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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

2. Deutsche Geschichte - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=

3. Deutsche Geschichte - S. 122

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Da» Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligisüsche Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Böhmen ein, em'toetfienun^ November wurde Friedrichs Heer in der einstündigen Schlacht am 1020 reißen Berge bei Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling das Land; vom Kaiser geächtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B ö h m e n aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestätsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Güter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die ständischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört; viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. brfait § 131. Der pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen. Er war ein Vetter der Böhmenkönigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunächst die westfälischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ mit der Aufschrift: Gattes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden für die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. Ku?°V. Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Marim^».übertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glänzenden Sieg erfochten und eine Machtstellung gewonnen, die für den Protestantismus höchst bedrohlich war. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Vx™' § 132. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Diesen gewaltigen Er- mqif- folgen der katholischen Waffen gegenüber traten auswärtige Mächte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von

4. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

5. Deutsche Geschichte - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. 60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute. In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf. Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. ' Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber. Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-

6. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

7. Deutsche Geschichte - S. 122

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, sehlte der Mut, ihm zu Helsen; einige Zeit spter lste sie sich auf. Ferdinand da-gegen sand tatkrftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligistische Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Bhmen ein, amloettenutt^ November wurde Friedrichs Heer in der einstndigen Schlacht am Berge, weien Berge bei Prag vllig zersprengt. Der Winterknig" verlie als Flchtling das Land; vom Kaiser gechtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B hm en aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestts-Brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stndischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Pro-testanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. ^Pfa? 131. Der pflzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen fr die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschwzig, zu erwhnen. Er war ein Vetter der Bhmenknigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunchst die westflischen Bistmer brandschatzte und damals Mnzen prgen lie mit der Aufschrift: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden fr die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. bertragung Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Maximilian.vertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glnzenden Sieg er-fochten und eine Machtstellung gewonnen, die fr den Protestantismus hchst bedrohlich war. Der niederschsisch-dnische Krieg. 6?n nj' 132. Der niederschsisch-dnische Krieg. Diesen gewaltigen Er-m<"k. folgen der katholischen Waffen gegenber traten auswrtige Mchte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dnemark, der als Herzog von

8. Vorstufe - S. 22

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Deutsche Geschichte. soll er der Neffe Karls, der Sohn seiner verstoenen Schwester Bertha, ge-wesen sein. Aus Liebe zu seiner Mutter ging er einst khn an Karls Hof und nahm von seinem Tische die schnsten Speisen, um sie seiner Mutter zu bringen. Er ritt als Jngling mit seinem Vater in den Ardennenwald und ttete einen gewaltigen Riesen, dem er einen funfeinden Edelstein aus dem Schilde raubte. Bald wurde er der tapferste und ritterlichste von allen Kriegern am kmglichen Hofe. Heldenhaft war auch sein Tod. Als er alle seine Gefhrten erschlagen und fr sich selbst feine Rettung sah, wollte er sein herrliches Schwert nicht in die Hnde der wilden Feinde fallen lassen. So versuchte er, es an einem Felsblock zu zerschlagen, aber der Stein wurde durchhauen, und das Schwert blieb unversehrt. Dann nahm er sein elfenbeinernes Horn und stie so gewaltig hinein, da es zerbarst, und die Sehnen an seinem Halse zerrissen. So starb er, und seine Seele wurde von Engeln gen Himmel getragen. Erst viel spter rchte Karl diesen berfall und legte zum Schutze an dieser Grenze die s p a n i f ch e M a r f zwischen den Pyrenen und dem Ebro an. ^ic Kaiserkrnung Karls. Ein gewaltiges Reich, ein Weltreich, hatte Karls, sich der mchtige Franfenfnig geschaffen. Von dem Ebro bis zur Raab und rtach Wien hin, von Rom bis zur Nordsee dehnte es sich aus, berall galten seine Gesetze, berall war das Christentum durch ihn ausgebreitet und be-festigt. Er war der Beschtzer der christlichen Kirche im ganzen Abendlande und selbst ihr treuester Sohn. Daher war es erflrlich, da der Papst ihn hoch ehrte und den Wunsch hatte, ihm die alte, einst so glnzende Wrde eines rmischen Kaisers zu verleihen. Das rmische Kaisertum, dessen Be-dentung noch allen Vlkern des Abendlandes befannt war, sollte erneuert werden. Als daher Karl im Jahre 800 das Weihnachtsfest in Rom feierte und betend vor dem Altar in der Peterskirche kniete, setzte ihm der Papst Leo eine goldene Krone aus, und alles Volk jubelte ihm als rmischem Kaiser zu. Kein Stck Land, nichts an Macht gewann der Frankenknig dadurch, wohl aber ueren Glanz, Ruhm und Ansehen bei allen Vlkern. Von da an war es das Streben aller deutschen Könige, diese rmische Kaiser-frone zu erlangen; vielen wurde dies verhngnisvoll, und mancher deutsche Krieger hat in Italien sein Grab gefunden. ^rlspersn- Karls Persnlichkeit, sein Leben im Frieden und sein Tod. der Karls Aussehen, sein tgliches Leben, seine Persnlichkeit haben wir genauen Bericht von einem seiner Freunde, dem Geschichtsschreiber Ein-h a r d. Seine ganze Gestalt zeigte den echt deutschen Mann, er war

