Pflanzenbau, Viehzucht und Bergbau.
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Wachau bezeichnete Donaustrecke in der Mitte zwischen Linz und
Wien, das Waagthal, der Ostrand der Alpen südlich von Wien,
die Abhänge des Bakonyer Waldes, das Trachytgebirge bei Tokaj,
die Ofener Berge bei Budapest und einige Bezirke im südlichen
Ungarn aus. Auch der Obstbau ist hoch entwickelt, meist in
den nämlichen Gegenden wie der Weinbau. Neben Äpfeln,
Birnen, Pfl aumen und Kirschen ist auch die edle Pfirsiche
viel angebaut. Berühmt ist das Böhmische Obst des Elbthales.
Bedeutend ist der Anbau von Melonen. Sie ranken auf dem
Felde zwischen Mais und überall in den Gärten. Hanf baut fast
jede Familie. Der westliche Saum der Sudeten in Böhmen, Mähren
und Österreichisch-Schlesien ist ein wichtiger Flachsbau bezirk.
Im westlichen Teile von Böhmen wird viel Gewicht auf den
Hopfenbau gelegt, während die Ungarische Tiefebene durch
seinen Tabakbau hervorragt. An Holz ist dieses letztere Ge-
biet, besonders in seinen Steppengegen den, sehr arm. Grosse
Waldbestände schmücken aber die Beskiden, die Ostkarpaten,
das Banatergebirge und andere Berglandschaften.
Der Weinbau reicht in Siebenbürgen etwa bis 360 m Höhe. Der Ge-
treidebau hört in den Westkarpaten im allgemeinen bei 800 m auf, wenn er
auch stellenweise noch höher hinauf geht (z. B. bei Zdjár bis 1070 m). In den
Südkarpaten verschwinden die Felder aber erst bei 1100 m. In diesen Höhen-
grenzen halten sich auch die Eichenwälder. Die Baumgrenze liegt in der
Hohen Tatra über 200 m niedriger als in den Alpen, nämlich bei etwa 1700 m.
In den Südkarpaten liegt sie aber noch etwas höher, ungefähr bei 2100 m.
Weite Landstriche sind von Natur aus für den Betrieb der
Viehzucht geeigneter als für den des Pflanzenbaues, für den sie
erst allmählich gewonnen wurden und zum Teil noch erst zu er-
obern sind. Dies gilt besonders von den unter Sommerdürre leiden-
den Pu ssten der grossen Ungarischen Tiefebene. Diese mit
hartem Gras bewachsenen Steppenweiden bilden den Tummel-
platz grosser Pferdescharen Auch grosse Schafher-
den ziehen auf ihnen umher, und nicht minder gross ist die Zahl
der Schweine, während die Rinderzucht verhältnismässig zu-
rücktritt und erst mit der Verbreitung des Anbaues zugenommen
hat. In den übrigen Gebieten der Landschaft wiegt die Rin-
derzucht vor. 'Auf den Bergweiden der Ost- und Süd-
karpaten lassen wandernde Hirtenvölker ihre Rinder-
und Schafherden grasen.
Fundorte von Bodenschätzen giebt es sehr viele, doch
haben die meisten Lager einen geringen Umfang. In dem mittel-
böhmischen Becken westlich von Prag findet Kohlen- und Eis en-
bergbau statt. Kohlen und Eisen finden sich vereint oder doch
nahe zusammen auch noch an manchen Orten längs des Sudeten-
saumes, ferner im Banater Gebirge südlich von Temesvär in Süd-
ungarn, während der Fünfkirchener Höhenzug auf der Westseite
der Donau nur Kohlenlager umschliesst, die allerdings wegen
ihrer Nähe an dem grossen, schiffbaren Strom grossen
Wert haben. Das nordungarische Erzgebirge enthält eben-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Linz Wien Wien Tokaj Budapest Ungarn Siebenbürgen Prag Süd- Donau
62
Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene.
Die Uligunst des Klimas hemmt den Anbau. Die
Hafergrenze liegt meist unter 800 m und geht nur an einzelnen
Stellen bis zu 1000 m. Hauptanbaugewächs ist die Kartoffel.
