Deuischland im dreizehnten Jahrhundert.
67
Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft.
Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel. Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde, und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah.
Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde, und derjals Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde.
Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und
5*
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
67
Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durste Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft.
Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah.
Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde.
Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der säst allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordeuropa Rhein Donau Ostsee Skandinaviens
78
Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reichs 1273—1619.
§ 82. Die deutschen Städtebünde. Die letzten Jahre Karls Iv. und
die ersten Wenzels sind die Zeit, in der die deutschen Städte ihre höchste Macht erreichten und am stolzesten dastanden. Damals wurde der »chwäbtsche schwäbische Städtebund gegründet, dessen Mittelpunkt Ulm war. Städlebund. hme den Zweck, die Sicherheit und Freiheit seiner Mitglieder, zugleich Handel und Verkehr zu schirmen; seine schlimmsten Feinde waren einerseits der wilde und kriegerische Graf von Württemberg, Eberhard der G r e i n e r (d. h. der Zänker) oder der Rauschebart, der so manche schwäbische Stadt gern zu einer württembergischen Landschaft gemacht hätte, andrerseits die Ritter, die alten Gegner städtischen Wesens, die sich damals in Schwaben und am Rhein ebenfalls zu Bündnissen zusammentraten, dem Löwenbunde, dem Bunde der Martinsvögel, der Schlegler u. a.
Da gelang es den Städtern, bei Reutlingen im Jahre 1377 dem Sohne Eberhards, Ulrich, eine schwere Niederlage beizubringen; als der Geschlagene zum Vater zurückkehrte, schnitt dieser, wie erzählt wird, in seinem Grimme das Tischtuch zwischen sich und dem Sohne entzwei. Auch ein rheinischer Städtebund entstand jetzt wieder, wie im dreizehnten Jahrhundert; wohl siebzig süddeutsche Städte gehörten den beiden Vereinigungen an, und ihre Staatsmänner hingen kühnen Gedanken städtischer Freiheit und Selbständigkeit nach. Darauf aber trat ein Umschlag ein. Ein städtisches Heer, das im Jahre 1388 plündernd in Württemberg ein-» gefallen war, wurde bei dem Dorfe Döffingen durch Eberhard völlig besiegt; damals fiel Ulrich, tapfer kämpfend. Die Folge war ein allmählicher Niedergang der städtischen Macht in Süddeutschland, rie Hanse. Länger als die Macht des schwäbischen Städtebundes dauerte die Gewalt der Hanse. Dieser Bund umfaßte zur Zeit seiner Blüte mehr als siebzig Städte. Ihm gehörten z.b. im Westen Köln, sodann Braunschweig, Bremen, Hamburg, Lübeck, Berlin-Kölln, im Osten endlich Danzig, Thorn und Königsberg an. Aber auch die Stadt Wisby auf der Insel Gotland, einst ein reicher Ort, dessen Kirchen heute als malerische Ruinen dastehen, ferner Riga in Livland waren Glieder des Bundes. Der Hauptort war Lübeck, damals die erste Handelsstadt Norddeutschlands, der wichtigste Hafen der Ostsee; hier fanden für gewöhnlich die Tagfahrten der Hanse statt. Ihr Zweck war, im Inland und Ausland den Handel zu schützen. Darum hatten die Städte Kriegsschiffe, mit denen sie rechtlose und feindselige Handlungen fremder Fürsten straften; sie erwarben Handelsvorrechte bei den Völkern des Nordens; sie gründeten Niederlassungen deutscher Kaufleute in der Fremde, so in der russischen großen Handels- und Meßstadt Nowgorod, wo ihnen der Petershof gehörte, in Bergen, wo die
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Graf_von_Württemberg Eberhard Ulrich Eberhard Ulrich
288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
176 Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt.
