschr. enthält keine Zahl, die andere hat quinque solidos. Dafs darin ein Irrtum stecken muls, liegt auf der Hand. Nach der ansprechenden Vermutung von Waitz Iv (2. A.) 561 n. 2, der auch Boretius Beitr. 115 sich angeschlossen hat, dürfte zu lesen sein: centum solidos oder 5 libras, welche Summe dem Wert einer halben Hufe gleichkommen würde.

8. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 84

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Zweiter Abschnitt. lucos votum fecerit aut aliquit more gentilium obtulerit et ad honorem daemo-nuni commederet. c. 22: Iubemus (vgl. o. c. 17 praecepimus), ut corpora christianorani Saxanorum ad cimiteria ecclesiae deferantur et non ad tumulus paganorum. c. 23 befiehlt die Auslieferung von Wahrsagern (divini et sorti-legi) an Kirchen und Priester. Die Schlufskapitel (c. 24 — 34) beziehen sich auf Verwaltung und Rechtspflege, c. 24 setzt auf die Aufnahme und Beherbergung eines flüchtigen Verbrechers die Strafe des großen Bannes; der Graf, der dem Verbot entgegenhandelt, hat den Verlust seines Amtes zu gewärtigen, c. 2:1 verbietet bei Strafe des Bannes eigenmächtige Pfändung, c. 26 bei der gleichen Strafe die Verhinderung der Berufung an den König, c. 27: Bei mangelnder Bürgschaft haftet das Vermögen des Beklagten bis zur Beschaffung eines Bürgen und bei einer Strafe von 10 sol. oder einem Bind ist es dem Beklagten nicht gestattet, während der Dauer der Beschlagnahme sein Haus zu betreten. Versäumt der Bürge den Gerichtstermin, tunc ipse tantum damni incurrat quantum manus sua fideiussoris exstitit; der Schuldner des Bürgen aber soll die doppelte Summe erlegen ‘pro eo quod fideiussorem in damnum cadere permisit.' c. 28 bedroht die Annahme von Geschenken mit der Bannbufse, beim Grafen mit Amtsverlust. Über die Stellung und Befugnisse der Grafen handeln c. 29 — 31; c. 29: Ut universi comites pacem et concordiam ad invicem habere studeant; et si forte inter eos aliqua discordia aut conturbium ortum fuerit, aut nostrum solatium vel perfectum (Gärtner verbessert profectum) pro hoc non demittant. c. 30: Si quis comitem interficertt vel de eius morte consilium dederit, heredi-tas illius ad partem regis eveniat et in ius eius redicatur (redigatur), also Einziehung des Erbes an Stelle des sonst im fränkischen Eeich üblichen dreifachen Wergeides, c. 31: Dedimus potestatem comitibus baunum mittere infra suo ministerio (Amtssprengel) de faida vel maioiibus causis in solidos Lx, de minoribus vero causis comitis bannum in sol. Xa constituhnus. (Die Einteilung der Verbrechen in maiores und minores causae beruht auf der altgermanischen Unterscheidung zwischen Friedens- und Rechtsbrüchen; zu den maiores zählten besonders Brüche höherer Erieden, Tötung, schwere Körperverletzung, V ilda, Strafrecht 27(j, v. Richthofen 240 ff.), c. 32 bestimmt, dafs gerichtliche Eide in der Kirche geleistet werden sollen, c. 33. De periu-ris secundum legem (= consuetudinem) Saxonoram sit. c. 34. Intel chxnnus, ut ornnes Saxones generaliter conventus publicos nec faciant (vgl. Kentzler 364 n. 5), nisi forte missus noster de verbo nostro eos congregare fecerit; sed unusquisque comes in suo ministerio placita et iustitias faciat. Et hoc a sacerdotibus consideretur, ne aliter faciat. Zur Beurteilung des ganzen Gesetzes vgl. v. Ranke, "Veltgesch. V, 2, 141 f. imd Nitzsch, Deutsche Gesch. I, 202 f. c) Nach kurzem Aufenthalte in Sachsen kehrte Karl über den Rhein nach Francien zurück, ann. lauriss. Hier traf ihn die Nachricht \ on einem Einfall der Sorben in das Gebiet der Thüringer. Ann. Einh.: Interea regi adlatum est, quod Sorabi Sclavi, qui campos inter Albim et Salam interia-centes incolunt, in fines Thuringoram ac Saxonum qui eis erant conteinihn praedandi causa fuissent ingressi (die ann. lauiiss. sprechen nur von pauci Slavi qui rebelles fuerant; s. dazu Abel 352 n. 1) et direptionibus atque in-cendiis quaedam loca vastassent. Qui statirn accitis — Adalgiso camerano et

9. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 40

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Siebenter Abschnitt. 1063 des Bischofs Heinrich von Augsburg; Embrico sein Nachfolger. Anno setzt die Erhebung seines Bruders Wecel zum Erzbischof nan, legatos mittit; primo omnium excusare se iussit, quoniam ipse regem Salomonen! de regno non expulerit, sed cum ille sua sponte profugeret, nemine msequente, tunc sibi a tumultuante milite impositum diadema non lieuisse recu-sare. Quapropter si rex vellet iam in regnum redire, ipse illum condigno honoie paratus esset suscipere eique servire, ea tarnen lege, si se per- mitteret ducatum illum retinere, quam habuerat sub eius patre (Andreas)_______________ filium suum obsidem promisit se transmissurum ad regem. Attamen — verbis his nemo voluit fidem accomodare. Legati redeunt infecta pace, ipse autem — pacem se cupere simulans legatos subinde mittebat, sed nihilo minus interea angustias viarum vallabat urbesque muniens ad bellandum se praeparabat. Eius autem ars arte deludebatur, quia spes pacis verbis ei dabatur, re autem vera bellum ingeii parabatur . Adveniente igitur tempore oportuno rex ad fines Ungariae venit (die Urk. 27. Sept. iuxta flumen Fisik = Fischa, St. 2630 zeigt wohl den König beieits auf dem Rückmarsch; der Einbruch nach Ungarn dürfte Anfang September erfolgt sein, vgl. Mvk. I, 345 n. 74) cum exercitu magno, sed omnem ingiediendi aditum reperit sibi interclusum —. Der König schickte nun das ungarische Gefolge Salomos voraus und folgte mit den Deutschen. Vor Wiesel-burg (Miesiginburg) trafen sich die beiden Abteilungen unvermutet und erzwangen durch einen leichten Sieg den Einmarsch in Ungarn. Bel autem cum filio (Geisa) ad bellandum promptes inmensam multitudinem collegerat. Sed mox, ut hos adversum se venientes cognovit, spiritum exhalavit, filius autem, ne caperetur, a ix fugiens evasit. Sicque gens et tota illa terra sine sanguine per regem Henricum regi Salomoni est restituta. Salomon autem — invitavit (der Aus-drack entspricht kaum den thatsächlichen Verhältnissen; richtiger stellt Lampert die Dinge dar: rex H. Salomonem in solium patris restituit, vgl. Adam Brem. 1. c.: restituto in regnum Salomone) regem ad Wizinburg (Stuhlweifsen-burg), quae est regni sui metropolis, celebratisque conviviis (nach Lampert fand jetzt die Vermählung Salomons und Juttas statt) muneribus — eum honoravit, nec quisquam principum decenter non donatus abivit (das wertvollste Geschenk erhielt Otto v. Bayern, dem vermutlich bei der Jugend des Königs die that-sachliche Oberleitung des Heerzuges zugefallen war, nämlich das sagenhafte Schwert Attilas, das wertvollste Stück des ungarischen Staatsschatzes). Gauden-tibus igitur cunctis rex cum suis in Baiovariam revertitur (Urkk. 27. Sept. an dei Fischa s. o., 24. 26. Okt. Regensburg St. 2631—2634) et hoc modo rursus cum Ungris pax firmatur. Kürzer, doch im Wesentlichen übereinstimmend ist der Bericht bei Lampert S. 90. Die in Ungarn getroffene Ordnung der Dinge blieb nicht unangefochten. Nach Abzug der Deutschen kehrte Geisa unter dem Schutze eines polnischen Heeres zurück. Salomon begab sich, wohl um der deutschen Grenze näher zu sein, nach dem befestigten Wieselburg. Unter Vermittlung der Bischöfe, besonders des Desiderius von Raab, kam zwischen den streitenden Vettern in festo Fabiani et Sebastiani d. i. 20. Jan. 1064 der Vergleich zustande. Ostern 1064 vollzog Geisa in Fünfkirchen mit eigner Hand Salomons Krönung zum Könige, ■vgl. die späteren ungarischen Berichte, an deren Glaubwürdigkeit zu

10. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 163

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
1074 Das deutsche Reich unter Heinrich Iy. 1056—1106. 163 die abgetretenen Burgen in Verteidigungszustand setzt, und Ala-mannien, von Regensburg über Augsburg nach Reichenau und dann rheinabwärts sich wendend.h h) Der Feldzug gegen Ungarn. Lamport S. 197: Mediante Iulio regressum regem de Lutheringia Wormaciam iterum adierunt legati regis Ungariorum, orantes obnixe, ut — maturius subveniret expulso. Et — datis 12 obsidibus fidem ei firmabant, quod si eius beneficio in regnum restitueretur, deinceps ei tributarius dictoque obtemperans (d. h. lehnspflichtig) foret, et 6 ei munitissimas Ungariae civitates in argumentum numquam irrumpendae fidei traderet. (Nur Lampert berichtet das; die Zahlen erscheinen auch hier typisch. Dieffenbacher 73.) Hac mercede redemptus (wieder eine gehässige Wendung Lamperts, als hätte in der Aussicht auf Wiederherstellung der Reichshoheit über Ungarn nicht ein starker politischer Antrieb Tür den König bestanden) , ilico — principes in expeditionem evocavit (unwahrscheinlich. M v K. Ii, 403 n. 135). Aber der Aufruf findet wenig Anklang, und der König, gre-gario tantum ac privato milite (d. h. mit den kleineren Vasallen und den eigenen Dienstmannen. Vgl. Waitz V, 439 [hierzu Viii, 488] und Viii, 126 n. 2 und hierzu Mvk. a. a. 0.) contentus, infesto exercitu ingressus est Ungariam (das Eintreffen bayrischer und böhmischer Hilfstruppen bezeugt ein ungarischer Chronist. S. u.). Nach ann. Patherbr. (Sch. B. S. 95 f.) und den ungarischen Quellen rückt das Heer auf dem linken Donauufer bis in die Nähe von Waitzen vor, Geisa hat eine unangreifbare Stellung auf einer Donauinsel. Verpflegungsschwierigkeiten nötigen den König zum Rückzug (über Prefsburg), Salomo bleibt mit den Bayern und Böhmen zurück (zur1 Kritik vgl. Huber 204 n. 2 u. 3, Rademacher S. 11, Mvk. Ii, 404 n. 136). Lampert: Qua necessitate (inedia) compulsus, nullo insigni facinore perpetrato, Ungaria excessit et post festum S. Michaelis (Anfang Oktober) Wormaciam reversus, ordinatis ibi pro tempore et copia regni negociis, Ratisponam rediit (Urk. 26. Nov., St. 2782); dispositum habens, id quod reliquum erat temporis usque ad natalem Domini in peragrandis Baioariae et Alemanniae civitatibus insumere. Comp. Sanbl. Ss. V, 277: Ea aestate rex expeditionem in Ungariam movit pro adiu-vando rege Salomone. — Sed rex ibi nichil ad votum suum efficax — efficere praevalens, recepta demum sorore sua regina Iuditha — domum Wor-matiam revertitur. Doch behauptete Salomon noch immer einen Landstrich an der deutschen Grenze (Bruno c. 83) und trat ein Gebiet mit Wieselburg und verschiedenen Burgen an König Heinrich ab, welche derselbe alsbald in Verteidigungszustand setzte. Vgl. die Schenkungsurkunde an den Bischof von Freising vom 26. Nov. 1074 (St. 2782), dem er ‘ex praedio, quod Salomon rex Ungarorum nostrae potestati subiugavit’ 100 Mausen schenkt am rechten Leithaufer, nördlich vom Neusiedler See, mit der Verpflichtung zur Befestigung der Burgen Beistand zu leisten.1 Huber 205. Comp. Sanbl.: Autumnali tempore 1) Papst Gregor Vii, der von Geisa, später auch von Salomo um Unterstützung angegangen war, benutzte diesen Zwist, um die Lehnshoheit über Ungarn, das von K. Stephan dem h. Petrus geschenkt und von Heinrich Iii. für denselben erobert sei, in Anspruch zu nehmen (vgl. Ann. Iii zu 1044 und 1045), ohne aber bei 11*
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 1
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 9
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 15
33 1
34 1
35 1
36 11
37 0
38 0
39 5
40 0
41 0
42 9
43 0
44 0
45 3
46 1
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 40
1 19
2 13
3 69
4 80
5 11
6 22
7 115
8 70
9 325
10 5
11 50
12 6
13 11
14 1
15 7
16 76
17 128
18 262
19 15
20 78
21 34
22 2
23 34
24 0
25 9
26 4
27 10
28 11
29 13
30 7
31 8
32 5
33 10
34 67
35 12
36 45
37 199
38 100
39 18
40 7
41 176
42 9
43 81
44 57
45 57
46 34
47 1
48 75
49 64
50 40
51 13
52 20
53 11
54 37
55 23
56 57
57 24
58 30
59 60
60 125
61 67
62 8
63 73
64 4
65 23
66 68
67 46
68 135
69 40
70 146
71 61
72 270
73 29
74 76
75 10
76 39
77 23
78 47
79 5
80 25
81 3
82 18
83 40
84 4
85 95
86 315
87 7
88 4
89 2
90 63
91 8
92 199
93 53
94 20
95 53
96 157
97 77
98 57
99 36

