Die karolingischen Hausmeier.
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bestimmter Zeit zur-Gauversammlung aufmachte und über seinesgleichen zu Gericht saß. Die Gattin, der die Schlüsselgewalt zustand, waltete indessen in Haus und Hof. In derber Einfachheit lebte die bäuerliche Familie.
Die Bedürfnisse, die sie hatte, konnte zumeist der eigene Haushalt befriedigen. Der eigene Acker bot das Brot, das eigene Vieh und etwa das Wild des Waldes das Fleisch; aus dem selbstgebauten Flachs und der Wolle der Schafe stellten die Frauen des Hauses die Kleidung her; Hausgerät fertigten die Männer, wie sie auch die Häuser bauten. Man kaufte wenig; auch waren Geldmünzen ein seltener Besitz.
Nicht überall indessen war der Boden im Besitz eines freien Bauern- 6®™bb't standes. In Gallien besonders gab es noch von der Römerzeit her große sim. Güter; aber auch in Austrasien gab es große Gutswirtschaften. Die Grundherren ließen ihre Güter durch abhängige, hörige Leute bewirtschaften; sie schalteten wie Fürsten auf ihrem Gebiet; sie bildeten einen Adel, der große Macht besaß, ganze Scharen von bewaffneten Hörigen ins Feld führen konnte und sich öfter gegen die Könige aufsässig zeigte.
Auch die Könige der Franken waren zugleich große Grundbesitzer. Me Könige. Ihre wichtigste Einnahmequelle waren die weit ausgedehnten Krongüter (Domänen), die im Lande zerstreut lagen, und deren Ertrag zur Verpflegung des Hofes, des königlichen Gefolges und der Beamten diente. Eine feste Residenz hatten die Frankenkönige nicht; sie zogen mit ihrem Hos von einer Pfalz zur andern. Sie hatten einen Hofstaat ausgebildet; es gab einen Die Beamten, obersten Mundschenk, einen Seneschalk oder Truchseß, einen Marschalk, einen Kämmerer, einen Schatzmeister, einen Geheimschreiber; größere Macht als alle übrigen Hofbeamten erwarb bald der Hausmeier (Majordomus), der Vorsteher des königlichen Haushalts. Das Land war in Grafschaften geteilt, an deren Spitze Grafen standen. Diese führten das Aufgebot der Grafschaft im Felde an und leiteten die Gerichtsversammlungen.
Tic karolingischen Hausmeier.
§ 21. Während die merowingischen Könige in Trägheit und Schlaffheit verkamen, gewann im siebenten Jahrhundert ein austrasisches Adelsgeschlecht eine steigende Bedeutung. Pippin der Ältere tritt zuerst hervor; er Pippin war ein reicher Grundbesitzer, der über viele hörige Leute verfügte, dazu6er Itcre" Hausmeier in Austrasien und schaltete wie ein Regent in diesem Lande. Sein Enkel Pippin der Mittlere, der ebenfalls Hausmeier in Austrasien Pippin war, erwarb durch einen Sieg über den König von Neustrien und den Haus-ber !Mtticie' nietet dieses Landes eine herrschende Stellung im ganzen Frankenreiche.
Auch ferner gab es merowingifche Könige, aber es waren Schattenkönige.
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Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250.
noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben.
983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete.
Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt.
1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.
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40
Dir deutsche Kaiserzeit 919 — 1250.
noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Co tron e erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer L°tr°ne. wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben.
^iool^ § 41- Otto Iii. 983—1002. Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; W-nd-n- denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf oufftonö. bje Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Ausgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Äs. h^g er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er zu ziehen; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete.
Nach Deutschland zurückgekehrt, wallsahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, die Oiior in. er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer Burg 1002. der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt.
1(i024i8 ^ ^ Heinrich Ii. 1002 —1024. Auf diesen phantastischsten aller
deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii., bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.
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V
Friedrichs (Iii): I. Regierung 1688 (.1701) —1713.
155
England und Holland aber konnten nicht wünschen, daß dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. Das große Bündnis löste sich allmählich auf, und Friedensverhandlungen wurden angeknüpft. 1713 kam es zum #on Frieden von Utrecht, nach welchem Philipp V. als König im Utrecht. Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Niederlande aber, Mailand und Neapel an Österreich fielen.
