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11. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 59

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 59 Schlosse Sl.-Germain bei Paris wurde er unterzeichnet; die schwedischen^de^on Eroberungen mußten wieder herausgegeben werden. 1679. § 67, Zerwürfnis und Versöhnung mit dem Kaiser. Die Türken Wien. Der Kurfürst hatte noch einen zweiten Grund, dem Kaiser zu zürnen. Damals war der letzte Herzog von Liegnitz. Brieg und Wohlau gestorben, und diese Lande mußten gemäß dem von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrage an Brandenburg fallen; aber Kaiser Leopold I. zog sie als Lehen der Krone Böhmen ein. Unter diesen Umständen stellte sich Friedrich Wilhelm auf die Seite der Gegner des Kaisers und schloß ein Bündnis mit Ludwig Xiv. Da auch andere bedeutende Reichsfürsten mit Frankreich solche Verträge abgeschlossen hatten, so konnte Ludwig Xiv. seine Raubpolitik fortsetzen. Er richtete damals die Reunionskammern ein, d.h. fratv ^untln zösische Gerichtshöfe, welche prüfen sollten, welche deutschen Gebiete einst zu den in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern gehört hätten; auf diese erhob er dann als auf französischen Besitz Anspruch und ließ sie durch Truppen besetzen. Ferner überfiel er im Jahre 1681 mitten im Frieden die alte deutsche Stadt Straßburg, die Perle desüberfallen Elsaß, und machte sie, ohne daß ihm jemand entgegentrat, zu einer 168l9" französischen Stadt. In derselben Zeit wurde der Kaiser von Osten her bedrängt. 1683 *2” erschien ein 200000 Mann starkes Türkenheer, von dem Großvezier Kara Mustafa befehligt, vor Wien. Die schwache Besatzung der Stadt, durch Bürger und Studenten verstärkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefährliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war über 80000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen, Reichstruppen und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski führte. Am Kahlenberge trug es einen glänzenden Sieg davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum größeren Teile in der Hand der Türken befand. Bei der Befreiung von Wien hatten brandenburgische Truppen nicht mitgewirkt. Indessen war das französische Bündnis des Kurfürsten nicht von Dauer. Schon der Raub Straßburgs hatte ihn tief entrüstet; den Anlaß zum Bruch gab, daß Ludwig Xiv. 1685 das Edikt von Nantes aufhob. Da erließ der Kurfürst trotz der französischen Drohungen das

12. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 71

1895 - Straßburg : Heitz
71 Glasur des Töpfergeschirrs erfunden, ohne daß die Geschichte den Namen des Erfinders aufbewahrte. Ke st? nh olz [Chätenois] (3100 Emw.), westwärts von Schlettstadt an der Eisenbahnlinie Schlettstadt- Markirch, hat eine Mineralquelle, Bad Bronn genannt. Wohleingerichtetes Badhans mit großartigen Räumen. Scherweiler (2400 Einw.), unterhalb der Ruinen Ortenbnrg und Ramstein. Station der Linie Zabern-Schlettstadt. 2. Markolsheim (2200 Einw.), an der Rhein- straße, am Rhüne-Rhein-Kaual und au der Straßen- bahn Straßburg-Markolsheim, 1 Stunde vom Rhein, 55 km von Straßburg und 13 km von Schlett- stadt , hat ein ansehnliches Stadthans, eine schöne Kirche, eine Wollweberei und drei Mühlen. 3. Weiler [Ville] (1000 Einw.), in einem schönen Thal, 16 km von Schlettstadt, an der Straße von Schlettstadt nach Luneville, hat Bierbrauereien, Getreide-, Oel- und Sägemühlen, fabriziert Kirsch- wasfer und Essig. 4. B arr * (5600 Einw.), an der Kirneck, die mehrere Werke treibt, am Fuße des Kirchbergs und an der Eisenbahnlinie Zabern-Schlettstadt, ist schön gelegen und sehr gewerbsam. Die Stadt hat eine Realschule. Im Thal sind mehrere Fabriken: Eine Färberei, Sockenfabriken, Kunstwollfabrik, Woll- und Baum- Wollspinnereien, Sägemühlen u. s. w. In der Stadt sind mehrere große Gerbereien und Bierbrauereien. Der Handel mit Leder, Holz, Wein und Brannt-

13. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 94

1895 - Straßburg : Heitz
94 liche Palast, die protestantische Kirche, die neue Garui- sonkirche mit schönem gotischen Turme, die Synagoge, die Präsektur und das Theater auf einer Moselinsel, das Stadthans, der Justiz-Palast, das Lyceum, die Spitäler von St. Niklaus und Lon-Lkcoul'iz, das Militär-Lazarett, das Museum, die Bibliothek, die gedeckten Markte n. s. w. Die Stadt hat bedeutende Tuch-, Trikot-, Woll- decken-, Flanell-, Baumwoll-, Leder-, Leiuwand-, Konserven-, Hnt-, Papier-, Pfeifen-, Schnh- und Schnnpftabaksdosenfabriken und eine Glockengießerei; sie treibt sehr lebhaften Handel, besonders mit Vieh und Landesprodukten. Ii. Der Landkreis Me.tz. 76,800 Einwohner. 1076 □ km. 1. Der Land-Kanton Metz umfaßt die früheren Kantone Metz I, Ii, Iii Land, nebst den annektierten Gemeinden des Kantons Briey. Metz bleibt Kantons- Hauptort. Montigny bei Metz (3950 Eiuw.), ist der be- deuteudste Ort dieses Kantons, besitzt ein Schloß ans dem 17. Jahrhundert und einen botanischen Garten, zu welchem eine schöne Allee führt. Große Eiseubahnwerkstätteu. Bischöfliches Progymnasium. Bahnstation. Woippy (1260 Einw.), Lorry (670 Einw.), Marange (680 Einw.) und Plappeville (1000 Einw.) treiben Garteubau und liefern gutes, feines Obst (Erdbeeren); Scy (1330 Eiuw.) erzeugt vor-

14. Die deutschen Landschaften - S. 296

1896 - Trier : Lintz
296 Die deutschen Landschaften.' wohl aus clem meistens grössern Wohlstande der Land- bevölkerung. Das Fichtelgebirge (s. S. 114). Der Franken Wald (s. S. 141). Der Thüringer Wald (s. S. 140). Das thüringische Hügelland. Das Gebiet gehört der Triasformation an. Von den drei Gliedern der Trias liefert namentlich der K eu per eine fruchtbare Ackerkrume. Er überlagert die beiden andern, den Buntsandstein und den Muschelkalk, überall in den Thalmulden, die sich zwischen den das Land durch- ziehenden Hügelketten ausbreiten, und ist selbst wieder an man- chen Stellen von fruchtbarem Schwemmboden, den die Gewässer ablagerten, bedeckt. Gegenden von grosser Frucht- barkeit sind die He 1 m ni e d e r u n g, genannt die „Goldene Aue", ferner das Gera- und das Unstrutthal. Da auch das Klima meist ein günstiges ist (mittl. Jahrestemp. 8 — 9° G), lohnt der Anbau von Nutzgewächsen meistens sehr. Der W e i z e n-, Rüben-, Kartoffel-, Obst- und Gemüsebau wird stark betrieben. In dem warmen Thalkessel von Erfurt steht ferner die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. — Blü- hender Acker- und Gartenbau. Der Viehzucht ist die vielfach fast gartenmässige Bear- beitung des Bodens nicht günstig. Die Schafzucht, die früher bedeutend war, ist fast ganz eingegangen, während die Ri n d - Viehzucht in letzter Zeit mehr aufgeblüht ist. — Die Vieh- zucht hat weniger Bedeutung als der Ackerbau. Im Westen und Süden des Gebietes nehmen die Wal- dungen noch grosse Strecken ein. Die Forsten sind der sorg- samsten Pffege unterworfen. — Forstwirtschaft. Die Gewerbthätigkeit hat sich in erster Linie der Aus- nutzung der im Lande vorhandenen Bodenschätze zuge- wandt. Für die Herstellung von Glas, Porzellan und Töpferwaren giebt es am Fusse des Thüringer Waldes zahlreiche Betriebe. Dort wird von den fleissigen Bewohnern an vielen Orten auch die Herstellung von Perlen, von Tier- und Menschenaugen, von T h ermomete r n und ä h n 1 i c h e n Instrumenten, von Christbaumschmuck, von Spiel- waren u. s. w. als Hausgewerbe rege betrieben. — Rege Ge- werbthätigkeit. An vielen Stellen wird Salz gewonnen, teils bergmännisch, wie bei E r fu r t, teils durch Salinenbetrieb, wie bei Langen- salza (11501 E.), Artern, Frankenhausen. — Salzge- winnung.