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 5
2 3
3 5
4 3
5 18
6 26
7 9
8 1
9 10
10 182
11 17
12 1
13 9
14 99
15 0
16 13
17 1
18 55
19 12
20 0
21 1
22 0
23 0
24 2
25 30
26 58
27 0
28 1
29 56
30 2
31 14
32 19
33 11
34 20
35 2
36 13
37 0
38 132
39 18
40 3
41 5
42 4
43 3
44 2
45 7
46 0
47 10
48 4
49 1
50 4
51 6
52 6
53 48
54 11
55 3
56 5
57 3
58 3
59 20
60 0
61 40
62 41
63 2
64 19
65 1
66 43
67 7
68 2
69 1770
70 6
71 1
72 81
73 3
74 1
75 4
76 0
77 579
78 10
79 2
80 22
81 40
82 15
83 5
84 2
85 0
86 0
87 0
88 5
89 10
90 0
91 8
92 30
93 12
94 23
95 25
96 20
97 227
98 1
99 20
100 15
101 3
102 3
103 1
104 0
105 4
106 3
107 11
108 0
109 0
110 10
111 1
112 5
113 0
114 5
115 0
116 2
117 4
118 268
119 25
120 2
121 5
122 13
123 0
124 3
125 8
126 0
127 18
128 13
129 6
130 32
131 7
132 155
133 26
134 0
135 1
136 36
137 1
138 0
139 9
140 21
141 4
142 24
143 9
144 34
145 9
146 6
147 1
148 6
149 26
150 0
151 4
152 5
153 3
154 1
155 2
156 5
157 0
158 43
159 1
160 3
161 3
162 0
163 0
164 0
165 2
166 7
167 1
168 0
169 1
170 10
171 247
172 2
173 13
174 26
175 12
176 2
177 24
178 0
179 2
180 0
181 1
182 31
183 106
184 0
185 1
186 0
187 3
188 33
189 0
190 0
191 12
192 22
193 0
194 13
195 1
196 2
197 29
198 4
199 7