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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

2. Deutsche Geschichte - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=

3. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

4. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

5. Teil 2 - S. 113

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 49. Rußland. 113 3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental. Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist. In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald- Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang, Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt. Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten- leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs. 4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen, zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch- orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum Islam bekennen. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in Moskau in verschwenderischer Pracht. 5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser- reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat. Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8

6. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

7. Teil 2 - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren. 65 S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die, z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö. seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada de Santa Marta gegen das Meer vor. 2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See- klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder- schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch- fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be- ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen. 3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak, Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange- baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen. In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge- lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der Felder nach Europa eingeführt wird. 4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng- liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g

8. Teil 2 - S. 24

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 § 10. Vorderindien. 2. Klima, Flora und Fauna. Vorderindien, ebenso Hinter- indien und die s. Inselwelt stehen unter dem Einfluß der Monsune, welche in ersteren beiden infolge der sommerlichen Erhitzung Südasiens sw. Richtung haben und im Sommer den Regen vom Indischen Ozean ins Land bringen, während auf den Inseln durch die Erhitzung Australiens nw. Winde im Winter herrschen. Ganz Vorderindien, zumal Hindostan und die Insel Ceylon, ist durch den Reichtum seiner Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Hier lebt der indische Elefant, der Tiger und die Riesenschlange, im Ganges das Krokodil; hier ist Baumwolle, Zuckerrohr und Indigo heimisch, die Banjane oder heilige Feige der Hindus bildet mit ihren aus den Ästen senkrecht in den Boden wachsenden Luftwurzeln natürliche Tempelhallen; das Hauptgetreide ist der Reis (wie im ganzen Monsun-Gürtel); an der Malabar-Küste wächst der kletternde Pfefferstrauch, auf Ceylon der beste Zimmetlorbeer nebst ganzen Wäldern von Kokospalmen; auf Ceylon baut man jetzt auch ausgezeichneten Kaffee und am Himalaja Tee. Die wichtigsten Produkte, welche ausgeführt werden, sind: Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Mohn (Opium), Flachs (Jute), Indigo, Tee, Kaffee, Gewürze. 3. Bevölkerung, geschichtliche und staatliche Verhält- nisse. Von den 291 Millionen, welche die Halbinsel bewohnen, sind 57 Mill. Mohammedaner, so daß der König von England mehr moham- medanische Untertanen hat als der türkische Sultan. Christen da- gegen sind nur 2,3 Mill. Der weitaus größte Teil der Bewohner gehört dem Volke der Hindus an, das die dreigeteilte Einheit der Götter Brahma, Wischnu, Schiwa verehrt. Es ist in „Kasten" geteilt, die mit größter Strenge voneinander getrennt gehalten werden: die vor- nehmste ist die weiße der Brahminen oder Priester. Die Hindus sind ein sanftes und friedfertiges Volk, fast ausschließlich von Ackerbau lebend. Die gewaltigen Denkmäler, Tempel und Paläste, sowie die Dichtungen der „Bedas" zeugen von ihrem Kunstsinn; sie haben auch das System unfrer 10 Ziffern und das Schachspiel lerfunden. Sie haben durch Unterwerfung der Dravidas, der dunklen Urbevölkerung Indiens, sich zu Herren des Landes gemacht, jedoch nie an Eroberungen über ihre Halbinsel hinaus gedacht; um so öfter freilich sind sie in späteren Jahrhunderten die Beute fremder Eroberer geworden. Die Mohammedaner eroberten seit dem 11. Jahrhundert Indien, die Mongolen gründeten im 16. Jahrhundert das Reich des Großmoguls mit der Hauptstadt Delhi. Seitdem der Portugiese Vasco (wasko) da Gama 1498 den Seeweg um Afrika nach Indien fand, haben europäische

9. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

10. Deutsche Geschichte - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. 60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute. In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf. Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. ' Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber. Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-
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