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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 244

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
244 Drittes Buch. Da, wo die kleinen Karpathen im Sw. endigen, treten ihnen von der anderen Seite die letzten Zweige der norischen Alpen entgegen (S. 183.), von einem Donauzuflusse das Lei- tha-Gebirge genannt. Zwischen diesen Bergzügen tritt die Donau bei Preßburg in ihren Mittellauf und in den ersten Abschnitt des Donautieflandes, a) in die kleine Ebene von Ober-Ungarn. Sie durchfließt dieselbe von W. nach O-, stellenweise in Arme gctheilt. Links kommen ihr starke Karpathenflüffe zu, welche Tiefthäler in das sich hier weit vordrängende Gebirge schneiden — rechts strömt von den Alpen die Raab. Auf der rechten Seite dehnt sich die eigentliche Ebene, die als der Boden eines ausgetrockneten oder abgefloffenen Sees zu betrachten ist. Ein Rest wäre der seichte Neusiedler See, an den sich reiche Weinberge und im So. weite Moräste schließen, b) Von Neuem treten links Karpathenzweige, rechts der Bakonyer Wald, ein Alpen- ausläufer, an den Strom, der in scharfer Ecke sich plötzlich umbiegt und 50 M. von N. nach S. durch die große Ebene von Nieder-Ungarn fließt. Auch sie ist als trocken ge- legter Seeboden anzusehen. Während aber bei der oberun- garischen Ebene das rechte Ufer das eigentlich ebene war, so ist es hier umgekehrt. Die Umgebung des tiefen Platten - Sees, so wie die Gegenden zwischen den beiden mächtigen, aus Deutschland kommenden Donau-Zuflüssen Drau und Sau, sind Hügelland — aber links dehnt sich die Ebene unabsehbar und besteht nicht selten aus öden, baumleeren, im Sommer ganz verbrannten Sand - und Haidestrecken, aus steppenartigen Grasfluren und Sumpfflächen. Weiße, starke Rinder und leichte, schnelle Pferde weiden darin. Dörfer und Märkte sind selten, aber desto größer. Di? Bestellung der Felder geschieht theils von den Wirthschaftshöfen aus, welche jeder Landmann in der Mitte seiner Grundstücke erbaut und wo er die Wochentage und die gute Jahreszeit zubringt, tbeils von den diesen ähnlichen, aber umfangreicheren adligen Vorwerken (Puszten) aus, die oft einem ansehnlichen Dorfe gleichen. Durch die Ebene hindurch schleicht in vielen Windun- gen, auf dem untern Laufe mit der Donau parallel und so mit dem Hauptstrome „das ungarische Mesopotamien" bildend, die fischreiche Theiß, welche 60 M. weit schiffbar ist. Gieb die "wechselnde Richtung ihres Laufes an! Ihr geht der Hauptfluß Siebenbürgens, der Maro sch, zu. c) Während