Auch die Waldregion schliesst tiefer als in den Alpen, und bei
1400 m beginnt in der Tatra schon die Zone des Knieholzes. Der
Waldreichtum ist trotz der auch in diesem Gebirsglande stattge-
fundenen Waldverwüstung noch immer gross. In einzelnen Be-
zirken ist die Hälfte der Bodenfläche mit Wald bewachsen. Holz-
reich sind besonders die Bes kid en. Die Holzschätze derselben
gehen besonders die Waag herunter und dann auf der Donau
nach Budapest.
Die Baumarten haben in den Wäldern der Westkarpaten folgende
Verteilung: In der Getreidezone kommen Laubwälder, besonders Eichen-
wälder und die diese aufwärts als breiter Streifen einfassenden Rotbuchen-
wälder vor. Die eigentliche Waldzone besteht aus Beständen von Tannen
und Fichten, von denen erstere mit der Höhe allmählich verschwindet.
Während der Ackerbau durch die klimatische Ungunst ge-
hemmt ist, sind dem Betrieb der Alpenwirtschaft durch den Bau
der Gebirgszüge räumliche Schranken gezogen. Die beiden Tatra,
die hierbei nur in Betracht kommen, haben einen so steilen Auf-
bau, dass für Alpen weiden wenig Platz bleibt.
Ackerbau. Waldwirtschaft und Viehzucht können
auf den Westkarpaten nicht die Grundlagen für eine dichte Be-
siedelung bilden. Das Vorkommen und die Ausbeutung* mine-
ralischer Schätze könnte eine solche noch bewirkt haben. In
einigen Bezirken der Westkarpaten trifft dies zu. Das die südlichen
Ausläufer der Westkarpaten umfassende Ungarische Erzge-
birge ist von Kremnitz und Schemnitz im W. bis nach
Kaschau (30000 E.) im 0 hin reich an Eisenerz und zeich-
net sich auch durch das Vorkommen von Gold, Silber, Kupfer
und Quecksilber aus. Kremnitz und Schemnitz sind
schon sehr alte Bergwerksstädte. Die dortigen gold- und
silberhaltigen Erzgänge liegen in Trachytgestein. An
Eisen- und Kupfererzen ist der östliche Teil des Ungar-
ischen Erzgebirges reich, wo sich eine bedeutende Eisenin-
dustrie zu entwickeln beginnt, da die obersc h lesiseli e Kohle
leicht bezogen werden kann. An Braunkohle ist das Gebiet
selbst reich. Bei Eperjes wird ferner Salz gewonnen.
Das Tiefland. Sobald wir von den Gebirgszügen der West-
karpaten hinabsteigen in die Thäler, die, immer breiter werdend,
schliesslich in das angrenzende Tiefland übergehen, so sehen wir,
wie sich die Quellen eines grösseren Wohlstandes öffnen.
Die in die Thäler wehenden Winde haben diesen in früheren Erd-
zeiten den fruchtbaren Löss zugeführt, und die Flüsse schwemmten
fruchtbares Erdreich von den Gebirgsabhängen ab. Mit der Frucht-
barkeit des Bodens vereinigt sich klimatische Gunst; denn
die Thäler sind nach N geschlossen, nach dem warmen S aber ge-
öffnet. Diesen günstigen Verhältnissen verdanken namentlich die
Bewohner des anmutigen Waagthaies die reichen Erträge,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Budapest Kaschau Trachytgestein
208
Mitteleuropa (ohne Deutschland),
Rinderzucht
und Ackerbau.
Kulturen.
Stromver-
besserungen.
Hochland von
Siebenbürgen.
Anbau.
Viehzucht.
Industrie.
Städte.
Bergbau.
Städte
in Galizien.
Die Entwicklung der Rinderzucht stellt in engem Zusammen-
hange mit der des Ackerbaues. Nur allmählich gingen die Ungarn
vom nomadisierenden Leben zu festen Wohnsitzen und damit zum
Ackerbau über. Nun erst konnte sich die Zucht des Rindes, das
einer größeren Pflege bedarf, weiter verbreiten. Der Übergang
zum Ackerbau hat sich auch heute noch nicht vollständig vollzogen.
