40
Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250.
noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben.
983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete.
Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt.
1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.
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Extrahierte Personennamen: Otto Ottos Otto Ottos Adelheid Karls Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Heinrichs Ottos
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Rom Ottos Ottos Rom Italien Rom Deutschland Gnesen Polen Prag Aachen Italien Rom Campagna Italien Deutschland Aachen Bayern Ottos Deutschland Italien
Heinrich Vi. 1190-1197.
57
Heinrich Vi. 1190-1197.
§ 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute.
In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf.
Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod.
Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft.
Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215.
§ 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber.
Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwenherz Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Konstanze Innocenz_Iii Innocenz Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Otto Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Rom Deutschland Wien Messina Deutschland Palermo Deutschland Deutschland
288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
§ 10. Vorderindien.
23
mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In-
folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze
terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am
Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich
höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen
und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer
folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen
Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von
Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen,
aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen.
b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das
Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt,
eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare
Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird
und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern
bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der
Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der
Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun-
regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet
der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene,
und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit
und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist
sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine
Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra,
welcher aus Tibet kommt.
c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch-
fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse
zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h.
Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats.
Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher
fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche
ist fast trocken.
d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem
festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf
von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel
erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen
Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und
Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000
Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für
den Dampferverkehr nach Ostasien.
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ceylon Indien Colombo Ostasien
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels usw. 211
Schlesien, Königreich Sachsen, Braunkohlen in der Provinz Sachsen),
Asien (China).
6. Petroleum. Hauptländer: Vereinigte Staaten und zwar in
Pennsylvanien und Ohio (Pittsburg). Von hier wird das Erdöl in
eisernen Röhren nach den Hafenstädten am Atlantischen Ozean in die
großen Tankdampfer direkt gepumpt. — Rußland, in Baku am Kaspischen
Meer. Haupthäfen: Bremen, Antwerpen, Hamburg.
7. Edelsteine. Diamanten aus Südafrika, Brasilien, Indien.—
Saphir und Rubin aus Ceylon, Turkestan. — Smaragd, Türkis aus
Persien und Arabien. — Bernstein (Halbedelstein) von der samländischen
Küste Ostpreußens. Hauptmarkt: Amsterdam.
Ii. Aus dem Pflanzenreich.
1. Getreide, in der gemäßigten Zone Weizen, Roggen, Gerste,
Hafer, in den Tropen Mais (bis zum 51° n. Br.). Hauptländer:
Rußland, Vereinigte Staaten, Indien, Deutschland, Österreich-Ungarn.
Hauptausfuhrhäfen: Libau, Riga, Odessa — Neu-Jork, Baltimore —
Bombay, Kalkutta. Haupteinfuhrhäfen: Hamburg, Bremen.
2. Die Kartoffel, aus S.-Amerika verbreitet, wird am meisten
in Deutschland angebaut und zu Branntwein und Spiritus verarbeitet.
3. Reis. Heimatland: Ostasien. — Hauptländer: Hinterindien
mit den Häfen Rangun, Bassein, Mulmein, ferner Japan, Ägypten,
Italien.
4. Kaffee gedeiht nur bei einer mittleren Jahrestemperatur von
20 — 21°, also in den Tropen, und wird dreimal im Jahre geerntet. Die
Heimat ist das s. Abessinien, die Landschaft Kaffa, von wo die Pflanze
nach Arabien kam. Durch die Holländer in Java eingeführt, wurde der
Kaffee 1710 nach Amsterdam zuerst gebracht. Die Türken brachten
ihn nach S.-Europa. 1645 wurde das erste Kaffeehaus in Venedig,
1679 in Hamburg, 1721 in Berlin eröffnet. Hauptsorten sind:
a) Arabischer (Mokka), ausgeführt von Aden und Hodeida;
d) Ostindischer von Java, Sumatra, Manila, Ceylon, Madras;
c) Brasilischer, die Hülste des gesamten Verbrauchs der Welt.
Berühmte Sorten: Rio, Santos, Campinas.
d) Mittelamerikanischer, besonders aus Guatemala.
Haupteinfuhrhäsen: Hamburg, le Havre, Rotterdam, London,
Amsterdam, Marseille, Antwerpen, Bremen.
Der Kaffeeverbrauch ist am stärksten in den Niederlanden, nämlich
5 kg auf den Kopf der Bevölkerung, in der Schweiz 3 kg, in Deutschland
2,32 kg, Frankreich 1,38 kg, England 0,45 kg, Rußland 0,10 kg.