Karl Vi., der anfangs seine Ansprüche auf Spanien nicht aufgeben wollte, sah sich genötigt, im nächsten Jahre dem Frieden beizutreten
Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb ßud-tot°gxiv; iuig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit 1715-des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas.
Vier Großmächte, Österreich, das sich nicht nur durch Ungarn, sondern nun auch durch Teile Italiens und die südlichen Niederlande vergrößert hatte, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und hielten sich die Wage. Holland konnte nicht mehr als Großmacht gelten. Gleichzeitig büßte durch den nordischen Krieg Schweden seine Großmachtstellung ein, während als künftige Großmacht des Ostens Rußland emporstieg.
Friedrichs (Hl.) I. Regierung 1088 (1701) —1713.
§ 169. Die großen Kriege jener Zeit, in denen preußische Truppen fochten, haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapferkeit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist für Preußen die Regierung seines ersten Königs wenig förderlich gewesen. Die glänzende Hofhaltung kostete große Summen; die Finanzen gerieten unter ihm in Verfall, und der Staat belastete sich mit Schulden.
Nur auf dem Gebiete des geistigen Lebens hat dieser König wichtige Wissenschaft. Schöpfungen hinterlassen; hier zeigte sich besonders der Einfluß seiner Gemahlin, der aus dem Hause der Welfen stammenden geistvollen und hochgebildeten Sophie Charlotte, der „philosophischen Königin". Friedrich hat die U n i v e r f i t ä t H a l l e gegründet, die sich schnell großen Ruf erwarb; an ihr wirkte damals der fromme und vom Geiste werktätiger Liebe erfüllte August Hermann Francke, der Stifter des Waisenhauses und der Schulaustalten, die noch heute feinen Namen tragen. Ferner gründete der König die Akademie der Wissenschaften zuberlin, eine Vereinigung von Gelehrten, welcher Geldmittel zugewiesen wurden, um wissenschaftliche Unternehmungen zu fördern. Der erste Präsident der Akademie war L e i b n i z, einer der größten Philosophen Deutschlands, ein
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160
Dar Zeitalter des Emporkommen- Preußens 1618 — 1786.
preußische Beamtentum durch das eigene Vorbild zur Tüchtigkeit, Pünktlichkeit und Pflichttreue erzogen. Von den Beamten forderte er, daß sie ihre ganze Kraft seinem Dienste widmeten; „die Seligkeit ist für Gott", schrieb er, „aber alles andere muß mein sein". Bis ins einzelne wurde ihre Amtsführung geprüft; insbesondere mußte auf das genaueste Rechnung gelegt werden.
Ftnan-en. Der Finanzverwaltung widmete er die größte Fürsorge. Durch große Sparsamkeit wurden die Einnahmen wesentlich erhöht. Bei weitem der größte Teil der Geldmittel des Staats wurde sür das Heer ausgegeben. Für seine Hofhaltung brauchte der König wenig; denn sobald er den Thron bestiegen hatte, war der glänzende Hofstaat seines Vaters aufgelöst, die meisten Hofbeamten entlassen und die Gehälter stark herabgesetzt worden. Was erübrigt wurde, verwandte der König zur Bildung eines Staatsschatzes.
Wie sein Großvater, der Große Kurfürst, so trat Friedrich Wilhelm für die Hebung der Volkswirtschaft ein. Besondere Teilnahme brachte Ackerbau, er der Landwirtschaft entgegen, sorgte für den Anbau von Kulturpflanzen und ließ Brüche austrocknen. Am meisten hat er getan für das durch die Pest hart mitgenommene Ostpreußen und Litauen; hier siedelte er auch über 20 000 lutherische Salzburger an, die um ihres Glauben-willen von ihrem Erzbischof vertrieben worden waren und dey,en er in seinen Gewerbe Landen eine Freistatt eröffnete. Auch in der Förderung des Gewerbes schritt er auf den Bahnen seines Großvaters fort, indem er die Einfuhr mancher fremder Waren verbot, andere mit hohen Zöllen belegte, um so seine Untertanen zu nötigen, einheimische Erzeugnisse zu kaufen. Besonders die brandenburgische Tuchfabrikation nahm durch seine fördernden Maßregeln einen hohen Aufschwung.