Das Hauptgetreide der Großen ungarischen Tiefebene ist der Mais
geworden, der die sommerliche Dürre am besten erträgt (warum?). Im Wechsel
mit dem Mais wird auch der Weizen viel angebaut. Wichtige Kulturpflanzen
sind ferner Tabak, Hanf, Obstbäume, Weinreben, sowie Kürbis und
Melonen, die zwischen die Maisfelder gesäet werden. Der Weinbau ist fast
überall verbreitet, der Obstbau dagegen auf die Waldzone beschränkt, weil in
der Steppe Bäume nicht gut vorankommen.
Um neue, wertvolle Anbauflächen zu gewinnen, das Gebiet
der Überschwemmungen einzuschränken und zugleich die Schiffahrt
zu fördern, sind an der Donau und Theiß großartige Strom-
verbesserungen vorgenommen worden. Diese haben im Theiß-
gebiete seit 1854 eine Summe von 50 Mill. Mark verschlungen.
Auf dem Hochland von Siebenbürgen ist der Anbau mehr
beschränkt als in der Tiefebene. Das Klima ist ebenfalls kon-
tinental, aber kälter (warum?). Statt Mais und Weizen wird meist
Roggen angebaut, und der Weinbau ist nur in den westlichen
Tälern möglich. Das Roggengebiet von Siebenbürgen bildet den
Übergang zum Waldgürtel der Karpaten. Aus Unkenntnis,
welchen hohen Wert Waldungen haben, wird aber viel Wald-
verwüstung getrieben, um Weideplätze zu gewinnen. An der Vieh-
zucht, die noch ganz nomadenartig betrieben wird, hängt die Bevöl-
kerung mit ganzem Herzen. Am Ostfuße der Karpaten, in Galizien,
breitet sich ein fruchtbarer Lößstreifen aus; der Anbau leidet dort
aber unter den Schärfen des kontinentalen Klimas
Außer Viehzucht und Ackerbau war seit jeher in Ungarn
das Kleingewerbe kräftig entwickelt. Für eine blühende Groß-
industrie fehlen aber die Grundlagen. Die Kohlen- und Eisen-
schätze sind nur in einigen Gegenden bedeutend, außer in Nord-
ungarn (s. § 118) besonders am Südwestrande Siebenbürgens, wo
sich ebenfalls eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt hat. Aus
der Schiffbarkeit der Donau und der Theiß können nur wenige
Städte Nutzen ziehen, weil deren sumpfige Ufer auf weiten Strecken
nicht besiedelungsfähig sind. Fast nur Budapest (900000 E.)
ist der Sitz einer Großindustrie geworden, besonders bedeutender
Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Nächst ihm sind
Szegedin (segedin, 115000 E.), Maria Theresiopel (90000e.)
und Temesvár (temeschwâr) die wichtigsten Industriestädte.
Südwestlich von Klausenburg in Siebenbürgen liegt das gold-
reichste Gebiet Europas. Aus trachytischem Gestein wird viel
Gold und auch Silber gewonnen. Zu Eisen und Gold gesellt sich
in Siebenbürgen als ein wenigstens ebenso wertvoller Schatz das
Salz. Fast ringsum treten die Salzlager offen zutage. Auch die
Ostkarpaten sind auf beiden Seiten von Salzlagern umschlossen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresiopel Maria
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Deutschland Galizien Ungarn Donau Karpaten Karpaten Galizien Ungarn Südwestrande_Siebenbürgens Donau Budapest Klausenburg Siebenbürgen Europas
Die Große ungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 243
Um neue, wertvolle Anbauflächen zu gewinnen, das Gebiet b¿s¿re°r^^'n
der Überschwemmungen einzuschränken und zugleich die Schiffahrt
zu fördern, sind an der Donau und Theiß großartige Strom Ver-
besserungen vorgenommen worden. Diese haben allein im
Theißgebiete seit 1854 eine Summe von 50 Mili. Mark verschlunged.
