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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

2. Für die Klassen 7 und 6 - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
11 rufigen Balken herab. Ehe das Mittagsmahl beginnen konnte, holte Philemon eine alte Wanne aus Buchenholz und go lauwarmes Wasser hinein, damit die beiden Gste die Fe nach der staubigen Wanderung reinigen konnten. Endlich ging man zu Tische. Die Fremdlinge saen auf einer mit Sumpfgras gepolsterten Bank, der der ein alter Teppich, ein Kleinod der beiden Alten, ausgebreitet lag. Davor stellte die alte Baukis mit zitternden Hnden den Tisch, dessen einen wackligen Fu sie mit einer Scherbe sttzen mute. Es gab Oliven und eingemachte Kirschen, Salat und frische Radieschen, gekochte Eier und Kse, dazu die warmen Speisen vom Herde und in hlzernen Bechern etwas Wein. Zum Nachtisch standen Nsse und Feigen, Datteln, Pflaumen und Weintrauben da. Doch wie staunten die beiden gastlichen Alten, als die Becher, die sie soeben ausgetrunken hatten, sich von selbst mit kstlichem Wem fllten! Da ahnten sie, da himmlische Götter sie besuchten. Voll Ehrfurcht eilten sie, ein besseres Essen zu bereiten, sie wollten gern ihre letzte Gans schlachten. Aber diese lies schneller, als die beiden, und schreiend flog sie zu Fen der Götter. Da offenbarten sich die beiden Fremdlinge und sprachen: Wir sind Götter. Eure bsen Nachbarn sollen ihre Gottlosigkeit den, nur ihr werdet verschont werden. Verlat eure Htte und kommt mit uns auf jenen Berg." Die Alten gehorchten, ergriffen ihre Stbe und stiegen mhsam bergauf. Als sie oben angekommen waren, blickten sie um sich; da war die ganze Ebene in einen See verwandelt. Alle Bauern waren ertrunken. Die alte Htte von Philemon und Baukis war aber zu einem prchtigen Tempel geworden. Zeus fragte sie mit freundlichen Worten, was sie sich noch fr die Zukunft wnschten. Sie baten ihn, in seinem Tempel leben zu drfen und ihn zu hten. Dem fgten sie einen letzten Wunsch hinzu: eine Stunde sollte sie beide im Tod hinraffen, keiner wollte den andern berleben. Zeus erfllte diesen Wunsch. Bis zum hohen Greisenalter waren sie Hter des Tempels. Da, als sie eines Tages vor den heiligen Stufen standen und auf den See schauten, merkte Philemon, wie Baukis, und in demselben Augenblick Baukis, wie Philemon ganz mit grnem Laube bedeckt war. Philemon war in eine Eiche, Baukis in eine Linde verwandelt. So stehen beide noch jetzt vereint da. 3. Mivas. Vor alten Zeiten pflegten die Götter gern auf Erden zu wandern und mit den Menschen zu verkehren. So zog einst der bermtige, lustige

