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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

2. Deutsche Geschichte - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=

3. Deutsche Geschichte - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. 60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute. In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf. Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. ' Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber. Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 44

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Zweite Periode. Von 843 —1066. 4. Von der Normandie aus ließen sich die Normannen in Unteritallen seit 102q nieder; aus Apulien vertrieben sie die Griechen, aus ^Kalabrien und später aus Sizilien die Araber (Sarazenen), f b) Die Slawen, dürch Karl d. G-r. niedergehalten, wurden schlimme Feinde des Reiches bei dessen Zerfall. c) Die Magyaren (spr. Madjaren) (Ungarn), ein Reitervolk finnisch-ugrischen Stammes, waren aus den Steppen östl. vom Ural westwärts ziehend am Ende des. 9. «Jh. die untere Donau entlang durch die wallachische Ebene in die Theiß- und Donauniederungen eingedrungen und wurden, unter Königen aus dem (spr. Ärpäd), seit 900 furchtbare Feinde Deutsch-T > § 35. 3. Auflösung des ostfränkischen Reiches in Stammesherzogtümer. Aus verschiedenartigen, zum Teil dunkeln Anfängen hatten sich in den deutschen Landschaften, in denen trotz der einheitlichen Verwaltung Karls d. Gr. das Stammesbewußtsein nie g-ß-schwunden war, in den Handen mächtiger Familien Gewalten herausgebildet, die unter dem Eindruck der Angriffe äußerer Feinde und bei dem Verfall des Königtums zu außerordentlicher Macht anwuchsen und den Reichsverband völlig zu sprengen drohten. Diese Stamme s herzogt time r sind am Anfange des 10. Jh.: 1. Sachsen unter den Ludolfingern (Otto der Erlauchte);"^ 2. Franken; 3. Schwaben; 4. Bayern; 5. Lothringen, das zeitweise dem Westfrankenreiche zufallen zu sollen schien. vs r f (/ 7 ' 11. Gründung des deutschen Königtums und seine Machthöhe in seiner Verbindung mit der deutschen Kirche (919—1056). § 36. 1. G-ründung des deutschen Nationalstaats durch Heinrich I. 919-36. Dem Wunsche Konrads I. gemäß wurde 919 von den fränkischen und sächsischen Großen der Sohn Ottos des Erlauchten, Heinrich, zum König gewählt. Damit war der Charakter des deutschen Königtums als. eines Wahlkönigtums grundsätzlich festgestellt, zugleich aber auch die Möglichkeit der Teilung des Hause Arpäds lands.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 88

1904 - Habelschwerdt : Franke
88 er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh vor i>em Kaiser nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen Friedrich, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner nannte, und entband die Untertanen vom Gehorsam. In Deutschland whlten die Bischfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe vou Thringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma: sein Lieblingssohn Enzio geriet in Gefangen-fchnft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod, 1250. 7. Einsal! der Mongolen. Whrend der Kmpfe in Italien waren die Mongolen, welche Dfchingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Ehe das von dem Bhmenknig gefhrte Heer der Deutschen herangekommen war, leistete den wilden Scharen Herzog 1241 Heinrich der Fromme von Schlesien 1241 bei Liegnitz heldenmtig Widerstand. Heinrich wurde mit seinen Rittern erschlagen, aber die Mongolen zogen sich durch Ungarn nach Rußland zurck, wo sie 200 Jahre lang herrschten. 1250-1254 Konrad Iv., 12501254. Er gewann in Deutschland gegenber dem Gegenknige Wilhelm von Holland nur geringes Ansehen und ging schon 1251 nach Italien, um das sizilische Reich in Besitz zu nehmen. Hier starb er aber 1254 mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes Konrad, genannt Konradin. Knde des staufischen Geschlechts. a. Karl Noll Anjoil. Nach dem Tode Konrads Iv. verteidigte in Unteritalien sein Halbbruder Manfred die Ansprche der Staufer, während in Oberitalien Ezzelin o, ein Schwiegersohn Friedrichs Ii., unter furchtbaren Grausamkeiten seine Herrschaft behauptete, bis er den Gnelsen in die Hnde fiel. Ms Manfred den Kirchenstaat bedrohte, forderte Papst Urban Iv. Karl von Anjou (angsh), den Bruder des Knigs Ludwig Ix. vou Frankreich, zur Besitznahme des sizilischen Reiches auf. Karl gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel (1266); seine zuchtlosen Scharen eroberten Unteritalien und verfolgten grausam die Anhnger der Staufer. b. Konradins Tod, 1268. Konradin, der am Hose Ludwigs des Streugen von Bayern herangewachsen war, wurde von der ghibel-linischen Partei aufgefordert, das Erbe seiner Vter in Besitz zu

