Tie Fortschritte der Reformation.
105
Die Fortschritte der Reformation.
§ 110. Kaiser Karl V. führte, während Deutschland diese schwere Revolution durchmachte, im Interesse seines Hauses in Italien Krieg. Für die Reformation war seine Abwesenheit von Nutzen; an die Durchführung des Wormser Ediktes war nicht zu denken. Nicht wenige Reichsstände fielen von der alten Kirche ab; unter ihnen waren der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, dem nach seinem Tode sein Bruder Johann ,mnbe' der Beständige folgte, und Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen die mächtigsten. Auch eine Reihe von Städten führten die Reformation durch. Von besonderer Bedeutung war es, daß der Hochmeister des deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, übertrat, sein Land säkularisierte, d. H. in ein weltliches Fürstentum umwandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schwedenkönig Gustav Wasa, der Schweden van der dänischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dänemark das seinige.
Im Jahre 1526 beschloß derreichstagvonspeier, in religiösen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es „gegen Gott 1526. und Kaiserliche Majestät hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichsstände daran, den kirchlichen Verhältnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu geben. Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abendländischen Staaten gleichmäßig umfaßt; jetzt entstanden in den einzelnen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie konnten nur vonjjjjjjf' der bürgerlichen Obrigkeit begründet und eingerichtet werden; so kam es, daß dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war-, meistens eine Art bischöflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Räten lag zunächst die Ernennung von Pfarrern ob, sodann die Einziehung des Kirchenguts, das für Staatsgut erklärt und zum größeren Teil für Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge für die Schulen, für die bisher meist die Kirche gesorgt hatte, und die nun der Staat in seine Obhut nahm. Das Vorbild für andere deutsche Lande wurde Kursachsen. Während Luther für den Religionsunterricht den großen und den kleinen Katechismus verfaßte, machte sich M e l a n ch t h 0 n um die Kirchenordnung und die Einrichtung von Schulen hochverdient.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich_der_Weise Friedrich Johann Johann Philipp_der_Großmütige Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Gustav_Wasa Gustav Dänemark Johann Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Sachsen Hessen Schweden
Karl V. und die deutsche Reformation.
287
1519
1520 1520 10. Dez.
1519 — 1556 1519 — 1532
1521 18. April
1524—1525
1525
1526
1526
1529
1530
1532
1532—1545
Disputation mit Eck zu Leipzig.
Die drei großen reformatorischen Schriften.
Verbrennung der Bannbulle.
1. Karl V. und die Reformation.
A. von Karls V. Thronbesteigung bis zum Nürnberger Religionsfrieden.
Luther vor dem Reichstag zu Worms.
Das Wormser Edikt. Luther auf der Wartburg. Die Schwarmgeister in Wittenberg.
Ulrich Zwingli und die Reformation in Zürich.
Erhebung und Tod Sickingens.
Der große Bauernkrieg.
Siege des Truchseß von Waldburg über die süddeutschen Bauern; Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen.
Erster Krieg mit Franz I. von Frankreich.
Schlacht bei Pavia. Franz gefangen.
Erster Reichstag von Speie r. Gründung evangelischer Landeskirchen.
Die Reformation in Preußen (Albrecht von Brandenburg), Schweden (Gustav Wasa) und Dänemark.
Ferdinand, Karls V. Bruder, erbt Ungarn und Böhmen. Türkenkriege (Suleiman).
Zweiter Krieg mit Franz I.
Plünderung Roms durch die deutschen Landsknechte.
Der zweite Reichstag von Speier; die Protestation.
Reichstag von Augsburg; die augsburgische Konfession.
Der schmalkaldische Bund.
Tod Zwinglis bei Kappel.
Der Nürnberger Religionsfriede.
ß. vom Nürnberger Religionsfrieden bis zum Schmalkaldischen Kriege.
Die Wiedertäufer (Jan Matthys und Jan Bockelson) in Münster.