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 51

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
107. Das Iveizenkorn. 51 5. Am Samstag ist er vollends nah’. "Was deckt er wohl im Körbchen zu? Ich denk’, ein Pfündchen Fleisch ins Mus, wohl auch ein Schöppchen Wein ist da. 6. Wo geht der Weg zur Armut hin ? Schau’ nach den Wirtshausschildern hin. Geh’ nicht vorbei, der Wein ist gut und nagelneu die Karten drin. 7. Im letzten Wirtshaus hängt ein Sack; und gehst du fort, häng’ dir ihn um! „Du alter Lump, wie steht so gut, so zierlich dir der Bettelsack! 8. Und drin von Holz das Becher- lein — nimm’s wohl in Acht, verlier’ es nicht! Und wenn du zu dem Wasser kommst und trinken magst, so schöpfe drein!“ 107. Das 9. Wo geht’s zum frohen Alter? Sprecht, wo ist der Weg zuehr’ und Puh’? Grad’ vor dir hin in Massigkeit, mit stillem Sinn in Pflicht und Recht. 10. Und führt zum Kreuzweg dich die Spur, und weifst du nicht den rechten Pfad, so frage beim Gewissen an; es kann ja deutsch — ihm folge nur. 11. Wo ist der Weg zum Lei- chenstein? Ach! frage nicht! geh’, wo du willst; zur stillen Gruft im kühlen Grund führt jeder Weg, kannst sicher sein. 12. In Gottesfurcht nur wandle hier! Das rat’ ich dir, soviel ich kann. Ein heimlich Pförtchen hat das Grab, und manches zeigt es jenseits dir. Hebel.j Weizmkorn. Seht einmal dies Körnlein an. Es ist ein Weizenkorn und ein bißchen Mehl, aber kein Leben darin, wie es scheint. Legt's ins Land und thut ein wenig Erde drauf, so scheint's gar tot und begraben. Nun laßt aber des lieben Gottes Sonne daraus scheinen und seinen Tau daraus fallen; da wird's nicht lange säumen, sondern bald mit einem roten Häubchen und grünen Wämschen über seinem Grabe hinausäugeln; und wenn alles gut geht, wird es mit der Zeit ein stattlicher Halm werden, und oben dran eine krause Ähre mit dreißig, vierzig, fünfzig solcher Körnlein. So hättet ihr schon, wenn's gemahlen wäre, einen Beitrag zu einem Milchbrötchen. Aber es geht nun alle Rechenkunst an diesem Exempel zu Grunde. Denn, gebt acht, jetzt sagt das Körnlein: „Einmal eins ist eins!" und da hat's recht; und, gebt acht, wenn eine Ähre daraus geworden ist, so spricht's: „Einmal eins ist dreißig, vierzig!" und da hat's abermals recht; aber mit der Rechenkunst ist's aus und vorbei!" Im Himmel, Kinder, ist ein viel anderes Rechnen, als ans Erden, und unser lieber Herr, da er aus Erden wandelte, hat auch ganz anders ^gezählt und gerechnet als die andern Menschen. Denkt ihr an die zwei Scherflein, die da machen einen Heller? Als die Witwe sie hineinlegte, sagte er, sie habe mehr gegeben, als alle, die vor ihr einlegten. — Wenn ihr's noch nicht begreift, so werdet ihr es mit der Zeit schon verstehen lernen. Alles hat seine Zeit. Aber seht euch doch noch einmal das Weizenkörnlein an. Sieht's nicht aus, wie Gold? Wie, wenn's Gold wäre, und alle Weizen- und Roggen- körnlein wären Gold und trügen eitel goldene Ähren, wenn man sie säete! Ei, das wäre eine schöne Sache, wenn euch hungerte und ihr hättet die harten Goldkörner zwischen den Zähnen! Nein, ein Weizenkörnlein ist besser: es ist ein Leben darin und kann wachsen und gedeihen und viel Frucht bringen. 4*

4. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 47

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto Ii., Otto Hi. und Heinrich Ii. 47 Norden, sondern in Rom liegen sollte, zog er, um die Weltherr- Otto 111. tn schaft zu gewinnen und die Kirche Zu reformieren, als sechszehn- stotien "6-jhriger der die Alpen. Zum Papst erhob er einen jugendlichen Verwandten, Bruno, der sich Gregor V. nannte und ihn krnte, dann, als dieser frh starb, den gelehrtesten Mann der Zeit, den Fran-zosen Gerbert, der den Namen Sylvester Ii. annahm. Er selbst baute sich einen Palast auf dem Aventin; andererseits trat er in engsten Verkehr mit asketischen Einsiedlern und Geistlichen, wie dem Bhmen Adalbert von Prag, der gleich darauf durch die Heid-nischen Preußen den ersehnten Mrtyrertod fand. Dessen Grab in Gnesen besuchte er im Jahre 1000 und stiftete dort ein Erzbistum; nachdem er dann Karls des Groen Gruft in Aachen hatte ffnen 1000. lassen, kehrte er nach Italien zurck. Ein Aufstand der Rmer zwang ihn die Stadt zu verlassen; er starb in einer Burg der Campagna. 1002. Sein Tod rief in Deutschland innere Wirren hervor. Zugleich Erstarkung erstarkten in jener Zeit die stlichen Gebiete: in Polen, das durch bes ftens-Grndung des Erzbistums Gnesen eine nationale Kirche erhalten hatte, schuf Boleslav Chrobry einen nationalen, mchtigen Staat; dasselbe geschah in Ungarn durch Stephan, der sich mit einem groen Teile seines Volkes taufen lie und die Stephanskrone" unmittelbar vom Papst Sylvester zugesandt erhielt. Es waren dieselben Zeiten, in denen auch Dnemark und Skandinavien das Christentum annahmen. 49. Heinrich Ii. 1002 1024. Unter schwierigen Verhlt- Heinrichs 11. nissen bestieg Heinrich Ii. von Bayern, der Sohn Heinrichs des Znkers, den Thron. Den fantastischen Trumen Ottos Iii. stand er sehr fern: ein vorsichtig erwgender, aber an seinen Plnen mit zher Thatkrast festhaltender König: der Kirche war er freundlich gesinnt, wie er denn das Bistum Bamberg in fast heidnischer, von Slaven bewohnter Gegend grndete, hielt jedoch an dem Rechte, Bischfe und bte zu ernennen und das Kirchengut zu den Kosten der Reichs-Verwaltung heranzuziehen, mit Strenge fest. Im Inneren hat er vielfache Aufstnde bekmpfen mssen. Aufstnde. Gegen Boleslav Chrobry machte er mehrere Feldzge, mute aber Polnische die Lausitz als Reichslehen in seiner Hand lassen. Dreimal war er 5eibiu0e-in Italien; auf dem ersten Zuge lie er sich in Pavia die lom- Rmerzllge. bardische Knigskrone, auf dem zweiten zu Rom die Kaiserkrone auf-setzen; auf dem dritten griff er in die unteritalischen Kmpfe ein.1) 1) In jener Zeit rettete eine aus dem heiligen Land zurckkehrende Schar normannischer Ritter die Stadt Salerno vor dem Angriff der Sara-zenen. Bald kamen grere Scharen, um im Dienste des Papstes am Kampfe gegen Griechen und Sarazenen teilzunehmen.

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 68

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Von den alten Germanen. gewhrten Luken in der Wand der Luft und dem Lichte Eintritt, aber im Winter wurden die ffnungen verstopft; der brennende Kienspan erhellte die dstre Halle, und das prasselnde Herdfeuer durchwrmte sie. * Die Germanin. Im Hause schaltete die Frau. Fr sie gab es alle Hnde voll zu tun: sie erzog die Mdchen und die kleinen Knaben, während sich die groen, mit den Waffen in der Hand, in Wald und Wiese tummelten; dazu wies sie die Dienstboten zu allerhand Verrichtungen an: da mute ein Knecht aus Honig den sen Met oder aus Hopfen und Gerste Vier bereiten, eine Magd Getreidekrner zwischen glatten Steinen zer-mahlen, eine andre Brot backen, eine dritte das Feuer schren und Wild-bret am Spiee braten, eine vierte Flachs spinnen. Ihrem Manne war die Germanin eine treue Gehilfin: er fragte sie um Rat in wichtigen Dingen, und ihre verstndigen Worte galten viel. Allenthalben begegnete ihr der Mann mit hoher Achtung; von manchen Frauen glaubte man, da sie den Willen der Götter verknden und weissagen knnten. Nicht selten zog die Germanenfrau mit in den Krieg, feuerte die Entmutigten zu neuem Kampfe an und pflegte die Verwundeten. Der Germane. Der Germane kmmerte sich nicht um die Ttigkeit in Haus und Hof. Er war ein freier Mann, feiner war alle Arbeit unwrdig; die mochten die Nnfreien verrichten, die waren ja zum Arbeiten da. Er ging mit andern freien Mnnern hinaus in den Wald. Dort jagte er den stark gehrnten Ur und den zottigen Wisent, erlegte den plumpen Elch und den flinken Hirsch, prschte auf Bren und Wlfe und manch andres Wild. Am liebsten war dem Germanen der Krieg. Keule und Steinaxt, Speer und Schwert sowie ein hlzerner Schild waren seine Waffen. Mit wildem Schlachtgefange zog er in den Kampf, seinem Fhrer nach, dem er Treue bis zum Tode gelobt hatte. Der Tod von Feindes-Hand schreckte ihn nicht; denn den Gefallnen trugen Gtterjungfrauen hinauf zu den Wonnen Walhallas, so hatte man ihn in seiner Jugend gelehrt. Ruhten die Waffen, so lag der Germane daheim auf der Bren--haut". Zuweilen besuchten ihn die Nachbarn, da ergtzte man sich am Wrfelspiel und trank aus groen Hrnern sen Met oder schumendes Bier. Oft wurde in Spiel und Trunk des Guten zuviel getan.