Havel-Spreegebiet, innerhalb des großen Talzuges (s. o.) gelegen, hat
man durch Kanäle mit Oder und Elbe verbunden: der Finow-Kanal
verbindet Oder und Havel, der Friedrich Wilhelms-Kanal Oder
und Spree, der Plauesche Kanal Havel und Elbe. (Wichtige Lage
Berlins!) Magdeburg an der alten wö. Handelsstraße. An der
Schlauchmündung Hamburg-Altona.
2. Die Weser tritt bei der Westfälischen Pforte (s. o.) in die
Ebene ein und mündet in einer Bucht ö. des Jadebusens. An ihrem
Unterlaufe Bremen, weiterhin Bremerhaven-Geestemünde. Ihr
Nebenfluß rechts die Aller (Verden) vom Harz (deren Zuflüsse s. o.),
links die Hunte (Oldenburg).
3. Die Ems kommt vom So.-Ende des Teutoburger Waldes,
durchfließt die Münstersche Tieflandsbucht und mündet in den Dollart.
Sie bietet durch den Dortmund-Ems-Kanal dem rheinisch-west-
fälischen Industriegebiet einen Zugang zu dem deutschen Seehafen
Emden. Ihr Nebenfluß, die Haase (Osnabrück), kommt ebenfalls vom
Teutoburger Walde.
4. Der Rhein tritt bei Bonn in die Kölner Tieflandsbucht ein
(Köln, Düsseldorf) und nimmt bei Wesel noch die Lippe, vom Teuto-
burger Walde kommend, auf. Unterhalb Emmerich tritt der Rhein
in w. Richtung fließend in Holland ein (s. § 43).
§ 82.
Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt.
Das Klima Deutschlands weist in der Richtung von S. nach N.
nur geringe Gegensätze auf, da der Unterschied der geographischen Breite
durch den der Höhenlage aufgehoben wird. Das Klima der oberdeutschen
Hochebene ist sogar um etwas (1° E.) kälter als das norddeutsche
(warum?). Um so größer ist der Unterschied in der Richtung von W.
nach O., da der W. Deutschlands noch unter dem Einfluß des atlantischen,
der O. schon unter dem Einfluß des kontinentalen russischen Klimas steht.
Das mildeste Klima hat die oberrheinische Tiefebene mit einer durch-
schnittlichen Jahreswärme von 11°, während sie in München nur 8 °, in
Königsberg 6° beträgt.
Am regenreichsten ist der Harz mit 150 cm, am regenärmsten
das r. der Oder gelegene Mittelschlesien (40 cm).
Die w. Windrichtung herrscht vor, derart, daß 40—70 % der
Jahreswinde w. oder sw. Richtung haben.
Deutschlands Pflanzenwelt ist die der kälteren gemäßigten
Breitengebiete, also die der sommergrünen Laubhölzer, des Getreides, der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms-Kanal Friedrich
§ 87. Die preußischen Provinzen.
183
Insel lag, den einzigen bequemen Übergangspunkt fand. Dazu kommt
die historische Entwicklung. Schon Kurfürst Friedrich Ii. hatte mit
klarem Blick die Bedeutung der Lage der Doppelstadt Berlin-Kölln
erkannt und erbaute auf der Spreeinsel, in Kölln, seine Burg, das
heutige Schloß. Mit dem Anwachsen Brandenburg-Preußens unter
dem ruhmreichen Zepter der Hohenzollern entwickelte sich auch Berlin.
Nach dem 30 jährigen Kriege eine Stadt von etwa 6000 Einw., zählte
es 1688 schon 20000, 1786 150000, 1888 1400000 Einw., heute
hat es ohne die Vororte über 2000000 Einw.