Reformation in Württemberg (Ulrich), Brandenburg ,(Joachim) und Sachsen-Meißen (Moritz).
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karls_V. Ulrich_Zwingli Thomas_Münzers Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Franz Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Gustav_Wasa Gustav Ferdinand Karls_V. Karls_V. Suleiman Franz_I. Kappel Jan_Matthys Jan_Bockelson Ulrich) Joachim) Moritz)
288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
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Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
Friedrich Ii. der Groe,
293
1705 1711
1711 1740 1713
1700 1721
1709
1720
1713 1740
1720
1740 1786 1740 1780 17401742
1741 1748 17421745 17441745
Kaiser Joseph I.
Sieg Eugens bei Turin, Marlboroughs bei Ramillies.
Siege beider Feldherren bei Oudenarde und Mal-plaquet.
Kaiser Karl Vi.
Friede von Utrecht. Anerkennung Philippsv. Mailand, Neapel und die Niederlande fallen an sterreich.
Der nordische Krieg. Rußland (Peter der Groe), Polen (August der Starke) und Dnemark gegen Karl Xii. von Schweden.
Sieg Karls Xii. bei Narwa der Peter.
August der Starke wird zum Verzicht auf Polen ge-zwungen (Stanislaus Leszczynski).
Niederlage Karls Xii. bei Poltawa; sein snf-jhriger Aufenthalt in der Trkei.
Tod Karls Xii. vor Frederikshald.
Friede von Stockholm.
Friedrich Wilhelm I.
Erwerbung von Vorpommern bis zur P e en e im
Frieden von Stockholm.
Ausbildung des preuischen Heeres. Ausbildung der Landesverwaltung. Sorge fr die Landwirt- fchast und das Gewerbe (Ein- und Ausfuhrverbote). Einfhrung der Schulpflicht.
Friedrich Ii. der Groe.
Maria Theresia.
Der erste sch lesische Krieg. Sieg bei Mollwitz (Schwerin). Friede von Breslau; Erwerbung Schlesiens.
Der sterreichische Erbsolgekrieg.
Kaiser Karl Vii., Kurfürst von Bayern. Der zweite schlesische Krieg. Unglcklicher Einfall in Bhmen. Sieg des Knigs bei Hohen-sriedberg, des alten Dessauers bei Kesselsdorf. Friede von Dresden.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Eugens Eugens Karl_Vi Karl Philippsv August Karl_Xii Karl Karls Peter August Stanislaus_Leszczynski Karls Karls Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Turin Marlboroughs Utrecht Mailand Neapel Niederlande Polen Schweden Karls Polen Karls Poltawa Karls Stockholm Stockholm Schwerin Breslau Schlesiens Bayern Hohen-sriedberg Dresden
142 Das geiflter des Emporkommens Preuens 1648 1786.
155. Der schwedisch-polnische Krieg. Auf Christine von Schweden, die Tochter Gustav Adolfs, welche dem Throne entsagte, zum Katholizismus bertrat und ihre Tage in Rom beschlo, war ihr Vetter Mustav ^n ^ a r l X. Gustav aus dem Hause Pfalz - Zweibrcken gefolgt. Dieser, Schweden, ein kampflustiger Fürst, begann 1655 einen Krieg mit Polen, der auch Friedrich Wilhelm als Herzog von Preußen in Mitleidenschaft zog. Der Kurfürst schlo mit Karl Gustav ein Bndnis, stie mit 8500 Brandenburgern zu der nur wenig strkeren schwedischen Armee, und beide Fürsten ^chlacht^bei errangen im Jahre 1656 gemeinsam in der dreitgigen Schlacht bei 1656. Warschau der das viermal strkere, aber grtenteils aus unans-gebildeten Truppen bestehende polnische Heer einen glnzenden Sieg. Es war die erste Waffentat der jungen brandenburgischen Armee.
