288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
130
§,'55. Der Sternhimmel,
14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See-
Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer-
linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum
Suez-Kanal und Indien.
B. Das Königreich Ungarn.
1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene
liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder-
Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen-
Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt
der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß
das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele
alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die
bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg.
2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau
und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität.
3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den
überseeischen Verkehr von und nach Ungarn.
C. Bosnien und die Herzegowina
stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums.
(Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.)
Iii. Mathematische Geographie.
§ 55.
Der Sternhimmel.
Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das
Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs-
linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die
Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt.
Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den
N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags
mein Schatten.
Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das
Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt
der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
134 § 57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe).
Sonne richten und oen Winkel zwischen Horizontebene und Visierungslinie
messen (zisoms). Angenommen, wir wohnten unter 50° n. Br., so
würden wir ^8o^I8--40° finden. Diesen Winkel nennen wir
die Äquatorhöhe für den Ort unter 50°, die Äquatorhöhe ergänzt
sich mit der geographischen Breite zu 90°.
Verfolgen wir die Bewegungen der Sonne nun mehrere Tage lang,
so werden wir merken, wie sie ihren Aufgangs- und Untergangspunkt
allmählich nach N zu verschiebt, und wie ihr Kulminationspunkt sich Z
(unserem Zenit) nähert, ihre Spiralen drehen sich also am Himmels-
gewölbe empor, ihre Tagbogen werden größer, die 'Nachtbogen kleiner,
daher auch die Tage selbst länger, die Nächte kürzer. Am 21. Juni
messen wir die Kulminationshöhe und finden, daß sie um 231/2° zu-
genommen hat. Der letzte Kreis, den die Sonne am 21. Juni beschrieben
Fig. 2.
hat, befindet sich also 23^° vom Himmelsäquator entfernt. Nun aber
tritt ein Stillstand und bald eine rückläufige Bewegung ein, die Sonne
schraubt sich bis zum 23. September auf ihren frühen Stand zurück, an
diesem Tage geht ihr Weg wieder über den Himmelsäquator, ihre Auf-
gangs- und Untergangspunkte fallen wieder in 0 und W. Bald aber
beobachten wir ihre Verschiebung nach 3 hin. Ihr Kulminationspunkt
hat einen immer größeren Abstand von unserem Zenit, ihr Tagbogen
nimmt ab, der Nachtbogen zu, und am 21. Dezember finden wir eine
Kulminationshöhe, die um 231/2 0 niedriger ist als die vom 23. September.
Die Abstände des Auf- und Untergangspunktes vom 0- und W-
Punkt nennt man Morgen- und Abend weite. Die Stellung
der Sonne am 21. März und 23. September bezeichnet man
als Frühlings- und Herbst-Tag- und Nachtgleichen (Äqui-
noktien), die Stellung am 21. Juni und 21. Dezember dagegen
als Sommer- und Winterfolstitium, oder Sommer- und
Wintersonnenwende, die Kreise 231/2° n. und s. des Äquators
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142 §62. Die Gestall der Erde. Gradnetz. — § 63. Zeitbestimmung.
§ 62.
Die Gestalt der Erde. Gradnetz.
Die Planeten sind ihrer Form nach kugelähnliche Körper,
Spharolde. Auch unsere Erde ist ein Sphäroto, sie ist an beiden
Polen abgeplattet. Jedoch ist die Abplattung so gering, daß die Differenz
zwischen der Länge der Erdachse und einem Äquatorialdurchmesser nur
43 km beträgt.
Der größte, um die Erde gedachte Kreis, der die Erde in eine n.
und eine s. Halbkugel teilt, ist der Äquator. Legt man durch die
Teilpunkte der 360 Grade des Äquators 360 Halbkreise von Pol zu Pol,
so erhält man die 360 Meridiane oder Mittagslinien. Zwischen
je zwei Meridianen liegt ein Längengrad. Ein solcher gleicht einem
Ausschnitt aus einem Apfel oder einer Apfelsine. Am Äquator beträgt
seine Breite 1°= 111 km, nach den Polen zu nimmt seine Breite ab.