Den Kern der Stadt bildet st. o.) die Spreeinsel Alt-Kölln, auf
der das Königl. Schloß, der Lustgarten, der Dom und mehrere
Museen liegen. Von hier führt die Kurfürstenbrücke (Schlüters
Denkmal) zur Königsstadt (Alt-Berlin) mit dem Rathaus, nach W. die
Schloßbrücke zum Platz am Opernhause und den „Linden", hier
Ruhmeshalle (Schlüter), Universität, Palais Kaiser Wilhelms I.,
Opernhaus, Denkmal Friedrichs d. Gr. (Rauch). Die Linden
werden in sn. Richtung von der Friedrichstraße gekreuzt, die sich nach
S. im Belle-Allianceplatz und in der Belle-Alliancestraße bis
zum Kreuzberg (Denkmal der Befreiungskriege) und dem Tempel-
hofer Felde (Exerzierplatz der Berliner Garnison) fortsetzt. Eine zweite
Kreuzung der Linden bewirkt die gleichfalls vom Belle-Allianceplatz
ausgehende Wilhelm straße, die Straße der Ministerien und des
Reichskanzlerpalastes, von dem aus Fürst Bismarck während dreier Jahr-
zehnte die Politik Europas lenkte. Am Ende der Linden das Branden-
burger Tor und vor diesem der Tiergarten mit der Siegesallee,
n. der Königsplatz mit dem Reichstagsgebäude. Parallel mit
den Linden, die Friedrich- und Wilhelmstraße durchschneidend, läuft die
Leipziger Straße, mit der Friedrichstraße die vornehmste Geschäfts-
und Verkehrsstraße Berlins. Zur Verbindung des oft- und westdeutschen
Eisenbahnverkehrs, dessen Hauptknotenpunkt Berlin ist (Paris—köln
—Petersburg), dient die die Stadt durchquerende Stadtbahn.
4. Pommern, das Küstengebiet der Ostsee mit den Oder-
Mündungen. Hinterpommern wenig, Vorpommern sehr fruchtbar. Acker-
bau, Schaf- und Gänfezüchtereien (Rügenwalde); an der Küste Fischerei
und Fischräuchereien (Aalbeck).
Reg.-Bez.: Köslin, Stettin, Stralsund.
In Hinterpommern: Köslin und Kolberg (Nettelbeck), Seebad.
An der Oder, etwa 2% Stunden von der Mündung, Stettin,
223000 Einw., der Seehafen Verlins (Plan eines Großschiffahrtskanals
nach Berlin), sein Handel hauptsächlich mit Schweden-Norwegen und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Wilhelms_I. Wilhelms_I. Friedrichs Wilhelm Fürst_Bismarck Nettelbeck
Extrahierte Ortsnamen: Doppelstadt_Berlin-Kölln Berlin Alt-Kölln Alt-Berlin Friedrichs Belle-Allianceplatz Belle-Alliancestraße Kreuzberg Belle-Allianceplatz Europas Berlins Berlin Hinterpommern Stettin Stralsund Hinterpommern Kolberg Stettin Berlin
§96. Die Staaten im mittleren Norddeutschland.
195
erste Seehafen des Festlandes, in der Nähe die fruchtbaren Marschen,
die die Stadt mit vorzüglichem Fleisch und Gemüse versorgen (Vier-
lande). Hamburg-Amerika-Linie, die größte Dampferlinie der Erde.
Einfuhrhafen für Kaffee. Deutsche Seewarte. Als Vorhasen dient
Cuxhaven. Mit den preußischen Städten Altona und Wandsbeck ist
Hamburg nahezu völlig verwachsen.
5. Die Freie und Hansestadt Bremen (214000 Einw.),
an der unteren Weser. Zweiter Seehafen des Reiches, Sitz des Nord-
deutschen Lloyd. Auswandererhafen. Einfuhrhafen von Tabak und
Petroleum. Große Seeschiffe gehen nur bis Bremerhaven, jedoch
ist die Weser in neuerer Zeit auch bis Bremen für größere Schiffe fahrbar.
6. Die Freie und Hansestadt Lübeck (91000 Entw.), an
der Trave, einst das Haupt der Hansa. Einfuhr von französischen
Rotweinen. Vorhafen: Travemünde.
§ 96.
Die Staaten im mittleren Norddeutschland.