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 163

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
163 nur den Hafer; und den Roggen haben uns wahrscheinlich die wilden Mongolischen Völker, welche zur Zeit des Hun- nenkönigs Attila unser ganzes Vaterland so arg verwüsteten, gebracht. Und so ist denn manchmal ein großes Unglück auch wieder zu Etwas gut und nütze. Aber eine Pflanze, die freilich nicht hier bei uns, sondern nur in warmen Län- dern wächst, gehört auch noch zu dieser Klasse, nämlich das Zuckerrohr. Es ist ebenfalls eine Grasart, zeichnet sich aber durch feine lange, außer dem Kelch stehende Wolle und seine zweispelzige Krone vor den übrigen Gräsern aus, und wird oft zwei Mal Mannshoch. Sein süßes, faftreiches Mark wird durch Walzen ausgepreßt, und da dieß bald verdirbt, wenn es nicht gleich verarbeitet wird, müssen die armen Neger Tag und Nacht bei den Walzen stehen und es sich blutsauer werden lassen, woran wir wohl selten denken, wenn wir den süßen Zucker uns gut schmecken lassen. Es ist noch zu bemerken, daß zu dieser Pflanzenklasse, ähnlich der ersten, nur sehr wenige Bäume gehören, während in der zweiten fast nur Bäume und Sträucher sind. Aus der vierten Klaffe der Pflanzen mit 4 Staub- fäden, deren Blumenkrone und Kelch meistentheils auch in 4 getheilt ist, — wie man denn ein ähnliches Zahlenver- hälmiß zwischen den Staubfäden und Blumenblättern bei allen Pflanzen findet — nennen wir den Corneliuskirsch- baum, das Scabiofenkraut, das Waldmeisterlein, die Fak- berröthe, den Wegerich; aus der fünften das Vergißmein- nicht, die Primeln, die Glockenblume, die Winde, das Gais- blatt, das Veilchen, das Immergrün, den Epheu, den Faul- baum, die Stachel- und Johannisbeere, den Weinstock, des- sen eigentliches Vaterland Asien ist, wie auch den Kaffee- baum. Die Blatter desselben sehen wie Pomeranzenblättek aus, nur viel länger; die Blumen sind weiß, die Frucht ist eine kleine Kirsche, in der 2 Kaffeebohnen statt des Kerns zusammen gewachsen sind. Der Baum wächst ursprünglich in Arabien, eben so häufig, wie bei uns die Pflaumen- bäume, und da ist auch die beste Kaffeesorte; aber die Leute dort begnügen sich grade mit dem schlechtesten Kaffee, nämlich einem Getränke von den Schaalen der Kaffeebohnen. Macbt's doch auch mancher Christ so, der das schöne kräftige Bibel- wort so nahe hat, genießt's aber nicht, sondern nährt sich vielmehr nur von den Schaalen dürftiger Menschenweisheit. Zu dieser Klaffe gehören noch alle sogenannten Schirm - oder Doldenpflanzen, bet denen die Blüthen, wie bei der