Auf dem Hochland von Siebenbürgen ist der Anbau mehr “üfenmrgen.
beschränkt als in der Tiefebene. Das Klima ist ebenfalls konti- Anbau"
nental, aber kälter (warum?). Statt Mais und Weizen muß meist Viehzucht.
Roggen angebaut werden, und der Weinbau ist nur in den west-
lichen Tälern möglich. Das Roggengebiet von Siebenbürgen bildet den
allmählichen Übergang zu dem Waldgürtel der Karpaten. Aus
Unkenntnis, welchen hohen Wert Waldungen haben, wird aber
viel Waldverwüstung getrieben, um Weideplätze für das Vieh zu
gewinnen. An der Viehzucht, die noch ganz nomadenartig betrieben
wird, hängt die Bevölkerung mit ganzem Herzen. Am Ostfuße der
Karpaten, in Galizien, breitet sich ein fruchtbarer Lößstreifen aus; der
Anbau leidet dort aber unter den Schärfen des kontinentalen Klimas.
Außer Viehzucht und Ackerbau war seit jeher in Ungarn Insdt^treie'
das Kleingewerbe kräftig entwickelt. Die Versuche der letzten
Zeit, auch eine blühendegroßindustrie zu schaffen, sind nicht nach
Wunsch gelungen. Es fehlen für diese die nötigen Grundlagen.
Die Kohlen- und Eisenschätze sind nur in einigen Gegenden
bedeutend, außer in Nordungarn (s. S. 239) besonders am Südwest-
rande Siebenbürgens zwischen der Maros und der Donau, wo sich
ebenfalls eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt hat. Aus
der Schiffbarkeit der Donau und der Theiß können nur wenige
Städte Nutzen ziehen, weil die sumpfigen Ufer der beiden Ströme auf
weiten Strecken nicht besiedelungsfähig sind. Fast nur Budapest
(780000 E.), die Hauptstadt Ungarns, ist der Sitz einer Groß-
industrie geworden. Es hat besonders bedeutende Kunstmüh len
und Mas chin e n fahr ik en. Nächst ihm sind Sz ege din (segedin,
90000 E.), Maria Theresiopel (75000 E.) und Temesvár
(témeschwar) die wichtigsten Industriestädte.
Südwestlich von Klausenburg in Siebenbürgen liegt das gold- ^tfdtt
reichste Gebiet Europas. Aus trachytischem Gestein wird in Galizien,
viel Gold und auch Silber gewonnen. Zu Eisen und Gold gesellt
sich in Siebenbürgen als ein wenigstens ebenso wertvoller Schatz
das Salz. Fast ringsum treten die Salzlager offen zutage. Auch
die Ostkarpaten sind auf beiden Seiten von Salzlagern um-
schlossen. Auf der Ostseite liegt das berühmte Steinsalzwerk von
Wieliczka (wjelitschka). Der östliche Abhang der Kar-
paten, das Land Galizien, birgt ferner einen großen Reichtum
an Erdwachs und Erdöl, also Petroleum Die bedeutendsten
Städte sind dort Lemberg (130000 E.), Krakau (75000 E.)
und Czernowitz (spr. tschérnowitz, 55000 E.).
