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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

11. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 84

1911 - Trier : Lintz
84 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. zu einer Höhe von 700, die tierra templada bis zu einer Höhe von 2000 m gerechnet. Das feuchtheiße Tropenklima der tierra caliente rief besonders auf vulkanischem Boden, der eine große Verbreitung hat, einen äußerst üppigen Pflanzenwuchs hervor. Es gibt wohl kaum ein Gebiet auf Erden, das in der Gunst des Klimas und Bodens Mittelamerika übertrifft. Mit den Großen und Kleinen Antillen können hinsichtlich der Üppigkeit des Pflanzenwuchses höchstens die Snnda- Inseln verglichen werden. Die tropischen Kulturen finden ein fast beispielloses Gedeihen. In der tierra ealiente erntet man dreimal, und auf Euba geben die Tabakpflanzungen in sehr günstigen Jahren einen Ertrag, der dreimal so hoch als der Wert des Bodens ist. Trotz ungünstiger politischer Verhältnisse und vielfach recht schlechter Verwaltung liefert Mittelamerika durch die Erzeugnisse des Pflanzenbaues große Reichtümer, gleich den Monsunländern. Die wichtigsten Kulturgewächse sind Zuckerrohr, das am meisten auf Euba angebaut wird, wo es am besten auf der berühmten roten Erde im N gedeiht, Tabak, für den das wichtigste Land ebenfalls Euba ist, das in seinen südlichen und südwestlichen Tälern den besten Tabak der Welt liefert, Kaffee, deffen Anbau sich auf Haiti, Puertorico und dem Festlande von Mittel- amerika sehr verbreitet hat, Bananen, deren Früchte von Jamaica und den Bahama-Jnseln in großer Menge nach den Vereinigten Staaten, wo sie Volksnahrung geworden sind, ausgeführt werden, ferner Kakao, Vanille, Indigo n. a. Selbst manche der Kleinen Antillen liefern reiche Ernten. Auch die Ausbeute der Wälder an wertvollen Hölzern, z. B. Mahagoni, Farbhölzern, Kautschuk usw. ist bedeutend. Zur Ernährung baut man Mais, der die Hauptnahrung liefert, Reis und andere Gewächse. Auch Mexiko, das den südlichsten Teil von Nordamerika umfaßt, hat in den beiden heißen und regenreichen Küstenstreifen im W und 0 Gebiete, die für alle tropischen Kulturen hervorragend geeignet sind. Auf dem kühleren und trockneren Hochlande von Mexiko wird vorwiegend Weizen und Mais angebaut. b) Die Viehzucht und Fischerei. Die Viehzucht hat nur auf dem Hochland von Mexiko eine größere Bedeutung; sie wird ferner aus den Inseln Euba und Jamaica betrieben. — Der Fischfang ist für die Küsten- und Inselbewohner wichtig. c) Der Bergbau. Die Cordilleren sind auch in diesem Teile Amerikas reich an Erzen, besonders an Edelmetallen. Namentlich Mexiko hatte früher eine ungeheure Ausbeute au Gold und Silber. In der Zeit von 1821 — 1875 soll der Ertrag der Gold- und Silber-

12. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 90

1911 - Trier : Lintz
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. baren Prairieerde. Für den Pflanzenbau sind somit recht günstige Verhältnisse gegeben. Vor allem für den Getreidebau ist das süd- liche Südamerika hervorragend geeignet, und Argentinien ist schon jetzt eines der wichtigsten Getreideländer der Erde. Große Flächen dieses Staates sind mit Weizen, ferner mit Mais, Flachs und Luzern- klee bestellt, und Obst und Wein gedeihen gut. Die Wald gebiete Paraguays liefern den Paraguaytee (Mate oder Aerba), der in Südamerika den chinesischen Tee ersetzt. In dem mittleren Abschnitte des großen Längstales von Chile werden die Winterregen zu einem ausgedehnten Anbau von Weizen, der wegen seiner hervorragenden Güte eine gesuchte Ware ist und viel ausgeführt wird, benutzt. Desgleichen werden Obst- und Weinbau eifrig betrieben. Chile, insbesondere die Insel Chilos gilt serner als die Heimat der Kartoffel. d) Die Viehzucht. Fast noch wichtiger als der Pflanzenbau ist im südlichen Südamerika die Viehzucht. Die weiten Grasfluren des Gran Chaco und der Pampas luden zu ihrem Betriebe ein. Sie sind jetzt der Tummelplatz großer Viehherden, und große Schlachthäuser sind für die Ausfuhr tätig, so iu Fray Bentos zur Herstellung von Fleischextrakt. Die beiden viehreichsten Staaten sind Argentinien und Uruguay. Argentinien vermag jährlich für etwa 250 Mill. Mark Erzeugnisfeder Viehzucht auszuführen, und Uruguay schlachtet 700—800000 Rindvieh für die Ausfuhr. Auch der Staat Rio Grande do Sul von Brasilien ist reich an Vieh. c) Der Bergbau. Der Mineralreichtum wird noch wenig aus- gebeutet. Argentinien ist reich an Silber, Südbrasilien an Kohlen, und Chile besitzt reiche Kupferlager und in den nördlichen Gebieten, die früher zu Peru gehörten, große Salpeterlager, die aber gleich den Guanolagern Perus bald ausgebeutet fein werden. d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie befindet sich wie im übrigen Südamerika noch in den Anfängen der Entwicklung; am weitesten ist sie in Argentinien und Chile fortgeschritten. § 45. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandelsverkehr sind die La Plata-Staaten von der Natur mit einem großartigen Verkehrsnetze ausgestattet worden. Der breite Mündungstrichter des Rio de la Plata ist den größten Seeschiffen zugänglich, und Parana und Paraguay sind bis weit hinauf schiffbar, wenn auch Saudbänke die Schiffahrt gefährden. Im Ausbau des Eisen- bahnnetzes ist Argentinien am weitesten vorgeschritten. Für eine tr an sandinische Bahn von Buenos-Aires über die Anden nach Valparaiso wurde in jüngster Zeit der Durchstich beendet. Die bedeutendsten

13. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 46

1911 - Trier : Lintz
4f> Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. b) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Sowohl in der feuch- teren und kühleren Waldzone Nordrußlands als auch in den trockneren und wärmeren Gebieten der einstigen Grassteppe Südrußlands ist die Viehzucht stets sehr in den Vordergrund getreten. In Finnland ist sie viel wichtiger als der Ackerbau, und die Wolgasteppe dient ausschließlich der Viehzucht. Besonders Rinder-, Schaf- und Pferdezucht werden in Rußland stark betrieben, obfchon sie im Rückgang begriffen sind. Großes Gewicht wird ferner auf die Geflügelzucht gelegt. Auch Sibirien ist bereits ein viehreiches Land. Wie in Rußland ist sowohl die kühle nördliche Waldzone als auch die südliche Steppe dem Betrieb der Viehzucht günstig. Die au Sibirien nach 8 sich an- schließende Kirgisensteppe ist von viehzuchttreibenden Nomaden Völkern bewohnt. — Im nördlichen Rußland und mehr noch im nörd- lichen Sibirien liefert die Jagd auf Pelztiere eine wertvolle Aus- beute. — Die Fischerei ist nur iu der untern Wolga und im Kaspifchen Meere wichtig; sie erstreckt sich dort hauptfächlich auf Störe und ver- wandte Fischarten, die den teuren Kaviar lieferu. e) Der Bergbau. Sowohl Rußland als auch Sibirien siud reich au Mineralschätzen, so daß der Bergbau einer großen Ent- Wickelung fähig ist. Die Ha uptb er gbaugebiete in Rußland sind der Ural und das Donezgebiet (Abb 14); letzteres liegt im süd- lichen Rußland. Im Ural wird Eisen, Gold und das seltene Platina gewonnen. Das Donezgebiet enthält das größte Steinkohlenlager Rußlands und liefert auch viele andere Schätze. Ein kleineres Kohlen- lager ist das von Tula. In der Nähe von beiden Kohlenlagern wird auch Eisen gewonnen. Sibirien ist an Gold und an fast allen andern Metallen reich. d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie ist im allgemeinen in Rußland uoch wenig entwickelt. Ihre Entwicklung steht mit dem Vorkommen von Steinkohlen in naher Beziehung. Es können drei Jndustriebezirke unterschieden werden, das Donezgebiet, der Bezirk um Tula und Rnfsisch-Poleu. Charkow, Tula und Lodz siud iu ihueu die bedeutendsten Industriestädte. Auch die großen Städte, besonders Moskau und Warschau, und die Hafenstädte, wie Riga, Petersburg und Odessa, wurden Sitz der Industrie. Gewerbtätig sind ferner die Wolga st ädte, die für den Bezug der Rohstoffe und deu Versand der fertigen Waren einen großen Strom zur Verfügung haben. § 17. e) Die Beteiligung am Welthandel. Auf eine rege. Betei- liguug am Welthandel ist das osteuropäische und nordasiatische Wirt- schaftsreich nicht in dem Maße wie das mittel- und uordwesteuropäische

14. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 57

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 57 Hanfplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara- Berge und in einigen anderen Bezirken angelegt. b) Die Biehzucht. Die trockneu Steppengebiete Ostafrikas sind für den Betrieb der Viehzucht im allgemeinen Keffer geeignet als für den des Ackerbaues. Vor Ausbruch der Rinderpest (1891) hatten einige Völkerschaften, wie die Massai, schon einen bedeutenden Viehstand. Für den Betrieb der Viehzucht kommt ferner noch die oberste Höhenzone der dem Hochlande von Ostafrika aufgefetzten Erhebungen in Betracht. Sie wird namentlich auf dem Hochlande von Abeffinien stark betrieben und spielt in diesem Lande eine viel größere Rolle als der Ackerbau. c) Der Bergbau. Für den Bergbau hat Ostafrika noch keine Bedeutung erlangt, obfchon wohl mineralische Schätze nicht fehlen. ä) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Angliederung § Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil wenig beitragen, weil Katarakte diesen Wasserweg sperren und auch die Wüste abschreckte. Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur. Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hülfe des Nordostmonsuns gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen erschwerte das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern sehr. In jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das wertvolle Seengebiet erschlossen, und auch im N uähert sich die Nilbahn und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. In die Abgeschlossenheit Abessiniens hat die französische Bahn von Djibuti nach Harar die erste Bresche gelegt. Unter den Städten Ostafrikas steht Sansibar, das Sitz eines Sultans ist, sich aber jetzt unter englischer Herrschaft be- findet, an erster Stelle. Es ist ein wichtiger Handelsplatz, besonders für den Handel nach Indien hin. Ihm gegenüber liegt an der Küste Dentsch-Ostafrikas Daressalg.nl (— Friedenshafen). Mombofa (mon- boffa) ist Ausgangspunkt der englischen Ugandabahn. Auf den Welt- markt liefert Ostafrika besonders Kautschuk, Gewürznelken, Kopra, Sisalhans, Elfenbein, Wachs, Kaffee und Baumwolle; als Baumwollgebiet dürfte es noch eine Bedeutung erlangen, da die geerntete Baumwollfaser von hervorragender Güte ist. k) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Der Besitz einer großen Kolonie in Ostafrika, nämlich Deutsch- ^stasrikas, gibt Deutschland die Möglichkeit, sich an dem Waren- austausch mit dem Wirtschaftsreiche in immer stärkerem Maße zu

15. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 65

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 65 Besonders blühte das Baumwollgewerbe auf, in der Umgegend von Calcntta ferner das Jutegewerbe (warum dort?). Aus Persien stammen die kostbareu persischen Teppiche, während in Arabien die Waffenschmiedekunst schon früh eine bedeutende Blüte erreichte. Die Beteiligung am Welthandel. Durch hohe Randgebirge und § durch große Wüsten und Halbwüsten wird die Teilnahme am Welt- Handel erschwert, durch tief eingreifende Meeresbuchten aber erleichtert. Die Araber benutzten die regelmäßig eintretenden Monsnnwinde für die Schiffahrt nach den benachbarten Küsten Afrikas, wo sie wichtige Handelsplätze, wie Sansibar, gründeten. Während das Eisenbahn- Wesen in Arabien (dieses besitzt nur die Mekkabahn, die hauptsächlich dem Pilgerverkehr dient) und Persien noch am ersten Anfange der Entwicklung steht, hat das vorwiegend ebene, dicht bevölkerte Vorder- indien durch die Engländer bereits ein sehr verzweigtes Eisenbahnnetz erhalten. Ein großes Ländergebiet, namentlich das einst so blühende Mesopotamien, wird durch die im Bau begriffene Bagdadbahn der Kultur und dem Handel erschlossen werden. Auf den Weltmarkt liefert heute Indien hauptsächlich Tee (von Ceylon und aus Asfam), Reis (aus Birma), Kaffee (ebenfalls von Ceylon), Jute (aus Ben- galen), Kopra (von Ceylon und den Keelings- oder Kokosnußinseln), Baumwolle (vom Hochland von Dekan), Opium (ebenfalls vom Hochland von Dekan) und Graphit (von Ceylon), Persien Tabak, Opium, Baumwolle, Teppiche und Perlen (aus dem Persischen Meerbusen), das Mündungsland des Euphrat und Tigris Datteln und Arabien Datteln und Kaffee (Mocca). Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches sür Deutschland. Kolonien oder Stützpunkte für die Flotte besitzt Deutschland in dem Wirtschaftsreiche nicht. Trotzdem unterhält es mit ihm rege Handels- beziehnngen, und durch den Bau der Bagdadbahn, an dem Haupt- sächlich deutsches Geld beteiligt ist, wird Deutschlands wirtschaftliche Stellung noch wesentlich gefestigt werden; denn diese Bahn ist eine Fortsetzung der Orientbahn und der ebenfalls mit deutschem Gelde erbauten Auatolischen Bahn und wird mit diesen zusammen eine durch- gehende Verkehrslinie aus Mitteleuropa bis zum Persischen Meerbusen bilden. Einen regen Warenaustausch unterhält Deutschland besonders mit Britisch- Indien; er betrug i. I. 1908 fast 305 Mill. Mark in der Einfuhr (Jute, Reis, Baumwolle, Rindshäute, Raps, Kopra) und 95 Mill. Mark in der Ausfuhr, zusammen also nicht weniger als 400 Mill. Mark. Hierzu kam die Einfuhr aus Ceylon im Werte von 18 Mill. Mark und die Ausfuhr dorthin im Werte von 2 Mill. Mark, Der Handel mit Persien ist noch unbedeutend (Einfuhr 4, Ausfuhr 1 Mill. Mark), Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe <2111, 5

16. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 68

1911 - Trier : Lintz
68 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Opiumbereitung und in den Küstenstrichen Südchinas und aus Formosa viel Zuckerrohr gezogen. Die Wälder liefern wertvolle Hölzer und der Lackbaum Japans den Rohstoff für die berühmten japanischen Lackarbeiten. Eine dichte Besiedelnng zwang in China und Japan zu einer sehr sorg, fältigen Bebauung des Bodens, umso mehr als durch Gebirge viel Raum sür den Anbau verloren geht. (In Japan entfallen 50% der Bodenfläche auf Wälder und nur 40% auf Kulturland). Der Anbau ist gartenmäßig, und fast nur beim Reisbau werden Pflug und Egge, die von Büffeln gezogen werden, benutzt. Alles anbaufähige Land ist in Kultur genommen. Im nordwestlichen China ist der chinesische Bauer der Verbreitung des Lößes bis zur Höhe von 2000 m gefolgt. Räch dem ältesten chinesischen Geschichtswerke, das der Philosoph Confucius im 6. Jahrh. v. Chr. verfaßte, erfand ein chinesischer Herrscher etwa ums Jahr 2700 v. Chr. den Pflug. Roch heute muß alljährlich der Kaiser von China durch Vorgeschriebeue Zeremonien die hohe Bedeutung des Ackerbaues für das Land ausdrücken und dem Erfinder des Pfluges, der unter die Götter versetzt wurde, Opfer bringen. Der Bauernstand ist sowohl in China als auch in Japan und Korea ein Ehrenstand, der eine höhere Rangordnung als der Handwerker- und Kaufmannsstand hat. b) Die Viehzucht nebst Fischfang und Fischzucht. Die Vieh- zncht spielt in Ostasien eine ebenso geringe Rolle wie in Indien- Alle für deu Wiesenbau geeigneten Täler und Niederungen werden zum Reisbau benutzt. Auch auf religiöse Vorstellungen, besonders auf den Glauben an die Seelenwanderung, ist die untergeordnete Stellung der Viehzucht zurückzuführen. Das wichtigste Haustier, das die gewöhnliche Fleischnahrung liefert, ist das Schwein. — Große Bedeutung haben sür die Volkseruähruug auch Fischfang und Fischzucht. Millionen Menschen in China und Japan ernähren sich vorwiegend von Fischen. Der Fischreichtnm in den chinesischen und japanischen Meeresgebieten ist auf das Zusammentreffen zweier Meeresströmungen, des warmen Kuro-Siwo, der von 8 kommt, und einer kalten nördlichen zurückzuführen. — Für die Erzeugung von Handelswerten, als Quelle des Reichtums, hat in Ostasien die Seidenraupenzucht eine größere Bedeutung als in irgend einem andern Lande. Nach dem ältesteu chinesischen Geschichtswerke (s. oben) hat eine chinesische Kaiserin um 2600 v. Chr. die Seidenzucht in Schantnng eingeführt. Die jeweilige Kaiserin von China gilt darum als Beschützerin dieser wichtigen Nährquelle, wie der Kaiser der Beschützer des Ackerbaues ist. China erzeugte in den 90er Jahren jährlich 11 Mill. kg Rohseide, Japan 6, Europa 4—5. c) Der Bergbau. Der große Reichtum Ostasieus, besonders Chinas, an mineralischen Schätzen spielt auf dem Weltmarkt noch keine Rolle. Reich an Erzen ist namentlich die südchinesische Provinz Jünan, wo ein sehr alter Bergbau stattfindet. Die großen Kohlen- Vorräte Chinas werden noch fast gar nicht ausgebeutet, weil die

17. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 76

1911 - Trier : Lintz
76 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Insel Nauru südlich von deu Marschall--Jnseln, werden Phosphat lag er ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Vou deu Ureinwohnern Ozeaniens befinden sich die Polynesier auf ziemlich hoher Kulturstufe. Unter deu von ihnen betriebenen Gewerben ist namentlich die Herstellung von Waffen, von Geräten für den Fischfang und von kunstvoll geflochtenen Matten hervorzuheben. tz 36. e) Die Beteiligung am Welthandel. Die Inselgruppen Ozea- niens liegen zum großen Teil ans der Verkehrsstraße zwischen Asien und Amerika. Als Stützpunkte für Handel und Schiffahrt werden sie besonders nach Eröffnung des Pauama-Kauals eine große Bedeutung erlangen, weil dann ein durchgehender Weltverkehr rings um die Erde eröffnet werden kann. Hieraus erklärt es sich, daß fast alle Haudelsstaateu der Erde Besitzuugen im Stillen Ozean zu erwerben suchten. Eine günstige Verkehrslage haben besonders die im Besitz der Vereinigten Staaten von Nordamerika befindlichen Hawaii-Jnseln mit dem Hafenplatze Honolulu und die zu Deutsch- laud gehörenden Samoa-Inseln, jene auf einer nördlichen, diese auf eiuer südlichen Verkehrslinie. Wichtig ist, daß die Inseln Ozeaniens auch selbst manche Erzeugnisse auf den Weltmarkt liefern, vor allem Wolle und Gold aus Neu-Seelaud, Kopra vou den meisten Inseln, Zucker, Kakao und Phosphat (phosphorsaurer Kalk). f) Die Bedeutung des Wirtschaftliches für Deutschland. Von den Jnselgebieten Ozeaniens hat sich Deutschland einen beden tenden Auteil gesichert. Es besitzt 250000 qkm mit etwa 450000 E.; nur hinter England steht es zurück. Für die Beteiligung Deutsch- lands am Handel und an der Schiffahrt im Großen Ozean haben sie eine große Bedeutung, und eine größere werden sie nach Er- öffnnng des Pauamä-Kanals erlangen. Erst in zweiter Linie steht der Wert der Gebiete für den Plantagenban. Deutschlands Warenaustausch mit dem Wirtschaftsreiche Ozea^ uien betrug zwar i. I. 1908 nur etwa 30 Mill. M., wovon 16 Mill. auf die Einfuhr und 14 auf die Ausfuhr entfallen. Der Handel Deutschlands mit seiuen Besitzungen im Stillen Ozeau, der 1908 einen Wert von fast 3 Mill. M, erreichte, ist aber noch sehr entwicklungsfähig, da auf den größeren deutschen Jusel- gebieteu der Plautageubau und die Ausbeutung der Naturschätze kaum begonnen haben.

18. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 82

1911 - Trier : Lintz
82 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands dadurch den Zweigen des Wirtschaftslebens, namentlich den Industrie- zweigen die günstigsten Verhältnisse geschaffen. In der Eisen- und Stahlindustrie haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika alle Staaten der Erde überflügelt. Die bedeutendsten Industrie- städte sind Neu-Iork, Philadelphia, Chikago, mit großen Aus- fuhrschlächtereien, Pittsburg, der Hauptsitz der Eisen- und Stahlindustrie, St. Lonis (vou den Amerikanern ßent lüis gespr.), Cleveland (kliwländ) und Milwauke (miluöfi), mit großen Brauereien; in Kanada ist Toronto die bedeutendste Industriestadt. § 39. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandel hat namentlich die Ostseite Nordamerikas eine günstige Lage. Die atlantische Küste liegt dem bevölkertsten und hochentwickeltsten Erdteile, Europa, gegenüber, von dem Amerika seine Einwanderer vor- wiegend erhielt, und zu dem es rege Beziehungen unterhält. Sie ist buchten- und hafenreich, viele Küstenflüsse sind schiffbar, und der St. Lorenzstrom und die Kanadischen Seen bilden eine zusammen- hängende Schiffahrtsstraße bis weit in das Innere des Landes hinein, die nur auf kurzen Strecken durch Wasserfälle unterbrochen war. Nach dem Bau einiger Umgehungskanüle hat sich auf dieser Schiffahrts- straße eine sehr bedeutende Binnenschiffahrt, die bedeutendste auf Erden, entwickelt. Auch nach der Südküste der Vereinigten Staaten führt ein großer Strom, der Mississippi, dessen Schiffahrts- straße durch den großen Nebenfluß Ohio (oheio) zugleich weit nach No hin verlängert wird. Die Westküste Nordamerikas ist dagegen durch das Hochgebirge vom Innern des Landes abgesperrt, und großartige Bahnbauten, die sog. Paeisicbahnen (pässistk), waren nötig, um den Westen der Vereinigten Staaten und Kanadas mit dem Osten wirt- schaftlich zu verknüpfen. Die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte der Vereinigten Staaten sind Neu-Iork, zugleich der Haupthafen für die Einwanderung, Baltimore, Boston (böst'n), Chikago, der Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes, Cineinnati (ßinßineti), die Doppelstadt St. Paul und Minneapolis, der größte Mehlmarkt der Welt, Neu- Orleans (od. New-Orleans, spr. nju orlius), der Hauptausfuhrhafen für Baumwolle, und Sau Franeiseo an der Küste des Großen Ozeans; die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte Kanadas sind Montreal (montriähl), Toronto und Vaueouver (wäuküw'r), letzteres an der Westküste. Die Vereinigten Staaten liefern auf den Weltmarkt hauptsächlich Baumwolle, Getreide, Petroleum, Metalle, Fleisch- waren. Eisen- und Stahlwaren und andere Jndustrieerzeuguisse, Kanada liefert Getreide, Holz, Butter und Käse und Felle.

19. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 42

1911 - Trier : Lintz
42 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. dem Weltmarkte geltend zu machen. Für die Teilnahme am Welthandel haben diese Staaten fast sämtlich, mit Ausnahme der Schweiz und Österreich-Ungarns, eine güustige Lage. England liefert auf deu Weltmarkt feine Jndnstrieerzengnisse, die Waren anderer Länder und die Erzeugnisse feines riesigen Kolonialreiches, während es große Mengen von Nahrungsmitteln und industrielle!: Rohstoffen braucht. Deutschland ist im Bezug industrieller Rohstoffe noch stärker als England vom Weltmarkte abhängig, weniger aber in der Volksernäh- rung; es führt sogar bedeutende Mengen Zucker aus. Seine Ausfuhr besteht aber wie bei England hauptsächlich iu Jndnstrieerzeuguissen. Frankreich zieht ebenso aus seinem Pflanzenbau wie aus seinen industriellen Erzengnissen großen Nutzen; Hauptgegenstände seiner Ans- fuhr sind Wein und Mode- und Luxuswaren. Belgien führt besonders industrielle Erzeugnisse, Holland Erzeugnisse aus seinen Kolonien, Öfter- reich-Ungarn Holz, Getreide, Vieh und Zncker,die Schweiz kondensierte Milch, Käse und industrielle Erzeugnisse, Dänemark Milch, Butter und Vieh, Norwegen Fische und Holz, Schweden Holz und Eisenerze aus. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Unser Vaterland hat zu deu Ländern Mittel- und Nordwesteuropas eine sehr günstige Lage. Es liegt ziemlich in der Mitte derselben, stößt mit sechs von ihnen, nämlich mit Österreich-Ungarn, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und Dänemark, unmittelbar zusammen und ist von den übrigen, von England, Norwegen und Schweden, nur durch ein schmales Meeresgebiet getrennt. Kein anderer Staat Europas hat eine solch' günstige Lage zu den übrigen Staaten. Es kann also Deutschland vieles Fehlende aus unmittel- barer Nähe beziehen, und ebenso kann es an seine Nachbarn viele Waren absetzen. Außer dieser Gunst des Nahverkehrs fällt noch ein anderer Umstand fehr ins Gewicht. In einigen Nachbarstaaten, in Österreich-Ungarn und der Schweiz, besteht ein großer Teil der Bevölkerung ans Deutschen, die übrigen Staaten, mit Ausnahme von Frankreich, sind vorwiegend oder ausschließlich von stammver- wandten Völkern bewohnt, und in allen Staaten wohnen viele Reichsdeutsche, die die Fäden des Handels knüpfen und festigen. Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland mit Großbritannien oder England, mit Österreich-Ungarn, Frank- reich, den Niederlanden oder Holland. Belgien und der Schweiz. Der Warenaustausch mit Euglaud steht an der Spitze, weil dieses deutsche Waren nicht nur selbst in großer Menge verbraucht, sondern auch Welthandel mit ihnen treibt.

20. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 47

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 47 angewiesen. Es umfaßt nur weiträumige und schwachbevölkerte Länder, deren Bewohner vorwiegend Landwirtschaft treiben und das zum Leben Nötige dem heimatlichen Boden abzugewinnen vermögen. Der Überfluß der landwirtschaftlichen Erzeugung gelangt zur Ausfuhr. Die Eutwickluug einer Ausfuhrindustrie (Exportindustrie) und die Eroberung von Handelsmärkten bildet keine Lebensfrage für das russische Volk, würde aber auch so leicht nicht gelingen, trotz des natürlichen Reichtums des Landes. Sowohl in der geringen Bildung des russischen Volkes als auch in der ungünstigen Lage Rußlands und Sibiriens zum Meere liegen gewaltige Hemmnisse. Rußland fehlt die unmittelbare Verbindung mit dem Ozean, dem Weltmeere; denn Ostsee und Schwarzes Meer, an die es im N und S stößt, sind eigent- lich Binnenmeere. Nur fern im 0 hat Rußland den Ozean erreicht; aber diese Küste des Großen Ozeaus liegt zu weit entfernt, um die Angliedernng des Wirtschaftsreiches an den Weltverkehr bewirken zu können. Hauptfächlich folgende Gegenstände liefert Rußland anf den Weltmarkt: aus Südrußland Weizen und Leinfamen (zur Ölbereitung), aus Mittelrußland ebenfalls Weizen und Gerste, ferner Geflügel und Eier, aus Nordrußland Roggen, Holz, Butter, Flachs und Pelzwerk, aus Finnland Holz und Butter, aus Sibirien Getreide, Butter, Pelzwerk und Metalle. k) Die Bedeutung des Wirtschastsreiches für Deutschland Für den Handelsverkehr mit dem großen russischen Reiche hat Deutsch- laud eine günstige Lage, da es auf langer Landstrecke mit ihm zusammenstößt und ferner in der Ostsee einen unmittelbaren und nahen Seeverkehr mit ihm unterhalten kann. Günstig ist ferner, daß in Ruß- land zahlreiche Deutsche leben, die zur Festigung der Handels- beziehnngen in hohem Maße beitragen. Die russischen Ostseepro- vinzen sind deutsches Kolonistenland aus der Zeit des deutscheu Ritterordens, und Riga und Reval sind noch heute vorwiegend deutsche Hafen- und Handelsstädte; in Südrußland und zwar im untern Wolgagebiet, in der Krim, in Beffarabien und im Kaukasus gibt es sehr zahlreiche deutsche Kolonien; in allen größeren ruf- fifcheu Städten aber leben viele deutsche Kaufleute, Gewerbe- treibende und Industrielle, und in der bedeutendsten Industrie- stadt Westrußlands, in Lodz (ludfch), sind fast alle Fabriken von Deutschen gegründet worden. Im Jahre 1908 betrug die Einfuhr Deutschlands aus Rußland 950, die Ausfuhr nach dort 450, der Gesamthandel also 1400 Mill. Mark. Die Hauptgegenstände der Einfuhr waren Gerste (für 200 Mill. Mark), Holz (70),
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