1. Das Fürstentum Anhalt, Stammland der heute noch
hier herrschenden Askanier. Ausgedehnter Zuckerrübenbau und Anteil
an den Staßfurter Salzlagern (Leopoldshall) haben den Wohlstand des
Landes begründet.
Hauptstadt Dessau (55000 Einw.), an der Mulde.
2. Das Herzogtum Braunschweig. Das Hauptland liegt
am Nordabhang des Harzes, ein Teil im Unterharz, ein dritter er-
streckt sich vom Oberharz bis zur Weser.
Es steht seit dem Aussterben des braunschweigischen Welsen-
stammes unter regentschaftlicher Regierung. Seit 1907 unter der
Regentschaft des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg. Haupt-
erwerb: Bergbau, Zuckerrübenindustrie, Anbau von Gemüsen.
Hauptstadt Braunschweig (136000 Einw.), an der Oker (Bahn
Berlin — Hannover), s. Wolfenbüttel mit berühmter Bibliothek
(Lessing), im Harz Blankenburg (Luftkurort).
3. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Haupt-
stadt Bückeburg, nach seiner Bewohnerzahl der kleinste deutsche Staat,
rechts von der Weser.
4. Das Fürstentum Lippe, Hauptstadt Detmold, s. davon
im Teutoburger Walde die Grotenburg mit dem Armindenkmal.
5. Das Fürstentum Waldeck, Hauptstadt Arolsen und im
N. zwischen Lippe und braunschweigischem Gebiet Pyrmont, besuchtes
Stahlbad.
13*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Albrecht Lessing
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels usw. 211
Schlesien, Königreich Sachsen, Braunkohlen in der Provinz Sachsen),
Asien (China).
6. Petroleum. Hauptländer: Vereinigte Staaten und zwar in
Pennsylvanien und Ohio (Pittsburg). Von hier wird das Erdöl in
eisernen Röhren nach den Hafenstädten am Atlantischen Ozean in die
großen Tankdampfer direkt gepumpt. — Rußland, in Baku am Kaspischen
Meer. Haupthäfen: Bremen, Antwerpen, Hamburg.
7. Edelsteine. Diamanten aus Südafrika, Brasilien, Indien.—
Saphir und Rubin aus Ceylon, Turkestan. — Smaragd, Türkis aus
Persien und Arabien. — Bernstein (Halbedelstein) von der samländischen
Küste Ostpreußens. Hauptmarkt: Amsterdam.
Ii. Aus dem Pflanzenreich.
1. Getreide, in der gemäßigten Zone Weizen, Roggen, Gerste,
Hafer, in den Tropen Mais (bis zum 51° n. Br.). Hauptländer:
Rußland, Vereinigte Staaten, Indien, Deutschland, Österreich-Ungarn.
Hauptausfuhrhäfen: Libau, Riga, Odessa — Neu-Jork, Baltimore —
Bombay, Kalkutta. Haupteinfuhrhäfen: Hamburg, Bremen.
2. Die Kartoffel, aus S.-Amerika verbreitet, wird am meisten
in Deutschland angebaut und zu Branntwein und Spiritus verarbeitet.
3. Reis. Heimatland: Ostasien. — Hauptländer: Hinterindien
mit den Häfen Rangun, Bassein, Mulmein, ferner Japan, Ägypten,
Italien.
4. Kaffee gedeiht nur bei einer mittleren Jahrestemperatur von
20 — 21°, also in den Tropen, und wird dreimal im Jahre geerntet. Die
Heimat ist das s. Abessinien, die Landschaft Kaffa, von wo die Pflanze
nach Arabien kam. Durch die Holländer in Java eingeführt, wurde der
Kaffee 1710 nach Amsterdam zuerst gebracht. Die Türken brachten
ihn nach S.-Europa. 1645 wurde das erste Kaffeehaus in Venedig,
1679 in Hamburg, 1721 in Berlin eröffnet. Hauptsorten sind:
a) Arabischer (Mokka), ausgeführt von Aden und Hodeida;
d) Ostindischer von Java, Sumatra, Manila, Ceylon, Madras;
c) Brasilischer, die Hülste des gesamten Verbrauchs der Welt.