14*
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Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Königreich_Sachsen Sachsen Asien China Pennsylvanien Ohio Pittsburg Atlantischen_Ozean Baku Kaspischen
Meer Bremen Antwerpen Hamburg Südafrika Brasilien Indien Ceylon Persien Ostpreußens Amsterdam Indien Deutschland Libau Riga Odessa Baltimore Bombay Kalkutta Hamburg Bremen Deutschland Ostasien Hinterindien Rangun Bassein Japan Italien Abessinien Amsterdam S.-Europa Venedig Hamburg Berlin Sumatra Manila Ceylon Madras Campinas Guatemala Hamburg Rotterdam London Amsterdam Marseille Antwerpen Bremen Niederlanden Schweiz Deutschland Frankreich England
24
§ 10. Vorderindien.
2. Klima, Flora und Fauna. Vorderindien, ebenso Hinter-
indien und die s. Inselwelt stehen unter dem Einfluß der Monsune,
welche in ersteren beiden infolge der sommerlichen Erhitzung Südasiens
sw. Richtung haben und im Sommer den Regen vom Indischen Ozean
ins Land bringen, während auf den Inseln durch die Erhitzung Australiens
nw. Winde im Winter herrschen.
Ganz Vorderindien, zumal Hindostan und die Insel Ceylon, ist
durch den Reichtum seiner Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Hier
lebt der indische Elefant, der Tiger und die Riesenschlange, im Ganges
das Krokodil; hier ist Baumwolle, Zuckerrohr und Indigo heimisch, die
Banjane oder heilige Feige der Hindus bildet mit ihren aus den Ästen
senkrecht in den Boden wachsenden Luftwurzeln natürliche Tempelhallen;
das Hauptgetreide ist der Reis (wie im ganzen Monsun-Gürtel); an
der Malabar-Küste wächst der kletternde Pfefferstrauch, auf Ceylon der
beste Zimmetlorbeer nebst ganzen Wäldern von Kokospalmen; auf Ceylon
baut man jetzt auch ausgezeichneten Kaffee und am Himalaja Tee.
Die wichtigsten Produkte, welche ausgeführt werden, sind: Reis,
Baumwolle, Zuckerrohr, Mohn (Opium), Flachs (Jute), Indigo, Tee,
Kaffee, Gewürze.
3. Bevölkerung, geschichtliche und staatliche Verhält-
nisse. Von den 291 Millionen, welche die Halbinsel bewohnen, sind
57 Mill. Mohammedaner, so daß der König von England mehr moham-
medanische Untertanen hat als der türkische Sultan. Christen da-
gegen sind nur 2,3 Mill. Der weitaus größte Teil der Bewohner gehört
dem Volke der Hindus an, das die dreigeteilte Einheit der Götter
Brahma, Wischnu, Schiwa verehrt. Es ist in „Kasten" geteilt, die
mit größter Strenge voneinander getrennt gehalten werden: die vor-
nehmste ist die weiße der Brahminen oder Priester. Die Hindus sind
ein sanftes und friedfertiges Volk, fast ausschließlich von Ackerbau
lebend. Die gewaltigen Denkmäler, Tempel und Paläste, sowie die
Dichtungen der „Bedas" zeugen von ihrem Kunstsinn; sie haben auch
das System unfrer 10 Ziffern und das Schachspiel lerfunden. Sie
haben durch Unterwerfung der Dravidas, der dunklen Urbevölkerung
Indiens, sich zu Herren des Landes gemacht, jedoch nie an Eroberungen
über ihre Halbinsel hinaus gedacht; um so öfter freilich sind sie in
späteren Jahrhunderten die Beute fremder Eroberer geworden.
Die Mohammedaner eroberten seit dem 11. Jahrhundert Indien, die
Mongolen gründeten im 16. Jahrhundert das Reich des Großmoguls mit
der Hauptstadt Delhi. Seitdem der Portugiese Vasco (wasko) da
Gama 1498 den Seeweg um Afrika nach Indien fand, haben europäische
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Extrahierte Personennamen: Mohn Schiwa
Extrahierte Ortsnamen: Südasiens Australiens Ceylon Ceylon Ceylon England Wischnu Indiens Indien Afrika Indien
Heinrich Vi. 1190-1197.
57
Heinrich Vi. 1190-1197.
60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute.
In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf.
Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen,
bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. '
Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft.
Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215.
61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber.
Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde,
erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Richard_Lwenherz Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Konstanze Innocenz_Iii Innocenz Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Otto Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Rom Deutsch-land Wien Messina Deutschland Palermo Deutschland Deutschland
Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_der_Beständige Johann Friedrichs Friedrichs Georg_von_Sachsen Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Karls_V. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karls Georg_Fr Karl_von_Bourbon Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs
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