Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

81. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 374

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
374 Sechster Abschnitt. Der Kaiser zieht nach Entlassung des gröfseren Teiles seines Heeres mit dem Papst nach Unteritalien und ordnet in Capua die Verhältnisse des durch einen siegreichen Krieg der Normannen gegen die Griechen (1041 — 42) gebildeten Normannenstaates in Apulien. Unter Aufhebung der Oberhoheit des Fürsten Wai-! mar you Salerno belehnt er den Grafen Drogo mit Apulien und führt den vertriebenen Pandulf Iy., Waimars Gegner, nach Capua zurück. Empörung Benevents, dessen Fürsten sich dem griechischen Reiche anschliefsen. Der Kaiser begnügt sich mit Einäscherung der Vorstadt und Ächtung des Landes. Rückkehr durch die Marken nach Rimini, wo er ein Edikt gegen den Eid der Geistlichen erläfst, Ravenna und Mantua. Hier von schwerer Krankheit befallen und genesen, zieht er über Verona und den Brenner nach Augsburg.b -— Der Papst erneuert dem Erzbischof accepto ordinis officio ministraret. Endlich Entscheidung eines Rangstreites zwischen den italienischen Erzbischöfen zu Gunsten von Ravenna, Jaffe, Reg. Pont. 4141. Friedliche Beschäftigung des Kaisers mit italienischen Klostersachen zeigen die Urkunden aus Rom vom 1. 3. 19. Januar Stumpf 2319 — 22, aus Colonna bei Frascati 7. Januar Stumpf 2321“. b) Zug nach Unteritalien. Hier hatten die Normannen 1041—42 in siegreichem Krieg Apulien den Griechen entrissen und einen Lehnsstaat gegründet, zu dessen Oberhaupt 'Wilhelm der Eisenarm, S. Tancreds von Hauteville, als Graf von Apulien durch Wahl erhoben wurde, welcher dem Fürsten Waimar von Salerno als oberstem Lehnsherrn huldigte. Als Anfang 1046 Wilhelm starb, wählten die Normannen seinen Bruder Drogo zum Nachfolger. Auch dieser trat in engste Verbindung mit Waimar von Salerno, welcher die Feindseligkeiten des abgesetzten und 1041 aus der Verbannung zurückgekehrten Pandulf von Capua abzuwehren wufste und als Herr von Salerno, Capua und Amalfi, als Schutzherr von Sorrent und Gaeta, sowie als Oberlehnsherr der Normannen mit dem Titel eines Herzogs von Apulien und Calabrien dem Anscheine nach eine glänzende Stellung behauptete. Hauptquelle für diese Vorgänge ist Amat. Ii, 16 — 45, welcher Giesehr echts Darstellung Ii, 420 ff. zu Grunde liegt. Zur Kritik vgl. F. Hirsch, Amatus von M. C. und seine Geschichte der Normannen Forsch. Viii, 203 ff., Steindorff I, 263 ff., über die Aufteilung des Landes durch die Normannen auch Brefslau, Konrad H. Bd. Ii, 502 ff. Weitere Hilfsmittel s. bei Steindorff I, 263 n. 4. Herim. aug. 1047: Completisque Romae cum summa pace aliquot diebus, imperator magnam exercitus partem patriam redire permittens (auf kriegerisches Eingreifen in Unteritalien geht er also nicht aus), ipse cum reliquo ad ulte-riora contendit. ■— Imp. vero Romae egressus, nonnulla castella sibi rebellan-j tia cepit, vielleicht Burgen der Grafen von Tusculum, worauf Stumpf 2321a

82. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 410

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
410 Sechster Abschnitt. Aufbruch des Kaisers nach Italien. Br durchzieht, Hof | und Gericht haltend, die Besitzungen der Markgräfin Beatrix und nimmt letztere in Haft, nachdem Herzog Gottfried bereits vor einer Gegenbewegung der städtischen Bevölkerungen nach Lothringen zurückgewichen war. — Zusammenwirken des Kaisers und des Papstes im Sinne der seit 1046 begonnenen kirchlichen Reformpolitik. Synode zu Florenz in beider Gegenwart: Verbot der Verwendung von Kirchengut zu stiftungswidrigen Zwecken, Einschreiten gegen Bischöfe wegen Anklage der Simonie oder Verletzung des Cölibats. Der Kaiser unterstützt den Papst in der Zurückgewinnung verlorener Patrimonien und überträgt ihm die herzoglichen und markgräflichen Rechte in Fermo und Spoleto. Eine aus der Normandie ihren Landsleuten in Unteritalien gegen den Kaiser zur Hilfe gesandte Ritterschar wird von den Pisanern zur See gefangen und dem Kaiser ausgeliefert. Unterhandlungen des Kaisers mit dem Griechenhof und den langobardischen Fürsten gegen die Normannen.13 domini (13. April) 154. papa ordinatus Victoris secundi nomen accepit, Steindorff Ii, 294 n. 2, Jaffe, Reg. Pont. I, 549. b) Itrnerar der Romfahrt (über Lamberts unverbürgte Nachrichten vgl. Steindorff Ii, 297 f.): 13. März Ebersberg, 13. oder 14. Utting am Ammersee (so doch wohl mit Steindorff Ii, 298 n. 4. statt 12. Ötting), 22. März Brixen, 7. April Verona, 18. Mantua (Residenz und Grabstätte des Markgrafen Bonifacius, Steindorff Ii, 273, der Kaiser durchzieht planmäfsig die mark gräflichen Besitzungen), 5. Mai Roncaglia, östl. von Piacenza, wo der Kaiser persönlich einen Rechtsstreit entscheidet (über die vom Kaiser und von den Königsboten abgehaltenen Gerichtstage vgl. Steindorff Ii, 300 ff.), 15. Mai Borgo San Donino, 27. Mai, 6. und 9. Juni Florenz, Stumpf 2466 — 2474, 2475a = 2477. Herzog Gottfried hatte schon vorher das Feld geräumt, ann. altah. 1054: Quo tempore etiam Gotefridus novus hostis extitit. Ingressus eniin Italiam (s. o. 1054c) viduam Bonifacii marchionis Beatricem uxorem ducit, quam tarnen post brevi reliquit, expulsus inde communi conspiratione plaebis (die Handel und Gewerbe treibende Stadtbevölkerung, wahrscheinlich besonders in Ferrara und Mantua, Steindorff H, 314 ff., auch der Kaiser ist dann bestrebt gewesen, in den markgräflichen Besitzungen die städtischen Rechte auf Kosten der markgräflichen zu erweitern, Steindorff ebd.), ac se Baldwini rursus inmiscuit armis. Ebd. 1055: Quosdam de militibus Bonifacii rebellantes, filio etiam eius defuncto, facüe oppressit, ipsamque Beatricem in custodiis servari praecepit; Bertholdi ann. 1055: Beatrix imperatori ad deditionem veniens causa mariti sui quanquam data fide, captiva ducta (fehlt cod. 3) tenetur filiusque eius puer Bonefacius hac causa venire veretur. Set non multis interpositis diebus, cum imperator ibidem (?) moraretur, idem puer moritur (nach Bonithos

83. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 393

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Heinrich Iii. 1039—1056. 393 ruhen in Niederlothringen veranlassen den Kaiser zum Feldzug gegen den Grafen Lambert (von Löwen?), der sich unterwirft. Bardo von Mainz stirbt, es folgt Erzbischof Liutpold. Die Bekämpfung einer neuen Empörung Balduins von Flandern überträgt der Kaiser dem aus der Haft befreiten Herzog Gottfried und zieht selbst an der Spitze eines großen Reichsheeres gegen König Andreas von Ungarn. Während eine kleinere Abteilung am Nordufer der Donau vordringt, rückt er selbst mit dem Hauptheere (durch Überschwemmung des Stromgebietes genötigt, auf dem Umweg durch Kärnten) in Ungarn ein und verwüstet, dem zurückweichenden Feinde folgend, weite Strecken des südwestlichen Ungarn, bis ihn Mangel an Lebensmitteln zur Umkehr nötigt, Unter heftigen Rückzugsgefechten mit dem verfolgenden Feind gelangt das Heer in geschwächtem Zustand nach Bayern zurück. Friedensbemühungen des Papstes. Abkommen zwischen König Andreas und Markgraf Adalbert von Österreich.b — Der Kaiser begiebt sich nach Sachsen fand sich zu Köln ein und hoh das Kind aus der Taufe (Hildebert, Yita Iiu-gonis, Bibi, cluniac. p. 417, Lehmann a. a. 0. 97 ff. Erzbischof Hermann erhielt zu seiner Würde als kaiserlicher Erzkanzler für Italien damals vom Papst das Erzkanzleramt des römischen Stuhles Wibert H, 4, a. a. 0. 155, Jaffe, Reg. Pont. 4254, vgl. I, 529. — Herim. aug.: Post pascha — papa synodum Romae colligit, ubi inter alia Gregorium vercell. episc. propter adulterium — absentem exconmunicavit. Quem tarnen non multo post —- restituit. Bald darauf übertrugen dem Papste die Beneventaner nach Yerjagung ihrer Fürsten die Herrschaft, welche er unter den Schutz Waimars und Drogos stellte, ann. benev. 1051 Ss. Iii, 179, Amat. Iii, 17; zur Kritik Hirsch Forsch. Viii, 283. Doch wurde nach Drogos Ermordung (9. Aug.) dem Papst die Herrschaft über Benevent von den Normannen streitig gemacht, weshalb er sich um Kriegshilfe an den König von Frankreich und an den Kaiser wandte, Amat. Hi, 23. Steindorff Ii, 163 ff. S. zul052b. b) Herim. aug. 1051: Per idem tempus (nach Erwähnung der Ostersynode des Papstes) imp. Lanthpertum comitem (nach der herrschenden, aber uner-wiesenen Ansicht Graf von Löwen, Steindorff Ii, 150 n. 6, Giesebrecht Ii5, 478), rebellare molientem, ad deditionem compulit. — Eadem aestate Bardo, mo-gont,. — archiep. — 3. Idus Iun. (11. Juni, der Tag steht nicht ganz fest. Steindorff Ii, 144 n. 6) ab hac luce subtractus. — Pro quo imp. Liutpaldum, babinb. praepositum constituit (Steindorff Ii, 143 ff.). Itinerar: 25. Mai Dortmund, 14. Juni Minden, 17. Juli Kaufungen Stumpf 2404— 2406. Herim. aug.: Sequenti autumno magno cum exercitu imperator pactum Andreae regis, ut per legatos offerebatur, accipere contemnens, Pannonias petiit. Ann. altah. 1051: Ad Ungros expeditio facta incommoda et satis laboriosa. Totum namque aestivum tempus, pluviis abundans, inmanes fecit prorumpere aquas. — Imp. vero ita

84. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 398

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
