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Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Liegnitz Deutschland Lyon Deutschland Holland Apulien Palermo Staufen Staufen Friedrichs Italien Frankreich
56
Die deutsche Katserzett 919 —1250.
hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher.
§ 59. Frieorich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug.
Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrich» Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des
ßeitttiiljlunfi
ftonfitje normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde.
Der dritte Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan S a l a d i n 1189 bis von Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192, habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Cilicien ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert.
Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.
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60
Tie deutsche K>iserzeit 919 — 1250.
Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „ W a l st a t t" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. cm!"v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort Ge^cnwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne E n z i o. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben, flatfcrfaye. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit.
Das Ende der Staufen und das Interregnum.
Der Ausgang der Kreuzzüge.
Bonrab iv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Mansred.sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Gnelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.
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Tic deutsche Kaiserzeit 919 1250.
Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt"-, den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. \v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst I n n o c e n z Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort Gepenwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen Ioni0 ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben.
Kaisersage- An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit.
Das Ende der Staufen und das Interregnum.
Der Ausgang der Kreuzzge.
nradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred. Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.
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Tie deutsche Kaiserzeit 919 1250.
hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemtigte Lwe dem Kaiser zu Fen; er erhielt Verzeihung, mute aber fr die nchsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. h. Erbgter, die Gebiete um Braunschweig und Lneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. ^
X 59. Frieorich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug.
Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes fr Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ltesten Shne Heinrich, den er bereits zum König hatte krnen lassen, und Friedrich feierte; es war ein groes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnckige Feindin gewesen war, die ^Hein^chsgvermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Konstanze normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glnzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu erffnen; man konnte nicht ahnen, da durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden wrde.
Der dritte Da kam aus dem Orient die Nachricht, da der Sultan S a l a d i n
Kreuzzug. z K
1189 bis von gypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192' habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Lwenherz von England und König Philipp August von Frank-reich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgeflligen Tat sein Leben zu beschlieen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung bergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Lwen von neuem eine dreijhrige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er fhrte das glnzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, der den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Eilicien ein pltzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert.
Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.
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Extrahierte Ortsnamen: Erfurt England Lneburg Sachsen Bayern Deutschland Mainz Mailand Unteritalien Jerusalem England Ungarn Kleinasien
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Die deutsche Kaiserzeit 919 - 1250.
Asiens und sodann Rußland und Polen erobernd und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt" den Kampf ausnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern lehrten um.
Jnnoceniv. Damals starb Gregorix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort
Gcgenlnige.wurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelm von Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne Enzio. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Fried-1250, rieh da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben.
Kaisersage. Von Friedrich Ii. zunchst erzhlte die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens auf-zurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhnsers sitzend dachte, und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit.
Das Ende der Staufen und das Interregnum.
Ter Ausgang der Kreuzzge.
Konradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred.sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Lubwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Felbschlacht und kam selbst um.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gregorix Innocenz_Iv. Innocenz_Iv. Friedrich Friedrich Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Konrad_Iv Konrad Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_Iv Konrad Friedrichs Manfred Karl_von_Anjou Karl König_Lubwigs Manfred
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Liegnitz Deutschland Lyon Deutschland Holland Apulien Palermo Staufen Staufen Friedrichs Italien Frankreich
56
Dir deutsche atleijeu 919 1250.
hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemtigte Lwe dem Kaiser zu Fuender erhielt Verzeihung, mute aber fr die nchsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. h. Erbgter, die Gebiete um Braunschweig und Lneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher.
59. Friedrich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug.
Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes fr Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ltesten Shne Heinrich, den er bereits zum König hatte krnen lassen, und Friedrich feierte; es war ein groes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden, und das noch lange im Siede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnckige Feindin gewesen war, die ecmsng^ermiun9 seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Konstanze normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glnzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu erffnen; man konnte nicht ahnen, da durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden wrde.
Kreuz?ug! Da kam aus dem Orient die Nachricht, da der Sultan Sa lad in von gypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Lwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgeflligen Tat fein Leben zu beschlieen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung bergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Lwen von neuem eine dreijhrige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er fhrte das glnzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist. durch Ungarn und das griechische Reich, der den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Cilicien ein pltzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert.
Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Extrahierte Personennamen: Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Barbarossas Barbarossas Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich_mit_Konstanze Heinrich König_Richard_Lwenherz Philipp_August Philipp August Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Barbarossas Barbarossas
Extrahierte Ortsnamen: Erfurt England Lneburg Sachsen Deutschland Mainz Mailand Unteritalien Jerusalem England Frankreich Ungarn Kleinasien Jerusalem
Hrsg.: Keck, Heinrich, Sach, August, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
17. Die Einrichtung Vonradins.
245
Diese einzige Stimme genügte dem König, um seht aus eigener Macht das
Todesurteil über die Gefangenen zu sprechen.
Konradin saß beim Schachspiel, als ihm der furchtbare Spruch verkündet
ward. Der Jüngling zeigte eine seines Heldengeschlechtes würdige Fassung; er
benutzte gleich seinen Unglücksgefährten die wenige ihm gelassene Zeit, um sein
Testament zu machen und sich mit Gott durch Beichte und Gebet auszusöhnen.
Am 29. Oktober 1268 wurden die Verurteilten zum Blutgerüste geführt. Als
Robert von Bari, jener ungerechte Richter, auf Befehl des Königs das Urteil
vorgelesen hatte, entstand ein dumpfes Gemurmel unter den Anwesenden; aber
die Furcht schloß allen den Mund, und nur Graf Robert vou Flandern, des
Königs eigener Schwiegersohn, sprang zornig hervor und sprach zu Robert vou
Bari: „Wie darfst du frecher, ungerechter Schurke einen so großen und herrlichen
Ritter zum Tode verurteilen?" — und zu gleicher Zeit traf er ihn mit seinem
Schwerte dergestalt, daß er für tot hinweggetragen wurde. Der König verbiß
seinen Zorn, aber das Urteil blieb ungeändert. Hierauf bat Konradin, daß
man ihm noch einmal das Wort verstatte, und sprach mit großer Fassung:
„Vor Gott habe ich als Sünder den Tod verdient, hier aber werde ich unge-
recht verdammt. Ich frage alle die Getreueil, für welche meine Vorfahren hier
väterlich sorgten, ich frage alle Häupter und Fürsten der Erde, ob der des
Todes schuldig ist, welcher seine und seiner Völker Rechte verteidigt. Und wenn
ich auch schuldig wäre,-wie darf man die Unglücklichen grausam strafen, welche
in löblicher Treue mir anhingen?" — Alle Anwesenden waren gerührt, nur
Karl blieb unbewegt. Konradin warf seinen Handschuh vom Blutgerüste, als for-
dere er zur Rache auf, umarmte seine Todesgenossen, besonders Friedrich von
Baden, zog dann sein Oberkleid aus und sagte, Arme und Hände gen Himmel
hebend: „Jesus Christus, Herr aller Kreaturen, König der Ehren! wenn dieser
Kelch nicht an mir vorübergehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände."
Jetzt knieete er nieder, ries aber dann noch einmal sich emporrichtend aus: „O
Mutter, welches Leiden bereite ich dir!" Nach -diesen Worten empfing er den
Todesstreich. Als Friedrich das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er in
unermeßlichem Schmerz so gewaltsam aus, daß alle anfingen zu weinen. Aber
auch sein Haupt fiel. Karls Blutdurst war noch nicht gesättigt; über tausend
sollen nach und nach ihr Leben verloren haben.
So endete das stolze Kaisergeschlecht der Hohenstaufen; in Deutschland aber
trat nach Konrads Tode die traurigste Zeit ein, die es vielleicht je erlebt hat.
Es war die kaiserlose, die schreckliche Zeit, welche volle neunzehn Jahre dauerte.
Auf den höchsten Glanz folgte der tiefste Verfall. Die Zwietracht hatte alle
Bande alter Sitte und Ordnung zerrissen, die Fürsten und Stände bekriegten sich
untereinander und plünderten und verheerten das Land. Die adeligen Ritter
lauerten von ihren hohen Burgen herab auf die Vorüberziehenden und fielen
über die Kaufleute her, die zu den Messen und Märkten zogen; ungescheut trieben
sie Wegelagerung und Straßenraub; Mord und Brand waren alltäglich. Da
sich jeder selbst schützen mußte, so traten mehr als sechzig Städte am Rhein in
einen Bund zusammen und stellten Schisse und Mannschaft zu gegenseitigem
Schutze. Sollte jedoch Deutschland sich nicht völlig auflösen und zerbröckeln, so
mußte wieder ein kräftiger Herrscher auf den Königsthron erhoben werden.