7. Theil 3 - S. 140

1880 - Stuttgart : Heitz
140 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Friede im Lande nicht gestört wurde, wenn er auch nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemüthern herrschte. Das einzige, was man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gotha. Der unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklichem Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von Grumbach, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert, eingenommen und der Herzog gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1567) nach Wien bringen, auf einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopfe, durch die Straßen führen und dann ins Gefängniß werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Statt sich — sie war erst 27 Jahre alt — etwa durch Vergnügen zu zerstreuen, dachte sie nur an ihn, und hatte nirgends Ruhe und Rast. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf, flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem lieben Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihn wiedersah! Nun konnte sie ihn doch pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Freude kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu theilen und zu erleichtern. So ist sie auch bei ihm geblieben, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Armen ihres dankbaren Mannes starb. Viele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende Jahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Um die- Zeit der Grumbach'scheu Händel (1566) ereignete sich eine berühmte Waffeuthat in Ungarn: die Vertheidigung von Szigeth durch Zrini. Der alte Suleimau der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte da Szigeth an der Theiß. Hier war der tapfere Zrini Commandant; er beschloß mit seiner kleinen Schaar den Platz bis aufs äußerste

8. Teil 2. Mittelstufe - S. 154

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 152. Dort mancherlei Nüssen. ist im Haselnußgesträuch ein lustig Leben. Die Waldleute sammeln die bärtigen Becherlein mit den Nüssen darin. Nach einigen Wochen fallen diese dann von selbst aus. Nun ist es auch nicht mehr lange hin bis zu dem fröhlichen Weihnachtsfeste, wo die braunen Hasel- nüsse unter dem Christbaume selten fehlen. Am liebsten aber schauen die Kinder doch wohl nach den Walnüssen; denn die glänzen in Gold und Silber im Christbaum- lichte. Wenn man eine Walnuß mit dem Nußknacker aufknackt, so hat man gleich einen ganzen Mund voll süßen Nußkerns. Der Baum, von dem die Walnüsse kommen, ist ein weitästiger Baum, unter dem es sich an heißen Sommertagen gut spielen läßt. Denn seine großen, wohlriechenden Blätter lassen nur wenige Sonnen- strahlen hindurch. Auch die Walnuß sitzt, ehe sie reif wird, in einem grünen Häuslein wohlgeborgen. Aber das ist überall geschlossen, und ich rate euch, mit den Fingern davon zu bleiben, wenn ihr euch nicht schwarz färben wollt. Wenn die Nuß reif ist, fängt das Ge- häuse an zu faulen, und die Nuß fällt aus. Aber darauf warten die Menschen nicht, sondern schlagen sie vorher mit Stangen herunter. Nun essen aber nicht allein die Menschen gern die süßen Nuß- kerne, sondern auch Tiere knacken gern Nüsse. Am liebsten von allen Tieren tut dies das flinke Eichhörnchen. Das schmaust zur Herbstzeit nach Herzenslust Haselnüsse. Wenn aber diese eingeerntet sind, dann geht es zum Buchenbaum. Darauf wachsen die kleinen, dreikantigen Buchnüsse oder Bucheckern, die schmecken so süß wie Haselnüsse. Weil sie aber so klein sind, so scheuen die Menschen die Mühe des Einsammelns. Daher findet das Eichhörnchen stets auf der Buche einen gedeckten Tisch. Aber was wollen Haselnuß und Walnuß und Buchecker bedeuten gegen die Kokosnuß! Die ist so groß wie ein Manneskopf, und wenn man die dicke Umhüllung aus Bast abgeschält hat, immer noch so groß wie ein Kinderkopf. Aufknacken läßt sie sich mit keinem Nußknacker; denn ihre Schale ist fast fingerdick und hart wie Stein. Die Kokosnuß kommt wohl tausend Meilen weit her über das Meer. Im heißen Indien ist sie zu Hause und auf den Inseln, die um Indien herum im Meere liegen. Da erhebt sich der Stamm der Kokospalme fast zu der Höhe eines mächtigen Turmes. Er ist rund und glatt und hat keine Äste. Nur oben aus der Spitze erhebt sich wie ein riesiger Federwedel ein Busch großer, eingeschlitzter Blätter,
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