Teilt man die 360 Meridiane in je 180° ein und legt durch je zwei
gegenüberliegende Teilpunkte Kreise, die dem Äquator parallel laufen, so
erhält man die Parallelkreise und zwischen ihnen die Breitengrade.
Das so entstandene Gradnetz dient zur Bestimmung der geo-
graphischen Lage aller Punkte auf der Erde. Die Zählung beginnt für
die Breitengrade vom Äquator aus nach S. und N., für die Meridiane
von Greenwich aus nach O. um die Erde.
Die Kugelgestalt der Erde (vgl. Teil l, § 1) ist wissenschaftlich
festgestellt
1. durch die trigonometrischen Gradmessungen der Erde; diese
haben ergeben, daß die Meridiane in gleichen Abständen auch gleiche
Polhöhenunterschiede aufweisen, daß also die Krümmung der Erde in
der Richtung von Süden nach Norden eine gleichmäßige ist.
2. In der Richtung von West nach Oft aber zeigen unsere Uhren
(Chronometer), daß gleichen Entfernungen auf einem Breitenkreise auch
gleiche Zeitunterschiede entsprechen, also auch in dieser Richtung ist die
Krümmung der Erde eine gleichmäßige.
§ 63.
Zeitbestimmung.
Die Umdrehungsdauer der Erde um die Sonne beträgt 365 Tage,
5 Stunden, 48 Minuten, 48 Sekunden, also fast 365^ Tag. Da
nun das bürgerliche Jahr nur 365 Tage beträgt, so schiebt man, um
diese 1ji Tage einzuholen, seit der Kalenderreform des Julius Cäsar,
alle vier Jahre einen Schalttag ein. Freilich hatte man im 16. Jahr-
hundert gefunden, daß man mit 365^ Tag wiederum das Jahr ein
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
150
Mathematische Geographie,
nämlich am 21. März und am 23. September. An diesen beiden
Tagen können wir also 0 und W genau bestimmen. Nach dem 21. März
geht die Sonne weiter nach N hin auf und nach N hin unter, nach dem
23. September aber weiter uach 3 hin.
8. N, 0 und W sind die 4 Haupthimmelsrichtungen. Zwischen
ihnen liegen die Nebenhimmelsrichtungen. In der Mitte zwischen
8 und 0 liegt Südosten (80), zwischen 8 und W Südwesten (Sw),
zwischen W und N Nordwesten (Nw), zwischen N und 0 Nordosten
(No). N und 8 werden in diesen Verbindungen stets vorangestellt.
Die Darstellung der Himmels-
richtnngen nennt man Windrose. ^
Man kann diewindrose noch weiter ^
einteilen. In den Nebenhimmels- ^
richtnngen wird die vorherrschende
Himmelsrichtung doppelt genannt,
z. B. 880, 080.
Die Liuie, die N und 8,
über den Horizont laufend ver-
bindet, heißt Mittagslinie, weil ^
sie mit der Richtung des Sonnen-
schattens zur Mittagszeit über-
einstimmt. Die Linie, die von 0
nach W läuft, wird Morgen-
und Abendlinie genannt.
Abb. 42. Die Windrose.
4. Die scheinbare Iahresbewegung der Sonne.
Die Sonne beschreibt am Himmel nicht immer den gleichen Tages-
kreis. Sie wandert gleichsam am Himmel. Bald steigt sie höher, und
ihr Tageskreis nähert sich dem Himmelspol, bald steigt sie weniger, und
ihr Tageskreis entfernt sich von diesem. Infolgedessen sind auch der
Tag- und Nachtbogen der Sonne nicht immer gleich. Vom
21. März bis 23. September ist der Tagbogen, vom 23. September
bis zum 21. März der Nachtbogen größer. Nur an den beiden Tagen,
an denen die Sonne genau im 0 auf- und im W untergeht, am 21.
März und am 23. September, sind Tag- und Nachtbogen gleich.
Der Sonnenaufgang sindet an diesen beiden Tagen genau um 6 Uhr
morgens, der Sonnenuntergang um 6 Uhr abends statt; Tag und
Nacht dauern also je 12 Stunden.
Nach dem 21. März geht die Sonne täglich etwas früher und
weiter nach N auf und ebenso etwas später und weiter nach X unter
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
152
Mathematische Geographie.