398 Sechster Abschnitt. land, ‘um dafür in Unteritalien jenen Komplex von .Reichsgütern einzutau-schen, unter denen die Herrschaft über Benevent das bedeutendste war’, Steindorff Ii, 216. (Über die Erwerbung Benevents und deren Bedrohung durch die Normannen s. zu 1051a. Feldzug des Papstes im Frühjahr 1052, Ermordung des Fürsten Waimar von Salerno und Ausdehnung des normannischen Einflusses auf dieses Fürstentum, so wie die Versuche der Normannen auf Capua Steindorff Ii, 175 ff.). Dieser in Worms vollzogene Tausch war gewifs schon seit langer Zeit besprochen (s. o. sicut dudum coe-perat). Herim. aug. fährt fort: Cumque idem papa de Nordmannorum vio-lentiis et iniuriis, qui res s. Petri se invito vi tenebant, multa conquestus esset, ad lios etiam inde propulsandos imp. ei auxilia delegavit. Dies Volk sei seit Heinrichs H. Zeiten nach Unteritalien gekommen und habe anfangs willkommene Hilfe gegen Griechen und Sarazenen geleistet. Postea vero pluribus — accurrentibus, viribus ad aucti, ipsos indigetes hello premere, iniustum domi-natum invadere, heredibus legitimis castella, praedia, villas, domos, uxorem — auferre, res aeccles. diiipere, — divina et liumana — confundere, nec iam apostolico pontifici, nec ipsi imperatori, nisi tantum verbotenus cedere. Ad horam igitur ■— scelera illis e partibus eliminanda, indigenasque ab eis libe-randos, d. papa animum intendens (also Vertreibung der Normannen aus Unteritalien ist sein Ziel), summa cum caritate ab imperatore, Romam reversurus, digreditur. Annal. romani Ss. V, 470: Iste Leo perrexit in cisalpinis partibus ad imp. Heinricum Ii., et rogare cepit eum, ut pro amore b. Petri descende-ret in Apulea, et liberaret abitatores eius de servitute Agarenorum (irrig für Normannorum). Hie vero per semet ipsum non venit; sed direxit principes suos cum magno exercitu Teutonicorum, insimul cum consanguinei dicti pontifici (aus seiner schwäbischen Heimat). Aber Bischof Gebhard von Eichstädt warnte nachdrücklich vor dem Unternehmen, Leo, chr.mon.cas.il, 81 Ss. Vii, 684: Gebeardus tune episc. aistettensis gente Noricus, vir prudentissiinus et rerum saecularium peritissimus, regis consiliarius erat. (In welcher Gunst er beim Kaiser stand, zeigen die Schenkungen vom 17. Mai und 6. luni 1053, Stumpf 2436. 2437), so wie die ihm übertragene Regentschaft in Bayern für den jungen Heinrich s. u. 1053b; der anon. has. Ss. Vh, 244 nennt ihn secun-dus a rege). Sed cum imperatoris imperio magnus valde apostolico traditus fuisset exercitus, iamque itineris partem non modicam confecissent, idem episc. ad imp. accedens vehementerque super hoc illum redarguens, ut totus exercitus eius reverteretur, dolosus effecit; de propinquis tantum et amicis apostohei quingentis circiter (wohl die Ritter ohne ihre Reisigen; 700 Schwaben erwähnt Guillelm. apul. Ii, 151 Ss. Ix, 256, Amatus Ui, 34 nennt nur 300 Deutsche) illum in partes has comitantibus. Das Heer, welches dem Papst nach Italien folgte, war jedenfalls ansehnlicher. Herim. aug.: Secuti sunt autem eum plu-rimi Theutonicorum, partim iussu dominorum, partim spe quaestus adclucti, multi etiam scelerati et protervi, diversasque ob noxas patria pulsi. Der Rat des Bischofs von Eichstädt, die deutsche Heeresmacht für die nationalen Zwecke zusammenzuhalten (Steindorff H, 218) war durch die Fortdauer des Ungarnkrieges wie durch die Verhältnisse Bayerns begründet. Herim. aug. 1052: Discordia inter Gebehardum ratisponensem praesulem et Counradum Baioariae ducem mota et agitata. S. zu 1053b.

85. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 92

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
92 Zweiter Abschnitt. Otto die Klagen der römischen Geistlichkeit gegen den des Mordes, des Meineids, des Tempelraubes und des Incests beschuldigten Papst entgegen und erläfst an ihn namens der Versammlung terea— Iohannes, iuramenti et promissionis oblitus — ob Adelbertum, ut se adeat, mittit, iuramento eum adfirmans, se illum contra — imperatoris potentiam adiuturum (vgl. cont. Eegin.: Romanum etiam pontificem multipliciter in suum adiutorium sollicitavit). Adeo enim — Adel-bertum -— imperator — terruerat, ut oinnom Italram deserens, Fraxinotiun (Garde-Frainet in der Provence, wo sich seit ca. 888 Sarazenen niedergelassen hatten, vgl. Dümmler 184) adiret, seque Sarracenoruni fidei cominendaret. Der Kaiser, dem etwas von den zwischen dem Papste und Adalbert bestehenden Beziehungen bekannt geworden war, erhielt durch vertraute Boten, die er zur Erkundung der Wahrheit nach Rom sandte, die Gewifsheit des Eidbruckes. Auf den Bericht seiner Gesandten erwiderte er nach Liudpr. c. 5: ‘Puer est, facile bonorum immutabitur exemplo virorum. ■— Quod prius rerum ordo de-poscit, Berengarium in Eeretrato monte resistentem propulsemus; dein paterna abdicatione (applicatione ?) d. papam conveniamus’ —. c. 6: His expletis Papiae navim conscendit ac per Heridani alveum Ravennam usque pervenit; indeque progrediens montem Feretratum, qui s. Leonis dicitur, in quo Berengarius et Willa erant, obsedit (vor Montefeltro sind 8 Urkunden ausgestellt, die den Kaiser vom 10. Mai — 12. September bei der Belagerung zeigen, Dipl. Ott. no. ‘253 — 260. Stumpf 324 — 328. 330 — 332.), vgl. cont. Regin. 963: imperator a Papia movens iter, Berengarium in monte s. Leonis obsedit, totamque ibi aestatem sedens, saepe montem undique circumdedit et ne aliquatenus pateret exitus vel -introitus prohibuit. Im Lager des Kaisers erschienen als Abgesandte des Papstes der Protoskriniar der römischen Kirche Leo und Demetrius, des Meliosus Sohn, einer der Vornehmsten des römischen Adels. Sie überbrachten eine Entschuldigung des Papstes wegen der Anklagen, die wider ihn erhoben worden waren, fügten aber den Vorwurf wider den Kaiser hinzu, dafs er den Feinden des Papstes, dem Bischof Leo vonvelletri und dem Kardinaldiakonen Johannes, Aufnahme gewährt und gegen sein Versprechen die Bewohner jener Landschaft für sich und nicht für den Papst in Pflicht genommen habe. Der Kaiser'wies die letztere Anschuldigung zurück; er habe versprochen, alles der Kirche geraubte Land, welches in seinen Besitz käme, dem h. Petrus zurückzustellen; um dies zu können, müsse er cs erst unterwerfen. Leo und Johannes leugnete er gesehen zu haben, sie seien in Capua gefangen worden, als sie im Begriff gewesen, eine vom Papst ihnen aufgetragene Gesandtschaft nach Konstantinopel auszuführen. Mit ihnen seien ein Bulgare Saleccus und der Bischof Zachaeus von Gcnzano festgenommen worden, welche gemäfs den in ihrem Besitz Vorgefundenen und mit päpstlichen Bleisiegeln versehenen Briefen beauftragt waren, die Ungarn wider ihn aufzuwi.egeln, Liudpr. 1. c. Der Kaiser erwiderte die Botschaft des Papstes durch eiue Gesandtschaft, welche aus den Bischöfen Lautward von Minden und Liudprand von Cremona und einigen Rittern bestand. Sie ward vom Papste so übel aufgenommen, ut non eos lateret, quanto s. imperatorem tedio fastidiret; ordinatim — prout eis iniunctum

86. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 135

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Otto Ii. und Otto Iii. 973 —1002. 135 982 In dem erneuten Feldzug gegen die Sarazenen siegt Otto bei Rossano und in der großen Schlacht bei Colon ne, gerät aber weiterziehend in einen Hinterhalt der Araber und erleidet eine schwere ^Niederlage. In abenteuerlicher Flucht rettet er sich nach Eossano; Rückkehr nach Capua und Rom.a Tod Herzog Ottos von Schwaben und Bayern (31. Oktober).b 982 sang, gleichfalls berichten, ist anderweit nicht bezeugt und auch innerlich unwahrscheinlich, da die Griechen von den Sarazenen mindestens ebensosehr bedroht waren, als von dem Kaiser des Avestens. — In Apulien eindringend, nahm Otto Lucera und Ascoli ein, ohne erheblichen Widerstand zu finden (Urkunden aus Lucera vom 23. Sept. —1. Okt. 981 Dipl. Ott. Ii. no. 258 — 260 Stumpf 805 — 807. 806a p. 473). Unruhen in Benevent, welche zu einer Verjagung Landulfs und zur Besetzung des Fürstentums durch einen Vetter des verdrängten Herzogs, Pandulf, führten, nötigten im Oktober den Kaiser zur Blickkehr nach Benevent (Urk. aus B. vom 10. —18. Okt. 981 Dipl. Ott. Ii. j no. 261—-264 Stumpf 808 — 811). Doch wagte er nicht die alte Ordnung der Dinge wiederherzustellen, sondern liefs Pandulf im Besitz von Benevent, während Capua Landulf verblieb. Mittlerweile erhoben sich die Bewohner von Salerno mit Unterstützung der Neapolitaner und Amalfitaner gegen Landulfs Bruder Pandulf, vertrieben ihn und übertrugen die Herrschaft dem unter der Hoheit des Ostreichs stehenden Herzog Manso von Amalfi. Infolgedessen legte sich Otto vor Neapel, nahm es ein (Urkunde aus Neapel vom 4. November 981 Dipl. Ott. H. no. 265 Stumpf 812) und wandte sich dann zur Belagerung von Salerno, dessen Verteidigung Manso leitete. (Die erste Urkunde aus Salerno datiert vom 5. Dezember, Dipl. Ott. H. no. 266 Stumpf 813). Schliefslich schlofs Otto mit dem Herzog einen Vertrag, der diesen gegen das Versprechen der Hilfsleistung im Krieg gegen die Sarazenen im Besitz von Amalfi und Salerno anerkannte. Vgl. Giesebrecht Otto Ii. p. 70 — 73; K. Z. I, 594. a) Nachdem der Kaiser Weihnachten und die ersten Tage des neuen Jahres zu Salerno verbracht hatte (Urkunde aus Salerno vom 6. Januar 982 Dipl. Ott. Ii. no. 267 Stumpf 814), begann er noch im Januar den neuen Feldzug, zu dem er auch aus Deutschland Hilfstruppen entboten hatte (vgl. Thietm. 111, 12 Ss. 111, 765: Galabriam a crcbra Grecorum incursione et Saraeenorum depredatione magnam vim perpeti cesar comperiens, ad supplementum exer-citus sui Bawarios ac fortes in armis Alcmannos vocavit; s. die aus der kaiserlichen Kanzlei herstammende Notiz über das Aufgebot an schwerer Reiterei bei Jaffe, Bibi. V, 471 f.; vgl. dazu Lehmann, Das Aufgebot zur Heerfahrt Otto Ii. nach Italien in d. Forsch, z. d. G. Ix, 435 ff., Usinger in den Göti gelehrt. Anz. 1870 S. 136 ff., Waitz Viii, 133, Matthaei, Klosterpolitik Heinrichs Ii., p. 91 ff., Giesebrecht, K. Z. I, 848 f.). Nachdem Bari durch kurze Belagerung in seine Hand gefallen war (chron. casauriense bei Muratori Ss. Ii, 2, p. 835), zog er über Matera (4 Urk. aus M. vom 25. bez. 31. Jan. 981 s. in Dipl. Ott. Ii. no. 268 — 272 Stumpf 814a Nachtr. p. 473, 815 — 817) gegen Tarent, das von den Griechen verteidigt wurde, sich aber bald ergeben mufste, Thictm. Hi, 12: Ipse — cum Ottone duce

87. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 323

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Konrad Ii. 1024 —1039. 323 ausdrücklich) und begann den Krieg gegen Pandulf, welcher 1036 auch gegen Benevent (hier seit 1033 Pandulf Iii. Brefslau Ii, 295 n. 3) eine Niederlage erlitt. Am at. I, 39, ann. benev. Ss. Iii, 178. Die Sarazenen Siciliens waren durch inneren Zwist geschwächt und durch einen drohenden Angriff der Griechen an dem Eingreifen in die Verhältnisse Unteritaliens behindert, mit Byzanz aber mufs Konrad Ii. damals in gutem Einvernehmen gestanden haben. Über die Sarazenen vgl. Giesebrecht Ii, 330 und Brefslauii, 293 f. nach Amari, Storia dei Musulmani di Sicilia Ii, 353 ff., die byzantinischen Verhältnisse in den Jahren 1027 — 38 behandelt Brefslau Li, 288 ff. nach Cedrenus und den unteritalischen Quellen; vgl. Gfrörer, Byzantin. Geschichten Iii. — Konrads Ii. Hilfe gegen Pandulfs Gewaltthaten hatten geflohene Mönche aus Monte Cassino schon in Deutschland, dann wieder in Mailand angerufen, Leo ost. Ii, 63 Ss. Vii, 670: Chuonradus — venit — Mediolanum—. Lbi de nostri mona-sterii prioribus aliquot, qui ad eum ultra montes proclamationis gratia iam dudum perrexerant, ill um adeuntes universa, quae per tot annos a Pandulf o mala peitulerant, denuo retulerunt: orantes— ut tandem dignaretur ad has partes venire ac b. Benedicti coenobium — de tanti tyranni manibus potenter eruere. Nach Amatus Ii, 4 trat Konrad mit Waimar von Salerno durch Gesandte in Verbindung, forderte aber von Pandulf zunächst die friedliche Auslieferung der dem Kloster entrissenen Gebiete. Desiderius, Dialog, de mirac. s. Benedicti I, 9 (Mabillon, Acta Ss. Ivb, 432): optimos ex latere suo viros Capuam mit-tere placuit Pandulfo principi, cui, ut bona s. Benedicti iniuste a se ablata omni postposita mora restitueret et — quos captos — detinebat, dimitteret omnesque ies illorum eis festinauter redderet, per eosdem viros voluit imperare. Erst auf Pandulfs Weigerung (ebd.) entschlofs sich der Kaiser zu dem Eeldzug. Ann. altah. 1038 (wie Brefslau Ii, 307 n. 1 annimmt, auf Mitteilungen des beim Kaiser anwesenden Abtes Richer beruhend): Caesar in Sudrun prope Romain (vielmehr in Spello, s. o.) pascha peregit. Inde exiens Troiam tetendit (auch nach Wipo c. 37 ist Troja die erste Station), ibique Pandulfi ducis uxor cum filio suo et fiha venit, maximum thesaurum afferens et pignora sua vades imperatori relinquens; postquam gratiam sibi maritoque impetravit, domum rein eavit. Ipse enim dux ideo non venit, quia nunquam se cuiusquam imperatoris faciem A-ideie praesumpturum firmavit. Postea vero filius eius, quem obsidem miserat fugam iniit, set soror eius remansit. Hinc caesar intelligens eum dolose agentem, cum nullo modo posset eum revocare, ducatum nepoti ipsius, nomine Weimaro, tradidit (das geschah erst in Capua, s. u.), indeque (durch das Gebiet von Benevent, Wipo a. a. 0.) in montem Cassinum perrexit, quo, ut penenit, omnia a pd. Pandulfo vastata repperit, res monasterii distractas, monachos fugatos. (Näheres Leo ost. a. a. 0. S. 671. Doch ist, was Leo ost. Ii, 63 über den Anlafs des Bruches meldet, nicht haltbar, Brefslau H, 308.) Et quia rector ibi defuit, ipse abbatem substitiüt, Rihherium scilicet abba-tem leonensem, monachum vero altahensem (Brefslau Ii, 312), ipsumque una cum Weimaro persecutorem fecit Pandulfo malo. Leo ost. a. a. 0.: Tune imperator — Capuam est profectus. Interea Pandulfus -— una cum abbate suo in^praef. roccam s. Agathe (oberhalb Capua), arrepta fuga se contulit. Imperator vero Capuam ingressus ■— altera die apud veterem (bei den Ruinen des alten Capua) tentoria^ posuit. Ann. cav. 1038 Ss. Hi, 189: Chuonr. imp. 21*

88. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 411

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Heinrich Iii. 1039 — 1056. 411 Herzog Gottfried und die Balduine von Flandern versuchen den Herzog Friedrich aus Niederlothringen zu vertreiben, werden aber vor Antwerpen zurückgeschlagen. Mehrere oberdeutsche Fürsten verbinden sich mit Gebhard von Regensburg, Welf von unverbürgter Angabe ad amic. 637 an Gift), vgl. chronicon wirziburg. Ss. Vi, 31, Lambert hersf. 1055, dessen aus lothringischer Parteiüberlieferung geschöpften Einzelheiten jedoch wertlos sind, Steindorff Ii, 303. Gottfrieds Bruder, der Kardinal Friedlich, päpstlicher Kanzler, entging der Verfolgung des Kaisers nur durch seinen Eintritt in das Klosterleben (Leo ost. Ss. Vii, 687, Steindorff Ii, 312 f.) Konzil. Berth, ann. 1055: Imp. — diem pente-costes (4. Juni) Florentiae (egit) ibique coram eo a d. papa generali synodo habita (in Anwesenheit von 120 Bischöfen Steindorff Ii, 305 n. 6) multa correcta sunt; ann. altah. 1055: Generalem sinodum papa sibi occurente habuit, ubi complures episcopatu deponi fecit. Bonitho ad. am. Jaffe, Bibi. Ii, 637: invitatus a papa, Florentiae synodum mediavit (imp.); in qua synodo consilio venerabilis Hildebrandi (?) symoniaca heresis et turpissima fornicatio sacerdotum divino mucrone percussa est. Nam in eadem synodo multi episcoporum per symoniacam heresim depositi sunt et quam plures per fornicationis crimen. Einiges Nähere s. bei Steindorff Ii, 305 f. Das Verbot hinsichtlich des Kirchenguts erwähnt P. Damiani ep. Iv, 12, vgl. Neukirch S. 100. Das fortdauernde Vertrauen des Kaisers zum Papst zeigte sich in der Übertragung der herzoglichen und markgräflichen Bechte in Spoleto und Fermo an den Papst (Ficker, Ital. Forsch. Ii, 322), wie in der wenn auch nicht ausnahmslosen Unterstützung, welche der Kaiser dem Papst in der Aviedergewinnung verlorener Patrimonien gewährte (s. o.a. anon. haser.) ■— Die Normannen hatten auf der Südspitze der Halbinsel neue Eroberungen gemacht (Muratoriss. V, 278), Benevent aber (noch 1054) umsonst belagert, wo Pandulf wieder das Fürstentum übernahm, ann. benevent. 1055: Pandolfus princeps regreditur Beneven-tum mense Ianuario. Jetzt sahen sich die Normannen durch die Erfolge der kaiserlichen Politik bedroht, ihre Lage veranlafste einen Hilfszug aus der Heimat. Ann. Berth. 1055: Eodem tempore quinquaginta aut eo amplius armati mili-tes a Normannia latenter per mare transeimtes Nortmannis contra impera-torem auxilium praebere cupientes a Pisentibus civibus capti atque ad imperatorem delati. Der Kaiser befand sich im westlichen Tuscien: 15. Juni Borgo - San - Genesio und Omiclo (Stumpf 2475. 2476), dann in Lucca (Leo ost. H, 86 Ss. Vii, 687), welches damals mit Pisa im Kriege lag (ann. pis. 1055 Ss. Xix, 238). Mit den Feinden der Normannen, dem griechischen Hofe imd den langobardischen Fürsten Unteritaliens, strebte der Kaiser engere Beziehungen an, Berth, ann. 1055: Imp. Ottonem novariensem episc. Oonstantino-polim misit. Ubi pro Michahele nuper defuncto quandam feminam, totius regni monarchiam tenentem, invenit (die Kaiserin Theodora), quae illum sequenti anno suis etiam legatis adiunctis, amicitiam pactumque confirmandum impera-tori remisit. Eine andere Gesandtschaft des Kaisers, welche mit dem Abt Richer (er war in Florenz und Lucca beim Kaiser gewesen) in Montecassino
   ««  «zurück bis 88 von 88
88 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 88 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 20
3 0
4 13
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 4
11 0
12 4
13 0
14 0
15 3
16 3
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 4
23 2
24 0
25 5
26 0
27 9
28 3
29 2
30 0
31 13
32 12
33 4
34 23
35 2
36 14
37 3
38 0
39 0
40 6
41 0
42 34
43 0
44 1
45 6
46 16
47 21
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 44
1 83
2 51
3 63
4 67
5 12
6 24
7 109
8 31
9 419
10 6
11 52
12 8
13 51
14 22
15 3
16 90
17 271
18 263
19 16
20 85
21 52
22 345
23 59
24 3
25 37
26 12
27 10
28 26
29 7
30 8
31 4
32 41
33 46
34 67
35 32
36 12
37 250
38 88
39 34
40 12
41 127
42 18
43 235
44 54
45 78
46 27
47 16
48 75
49 68
50 39
51 11
52 35
53 44
54 22
55 16
56 301
57 163
58 63
59 28
60 43
61 58
62 7
63 22
64 1
65 116
66 226
67 81
68 117
69 44
70 151
71 105
72 60
73 25
74 73
75 33
76 50
77 94
78 56
79 7
80 31
81 4
82 55
83 492
84 3
85 91
86 311
87 20
88 33
89 32
90 52
91 16
92 277
93 54
94 28
95 61
96 150
97 75
98 76
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 32
2 9
3 4
4 128
5 4
6 5
7 3
8 7
9 44
10 19
11 27
12 16
13 17
14 1
15 1
16 201
17 0
18 14
19 80
20 23
21 22
22 0
23 0
24 4
25 4
26 14
27 1
28 33
29 8
30 4
31 17
32 23
33 67
34 21
35 5
36 4
37 1
38 3
39 19
40 42
41 3
42 2
43 23
44 16
45 8
46 13
47 4
48 81
49 2
50 8
51 12
52 32
53 9
54 104
55 38
56 1
57 24
58 5
59 73
60 4
61 20
62 5
63 5
64 6
65 10
66 3
67 3
68 11
69 109
70 4
71 24
72 10
73 6
74 3
75 10
76 9
77 45
78 73
79 34
80 24
81 88
82 3
83 43
84 12
85 0
86 29
87 16
88 128
89 8
90 2
91 44
92 1
93 2
94 6
95 13
96 6
97 47
98 5
99 1
100 58
101 156
102 16
103 25
104 42
105 17
106 4
107 20
108 5
109 34
110 6
111 2
112 19
113 130
114 58
115 3
116 10
117 0
118 32
119 15
120 3
121 19
122 25
123 19
124 31
125 15
126 41
127 28
128 96
129 27
130 3
131 11
132 38
133 49
134 22
135 6
136 29
137 46
138 8
139 7
140 27
141 1
142 16
143 29
144 5
145 21
146 7
147 3
148 61
149 5
150 19
151 7
152 25
153 9
154 11
155 16
156 23
157 44
158 143
159 26
160 7
161 12
162 0
163 0
164 0
165 17
166 17
167 35
168 28
169 11
170 9
171 166
172 7
173 26
174 3
175 49
176 19
177 37
178 41
179 10
180 2
181 0
182 52
183 30
184 33
185 7
186 22
187 6
188 113
189 0
190 1
191 29
192 1
193 19
194 7
195 18
196 12
197 51
198 6
199 7