Vertrge Bald darauf verzichtete Karlx. im Vertrage von Labiau auf
von Labiau <
"Be^au Lehnshoheit der Preußen und gestand dem Kurfrsten den souvernen Besitz des Landes zu. Dasselbe tat wenig spter der König von Polen im Vertrage von Wehlau.
Im Frieden von Oliva (bei Danzig), der den Kriegx) beendigte, wurde 1660 dem Kurfrsten der souverne Besitz von Preußen besttigt. Dies war nach den Erwerbungen des Jahres 1648 die zweite groe Errungenschaft des Kurfrsten.
Die europische Lage. Tic englische Revolution. Frankreich unter Ludwig Xiy.
Deutschland. 156. Die damalige Lage Europas. Das deutsche Reich war nicht mehr, wie einst, das mchtigste Reich Europas; innerlich zerrissen und uneinig, hatte es Mhe, sich strkerer Nachbarn zu erwehren. Der Kaiser, sterreich, von 16371657 Ferdinand Iii., von 16581705 der langsame und bedchtige Leopold I., bte im deutschen Reich keinen beherrschenden
1) Whrend des Krieges wechselte der Kursrst, als ihn der Schweden-knig im Stich lie, die Partei und schlo sich einem groen, gegen ihn ge-richteten Bunde an. Er hatte die Hoffnung, Vorpommern zu erwerben; aber er war sich auch bewut, da er das Interesse des ganzen deutschen Volkes in diesem Kriege verteidigte. Damals lie er die Flugschrift verbreiten, in der es heit: Ehrlicher Teutscher, dein edles Vaterland war leider bei den letzten Kriegen unter dem Vorwande der Religion und der Freiheit gar zu jmmerlich zugerichtet und an Mark und Bein dermaen ausgesogen, da von einem so herrlichen corpore schier schon nichts briggeblieben ist als das bloe Skeleton. Was sind Rhein, Elbe, Oder, Weserstrom heute anders als fremder Nationen Gefangene? Was ist unsere Freiheit und Religion mehr, als da Fremde damit spielen? Bedenke, da du ein Teutscher bist!"
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Extrahierte Personennamen: Christine_von_Schweden Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Vetter_Mustav Gustav Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Gustav Karl Gustav Karlx Ludwig_Xiy Ludwig Ferdinand_Iii Ferdinand Leopold_I. Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Rom Schweden Polen Polen Wehlau Oliva Danzig Frankreich Deutschland Europas Europas Rhein
Der dreiigjhrige Krieg.
289
1589
1558 1564 15641576 1576 1612
1609
1612 1619 1618 1648
1618 16191637
1619
1620
1626
1629 1629
1630
1631
Ermordung Heinrichs Iii., des letzten Knigs aus dem Hause Valois; Thronbesteigung Heinrichs Iv. (Bourbon).
Das Edikt von Nantes.
Ferdinand I.
Maximilian Ii.
Rudolf Ii.
Die protestantische Union und die katholische Liga.
Der klevische Erb st reit zwischen Johann Sigis-mund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg.
Rudolf wird durch seinen Bruder Matthias auf den Besitz Bhmens beschrnkt. Der Majesttsbrief.
Matthias.
3. Der dreiigjhrige Krieg.
a) Der bhmisch-pflzische Krieg.
Der Fenstersturz von Prag und der bhmische Aufstand.
^Ferdinand Ii.
Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum König v. Bhmen.
Schlacht am w e i e n B e r g e. Gewaltsame Bekehrung Bhmens zum Katholizismus.
Eroberung der Pfalz durch Tilly und die Spanier.
bertragung der Kur auf Maximilian.
d) Der niederschsisch-dnische Krieg.
Sieg Wallensteins der Ernst von Mansfeld bei der Dessauer Elbbrcke, Ttllys der Christian Iv. von Dnemark bei Lutter am Barenberge.
Flottenplne Wallensteins; vergebliche Belagerung von Stralsund.