15. Die deutschen Landschaften - S. 303

1896 - Trier : Lintz
Das thüringisch-sächsische Hügelland. 303 in der Saalegegend, Salz ebenfalls in der Saalegegend, Silber- erze und andere Erze bei Freiburg, Kupfererze im Vorharz, ferner Porzellanerde und Töpfer thon. Die Veredelung der Rohstoffe: Gewerbtliätigkeit. Die Erzeugnisse des Gewerbes sind sehr mannigfaltig und gehen weit über das Bedürfnis der Bewohner hinaus. Obenan stehen die Gespinnst e und Gewebe, die hauptsächlich in dem Zwickauer und Chemnitzer Gewerbebezirke, sowie in Gera ver- fertigt werden. Ihnen reihen sich die Spitzen aus dem obern Erzgebirge, die Stickereien aus Plauen und dem übrigen Vogt- lande, sowie die Strumpfwaren aus Chemnitz an. Bedeutend sind auch die Erzeugnisse des Metallgewerbes, das be- sonders in dem Maschinenbau von Chemnitz zu hoher Entwicklung gelangt ist, sowie die verschiedenen Erzeugnisse des Holz- gewerbes, nämlich die Kunsttischlerarbeiten aus Dres- den, die Musikinstrumente aus dem obern Vogtlande, die Holz- und Spielwaren aus dem obern Erzgebirge und dem Thüringer Walde. Von grosser Wichtigkeit sind ferner die Erzeug- nisse der chemischen und Paraffinfabriken im Saale- gebiete. Endlich liefert das Gewerbe Zucker, Schokolade, L e d e r w a r e n, P a p i e r, P o r z e 11 a n , T h o n w a r e n , G1 a s u.s.w. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der grossen Verschiedenheit der Erwerbs- thätigkeit in den einzelnen Gebieten ist der Austausch der Erzeugnisse innerhalb der Landschaft ein reger. Nach den Ge- werbebezirken und den grossen Städten findet aus den Ackerbaugegenden des Hügel- und Flachlandes eine bedeutende Zufuhr von Nahrungsmitteln statt. Neben diesem Binnenhandel muss ein bedeutender Handelsverkehr mit andern Ländern unterhalten werden. Schon zur Volksernährung müssen noch manche Gegenstände ein- geführt werden, ausser Getreide z. B. Wein, Bier, Kaffee, ferner Gewürze, Tabak u. s. w. Vor allem fehlen auch die meisten der Rohstoffe, die von dem Gewerbe verarbeitet werden, z. B. Baumwolle, Seide, Eisen, Kakao u.a. Diese Abhängigkeit vom Auslande wird aber wieder ausgeglichen durch die vielen A us fu hr g eg ens t än d e, die der Bergbau und das Gewerbe liefern. Zum Versande gelangen haupt- sächlich Steinkohlen,Braun ko h lenbriquettes,Paraffin- erzeugnisse, Salz, Soda, chemischer Dünger, Zucker, Silber, Kupfer und andere Metalle, P orzellan, Maschi- nen, wollene, halbwollene, baumwollene und halb- seidene Gewebe, Stickereien, Gardinen, Spitzen, Pa-

16. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 140

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. gehindert. Noch hielt Friedrich Wilhelm, in Deutschland in grofser Stellung, an dem Gedanken der deutschen Union auf der Grund- lage der freien Vereinbarung mit den Fürsten fest (Radowitz) und schlofs mit Sachsen und Hannover das „Dreikönigsbündnis“ (Mai), das diese beiden von vorn herein nicht zu halten ent- schlossen waren. Diesem Vorgehen Preußens stimmte die Erb- kaiserpartei in Gotha zu. Nun aber trat Österreich, das, bis jetzt mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, wenig in die deutsche Frage hatte eingreifen können, kraftvoll den matt- herzigen Bestrebungen Preußens entgegen. 122. d) Revolution und Reaktion in Österreich. Der österreichische Staat brach im Frühlinge 1848 unter dem Zusammenwirken der Verfassungs- und Nationalitätenfrage völlig zusammen: Lombardo- Venetien rifs sich los, die Tschechen (Palacky) und Ungarn forderten Autonomie und demokratische Verfassungen; die Süd- slawen (Jellachich, Banus von Kroatien) lösten die Verbindung mit Ungarn. In Wien kam es zu Aufständen (Mai), die den Hof zur Flucht nach Innsbruck zwangen; Studenten und Bürger- corps hatten die Gewalt in Händen. Doch wurde im Juli der Reichstag eröffnet, der Kaiser kehrte zurück. Das Eintreten der Regierung für die Kroaten und gegen die Ungarn rief einen neuen Aufstand hervor (Okt.); der Hof floh nach Qlmütz. Aber Jellachich und Fürst Windischgrätz rückten vor Wien, die Stadt wurde bezwungen (Nov.), und eine grausame Reaktion be- gann (unter den Erschossenen befand sich der Frankfurter Reichs- tagsabgeordnete Robert Blum). Der Reichstag wurde nach Krem- sier (Mähren, a. d. March) verlegt, Fürst Felix Schwarzenberg übernahm das Ministerium. Am 2. Dez. 1848 dankte Ferdinand I. zu gunsten seines Neffen Franz Josef ab. Nach Auflösung des Reichstages (März 1849) oktroyierte Schwarzenberg eine freisinnige, aber nicht ernstgemeinte Gesamtstaatsverfassung. Nun wandte sich die Regierung gegen Ungarn, wo Kossuth die Diktatur über- nommen hatte, war jedoch nicht imstande gegen Görgey und Klapka etwas auszurichten, und erst die Hilfe Nikolaus’! von Rußland (Paakjewitech) schlug den Aufstand nieder; das Ende war Görgeys Kapitulation bei Vilägos (nö. von Arad) (Aug. 1849), der ein Schreckensregiment unter Haynau folgte.

17. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. —Erster Abschnitt. Von 1517 —1555. liehen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen. Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes I der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner I der neuen Lehre erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521 —1546). a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. (1521 — 26). Der ■ Zusammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich ; auchkard. Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben (s. S. 116); Heinrich Viii. schlofs sich gleich Leox. (s. S 116) Karl an. Der i Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frunds- ; berg bei Bicocca (bei Mailand) und den Übertritt des mächtig- sten Vasallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon (1522), folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frunds- bergs bei Pa via und die Gefangennahme Franz’ I. (1525) Karl eine grofsartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid (1526) verzichtete Franz auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, verlobte sich mit Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser völlig. Aus der Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den beschworenen Vertrag zu brechen. b) Der erste Speirer Reichstag (1526). Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland, wo sich die Parteien zu dem katholischen Des- sauer (1525) (Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig) und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse (1526) (Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, darauf auch andere Reichsstände, darunter Magdeburg) gruppiert hatten, vorzugehen. Aber das wurde sogleich unmöglich, da Franzi, einen neuen Krieg plante und es der Politik des durch Karls große Stellung besorgt ge- machten Papstes Clemens Vii. gelungen war, die Liga von Cognac (a. d. Charente) (der Papst, Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand) zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman Ii. gegen Üdgarn. So fafste der Reichstag zu Speier (1526) einen aufschiebenden Beschlufs: bis zu einem, allgemeinen

18. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 127

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation 1522—46. 127 (11. Okt. 1531) herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober- deutschen Städte (Butzer) dieser großen Organisation an. Da jetzt auch die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich der Kaiser zu dem Nürnberger ßeligionsfrieden (1532) ge- j zwungen, in dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die | Freiheit des Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in der Abwehr der Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen Heere, dem stattlichsten das Deutschland je aufgebracht (etwa 80000 Mann), zog sich Suleiman zurück. f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532 — 46). a) Karls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44 war Karl T., von Deutschland abwesend, mit Kriegen gegen die Türken, einem Zuge gegen den Korsarenfürsten Chaireddin Bar- | barossa nach Tunis (1535 Erstürmung von Goletta, Eroberung von Tunis) und neuen Kriegen gegen Frankreich beschäftigt. I Nach dem Tode des Herzogs Franz Sforza von Mailand, dem | Sohne Ludwigs „des Mohren“, erneuerte Franz I. seine Ansprüche, j Der dritte Krieg mit Karl (1536 — 38) endete mit dem durch I des Papstes Paul Iii. (1537—49) Vermittelung geschlossenen Ü Waffenstillstände zu Nizza, der vierte (1542—44) mit dem Frie- den zu Crepy (nw. von Laon), der an dem Besitzstände der bei- B den Herrscher nichts änderte. In beiden Kriegen war Franz mit ■ Suleiman Ii. verbündet gewesen. Mit letzterem waren Karl und I Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von neuem in beständigem Kriege. ß) Reformierung Württembergs. Nach gewaltthätigem i Regiment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg 1519 vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land 1521 von Karl V. an Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger I Sohn Christoph sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp | von Hessen den Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand, der im Frieden zu Kaaden a. d. Eger j (1534) zum Verzicht auf Württemberg gezwungen wurde. Nun- ; mehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmal- kaldischen Bunde bei. y) Überwältigung des religiösen und politischen Ra- dikalismus in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534

19. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

20. Die Landschaften Europas - S. 99

1900 - Trier : Lintz
Rückblick auf frühere Kulturzeiten. 99 Mit den Ungarn trat in den Rahmen der Landschaft eine dritte, bedeutungsvolle Völkerschaft ein, die auf das Völkerschick- sal einen mächtigen Einfluss gewann. In der Stärke von ungefähr 900 000 Menschen oder fast 200 000 Kriegern stürmten die wilden Reiterscharen unter ihrem Führer Arpad durch den Munkacs-Pass in das Land. Sie überschwemmten die Niederungen der Theiss und der Donau und drängten die slavischen Bewohner ringsum auf den Rand der Gebirge zurück. Dann brach ein Teil von ihnen zu Kriegszügen nach dem westlichen Europa auf. Im 10. Jahrhundert waren die Ungarn die G eis sei Europas. Die Nieder lagen bei Merseburg und besonders auf dem Marclifelde, die iliuen die Könige Heinrich I. und Otto der Grosse beibrachten, hemmten ihren Siegeslauf. Nachdem sie zum Christentum be- kehrt waren, fand auch die europäische Kultur bei ihnen Eingang. Ihre alte Sprache beibehaltend, wurden sie doch ein M i s c h v o 1 k. in das die slavische Bevölkerung zum Teil unterging, und das sich in der Zeit der Türkenherrschaft auch vielfach mit tür- kischem Blute mischte. Als ein christliches Volk nahmen die Ungarn aber eine ganz andere Entwicklung als die ihnen nahe verwandten, zum Islam bekehrten Türken. Ja sie sind es gewesen, die deren Siegeslauf brachen, allerdings mit Unterstützung fast des ganzen westlichen Europa. Die Türkenheere waren schon bis Wien, das zweimal von ihnen belagert wurde, vorgedrungen. Die verschiedenen Völker schaffen Österreich-Un- garn s waren um das Jahr 1100 im allgemeinen schon in ihrem heutigen Besitzstande. Nur geringe Verschiebungen sind noch vorgekommen, die meist auf friedliche, von weisen Fürsten hervorgerufene Einwanderungen zurückzuführen sind. Der wichtigste Zu flu ss neuer Bevölkerung war jedenfalls der deutsche, denn er brachte eine höhere Kultur in das Land. In die Grenzgebirge Böhmens riefen seit dem 12. Jahrhundert die Herrscher dieses Landes viele deutsche Anbauer. Ein Kranz von deutscher Bevölkerung bildete sich infolgedessen um die in der Mitte sitzenden Czechen, und es begann eine rasche Entwicklung des deutschen Städtewesens, sowie des Handels und des Bergbaus. Die höhere Kulturentwicklung Böhmens, die sich noch heute gegenüber den andern Kronländern geltend macht, ist auf den grossen Kultureinfluss des Deutschtums zurückzu- führen. Eine starke deutsche Einwanderung fand auch nach Ungarn und Siebenbürgen statt, zuerst unter Gey s a Ii. liehe Reisen nach dem Kaukasus, wo er Völkerschaften fand, die von den Un- garn abgesprengt worden waren, nach Innerasien, wo er zu den Ursitzen seines Volkes gelangte, und zuletzt nach China, wo er in chinesischen Bibliotheken wertvolle, auf sein Volk bezügliche Dokumente vermutete, unternommen hat. Die reiche ethnographische Sammlung, welche er aus dem Kaukasus und aus Innerasien mitbrachte, war im Jahre 1896 auf der Milleniumsausstellung zu Budapest in der Kirche des ethnographischen Dorfes zur Besichtigung ausge- stellt worden. 7*
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