9. Vorstufe - S. 10

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 Deutsche Geschichte. blo blieben. Ihre Speisen waren Milch, Kse, Fleisch, wildes Obst, Wild-bret und Fische. Infolge ihrer Lebensweise und des stndigen Ausenthaltes in der freien Natur waren die alten Germanen, die Männer wie die Frauen, kraftvolle Gestalten, deren Gre den Rmern auffiel; khn blickten ihre meist blauen Augen in die Welt, rotblondes Haar umwallte ihr Haupt. sfjeogton. Religion. Der Gtterglaube der alten Germanen grndete sich auf die Naturerscheinungen ihres Landes, aus die Segen spendende Sonne und die von ihr befruchtete Erde, auf den Sturmwind, den Donner und Blitz, und dazu auf die von ihnen am meisten geschtzte Heldenkraft. Darum bauten sie ihren Gttern auch keine Tempel oder errichteten Bilder von ihnen; in uralten, heiligen Hainen beteten sie und opferten Feldsrchte und Tiere, meist Rosse. Ihr hchster Gott war W u o t a n oder W o d a n, der Allvater und Gtterknig, von den nordischen Vlkern Odin genannt. Einugig, mit wallendem Barte, aus dem Haupte den mit Adlerfittichen verzierten Helm, umhllt von einem weiten, blauen Mantel, so sitzt er sinnend aus seinem Stuhl in den Wolken oder fhrt durch die Lste. Zwei Raben, Hugin und Munin, bringen ihm Kunde von allen Geschehnissen aus der Erde. An seiner Rechten lehnt der eschene Speer, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlse, die ihm geweihten Tiere, weil sie die Schlachtfelder aufsuchen. Denn Wodan ist nicht nur der Segen spendende Gott des Himmels, er ist vor allem der Schlachtengott, der den Sieg den tapfer kmpfenden Helden verleiht. Auf achtfigem Schlachtro reitet er einher, golden strahlt sein Panzer und sein Helm, er schwingt den gewaltigen Speer und streckt seine Feinde nieder. Die in der Schlacht gefallenen Krieger lt er von seinen Schildjungfrauen, den Walkren, nach seiner Himmelsburg, Walhall, emportragen. Dort drfen sie in ewiger Freude mit ihm schmausen oder sich an frhlichem Jagen und Kmpfen ergtzen. Die Feigen aber kommen in das dstere, unterirdische Reich der finstern Todesgttin H e l. Auch der Gott der Toten, die im Innern der Berge wohnen, ist Wodan. Ihm war der Mittwoch heilig, der im Englischen noch heute nach ihm Wednesday (Wodanstag) heit. Wodans Gattin istfreija, der die Ehe und das Familienleben heilig war. Darum trgt sie die Schlssel des Hauses an der Seite. Sie heit auch Holda" und belohnt, wie das Mrchen von Frau Holle zeigt, die fleiigen Mgde und straft die faulen. Als Frau Berchta oder Bertha zieht sie mit langwallendem Schleier durch die Lande und berwacht das Spinnen an den Winterabenden. Ihr ist der Freitag geweiht. Der einarmige Kriegs- und Schwertgott ist Ziu, nach dem der Dienstag (englisch Tuesday) genannt ist. Wodans und der Erdgttin Jrd

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 11

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 11 £) Allgemeine Kultur und Religion. Bei der rauhen Unwirtlichkeit des germanischen Landes, die die Germanen vor dem Schicksal der Gallier bewahrte, blieb die äußere Lebenshaltung dürftig, erzog aber ein starkes Kriegergeschlecht von unverwüstlicher Lebenskraft. Zur Kleidung dienten die Felle erlegter Jagdtiere oder einfache wollene und leinene Gewänder; Schmucksachen kamen aus dem Auslande. Die Häuser waren roh gezimmerte, mit Schilf oder Stroh bedeckte Holzhütten, der Hausrat überaus einfach. Die Nahrung bestand in dem Fleisch der Haus- und Jagdtiere; auch aß man Früchte, Wurzeln, Beeren und, als man den Acker zu bebauen anfing, Brot; als Getränk diente außer Wasser Milch, Met aus dem Honig wilder Bienen, auch eine Art Bier. Den Tugenden der Tapferkeit, des Mutes, der Keuschheit und Treue standen die Laster der Trunksucht und Spielsucht gegenüber, zu denen der Grundsatz verführte daß der freie Mann keine Beschäftigung außer Krieg und Jagd haben dürfe. Auf geistigem Gebiete zeigt eine bei dem Mangel der Schrift1 durch mündliche Überlieferung gepflegte und in einer eigenartigen Kunstform, dem Stabreim, gehaltene Poesie und eine tiefsinnige, von sittlichen Gedanken erfüllte Religion2 die reiche Beanlagung dieses Volkes auch in der Zeit jener noch unentwickelten Kultur. Ursprünglich gab es verschiedene Kulte: bei der herminoni-schen Volksgruppe war der oberste Gott der alt-arische Himmelsund Kriegsgott Tiwaz (griech. Zeus, ahd. Zlo), bei den Seegermanen war der Dienst der Wanen (Frö und Frouwa oder Nerthus) entwickelt, bei den Rheingermanen der des Windgottes Wuotan oder Wodan (in der Edda Ödhinn), bei den Nord- und Ostgermanen der des Thor (ahd. Donar). Zwar waren die Götter zunächst nur Verkörperungen der Naturkräfte; zwar war der Kultus zum Teil schrecklich: brachte man doch den Göttern sogar Menschenopfer 1) Die Runenschrift, frühestens im 2. Jh. n. Chr. aus der lateinischen entwickelt, wurde nur zum Teil als wirkliche Schrift, sonst auch beim Zaubern und Losen benutzt. 2) Die Edda (= Poetik) ist keine Quelle für die altgermanischc Religion.
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