Berühmte Sorten: Rio, Santos, Campinas.
d) Mittelamerikanischer, besonders aus Guatemala.
Haupteinfuhrhäsen: Hamburg, le Havre, Rotterdam, London,
Amsterdam, Marseille, Antwerpen, Bremen.
Der Kaffeeverbrauch ist am stärksten in den Niederlanden, nämlich
5 kg auf den Kopf der Bevölkerung, in der Schweiz 3 kg, in Deutschland
2,32 kg, Frankreich 1,38 kg, England 0,45 kg, Rußland 0,10 kg.
14*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Königreich_Sachsen Sachsen Asien China Pennsylvanien Ohio Pittsburg Atlantischen_Ozean Baku Kaspischen
Meer Bremen Antwerpen Hamburg Südafrika Brasilien Indien Ceylon Persien Ostpreußens Amsterdam Indien Deutschland Libau Riga Odessa Baltimore Bombay Kalkutta Hamburg Bremen Deutschland Ostasien Hinterindien Rangun Bassein Japan Italien Abessinien Amsterdam S.-Europa Venedig Hamburg Berlin Sumatra Manila Ceylon Madras Campinas Guatemala Hamburg Rotterdam London Amsterdam Marseille Antwerpen Bremen Niederlanden Schweiz Deutschland Frankreich England
188
§ 87. Die preußischen Provinzen.
Im Rhemgau Wiesbaden, 100 000 Einw., vornehmster Bade-
ort Deutschlands. In der Nähe am Rhein Biebrich, ehemalige
Residenz der Herzöge von Nassau. Zur Provinz gehört in einer Enklave
des Thüringer Waldes Schmalkalden.
12. Die Rheinprovinz, das rheinische Schiefergebirge, rechts-
rheinisch erst von Oberlahnstein abwärts, und die Kölner Tieflands-
bucht umfassend. Im N. an der unteren Ruhr und im S. an der
Saar große Industriegebiete infolge der Steinkohlengruben. Am Nieder-
rhein Landwirtschaft, besonders Zuckerrübenbau, in den Tälern des
Gebirges Obst- und Weinbau. Die Provinz ist die reichste und dicht-
bevölkertste der Monarchie, am dichtesten bevölkert der Reg.-Bez. Düsseldorf.
Der Bewältigung des großartigen Personen- und Güterverkehrs dienen
neben der belebten Rheinschiffahrtsstraße noch die an beiden Rheinufern
sie begleitenden Eisenbahnlinien (Köln —Mainz —Frankfurt—bafel-
Gotthard—mailand).
Reg.-Bez.: Koblenz, Köln, Düsseldorf, Aachen, Trier.
Am Rhein: Koblenz (53000 Einw.) an der Einmündung der
Mosel. Gegenüber die Feste Ehrenbreitstein. Bonn (81000 Einw.),
rheinische Universität, gegenüber Königswinter am Fuße des Sieben-
gebirges. Köln (436 000 Einw.), Festung, Mittelpunkt des Verkehrs
zwischen Paris, London und Berlin —Petersburg. Bedeutende Handels-
und Industriestadt. Kölner Dom. Gegenüber Deutz. Weiter rhein-
abwärts Düsseldorf (262000 Einw.), moderne Stadt, Malerakademie,
an der Ruhrmündung Ruhrort, wichtiger Hafen für den Niederrhein,
und an der Lippemündung die Festung Wesel. Im Gebiete der Ruhr
und Wupper die großen Industriestädte des rheinischen Bezirks: Elber-
feld-Barmen (320000 Einw.), Webereien und Färbereien, Solingen-
Remscheid (109000 Einw.), Stahlwaren, Essen (242 000 Einw.), durch
seine einzig dastehenden Kruppschen Gußstahlwerke (Schienen, Kanonen,
Panzerplatten) weltbekannt, Mühlheim a. d. R., Duisburg (192000
Einw.), wichtige Plätze für den deutsch-niederländischen Handel.
Von Koblenz rheinaufwärts das herrliche Rheintal mit Bacharach,
Bingerbrück (von dem hessischen Bingen durch die Nahe getrennt),
an der Nahe das Solbad Kreuznach, als Endpunkt der Rhein-Nahe-
Bahn: St. Johann-Saarbrücken, Mittelpunkt des Industriegebiets,
im Moseltal Trier, vor bald zwei Jahrtausenden Residenz römischer
Kaiser (Porta nigra, Amphitheater, Kaiserpalast). Weiter abwärts an
der Mosel Kochem und zahlreiche Weinorte: Bernkastel, Trarbach,
Zeltingen u. a.
Im W. der Provinz Aachen (144000 Einw.), dessen Schwefel-
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§ 98. Wirtschaftliche Verhältnisse im Deutschen Reiche.
Die Ausbeute an Kupfer und Blei ist sehr bedeutend. Kupfer:
Oberharz; Blei: Rheinisches Schiefergebirge und Oberschlesien. Für
Zink (Oberschlesien) ist Deutschland das Hauptland der Erde.
Die Ausbeute an Silber (Erzgebirge, Oberharz) ist bedeutend,
die an Gold gering. Groß ist dagegen der Salzreichtum (wo?).
Die Salzlager von Staßfurt dehnen sich anscheinend unter der Diluvial-
schicht der Tiesebene in ungeheurer Mächtigkeit bis weit nach O. hin
(Hohensalza).
4. Industrie.
Da die Nähe von Kohlenlagern die Grundbedingung für das Ent-
stehen von Industriezentren ist, so haben wir
1. Eisenindustrie im rheinisch-westfälischen, Saarbrücker, säch-
sischen Gebiet und in Oberschlesien.
2. Baumwollenindustrie im sächsischen, niederschlesisch-mär-
tischen (Kottbus) und oberelsässischen Gebiet.
3. Leinenindustrie in Herford-Bielefeld und in Schlesien.
4. Zuckerfabrikation in der Provinz Sachsen, am Niederrhein
und in Mittelschlesien.
5. Seiden- und Samtfabrikation in München-Gladbach und
Krefeld.
An erster Stelle in der Welt steht außerdem Deutschlands chemische
Industrie (Farben!), seine Glas- und seine Papierfabrikation.
5. Handel und Verkehr.
Deutschland besitzt im Bremer Lloyd und in der Hamburg-
Amerika-Linie die beiden größten Reedereien der Welt. Beide Ge-
sellschasten verfügen zusammen über mehr als 300 große Ozeandampfer.
Die deutsche Handelsflotte nimmt die zweite Stelle, hinter der eng-
lischen, ein.
Deutschland besitzt das größte Schienennetz Europas, kommt aber
inl Verhältnis zur Größe des Landes erst hinter Belgien und England.
Seit der Gründung des Reiches hat sich das gesamte deutsche
Verkehrsleben in einer ungeahnten Weise gehoben. Nach einem vorüber-
gehenden Rückschläge in den 70 er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist
auf allen Gebieten der Industrie, des Handels, des Gewerbes (besonders
des Kunstgewerbes) eine so rege Tätigkeit entfaltet worden, hat vor allem
der deutsche Kaufmann, haben deutsche Ingenieure und Chemiker den
deutschen Namen auch im Auslande zu so hohem Ansehen gebracht, daß
das handelsmächtige England heute auf dem Weltmarkte in Deutschland
seinen gefährlichsten, auf manchem Gebiete schon überlegenen Konkur-
renten sieht. _
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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Extrahierte Ortsnamen: Oberschlesien Oberschlesien Deutschland Saarbrücker Oberschlesien Herford-Bielefeld Schlesien Sachsen Niederrhein München-Gladbach Krefeld Deutschlands Deutschland Bremer_Lloyd Hamburg- Deutschland Europas Belgien England England Deutschland