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresiopel Maria
Extrahierte Ortsnamen: Donau Karpaten Karpaten Galizien Ungarn Nordungarn Maros Donau Donau Budapest Ungarns Klausenburg Siebenbürgen Europas Galizien Galizien Lemberg Krakau Czernowitz
§ 23. Länder an den Karpaten. 117
den sogenannten siebenbürgischen Alpen, ö. und s. umzogen,
deren Kämme wie bei der Tatra aus kristallinischem Urgestein * bestehen,
und von denen besonders das südliche der Tatra auch an Kamm- und
Gipselhöpe kaum etwas nachgiebt; die anderen Seiten des annähe-
rungsweise quadratischen Siebenbürgen sind durch die vereinzelten
Ketten des siebenbürgischen Erzgebirges offener belassen, wes-
halb auch von dem durchschnittlich 500" hohen, welligen Jnnenraum
die Flüsse fast alle nach der ungarischen Tiefebene ablaufen, besonders der
Maros [märosch], der größte Zufluß der Theiß, nur die Aluta
bricht durch den tief ausgenagten Rotenturm-Paß nach S. zur
Donau durch; gen Sw. schließt das banater Gebirge das Karpaten-
an das Balkansystem bei der Donau-Enge an. — Die ungarische
Tiefebene wird in die kleinere oberungarische (mit dem Neusiedler
See) und die große nieder ungarische geteilt durch waldiges Berg-
land, welches in der Richtung gen No. abwärts Waitzen über die
Donau setzt und da, wo der lange Platten-See an seinem So.-
Fuß liegt, Bakony ^bakonj^-Wald heißt. Der Boden der nieder-
ungarischen Ebene deutet durch seine steinfreie Bedeckung mit Löß und
Flugsand bei völligster Flachheit auf eine vielleicht donaulose Vorzeit
gänzlicher Abflußlosigkeit und Steppendürre hin — Die sanft nach
Rußland geneigte äußere Absenkung der Karpaten, Galizien, sowie
das rumänische Vorland Siebenbürgens werden gleichfalls von einem
viele Meilen breiten Lößgürtel ihrer ganzen Länge nach durchzogen;
in ihn sind eingefurcht die Thäler des oberen Weichsel-Systems
(dessen Quellen auf den Beskiden, teilweise auf der Tatra), im O. die
des Dnjestr (selbständig ins schwarze Meer fließend) und die ähnlich
verlaufenden des Pruth und Sereth.
Rumänien und Galizien sind der aus Rußland auf sie ein-
dringenden kalten Winterluft schutzlos preisgegeben, erfreuen sich jedoch
einer so hohen Sommerwärme und eines so vollgenügenden Nieder-
schlags, daß ihre Ebenen und Thäler ausgezeichnete Ernten geben
(in Rumänien Mais und Weizen), ihre Höhen stattliche Wälder tragen;
die Gegend ant obersten Pruth und Sereth heißt nach den Rotbuchen-
wäldern, welche die Hälfte ihres Bodens beschatten, Buchenland
(Bukowina). Ungarn erfährt ebenfalls echt osteuropäische Tempe-
raturschwankungen, weil aber alle in diesen Gebirgskessel hinein-
wehende Luft durch das Übersteigen der hohen Gebirgsränder getrocknet
wird, so ist der Wald streng auf die Gebirge beschränkt, die einge-
betteten Ebenen sind Steppen,^ die niederungarische, das Alföld, eine
1) Als krystallinisch bezeichnet man die aus deutlich erkennbaren Krystallen
zusammengesetzten Felsarten, z. B. den Granit, im Gegensatz zu geschichteten Fels-
arten wie Kalk- oder Sandstein. Weil Granit und ihm ähnliche Felsarten gewöhn-
Uch die tiefste Unterlage der ans dem Wasser abgesetzten (und daher geschichteten)
Felsarten bilden, nannte man jene ihres höheren Alters wegen Urgesteine.
2) Vergl. S. 73.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
160
Vii. Mitteleuropa.
3. Salzburg, das alpine Gebiet der Salzach. Das Pinzgan ist größten-
teils Wald und Weide, seine noch hochgelegene Thalsohle vielfach versumpft durch
Ubertreten der Salzach. Vor der Kuiebiegung nimmt die Salzach r. die Gasteiner
Ache von den hohen Tauern auf; an letzterer Wildbad Gastein mit prächtigem
Wasserfall der Ac^e und heilkräftigen Thermen. Das Querthal der Salzach durch-
schneidet einen mächtige Salzstöcke bergenden Gebirgsteil, daher nahe am Ausgang
des Flußthals nach der Ebene die Salzbergwerksstadt Hallein1 und der Name der
bald unterhalb derselben folgenden Hst. Salzburg, in herrlicher Lage, von hohen
Felsen umgeben, bis zur Aufhebung der geistlichen Fürstentümer im deutschen Reich
(1803) Residenz eines Erzbischofs als des Fürsten über das ganze Salzburger Land.