Friede von Lbeck mit Christian Iv. Das Restitutionsedikt.
Wallensteins Absetzung.
c) Der Siegeszug Gustav Adolfs von
Schweden.
Landung auf Usedom.
Eroberung von Magdeburg durch Tilly und Zerstrung
der Stadt.
Neubauer, Geschtchtl. Lehrb. fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl
19
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Johann_Sigis-mund_von_Brandenburg Johann Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Rudolf Rudolf Matthias Matthias Friedrichs_V. Friedrichs_V. Maximilian Maximilian Ernst Christian_Iv Flottenplne_Wallensteins Christian_Iv Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Tilly Neubauer
72
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur
Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis
wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber
werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf
Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln),
Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf
Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den
Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf
Java und Kampfer auf Börueo.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen
wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf
den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver-
breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel-
bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel.
c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum
Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen
Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager
ausgebeutet.
d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in
Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe
entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner
der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die
Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen
aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe
benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann.
§ 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge,
namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den
Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf
dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln
besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse
zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten.
Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze,
Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen
zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als
Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische
Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel
Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der
amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame-
sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hinterindien Sumatra Sumatra Hinterindien Malaka Hinterindien Hinterindien Malaka Manila Bangkok
m. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum.
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noch der Umstand verhängnisvoll, daß der deutsche Thronstreit in Zusammenhang geriet mit den fortwährenden Kriegen zwischen England und Frankreich; wegen ihrer Verwandtschaft erhielten die Welfen Unterstützung von jenem, infolgedessen bemühten sich die Staufer um die Hilfe dieses. Innocenz Iii. erklärte sich zunächst nicht; erst spät erkannte er ütto Ittlin und bannt^hili]^ näherte sich ihnt"aber, ~ats der Krieg für ihn entschied. Da wurde Philipp 1208 von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, der sich von ihm persönlich gekränkt glaubte, ermordet Um den Zwist beizulegen, erkannte jetzt auch die staufische Partei Otto Iv. an. Auch die Kaiserkrönung erlangte er. Als er aber, in die Bahnen der staufischen Politik einlenkend, Sizilien, das der Papst als päpstliches Lehen ansah, zum Reiche ziehen wollte, brach der Streit mit Innocenz aus: der Papst stellte gegen ihn den Staufer Friedrich auf, der, auch durch Frankreich unterstützt, in Deutschland erschien, in wunderbarem Siegeszuge an den Rhein gelangte und (1212) von vielen Fürsten gewählt und zum König gekrönt wurde. Seit der Schlacht von Bou-vines (sö. von Lille), in der Otto Iv. als Bundesgenosse Johanns von England 1214 von Philipp Ii. August entscheidend geschlagen wurde, verlor er alle Macht (*f* 1218) 1215 ließ sich Friedrich Ii.,
nun allgemein anerkannt, nochmals krönen.
5. Friedrich Ii 1215-50 und der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum.
a) Der Kaiser, der Papst und Italien bis 1230. Bei seiner §<»* Krönung hatte Friedrich Papst Innocenz Iii. einen Kreuzzug versprochen. Dessen Nachfolgert^der milde Honorius Iii., ließ «s -zu, daß dieses Versprechen unerfüllt blieb, und krönte ihn zum Kaiser. Um so nachdrücklicher~Festand auf dieser Forderung Gregor Ix., der trotz seinen 80 Jahren die Leidenschaftlichkeit eines~Tüngllngs besaß, und bannte Friedrich. Der Kreuzzug wurde nun unternommen (§ 56j7 Aus Palästina zurückgekehrt, schlug der Kaiser die ,.Schlüsselsoldaten“ aus Neapel heraus, worauf Gregor mit ihm Frieden schloß.
In der nächsten Zeit beendete Friedrich unter dem Beistände Peters de Vinea die Ordnung des sizilischen Reiches. Die Con-
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