2. Die Landschaften Europas - S. 91

1900 - Trier : Lintz
Besiedelung und Bevölkerung. 91 lagern, in denen das Nomadenvolk in früheren Zeiten unter seinen Häuptlingen wohnte. An Stelle der beweglichen Siedelungen sind nur feste getreten. Ein Zusammen wohnen in grossen Massen blieb aber möglich, weil auch die zunächst ge- legenen Weidegründe ausreichten, selbst für einen grossen Vieh- bestand. Als der Ackerbau mehr Eingang fand, war es gewiss schwierig, seinen Betrieb der alten Siedelungsweise anzupassen. Man half sich durch die Anlage von Vorwerken, und das Ross, das ehedem fast den ganzen Reichtum gebildet hatte, wurde nun das Mittel, um eine schnelle Verbindung mit jenen herzustellen. Niemand geht hinaus zu den Erntearbeiten. Alles reitet oder fährt und letzteres nicht anders als im schnellsten Trab. So siegt das Ross über den Raum und gestattet dem Menschen das ver einte Wohnen in grossen Ortschaften an Stelle des ge- trennten Wohnens in Einzelgehöften oder in kleineu Weilern und Dörfern. Auch die Deutschen, die sich in der Ungarischen Tiefebene vor vielen Jahrhunderten ansiedelten, ahmten die Siedelungsweise des Reitervolks der Ungarn im allgemeinen nach. Sie wohnen ebenfalls in grossen volks- reichen Ortschaften, deren geradlinige Strassen sich rechtwinklig schneiden. In der Mitte befinden sich Kirche und Schule, gewöhnlich an einem Platze, wo auch das Kaiserliche Gasthaus steht, dessen Pächter allein die Schank- gerechtsame hat. Die übrigen Wirte müssen von ihm die Getränke beziehen. Nach der Weinernte hat jedoch jeder Bewohner bis zum 1. April das Recht des freien Ausschanks für seinen Wein. Wir wandern durch die Strassen. Sie sind meistens nach der Herkunft der deutschen Ansiedler benannt. Ärmlich siehts in der äussersten Strasse, die den Ort umgiebt, aus. Dort wohnen die Kleinhäusler, d. s. die Taglöhner. Dann folgt ringsum die Hutweide, auf der der Jahrmarkt abgehalten wird. Sie ist umgeben von Weingärten. An diese erst schliesst sich das Ackerland, von dem die eine Bannflur mit Weizen, die andere mit Mais besät ist. Wo das Ackerland authört, beginnt die eigent- liche Pus st a mit ihren Vorwerken. Der beste Boden derselben dient eben- falls dem Ackerbau, aber hauptsächlich ist sie der Tummelplatz der grossen Viehherden. Im Rahmen der Landschaft liegen eine Millionenstadt, nämlich Wien (mit über Vi2 Mill E.) und eine zweite Stadt mit über einer halben Mill E., nämlich Budapest, Mehr als 250000 E. hat Prag, wenn seine Vororte mitgerechnet werden. Von Städten mit über 100000 E. ist nur noch 1 vorhanden, nämlich Lemberg, mehr als 50000 E. zählen 9. Die Zahl der grossen Städte ist also nicht gross. Hinsichtlich der Dichtigkeit der Bevölkerung können wir zwei Ländergruppen machen. Die in dem Gebirgsviereck nördlich von der mittlem Donau liegenden Länder Böhmen, Mäh- ren und Österreichisch-Schlesien haben auf 1 qkm mehr als 100 Ê., während in der Ungarischen Tiefebene und ihren Randgebirgen durchschnittlich wenig mehr als halb soviel wohnen. Die nordöst- lichen Abdachungsländer der Karpaten, Galizien und Bukowina, sind wieder etwas dichter bevölkert, Die rege Industriethätigkeit hat der erstgenannten Ländergruppe das bedeutende Übergewicht in der Bevölkerung gegeben.