21. März bis 23. September liegt ein größeres Stück über, vom
23. September bis 21. März unter dem Horizont. Vier Kreise
sind in dieser Spirale besonders wichtig, die vom 21. März, 21. Juni,
23. September und 21. Dezember. Der 21. März und 23. September
sind die beiden Tagundnachtgleichen, der 21. Juni und 21. Dezember
die Sonnenwendetage.
A. Die Jahreszeiten.
§ 93. Die Sonne spendet der Erde die Wärme. Sie erwärmt die
Erde aber nicht gleichmäßig während des Jahres. Bon dem Stande
der Sonne am Himmel und von der täglichen Dauer des Souueuscheins
hängt der Grad der Erwärmung ab. Wenn die Sonne höher steigt
und ihre Strahlen senkrechter und länger die Erde treffen, wird es
wärmer; wenn das Umgekehrte der Fall ist, wird es kälter. Die
Sonne bewirkt also den Wechsel einer warmen und einer kalten Jahres-
zeit, von Sommer und Winter. Den Übergang zwischen beiden
nennen wir noch besonders Herbst und Frühling.
Den Frühling rechnet man vom 21. März, der Frühlings-Tag-
uudnachtgleiche, bis zum 21. Juni, also der Sommer-Sonnenwende;
der Sommer dauert dann bis zur Herbst-Taguudnachtgleiche, dem
23. September, der Herbst bis zur Winter-Sonnenwende dem 21. De-
zember, der Winter bis zum 21. März.
Ii.
Erde und Himmel, wie sie sind.
1. Die wirkliche Gestalt und Größe Her Gröe.
§ 94. Die Erde hielt man früher,, dem Augenscheine gemäß, für eine
Scheibe. Allerlei Beobachtungen sprechen aber gegen diese Annahme.
Von der Küste aus und aus dem Meere sieht man von Schiffen, die
sich uäheru, zuerst die Masteu bezw. den Rauch; erst allmählich tancht
auch der Rumpf aus dem Wasser heraus. Reist man eine große strecke
südwärts, so schaut mau am südlichen Horizont neue Sterne, und am
nördlichen sind andere nicht mehr sichtbar, und reist man nach 0 oder
W, so sieht man bekannte Sterne früher, bezw. später ausgehen. Alle
diese Erscheinungen sind unmöglich, wenn die Erde wirklich, wie sie uns
erscheint, eine Scheibe wäre, sie erklären sich aber von selbst, wenn wir
annehmen, daß ihre Oberfläche kugelartig gewölbt ist. Auch wirft die
Erde bei einer Mondfinsternis stets einen kreisförmigen Schatten auf
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Erde und Himmel, wie sie sind.
1öa
Der Tag ist wieder in 24 Stunden eingeteilt. Da die Sonne
im 0 aufgeht, haben die östlich gelegenen Orte früher Tag als die
westlicher gelegenen. Für jeden Längengrad betragt der Unterschied
schon 4 Minuten (24 St. od. 1440 Minuten: 360 — 4). Die Orts-
zeit der Uhren ist also überall nach 0 und W hin verschieden. Für
Telegraphen-, Post-, Eisenbahnverkehr und Kriegszeiten sind die Zeit-
unterschiede sehr störend. Deshalb hat man in Deutschland und den
übrigen Ländern Mitteleuropas die Ortszeit des 15. Meridians östlich
von Greenwich als mitteleuropäische Zeit eingeführt. (Über welche
Städte führt dieser Meridian? Wieviel geht die Uhr in Königsberg im
Vergleich zur wirklichen Sonnenzeit nach, wieviel in Cöln vor?)
Deu Umlauf um die Sonne vollendet die Erde in 365,242 Tagen.
Rechnet man das Jahr zu 365 Tagen, fo muß mit der Zeit eine
Verschiebung eintreten. Die Zeitrechnung läuft dauu der wirklichen
Jahreszeit vor. Deshalb wurden schon in ältester Zeit Schalttage
eingeschoben. Der von Julius Cäsar angeordnete julianische Kalender
nahm die Länge des Jahres zu 36574 Tagen an; jedes 4. Jahr sollte
ein Schaltjahr mit 366 Tagen sein. Da das Jahr aber nicht 365,25,
sondern 365,242 Tage danert, wnrde etwas zuviel gerechnet. Hinter
der wirklichen Jahreszeit blieb mau allmählich etwas zurück. Papst
Gregor Xiii. führte deshalb 1582 den gregorianischen Kalender
ein, nach welchem von den Hundertjahren nur die, bei denen die Anzahl der
Hunderte durch 4 teilbar sind, Schaltjahre sein sollen, also 1600, 2000.