Stacke.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Konradin Konradin Robert_von_Bari Robert_vou Robert_vou
Bari Konradin Karl Karl Konradin Konradin Friedrich_von
Baden Friedrich „Jesus_Christus Friedrich Friedrich Karls Konrads
Extrahierte Ortsnamen: Karls Deutschland Rhein Deutschland
Autor: Sach, August, Keck, Heinrich, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 9
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
17. Die Hinrichtung Konradins.
245
Diese einzige Stimme genügte dem König, uin jetzt aus eigener Macht das
Todesurteil über die Gefangenen zu sprechen.
Konradin saß beim Schachspiel, als ihm der furchtbare Spruch verkündet
ward. Der Jüngling zeigte eine seines Heldengeschlechtes würdige Fassung; er
benutzte gleich seinen Unglücksgefährten die wenige ihm gelassene Zeit, um sein
Testament zu machen und sich mit Gott durch Beichte und Gebet auszusöhnen.
Ain 29. Oktober 1268 wurden die Verurteilten zum Blutgerüste geführt. Als
Robert von Bari, jener ungerechte Richter, aus Befehl des Königs das Urteil
vorgelesen hatte, entstand ein dumpfes Gemurmel unter den Anwesenden; aber
die Furcht schloß allen den Mund, und nur Graf Robert von Flandern, des
Königs eigener Schwiegersohn, sprang zornig hervor und sprach zu Robert von
Bari: „Wie darfst du frecher, ungerechter Schurke einen so großen und herrlichen
Ritter zum Tode verurteilen?" — und zu gleicher Zeit traf er ihn mit seinem
Schwerte dergestalt, daß er für tot hinweggetragen wurde. Der König verbiß
seinen Zorn, aber das Urteil blieb ungeändert. Hierauf bat Konradin, daß
man ihm noch einmal das Wort verstatte, uikd sprach mit großer Fassung:
„Vor Gott habe ich als Sünder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht
verdammt. Ich frage alle die Getreuen, für welche meine Vorfahren hier
väterlich sorgten, ich frage alle Häupter und Fürsten der Erde, ob der des
Todes schuldig ist, welcher seine und seiner Völker Rechte verteidigt. Und wenn
ich auch schuldig wäre, wie darf man die Unglücklichen grausam strafen, welche
in löblicher Treue mir anhingen?" — Alle Anwesenden waren gerührt, nur
Karl blieb unbewegt. Konradin warf seinen Handschuh vom Blutgerüste, als
fordere er zur Rache auf, umarmte seine Todesgenossen, besonders Friedrich von
Baden, zog dann sein Oberkleid aus und sagte, Arme und Hände gen Himmel
hebend: „Jesus Christus, Herr aller Kreaturen, König der Ehren! wenn dieser
Kelch nicht an mir vorübergehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände."
Jetzt knieete er nieder, rief aber dann noch einmal sich emporrichtend aus: „O
Mutter, welches Leiden bereite ich dir!" Nach diesen Worten empfing er den
Todesstreich. Als Friedrich das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er in
unernießlichem Schnierze so gewaltsam auf, daß alle anfingen zu weinen. Aber
auch sein Haupt fiel. Karls Blutdurst war noch nicht gesättigt; über tausend
sollen nach und nach ihr Leben verloren habein
So endete das stolze Kaisergeschlecht der Hohenstaufen; in Deutschland aber
trat nach Konrads Tode die traurigste Zeit ein, die es vielleicht je erlebt hat.
Es war die kaiserlose, die schreckliche Zeit, welche volle neunzehn Jahre dauerte.
Auf den höchsten Glanz folgte der tiefste Verfall. Die Zwietracht hatte alle
Bande alter Sitte und Ordnung zerrissen, die Fürsten und Stände bekriegten sich
unter einander und plünderten und verheerten das Land. Die adeligen Ritter
lauerten von ihren hohen Burgen herab auf die Vorüberziehenden und fielen
über die Kaufleute her, die zu den Messen und Märkten zogen; ungescheut trieben
sie Wegelagerung und Straßenraub; Mord und Brand waren alltäglich. Da
sich jeder selbst schützen mußte, so traten mehr als sechzig Städte am Rhein in
einen Bund zusammen und stellten Schisse und Mannschaft zu gegenseitigem
Schutze. Sollte jedoch Deutschland sich nicht völlig auflösen und zerbröckeln, so
wußte wieder ein kräftiger Herrscher aus den Königsthron erhoben werden.
Stacke.
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Extrahierte Personennamen: Konradins Konradin Konradin Robert_von_Bari Robert_von_Flandern Robert_von
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Baden Friedrich „Jesus_Christus Friedrich Friedrich Karls Konrads
Extrahierte Ortsnamen: Konradins Karls Deutschland Rhein Deutschland