4. Steiermark („die schöne grüne Steiermark"), rechtwinklig gekniet nach dem
Lauf der Mur ähnlich wie Salzburg nach dem der Salzach, aber außer dem Mur-
gebiet auch das Längsthal der Ems umfassend und bis an die Save ausgedehnt;
eine im Mittelalter von den vordringenden Baiern gegründete Mark2. Obersteier-
mark, die langgezogene Ellipse mit dem Mur- und Mürz-Längsthal nebst dem der
Enns, ist eins der eisenreichsten Länder der Erde, aber auch ausgezeichnet durch seine
stattliche Rinder- und Pferdezucht. Das kleine Leoben [leoben] oberhalb des Murkuies
hat eine Bergakademie und ist Hauptuiederlage des Roheisens, welches durch Verhüttung
der vorzüglichen Eisenerze im Nw. davon gewonnen wird, besonders bei Eisenerz
(der dortige Erzberg, fast ganz aus Rotheisensteiu bestehend, daß man ihn im
Sommer wie einen Steinbruch „uuter Tage", nur zur Winterzeit in Stollen und
Schächten abarbeitet, liefert jährlich 2 Miß. Str. Roheisen). Admont [abrnont],
kleiner Ort im grünen, teilweise versumpften Ennsthal, ehe die Enns in die 4 Stunben
lange Engschlucht des Gefänf es tritt, welche sie sich bereits oberhalb der Kniebieguug
im Kalkgebirge ausgewählt hat; berühmt durch fein großes altes Benediktinerkloster
mit reicher Bibliothek, seit Alters sich der Pflege der Cretius [kretängs]3 annehmend.
Untersteiermark, an der unteren Abtheilung der Mur und über die Drau zur
Save hin, vereinigt die Reize eines fröhlichen, nicht in Eis starrenden Alpenlandes
(im Nw.) mit denen des fruchtbarsten Hügellandes (im So.), wo man Weizen,
Mais, Baumobst und Wein baut, den Körnervorrat auch zu ausgedehnter Geflügel-
zucht verwertet (massenhaft Eier und Hähnchen von hier nach Wien). Am Austritt
der Mur aus dem Alpenland liegt malerisch an ihren beiden Ufern die Hst. 'Graz,
mit 90 T. E. die größte Stadt der ganzen Alpen, an der von Wien (über den
Semmering) nach Trieft führenden Süd bahn, in lebhaftem Handelsverkehr auch mit
Ungarn, zugleich Universität. Jenseit der windischen Bühels welche der Mur
ihre Richtung gen Oso. nach Ungarn anweisen, beginnt gegenwärtig der Wohn-
räum der Slowenen. Hier der Weinort Marburg a. d. Drau.
5. Kärnten, das Alpenland an der Drau, am Großglockuer sich mit Tirol
und Salzburg berührend, von Salzburg und Steiermark im N. und O< umfaßt,
von letzterem durch einen großen S.- Zinken der steirischen Alpen getrennt, aber mit
ihm verbunden durch das Drauthal. Der Hauptschatz des noch hochgelegenen Landes
mit daher rauhem Klima ist das Eisen- und besonders das Bleierz seiner Berge.
Größere Orte nur im O., wo sich n. der Karawankeu ebneres Land ausdehnt.
Hier Villach sfillach^ an der Drau, wo von der das Pusterthal mit Ungarn ver-
1) Haß war das Wort der (bis gegen Christi Geburt fast im ganzen s. Mittel-
europa angesessenen) Kelten für Salzgewinnungsort.
2) So nannte man ein Grenzland im alten deutschen Reich, welches, neu
gewonnen oder doch dicht an Feindesgebiet stoßend, besonderer Bewachung bedurfte.
3) Unglückliche, kaum fprech - und gehfähige, meist auch verkrüppelte Blödpnnige,
die in gewissen Thälern der Alpen besonbers häufig sinb.
4) Wmben ist die ältere Wortform für Wenben (also Slawen); Bühel beben-
tet Hügel.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Salzburg Wildbad_Gastein Salzburg Salzburg Baiern Wien Wien Ungarn Ungarn Marburg Salzburg Salzburg Villach Ungarn Christi