6. Geschichte des Mittelalters - S. 62

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Die deutsche Kaiserzeit 919 1250. Lothar von Sachsen, fr trclchcn die kirchliche Partei eintrat. Lothar Kampf mit seine Tochter Gertrud dem Welsen, Herzog Heinrich dem Stolzen Bem" von Bayern, zur Gemahlin; und dieser war ihm in dem bald darauf ausbrechenden Kampfe mit Friedrich von Schwaben und dessen Bruder Konrad eine mchtige Sttze. So begann unter Lothars Regierung der Gegensatz zwischen Staufen und Welfen oder, wie man sie nachher in Italien nannte, zwischen Ghibellinen das Wort soll von dem Namen des staufischen Schlosses Waiblingen abgeleitet sein und Guelfen. Die staufischen Brder muten sich nach einigen Jahren unterwerfen. Zweimal war Lothar in Italien; auf dem ersten Rmerzug erhielt er die Kaiserkrone. Bedeutsam war es, da er im Jahre 1134 Albrecht ?e?r den Bren aus dem Geschlechte der Askanier mit der Nordmark, der 1134 heutigen Altmark, belehnte. Durch die Eroberungen, die dieser in der Folgezeit in den Havellanden machte, entstand die Mark Brandenburg. 11ii52^ 64. Konrad Iii. 11381152. Nach Lothars Tode wurde nicht sein mchtiger und ehrgeiziger Schwiegersohn Heinrich der Stolze gewhlt, der mit Bayern nunmehr das von Lothar geerbte Sachsen vereinigte, sondern der jngere der beiden staufischen Brder, Konrad, erhielt die Krone. Er war ein tapferer Ritter, aber kein Staatsmann; die Regierung dieses ersten hohenstaufischen Knigs brachte dem Reiche wenig Segen. d?nreffen Fr seine erste Aufgabe hielt er es, Heinrich dem Stolzen eines feiner Herzogtmer zu nehmen. Da dieser den Gehorsam weigerte, so tat er ihn in die Acht, und es erneute sich der Brgerkrieg. Whrenddessen starb Heinrich; fr feinen zehnjhrigen Sohn Heinrich, der spter der Lwe benannt wurde, fhrten seine Verwandten den Krieg weiter. Als damals Konrad die Stadt Weinsberg durch einen Sieg tiec feine Feinde zur Ergebung zwang, foll er den Frauen gestattet I,abett, die Stadt zu verlassen und ihren wertvollsten Besitz mitzunehmen; da trugen sie, so wird berichtet, aus dem eigenen Rcken ihre Männer davon. Der Krieg fand ein vorlufiges Ende durch einen Vergleich, in welchem Heinrich Sachsen zugesprochen wurde. Obwohl auch in diesem Friedensschlu die Ruhe in Deutschland nicht 1147 bis vollkommen hergestellt wurde, lie sich König Konrad doch durch die begeisterte und hinreiende Predigt des Cisterziensermnchs Bernhard von Clairvaux bestimmen, an dem zweiten Kreuzzug teilzunehmen. Die Stadt Edessa in Mesopotamien nmlich, der am weitesten vorgeschobene Posten des Kreuzfahrerstaats, war in die Hnde der Sarazenen gefallen, und man frchtete, sie wrden auch Jerusalem angreifen. Von groen

7. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser. 51 Groen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestrte Ordnung wiederherstellen mssen. Im Innern mute er Aufstnde mchtiger Vasallen berwinden. Nach auen hatte er besonders mit dem Polenknig Boleslav zu tun, dessen Herrschaft bis zur Elbe reichte, und dem er in mehreren Kriegen die Mark Lausitz nicht zu entreien vermochte. Dreimal war Heinrich in Italien, lie sich die eiserne Krone" der Lombarden und die Kaiserkrone aufs Haupt setzen und drang im Kampf mit den Griechen bis nach Unteritalien vor. In diesem Lande erschienen um dieselbe Zeit Angehrige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannew Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als khne See- ^enr= fahret und Seeruber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seinemndung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem Heiligen Lande zu Schiffe zurckkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrngt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rckkehr eingeladen, kamen sie bald in greren Scharen, lieen sich nieder und drngten seitdem in fortwhrenden Kmpfen Griechen und Sarazenen Schritt fr Schritt zurck. Heinrich Ii. widmete der Kirche besondere Mhewaltung; er sorgte Sorge fr fr die Zucht in den Klstern und grndete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Daher hat er den Namen der Heilige erhalten. In Bamberg liegt er auch begraben. Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser. 52. Unter dem schsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich innen und auen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewutsein war entstanden; das Wort deutsch, d. h. volkstmlich, das zunchst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von welschem, d. h. romanischem Wesen. Whrend bor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegen-zugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glnze der rmischen Kaiserkrone geschmckte, knigliche Macht. Whrend damals die Herzge fast unabhngig in ihren Gebieten schalteten, waren " 4*