3. Teil 2 - S. 81

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ Is. Österreich-Ungarn, 81 kein anderer Fluß) die Karpaten gänzlich im tief eingenagten Querthal., das mit dem Rotenturm-Paß beginnt. Ungarn hat osteuropäisch heiße Sommer und kalte Winter. Seine gebirgigen und waldigen Ränder umschließen eine waldarme Kessel- ebene, die stellenweise eine völlige Steppe („die Pußten "^) darstellt. Denn alle ins Innere des ungarischen Kessels wehende Lust wird an den gebirgigen Rändern des letzteren entfeuchtet. Indessen genügt der sommerliche Regen, um auf dem meist sehr fruchtbaren Niederungs- boden massenhaften Weizenbau zu fördern; an den Gebirgsabhängen gedeiht ein herrlicher Wein; außer Weizen und Wein liefert aber Ungarn vornehmlich Erzeugnisse seiner umfassenden Weidewirtschaft für den Außenhandel Mastochsen, Schweine, Pferde). 2. Galizien nebst der Bukowina haben teils noch Anteil am wald- und weidereichen Karpatengebirge im No. der Wasserscheide gegen das ungarische Donaugebiet, teils breiten sie sich über die srucht- baren Vorlande desselben aus, die ohne natürliche Grenze allmählich * in die russische Tiefebene übergehen. Der Nw. Galiziens ist Weichsel- land (die Weichsel bildet ein Stück seiner Grenze gegen Russisch-Polen), sein So. Gebiet des auf den Waldkarpaten entspringenden Dnjestr und Pruth. Letzterer durchfließt auch die nö. Bukowina. Freilich erleiden beide Länder noch härtere Winter als Ungarn, weil sie der von Rußland auf sie eindringenden Winterluft schutzlos preisgegeben sind, aber ihre Sommerzeit dauert eben noch lange genug, um der Unterstufe ihrer Karpaten den Schmuck der Rotbuchenwaldung * zu verleihen und ist heiß genug zunl umfangreichen Getreidebau. 3. Jstrien und Dalmatien s. oben S. 22—24. Der lange Gebirgszug der eigentlichen Karpaten entstand durch parallele Emporfaltung des Bodens in einem hufeisenähnlichen Bogen, der das No.-Ende der Alpen mit dem Nw.-Ende des Balkan-« systems zusammenschließt. Nach außen hin besteht dieser Zug sehr gleichförmig aus aufgefalteten Tertiärlagen, auf welche einwärts solche der Kreideformation folgen, beide meist aus Sandstein zusammengesetzt. Zur Bloßlegung altkrpstallinischer Gebirgskämme ist es fast nur in den höchstgehobenen Teilen, also in den siebenbürgischen Alpen gekommen. Große Mannigfaltigkeit herrscht dagegen auf der Innenseite des kar- .patischen Bogens in den zu seinem System mitgehörigen Gebirgen von Nordungarn und Siebenbürgen, sowohl hinsichtlich der Streichrichtung als der Gesteinszusammensetzung. Neben dem Granit der Tatra sind Gesteine aller Erdzeitalter vertreten, darunter auch vulkanische Aus- Vom slawischen pust = feilst, also „öde Flächen". * Nach ihren Buchenwäldern, die noch die Hälfte ihres Bodens beschatten, führt die Bukowina ihren Namen (Buchenkmd, vom slawischen buk = Buche). Kirchhofs, Erdkunde Ii, 6. Aufl, 6

4. Teil 2 - S. 29

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
S. Rumänien- 29 auf dem l. Donauufer, er besteht 1. aus der wö. gedehnten Wala chei (big zu einer den So.-Punkt Siebenbürgens mit der Nw.-Ecke der Dobrudscha verbindenden Linie), quer durchflössen von dem aus Sieben- bürgen kommenden Alt, 2. aus der ns. gedehnten Moldau, der Länge nach in ihrer Mitte durchflössen vom Seret [Betet] und durch dessen Parallelfluß, den Pruth [prüt] (beide auf den österreichischen Karpaten entspringend), von Rußland geschieden. Rumänien hat schon ganz osteuropäische Temperaturschwankung. Auf heiße Sommer, die den Hauptniederschlag bringen, folgen kalte Winter, da der eisige No.-Wind aus Rußland ungehemmt ins Land weht. Somit giebt es keine immergrünen Laubgewächse. Wo der Wald noch erhalten ist, wie auf den Karpaten, da hat er deutsches Aussehen: über dem Gürtel der Eiche folgt der der Rotbuche, dann der der Fichten, zuletzt Alpenweide. In den Wäldern haust noch der Bär, auf den Hochgebirgskämmen die Gemse. Im Hügelland vor beut Gebirge gedeiht guter Wein, das Tiefland trägt massenhaft Mais und Weizen. Getreide- ausfuhr auf der schiffbaren Donau sowie über das schwarze Meer und Fabrikatzufuhr in das noch industriearme Land machen den Außenhandel wesentlich aus. Bei überwiegender Beschäftigung mit Ackerbau und Viehzucht giebt es in Rumänien noch wenige Großstädte, und die Volksverdichtung geht kaum über das Mittel Europas hinaus; es wohnen also auf den 130 T. qkm nur rund 5 Mill. E. * * * Die Rumänen (auch über den Pruth nach dem angrenzenden Teil Rußlands und über Siebenbürgen verbreitet) stammen ab von den zur thrazischeu Völkergruppe gehörigen Daziern. Diese wurden um das Jahr 100 n. Chr. von den Römern uuterworsen, die aus dem Dazierland ihre letzte Provinz (Dazien) schufen. Obwohl die Römer- Herrschaft keine zwei Jahrhunderte währte, gaben die Dazier doch ihre Muttersprache auf und nahmen die lateinische an, so daß ihre heutigen Nachkommen, die Rumänen, eine romanische Sprachinsel bilden, um- schlössen von Slawen und Ungarn. Die Offenheit Rumäniens gegen No. bewirkte das ganze Mittel- alter hindurch häufige Einbrüche von Wandervölkern, so daß sich die Bewohner vor ihren Bedrängern vielfach in die Schluchten und Wälder, der Karpaten flüchteten, daher keine stetigen Gesittungsfortschritte machen konnten. Von den Slawen (die durch Rumänien in die Balkan- Halbinsel zogen, teilweise wohl auch dort verblieben) nahmen die Ru- mänen viele Worte in ihre Sprache auf, empfingen von ihnen das Christentum in der Form des orientalischen Bekenntnisses, bedienten sich auch bis in die Neuzeit ihrer Schrift. 'Gegen Ausgang des Mittel- alters nahte neue Drangsal von S. her: über die gleichsalls durch kein Gebirge beschirmte Donaugrenze fielen die osmanischen Türken in Rumänien ein und beuteten seitdem die Walachei und Moldau durch