Schulwesen. Endlich hat dieser König, der von höherer Bildung nichts wissen wollte, doch dadurch die größte Bedeutung für die Volksbildung gewonnen, daß er den Schulzwang einführte, damit jeder Untertan lesen, schreiben und rechnen lernte und so für das praktische Leben befähigt würde. Er hat denn auch eine Menge von Volksschulen gestiftet. An ausgebildeten Lehrern fehlte es freilich, weshalb vielfach ausgediente Unteroffiziere als Lehrer angestellt wurden.
1740. Im Jahre 1740 starb der König, innerlich längst auf den Tod vorbereitet. Zw seinen Lebzeiten war er wenig beliebt, nach seinem Tode ist er lange verkannt worden; aber ohne seine vorbereitende Tätigkeit hätte sein genialer Sohn Preußen nicht zur Großmacht erheben können.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
292
Geschichtliche Tabellen.
1672 — 1679
1675 28. Juni
1679
1681
1683
1685
Der erste Raubkrieg Ludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Holländern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlüsse von Nimwegen und St. G er-main; Rückgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
Überfall von Straßburg.
Die Türken vor Wien (Kara Mustafa, Starhemberg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv.; das Edikt von Potsdam; die Risugiös.
Demütigung der preußischen Landstände durch den Kurfürsten. — Schaffung eines stehenden Heeres. — Neuordnung der Finanzen. — Fürsorge für Ackerbau, Gewerbe, Handel; Gründung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688—1713
1688
1688—1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Königs von England, durch Wilhelm Iii. von Dräniert.
Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwüstung der Pfalz.
Türkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Königskrönung Friedrichsi. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Königsberg.
Friedrichs Fürsorge für Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von
Anjou, der jüngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Höch-stedt; Leopold von Dessau.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Wilhelm Starhemberg Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Königskrönung_Friedrichsi Sophie_Charlotte_zu_Königsberg Friedrichs Philipp_von
Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Ludwigs_Xiv Niederlande Holland Schweden Nimwegen Ludwigsxiv Wien Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns Friedrichs
Heinrich Vi. 1190-1197.
57
Heinrich Vi. 1190-1197.
§ 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute.
In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf.
Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod.
Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft.
Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215.
§ 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber.
Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Rom Deutschland Wien Messina Deutschland Palermo Deutschland Deutschland
288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
Heinrich Vi. 1190-1197.
57
Heinrich Vi. 1190-1197.
60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute.
In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf.
Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen,
bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. '
Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft.
Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215.
61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber.
Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde,
erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Richard_Lwenherz Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Konstanze Innocenz_Iii Innocenz Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Otto Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz
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Karl der Groe.
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Sein Reich war ein Weltreich; er gebot der Germanen und Romanen.
Er war der Schirmherr der abendlndischen Kirche, der Beschtzer des abend-lndischen Christentums. Unter diesen Umstnden erwachte der Gedanke, das abendlndische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die rmischen Verhltnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Iii. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines frnkischen, von Karl abgesandten Grasen zurck-kehren knnen. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar der Peterskirche die K a i s e r k r o n e auf das Haupt, und das Volk begrte tfbqn1^ ihn unter lautem Jubel als rmischen Kaiser. So war ein Germane Nach- abe^tl folger der Csaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an uerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrnung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahr-hunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht fr die deutschen Könige gewesen
Karls Regententtigkeit.
27. Karls Persnlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Wn== Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persn-lichkeit hat uns sein jngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mchtigem Krperbau, festem Gang, schnem, grauem Haar und heiterem, gtigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen hrtete er den Krper ab; in Speise und Trank war er mig. Er kleidete sich nach frnkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, rmische Kleidung anzulegen; seine Gewnder lie er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willens-kraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemt; er war ein zrtlicher Vater seiner Shne und Tchter, die er ungern von sich lie, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gtig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden.
Auch erfllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in hheren Jahren wnschte er nachzuholen, was man frher an ihm versumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und lie sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich der gelehrte Dinge; selbst beim Mahle lie er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn fr die Heldensagen des deutschen Volkes und lie sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Karls Karls Karls Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Peterskirche Karls Karls Karls