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Die deutsche Kaiserzeit 919 —1250. Der Ansgang der Hohenstaufen; das Interregnum. Konrad Iv. § 80. Der Ausgang der Hohcnstanfen. K o n r a d Iv. verließ bald Deutschland, um Uuteritalieu zu behaupten, das bisher sein Halbbruder-Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konrads, eines zweijährigen Kindes, das am bayrischen Hofe auferzogen ward. Da ließ Manfred, sich Manfred zum Köuig krönen und gewann noch einmal Ruhm und Macht für die ghibelliuische Partei. Gegen ihn rief der Papst K a r l v o n P r o v e n c e u n d A n j o u , deu Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen, und 1266. belehnte ihn mit Apulieu und Sizilien. Bei Beneveut wurde Mau-Konmdin.jted geschlagen und fiel. Da zog der sechzehnjährige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfändung seiner letzten Stammgüter augeworben hatte, uach Italien. Bei Tagliacozzo (am Westabhang der Abruzzen) aber wurde er nach anfänglichem Siege geschlagen und floh über Rom an die Küste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden, Herzog von Österreich, in Neapel als Landfriedensbrecher hinrichten ließ. Sizilien blieb nicht in der Hand Karls; 1282 wurden die Franzosen $teäcr.n'durch die sizilianische Vesper vertrieben, und die Insel ging in den Besitz Peters von Aragonien über, eines Schwiegersohnes Manfreds. rheinische § 81. Das Interregnum. In der Verwirrung, welche in Dentsch- ^I254."d land seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges entstanden war, vereinigte sich zum ersten Male eine Anzahl rheinischer Städte, um den Frieden und die Verkehrssicherheit zu erhalten. Der rheinische Städtebund, dem auch Bischöfe und Grafeu sowie bayrische und sächsische Städte beitraten und an dessen Spitze sich König Wilhelm selbst stellte, hat einige Jahre lang machtvoll dagestanden, ist dann aber schnell wieder zerfallen. W i l h e l m v o n H o l l a n d, der nur am Niederrhein Anerkennung gefunden hatte, kam 1256 auf einem Feldzug gegen die Friesen um. Darauf wählte ein Teil der Kurfürsten, deren Wahlprivilegium damals zuerst Richards auftritt, gegeu Zahlung hoher Geldsummen Richard von Cornwall i s, den Bruder des Königs von England, der mehrere Male am Rhein erschien, ohne einen wesentlichen Einfluß zu erwerben. Ein anderer wählte, ebenfalls durch Geld gewonnen, den von den ghibellinischen Städten Bu!en°n Italiens erhobenen Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war; dieser kam nie nach Deutschland. So brach für Deutschland „die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer starken, richtenden und schlichtenden Zentralgewalt inmitten der miteinander ringenden Sondergewalten fehlte.

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi., Innocenz Iii., Philipp von Schwaben und Otto Iv. 69 Da Wilhelm Ii. von Unteritalien 1190 gestorben war, suchte sich Heinrich dieses Landes zu bemchtigen, fand aber Widerstand an den normannischen Baronen, die Tankred von Secce, einen unehelichen Spro des Knigshauses, zum König erhoben. Auf dem ersten Rmerzuge lie sich Heinrich zum Kaiser krnen. Apulien und Sizilien Eroberung aber konnte er erst nach Tankreds Tode auf einem zweiten Zuge Untentatiens-erobern; in Palermo lie er sich krnen und sicherte seine Herrschaft durch furchtbare Strenge. Diese Erwerbung gab ihm die Macht den gewaltigsten Plnen nachzuhngen. Das deutsch-italienische Reich mit Welt-Einschlu von Sizilien gedachte er zu einem Erbreich zu machen. Mne Die kaiserliche Gewalt dachte er zu einer Herrscher st ellung der die Fürsten des Abendlandes auszubilden: darum verlangte er von Richard Lwenherz, als dieser bei der Rckkehr aus Palstina auf einem abenteuerlichen Ritt durch deutsches Gebiet bei Wien ge-fangen genommen und von Herzog Leopold ihm ausgeliefert worden war, nicht nur ein hohes Lsegeld, sondern zugleich den Lehnseid. Endlich plante er einen Kreuzzug zur Eroberung des Orients: schon hatte ihm der byzantinische Kaiser einen Tribut versprochen, die Könige von Cypern und Armenien huldigten ihm, ein Teil des Kreuzheeres war bereits aufgebrochen, da raffte den Kaiser zu Messina 1197. ein Wechselfieber dahin. 68. Innocenz Hl 11981216. Durch Heinrichs Tod wurde das deutsche Reich von der ungeheuren Hhe, zu der es sich erhoben hatte, herabgestrzt. Denn Heinrich hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, der in Palermo erzogen wurde, und der den der Papst Innocenz Iii. die Vormundschaft bernahm. In Deutsch- Deutscher land aber entstand ein Thronstreit, da dem Hohenstaufen Philipp Thronstreit, von Schwaben, der anfangs als Vertreter des jungen Friedrich auftrat, dann sich selbst krnen lie, von der welfischert Partei Otto Iv., Heinrichs des Lwen jngster Sohn, entgegengestellt wurde. Diese Lage der Dinge benutzte Innocenz, um fr die Kirche eine hnliche Machtstellung zu erringen, wie sie eben Heinrich Vi. herrschafts-fr das Kaisertum hatte gewinnen wollen. Er stammte aus dem *,Ine" rmischen Adelsgeschlecht der Conti; theologisch und juristisch in Rom, Bologna und Paris gebildet, bestieg er mit 37 Jahren den ppst-liehen Stuhl: ein Mensch von hchster Begabung und grter Willens-kraft, der mchtigste aller Ppste. Er war bestrebt, die Fürsten des Abendlandes sich als dem Stellvertreter Gottes auf Erden lehns-pflichtig zu machen; er scheute nicht vor Brgerkrieg und Gewalt zurck, um die sich regende Ketzerei zu vernichten und die Gewissen der unbedingten Herrschaft des Papsttums zu unterwerfen; er plante endlich auch seinerseits einen Kreuz zu g.

10. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 47

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto Ii., Otto Hi. und Heinrich Ii. 47 Norden, sondern in Rom liegen sollte, zog er, um die Weltherr- Otto 111. tn schaft zu gewinnen und die Kirche Zu reformieren, als sechszehn- stotien "6-jhriger der die Alpen. Zum Papst erhob er einen jugendlichen Verwandten, Bruno, der sich Gregor V. nannte und ihn krnte, dann, als dieser frh starb, den gelehrtesten Mann der Zeit, den Fran-zosen Gerbert, der den Namen Sylvester Ii. annahm. Er selbst baute sich einen Palast auf dem Aventin; andererseits trat er in engsten Verkehr mit asketischen Einsiedlern und Geistlichen, wie dem Bhmen Adalbert von Prag, der gleich darauf durch die Heid-nischen Preußen den ersehnten Mrtyrertod fand. Dessen Grab in Gnesen besuchte er im Jahre 1000 und stiftete dort ein Erzbistum; nachdem er dann Karls des Groen Gruft in Aachen hatte ffnen 1000. lassen, kehrte er nach Italien zurck. Ein Aufstand der Rmer zwang ihn die Stadt zu verlassen; er starb in einer Burg der Campagna. 1002. Sein Tod rief in Deutschland innere Wirren hervor. Zugleich Erstarkung erstarkten in jener Zeit die stlichen Gebiete: in Polen, das durch bes ftens-Grndung des Erzbistums Gnesen eine nationale Kirche erhalten hatte, schuf Boleslav Chrobry einen nationalen, mchtigen Staat; dasselbe geschah in Ungarn durch Stephan, der sich mit einem groen Teile seines Volkes taufen lie und die Stephanskrone" unmittelbar vom Papst Sylvester zugesandt erhielt. Es waren dieselben Zeiten, in denen auch Dnemark und Skandinavien das Christentum annahmen. 49. Heinrich Ii. 1002 1024. Unter schwierigen Verhlt- Heinrichs 11. nissen bestieg Heinrich Ii. von Bayern, der Sohn Heinrichs des Znkers, den Thron. Den fantastischen Trumen Ottos Iii. stand er sehr fern: ein vorsichtig erwgender, aber an seinen Plnen mit zher Thatkrast festhaltender König: der Kirche war er freundlich gesinnt, wie er denn das Bistum Bamberg in fast heidnischer, von Slaven bewohnter Gegend grndete, hielt jedoch an dem Rechte, Bischfe und bte zu ernennen und das Kirchengut zu den Kosten der Reichs-Verwaltung heranzuziehen, mit Strenge fest. Im Inneren hat er vielfache Aufstnde bekmpfen mssen. Aufstnde. Gegen Boleslav Chrobry machte er mehrere Feldzge, mute aber Polnische die Lausitz als Reichslehen in seiner Hand lassen. Dreimal war er 5eibiu0e-in Italien; auf dem ersten Zuge lie er sich in Pavia die lom- Rmerzllge. bardische Knigskrone, auf dem zweiten zu Rom die Kaiserkrone auf-setzen; auf dem dritten griff er in die unteritalischen Kmpfe ein.1) 1) In jener Zeit rettete eine aus dem heiligen Land zurckkehrende Schar normannischer Ritter die Stadt Salerno vor dem Angriff der Sara-zenen. Bald kamen grere Scharen, um im Dienste des Papstes am Kampfe gegen Griechen und Sarazenen teilzunehmen.
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