5. Teil 2 - S. 77

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
77 reich an Eisen- und besonders an Bleierz. Im ö. ebeneren Teil die Hst. Klagenfurt, etwas abseits vom l. Ufer der Drau. 6. Krain, das Land an der Save, an den julischen Alpen und dem Karst, von slawisch redenden Slowenen bewohnt, von Deutschen fast nur in den Städten. In der Niederung an der Save baut man Mais, Weizen und Wein; hier die Hst. Laibach, Kreuzungspunkt der Save und Süd-* bahn, im weiten Thalkessel der Laibach, eines der bald ober-, bald unter- irdisch fließenden Flüsse der, kurz vorher zum letztenmal aus dem Boden getreten, dann schiffbar in die Save mündet. Im unfruchtbaren, ent- waldeten Karst, den im Winter die Bora, ein eisiger No., peitscht, liegt zwischen Laibach und Trieft Adelsberg mit seiner berühmten Tropfstein- höhle und davon ö. der Zirknitzer See, dessen Wasser in trockenen Jahren ganz in den Kalkschlüften seines Untergrundes verschwindet. 7. Das Jsonzoland und Trieft, überwiegend slowenisch, nach der Seeküste zu auch italienisch. Am Jsonzo Görz, das „österreichische Nizza", durch steiles Gebirge in seinem No. gegen die Bora geschützt. * Trieft, das uralte Tergeste [tergefte] der Römer, der beste Seehafen Österreich- Ungarns am nördlichsten Gestade des Mittelmeeres, daher wichtigste See- Handelsstadt, besonders den Seeverkehr mit dem ö. Mittelmeer, aber auch die englische Einfuhr vermittelnd; nahe der Stadt die großen Schiffswerfte des Triester Lloyds. 2 8. Oberösterreich, der w.teil des Erzherzogtums Österreich zu beiden Seiten der Donau („ob der Enns" d. h. oberhalb der Ennsmündung). Hst. Linz an der Donau, bevor sie vonsw. die Traun aufnimmt. Das alpine Traunland bildet mit dem benachbarten salzreichen Teil Salzburgs das sogenannte Salzkammergut und ist ebenso berühmt durch seinen uralten Bergbau auf Steinsalz wie durch seine Naturschönheit: eine Fülle kleinerer Seeen, umgeben von schön bewaldeten, aber auch bis zum ewigen Schnee sich erhebenden Gebirge. Vor dem hohen Dachstein im S. der oberösterreichischen Alpen der Hallstatte r^ See, aus dem die Traun ent- springt, die dann bei dem vielbesuchten Solbad Ischl vorüber in den» Traunsee fließt, den sie bei Gmunden^ verläßt. Am l. Ufer der Enns Steyr, von wo die Grafen stammten, welche der Steiermark ihren Namen stifteten, und wo das steirische Eisen zu Sensen und anderen Arbeits- geräten, namentlich aber zu Waffen verarbeitet wird. 9. Niederösterreich, das Erzherzogtum „unter der Enns" bis zur March und Leitha. Hier senkt sich die Donauthalung schon unter 200 in, 1 Wie der Guadiana (S. 10 Anm. 2). Lloyd [teub] ist der Ausdruck für eine Genossenschaft von Kaufleuten zur Beschaffung tüchtiger Schiffe für Waren- und Personenverkehr über See und zur Uberwachuug ihrer Fahrten. * Hall (d, h. im Keltischen Salzgewinnungsort) deutet auf schon keltischen Be- trieb des dortigen großen Steinsalzbergwerks in vorrömischer Zeit. ^ Gmunden (Gemünden, Münden) ist öfter der Name für den Eintritt eines Gewässers in ein anderes.

6. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 12

1909 - Trier : Lintz
12 Mitteleuropa (ohne Deutschland), war dort die Schiffahrt gesperrt, weshalb die Stelle das „Eiserne Tor" genannt wurde. Donau und Theiß fließen träge durch das Land, welches sich nur wenig senkt. Da im Engpaß von Kasan das Wasser nicht schnell genug abfließen kann, treten bei beiden Strömen häufig Überschwem- mungen ein. Die Ufer derselben sind daher sumpfig. Im Gegensatz zu den Sumpfstreifen der Ströme ist das übrige Land trocken. Die Gebirge ringsum, besonders die im W gelegenen Alpen, halten die regenbringenden Winde ab. Im Sommer wird das Land von der Sonne stark erwärmt, im Winter herrscht strenge Kälte. Das Klima ist also ein Landklima, ein kontinentales Klima. Wo die Große ungarische Tiefebene nicht angebaut ist, zeigt sie das Bild einer völlig bäum- und strauchlosen Grassteppe. Der Juli bringt schon wenig, August und September sind fast ohne Regen. Die lange Dürre vernichtet fast das ganze Pflanzen- leben, besonders auf sandigem Boden, und verbrannt liegen die Heide- flächen, die ungarischen Pußten da. Andauernde Dürren vermögen auch die Holzgewächse nur schlecht zu ertragen. Soweit das Auge reicht, ist kein Baum und Strauch zu sehen. Ein eigentümliches, bräunlich- grünes Gras, hart, von kurzem Wüchse, bedeckt den häufig infolge des schlechten Wasserabslusses salzhaltigen Boden. Im N, 0 und So ist die Ungarische Tiefebene von den Karpaten umgeben. Während die Ost- oder Waldkarpaten aus einem einförmigen, aber mächtigen Gebirgswalle bestehen, bilden die Slldkarpaten ein Ge birgsvier eck; sie umrahmen das Hochland von Siebenbürgen. Am höchsten erheben sich auf dessen Südseite die Transshlvanischen Alpen. (Negoi 2540 m). Ein wichtiger Einschnitt in diesem mauer- artigen Gebirge ist der R ote-Turm-Paß (350 m). Durch Diesen Einschnitt verläßt die Alnta das Land. b) Das Kulturbild der Landschaft zeigt eigenartige Züge. Die weiten Grasfluren der Großen ungarischen Tiefebene, die Pußten, eignen sich am besten zur Pferdezucht. Die Ungarn waren, als sie vor 1000 Jahren in dieses Land einwanderten, ein wildes Reitervolk. Sie wählten sich eine neue Heimat, wo sie ihrer Vorliebe für die Pferdezucht treu bleiben konnten. Neben der Pferdezucht wird auch die Schafzucht stark betrieben. Die Rinderzucht breitet sich erst in neuerer Zeit mit dem Ackerbau mehr aus. Sehr stark wird dagegen die Schweinezucht betrieben. Der Anbau erstreckt sich hauptsächlich auf Weizen und Mais. Fast überall ist in Ungarn auch der Weinbau verbreitet. Der Obstbau wird in den Randgebieten stark betrieben.

7. Schulgeographie - S. 152

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Vi. (Europa. werden gleichfalls von einem breiten Lößgürtel ihrer ganzen Länge nach durchzogen; in ihn sind eingefurcht die Täler des oberen Weichsel- Systems, dessen Quellen auf den Beskiden, teilweise ans der Tatra liegen, ferner im O. die des Dnjestr, der selbständig ins Schwarze Meer fließt, und die ähnlich verlaufenden des Pruth und Sereth. Klima und Rumänien und Galizien sind der ans Rußlaud auf sie eindringenden ^ora- kalten Winterluft schutzlos preisgegeben, erfreuen sich jedoch einer so hohen Sommerwärme und eines so vollgenügenden Niederschlags, daß ihre Ebenen und Täler ausgezeichnete Ernten geben (in Rumänien Mais und Weizen), ihre Höhen stattliche Wälder tragen; die Gegend am obersten Pruth und Sereth heißt uach deu Rotbucheuwäldern, die noch die Hälfte ihres Boden beschatten, Buchenland (Bukowina). Ungarn erführt eben- falls echt osteuropäische Temperatnrschwanknngen; weil aber alle in diesen Gebirgskessel hineinwehende Luft durch das Übersteigen der hohen Gebirgs- räuder entseuchtet wird, folglich nicht viel Niederschlag spenden kann, so ist der Wald fernerhin auf die Gebirge beschränkt; die eingebetteten Ebenen sind Steppen, die Niedernngarische, das Alföld, eine abseits der Flüsse von Natur baumlose, mit Gräsern oder bräunlichen Flechten bewachsene Fläche, die man auch die Pußteu^ nennt; unter dem meist wolkenfreien Sommer- und Herbsthimmel erntet man indessen fenrigen Wein und massenhaften Weizen. Bevölkerung. Der Sumpfgürtel an Donau und Theiß, wo sie beide gen S. fließen, ist erst durch immer weiteres Eintiefen der Orsova-Enge und neuerdings durch küustliche Entwässerung (Drainage [bränasche]) zugäng- licher, ja teilweise uutzbar gemacht worden. Einst trennte er illyrische von thracischen Völkern, und die illyrische Römerprovinz Pannonien reichte nicht über das r. Donauufer hinaus. Die thracischen Dazier in Rumänien und Siebenbürgen wurden um 100 n. Chr. Rom untertau; ihre romanisierten Nachkommen sind die Rumänen oder Wlachen.^ Das Weideland der waldleeren Ungarischen Tiefebene konnte nomadische Reitervölker gnt beherbergen, welche von O. her durch die südrussische Steppe eindrangen, wiederholt hier Lager hielten und von da ans, be- sonders die Donanstraße aufwärts, den W. verheerten, so die Huuuen, die Awaren; diese bargen in ihren großen Ringwällen zwischen den Donau- und Theißsümpfen den Raub. Um 900 ritten hier die Magyaren ^madjaren^ oder Ungarn ein, die dann mit den christlichen Völkern des 1 Abgeleitet von dem slawischen xnst — wüst, also „öde Flächen". — 2 2blachen (Walachen) wurden die Nomanen von den Slawen genannt, wie von uns vor alters Walen, Walchen, jetzt Wälsche.

8. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 250

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
250 § 89. Donau-Tiefland und Karpatenland. Formen wie die Alpen: eine öde, fast unbewohnte Gebirgswildnis. Der Kryvan im Westen, die Lomnitzer und die noch höhere Gerls-dorfer Spitze (2700 m) im Osten sind die bedeutendsten Erhebungen und bieten herrliche Gebirgsrundsichten. Eigentümlich sind der Tatra kleine 1300 bis 1900 m hoch gelegene Seen, deren Eisrinde erst int Sommer taut, Meeraugen genannt. — Im S. der Tatra liegen mannigfache Gebirgszüge, welche man unter dem Namen des ungarischen Erzgebirges zusammenfaßt. Der östlichste derselben ist die Hegyalja [hedjmlojt an deren Südspitze, nahe der Theiß, der feurige Tokaier wächst. Wir kehren nun zur Betrachtung des mittleren und unteren Donau-lauses zurück. Da, wo die Kleinen Karpaten im Sw. anheben, treten ihnen von der anderen Seite die letzten Zweige der Ostalpen entgegen, von einem Donauzuflüsse das Leithagebirge genannt. Zwischen diesen Bergzügen tritt die Donau bet Preßburg in die kleinere oberungarische Tiefebene. Sie durchfließt dieselbe von W. nach D., hin und wieder große Inseln mit ihren Armen umschlingend. Links kommen ihr starke Karpatenflüsse wie Waag und Gran zu, welche breite Täler in das sich hier weit vordrängende Gebirge schneiden, rechts strömt von den Alpen die Raab. Auf der rechten Seite dehnt sich die Ebene freier aus, und hier liegt in morastiger Umgebung der ganz flache, salzige Neusiedler S e e, ein Rest des einst die ganze oberungarische Ebene bedeckenden Meeres. Von neuem treten dann Gebirge, links Teile des ungarischen Erzgebirges, rechts der B ä k o n y [Meonj] -Wald an den Strom, der in scharfer Ecke bei Wattzen plötzlich umbiegt und 300km von N. nach S. durch die große niederungarische Tiefebene fließt. Während aber bei der oberungarischen Ebene das rechte User das eigentlich ebene war, so ist es hier umgekehrt. Die Umgebung des tiefen Plattensees, sowie die Gegenden zwischen den beiden mächtigen, aus deutschen Landen kommenden Donauflüssen Drau und Save, sind Hügelland — aber links dehnt sich die Ebene unabsehbar und besteht nicht selten aus öden, baumleeren, im Sommer ganz verbrannten Sand- und Heidestrecken, wo der Flugsand hie und da niedrige Hügel auswirft und aus steppenartigen Grasfluren oder Weidestrecken (Pußten), wo Rinder, Schweine und Pferde weiden. Dörfer und Märkte sind selten, aber desto größer. Die Bestellung der Felder geschieht teils von den Wirtschaftshösen aus, welche jeder Landmann in der Mitte seiner Grundstücke erbaut, teils von diesen ähnlichen, aber umfangreicheren adligen Vorwerken, die oft einem ansehnlichen Dorfe gleichen.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 310

1903 - Trier : Lintz
310 Die Landschaften Europas. 3. Das Rumänische Tiefland, a) Das Landschaftsbild. § 186. Aus der Südrussischen Steppe gelangt man nach Sw in das Grenzen. Rumänische Tiefland. Dasselbe wird im N von der steil 0bebauhen" abfaäenden Gebirgskette der Transylvanischen Alpen begrenzt, während im S die Donau eine natürliche Grenzlinie zieht. Es ist ein tief eiugesenktes Gebiet, von ziemlich gleichmäßiger Höhenlage, das aber durch die Gewässer, die bis zu 60 m tiefe Furchen gezogen haben, meist ein hügeliges Gepräge erhalten hat. Nur nördlich von Bukarest erhält man den Eindruck einer echten Tief- ebene. Im 0 breitet sich die 100 bis 200 m hoch gelegene Löß- platte der Dobrutscha aus. Längs der Donau zieht sich ein 10 bis 20 km breiter Sumpfstreifen hin, der nach 0 in das Sumpf- gebiet des Donaudeltas übergeht. Donau. Als ein sehr stattlicher Strom erreicht die Donau, nachdem sie den Strudeln des Eisernen Tores enteilt ist, Rumänien. (Durch welche Nebenflüsse verstärkt sie sich noch?) Etwa 80 km vor der Mündung in das Schwarze Meer beginnt die Deltabildüng. Von den drei Miinduugsarmen istder nördliche, der Kiliaarm, der stärkste. Für die Schiffahrt hat aber der Sulinaarm mehr Bedeutung. b) Das Kulturbild. § 187. Boden und Klima. Anbau. Mineralschätze Handelstädte. Fast das ganze Gebiet hat einen sehr fruchtbaren Boden, im W Lehmboden, im 0 Löß. Weniger günstig ist das Klima. Infolge der hohen Gebirgsumwallung im N und W ist es streng kontinental. Auf einen heißen Sommer, in dem das Thermo- meter bis zu 40° C steigt, folgt ein Winter, der Kälte bis zu — 36° C bringt. Günstig ist aber, daß die Hauptregenzeit in den Sommer fällt. Sonst würde Rumänien wohl Steppennatur haben. Das Hauptgetreide ist der Mais, nächst diesem der Weizen, der am meisten ausgeführt wird und schon Ende Juni reift. In der Moldau, zwischen den Karpaten und dem Pruth, wird viel Wein gebaut. Die Bewirtschaftung der Felder geschieht meist noch recht mangelhaft, da der rumänische Bauer infolge jahrhundertelanger Mißwirtschaft unter türkischer Herrschaft und der langen Leibeigenschaft, die erst 1864 aufgehoben wurde, wenig zum Fortschritt neigt. An mineralischen Schätzen sind hauptsächlich Salzlager und Erdölquellen am östlichen Sudetensaume vorhanden. Die wichtige Steinkohle aber fehlt. Mehr als die Industrie konnte sich der Handel entwickeln, da Rumänien das Mündungsland eines großen Stromes ist. Die großem Städte, wie Bukarest (2800c0e.), Jassy (75000 E.) und Gal atz (60000 E.), ziehen aus ihm ihre Hauptnahrung. Besonders der Getreidehandel ist bedeutend.

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 438

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
438 Viertes Buch. Görz und Istrien, und die unmittelbar unter der Statt- halterei stehende Stadt Trieft. a) Görz, darin die Hauptstadt gleichen Namens in reizender Lage am Jsonzo, 15,000 E. Der feste Platz Gradiska. Das im Alter- thume so blühende Aquileja ist jetzt ein Dorf von 1700 E. b) Jstrien. mit dem Hauptorte Capo d'jstria, Das kleine Pola (im früher venetianischen Jstrien) hat prachtvolle, sehr gut erhal- tene Bauten aus der Römerzeit und wird jetzt zum befestigten Kriegs- Hafen, „Portsmouth von Oesterreich," umgeschaffen. Trieft, die wichtigste Seehandelsstadt der Monarchie, „das süddeutsche Hamburg," mit Freihafen; am User des nach ihr benannten Busens liegt die schöne Neustadt, den Berg hinan die häßliche Altstadt. Mit ihrer nächsten Umgebung zählt die Stadt 120,000 E. (1719: 4000), darunter viele Griechen^ Italiener, Armenier u. a. 30 Dampfschiffe von hier an ver- fchiedene Punkte des östlichen Mittelmeeres. Bedeutender Handel nach der Levante. Die Stadt besitzt über 400 eigene Schiffe. — Auf der Höhe von Optschina über Trieft eine der berühmtesten Aussichten Deutschlands. „Auf der einen Seite gegen N. und O. die Felswüstenei, der Karst (S. 204), im Sommer mit Kalkstaub bedeckt, im Herbste und Winter von den heftigsten Winden (Bora) abgefegt, ost weithin ohne eigentliche Pflanzen, ohne Bäche und Quellen. Und auf der andern Seite aus der Tiefe hervorblickend der breite Spiegel des Golfs von Triefe belebt von unzähligen Barken und Schiffen und eingerahmt von südlich grünenden Hügelketten, mit ihren üppigen Weinbergen, Gebüschen und blühenden Gartenanlagen bis an den Rand der Höhe." 8) Die gesürstete Grafschaft Tirol, 530 □ Meilen, 900,000 E., halb im Donaugebiet (S. 338), halb im Etsch- gebiet (S. 206 f.); in jener Hälfte (Nordtirol) herrscht die deutsche Sprache, in dieser (Südtirol) ist dagegen die deutsche von der italienischen bis auf das Eisack- und oberste Etschthal zurückgedrängt worden. Das Land zerfällt in die vier Kreise: Innsbruck und Bregenz (Deutsch-Tirol), Brixen und Trient (Wälsch-Tirol). Die Tiroler — mag man ihnen auch Streitlust und Jähzorn vorwerfen — sind doch ein kernhaftes, braves Gebirgsvolk, das seine Büchse wohl zu brauchen weiß, treu seinem Glauben, treu seinem Kaiser. Also erzeigten sie sich 1809 und erhoben sich im ewig denkwürdigen Aufstande gegen die Franzosen. Die Geschichte dieses Kampfes, die Geschichte seines Anführers, des so demülhig-schlichten und dabei so löwentapfern Andreas Hofer, wird von deutschen Herzen nie anders als mit Rührung und Erhebung vernommen werden. — Außer dem
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