In Rußland rechnet man noch heute nach dem julianischen Kalender.
Die russische Zeitrechnung ist infolgedessen heute schon 13 Tage zurück.
Das bürgerliche Jahr rechnet man vom 1. Januar bis zum
1 Januar. Man teilt es nach der Gesamtdauer der Mondphasen in
Monate und zwar 12 ein. Von diesen haben 4, nämlich April, Juni,
September und November. 30 Tage, 7, nämlich Januar, März, Mai,
Juli, August, Oktober und Dezember, 31 Tage, während der Februar
nur 28, bei Schaltjahren 29 Tage zählt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Greenwich Julius_Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mitteleuropas Königsberg
m. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum.
79
noch der Umstand verhängnisvoll, daß der deutsche Thronstreit in Zusammenhang geriet mit den fortwährenden Kriegen zwischen England und Frankreich; wegen ihrer Verwandtschaft erhielten die Welfen Unterstützung von jenem, infolgedessen bemühten sich die Staufer um die Hilfe dieses. Innocenz Iii. erklärte sich zunächst nicht; erst spät erkannte er ütto Ittlin und bannt^hili]^ näherte sich ihnt"aber, ~ats der Krieg für ihn entschied. Da wurde Philipp 1208 von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, der sich von ihm persönlich gekränkt glaubte, ermordet Um den Zwist beizulegen, erkannte jetzt auch die staufische Partei Otto Iv. an. Auch die Kaiserkrönung erlangte er. Als er aber, in die Bahnen der staufischen Politik einlenkend, Sizilien, das der Papst als päpstliches Lehen ansah, zum Reiche ziehen wollte, brach der Streit mit Innocenz aus: der Papst stellte gegen ihn den Staufer Friedrich auf, der, auch durch Frankreich unterstützt, in Deutschland erschien, in wunderbarem Siegeszuge an den Rhein gelangte und (1212) von vielen Fürsten gewählt und zum König gekrönt wurde. Seit der Schlacht von Bou-vines (sö. von Lille), in der Otto Iv. als Bundesgenosse Johanns von England 1214 von Philipp Ii. August entscheidend geschlagen wurde, verlor er alle Macht (*f* 1218) 1215 ließ sich Friedrich Ii.,
nun allgemein anerkannt, nochmals krönen.
5. Friedrich Ii 1215-50 und der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum.
a) Der Kaiser, der Papst und Italien bis 1230. Bei seiner §<»* Krönung hatte Friedrich Papst Innocenz Iii. einen Kreuzzug versprochen. Dessen Nachfolgert^der milde Honorius Iii., ließ «s -zu, daß dieses Versprechen unerfüllt blieb, und krönte ihn zum Kaiser. Um so nachdrücklicher~Festand auf dieser Forderung Gregor Ix., der trotz seinen 80 Jahren die Leidenschaftlichkeit eines~Tüngllngs besaß, und bannte Friedrich. Der Kreuzzug wurde nun unternommen (§ 56j7 Aus Palästina zurückgekehrt, schlug der Kaiser die ,.Schlüsselsoldaten“ aus Neapel heraus, worauf Gregor mit ihm Frieden schloß.
In der nächsten Zeit beendete Friedrich unter dem Beistände Peters de Vinea die Ordnung des sizilischen Reiches. Die Con-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich Otto Johanns Johanns Philipp_Ii Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Honorius_Iii Honorius Gregor_Ix. Gregor_Ix. Friedrich Friedrich Gregor Gregor Friedrich Friedrich Peters
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Sizilien Frankreich Deutschland Rhein Lille England Italien Neapel
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_der_Beständige Johann Friedrichs Friedrichs Georg_von_Sachsen Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Karls_V. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karls Georg_Fr Karl_von_Bourbon Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs