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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 22

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre 1545 von dem Papst in der Stadt Trient in Südtirol eröffnet wurde; sie hatten erklärt, daß sie eine vom Papst geleitete Kirchenversammlung nicht als ein freies Konzil anerkennen könnten. So bereitete sich der Religionskrieg vor. Der Kaiser ging mit besseren Aussichten in den Kampf als die Protestanten. Schon das kam ihm zugute, daß er, der in vielen Kriegen und Händeln zum weitblickenden, entschlossenen Staatsmann und Feldherrn herangereift war, selbst als oberster Kriegsherr den Befehl führte, während auf seiten des schmalkaldischen Bundes vielfach Uneinigkeit herrschte. Er hatte ferner ein Bündnis mit dem Papste geschlossen, der ihm gegen die Ketzer Geld und Truppen stellte. Noch wichtiger war sein Einvernehmen -mit.einem protestantischen Fürsten, dem Herzog Moritz von Sachsen-Meißen. Diesem jungen Fürsten bedeuteten die gemeinsamen Interessen des Protestantismus nicht viel, desto mehr die Erhebung seines Hauses; er hoffte dem Erneftiner Johann Friedrich, dem Sohne und Nachfolger Johanns des Beständigen, den Kurhut zu entreißen und trat daher mit dem Kaiser in geheime Verbindung. d Martin Luther sollte den Religionskrieg nicht mehr erleben; er 1 starb am 18. Februar 1m6. in seiner Vaterstadt Eisleben, wohin er sich trotz seiner Jahre und schmerzender Krankheit begeben hatte. Seine Leiche wurde in feierlichem Zuge nach Wittenberg gebracht; in Städten und Dörfern läuteten die Glocken; in der Schloßkirche wurde sie beigesetzt. In ihm war ein religiöser Held und zugleich eine echt deutsche Persönlichkeit von starker Willenskraft und zugleich von kindlicher Tiefe des Gemüts, einer der Größten unseres Volkes, dahingegangen. § 26. Der schmalkaldische Krieg. 1546 — 1547. Der Krieg, der im Sommer 1546 ansbrach, wurde zunächst in Oberdeutschland geführt. Hier hatten die Protestanten ein starkes Heer, konnten sich aber nicht zu tatkräftigem Handeln entschließen. Da fiel plötzlich Herzog Moritz in das Gebiet des Kurfürsten Johann Friedrich ein. Nun kehrte dieser nach Sachsen zurück. Die süddeutschen Reichsstände wagten jetzt nicht mehr dem Kaiser Widerstand zu leisten und baten um Gnade. Im Frühling 1547 erschien der Kaiser sodann mit einem starken Heere an der Elbe. Durch eine Furt überschritten die Kaiserlichen, die der Herzog von Alba befehligte, den Strom.

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 140

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. gehindert. Noch hielt Friedrich Wilhelm, in Deutschland in grofser Stellung, an dem Gedanken der deutschen Union auf der Grund- lage der freien Vereinbarung mit den Fürsten fest (Radowitz) und schlofs mit Sachsen und Hannover das „Dreikönigsbündnis“ (Mai), das diese beiden von vorn herein nicht zu halten ent- schlossen waren. Diesem Vorgehen Preußens stimmte die Erb- kaiserpartei in Gotha zu. Nun aber trat Österreich, das, bis jetzt mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, wenig in die deutsche Frage hatte eingreifen können, kraftvoll den matt- herzigen Bestrebungen Preußens entgegen. 122. d) Revolution und Reaktion in Österreich. Der österreichische Staat brach im Frühlinge 1848 unter dem Zusammenwirken der Verfassungs- und Nationalitätenfrage völlig zusammen: Lombardo- Venetien rifs sich los, die Tschechen (Palacky) und Ungarn forderten Autonomie und demokratische Verfassungen; die Süd- slawen (Jellachich, Banus von Kroatien) lösten die Verbindung mit Ungarn. In Wien kam es zu Aufständen (Mai), die den Hof zur Flucht nach Innsbruck zwangen; Studenten und Bürger- corps hatten die Gewalt in Händen. Doch wurde im Juli der Reichstag eröffnet, der Kaiser kehrte zurück. Das Eintreten der Regierung für die Kroaten und gegen die Ungarn rief einen neuen Aufstand hervor (Okt.); der Hof floh nach Qlmütz. Aber Jellachich und Fürst Windischgrätz rückten vor Wien, die Stadt wurde bezwungen (Nov.), und eine grausame Reaktion be- gann (unter den Erschossenen befand sich der Frankfurter Reichs- tagsabgeordnete Robert Blum). Der Reichstag wurde nach Krem- sier (Mähren, a. d. March) verlegt, Fürst Felix Schwarzenberg übernahm das Ministerium. Am 2. Dez. 1848 dankte Ferdinand I. zu gunsten seines Neffen Franz Josef ab. Nach Auflösung des Reichstages (März 1849) oktroyierte Schwarzenberg eine freisinnige, aber nicht ernstgemeinte Gesamtstaatsverfassung. Nun wandte sich die Regierung gegen Ungarn, wo Kossuth die Diktatur über- nommen hatte, war jedoch nicht imstande gegen Görgey und Klapka etwas auszurichten, und erst die Hilfe Nikolaus’! von Rußland (Paakjewitech) schlug den Aufstand nieder; das Ende war Görgeys Kapitulation bei Vilägos (nö. von Arad) (Aug. 1849), der ein Schreckensregiment unter Haynau folgte.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 115

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die deutsche Reformation bis zur Höhe ihrer inneren Entwickelung (1521). 115 naler Begeisterung zugleich erfüllt, eine kirchlich-politisch-wirt- schaftliche Umwälzung gröfsten Stiles enthält; in der zweiten richtet er seinen Angriff gegen die kirchliche Lehre von den Sakramenten, von denen er nur die Taufe, das Abendmahl, aber unter Verwerfung des Dogmas der Transsubstantiation und unter Forderung des Laienkelches, und die Bufse bestehen läfst; in der dritten, die mit einem seltsamen Rechtfertigungschreiben an den Papst erschien, begründet er die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben. — Endlich, erfolgte von Rom aus der schon lange naturgemäfse Schritt: dem Drängen Ecks, Cajetans u. a. nachgebend, erliefs der Papst am 15. Juni 1520 die Bannbulle, deren Verkündigung Eck übertragen wurde; aber sie blieb, schon dank seines übereifrigen Ungeschicks, völlig wirkunglos. Kur- fürst Friedrich der Weise (sein Hofkaplan Spalatin) nahm, trotz seines Eifers für die Äufserlichkeiten des katholischen Kultus, Luther in seinen Schutz. Am 10. Dezember verbrannte dieser die Bannbulle unter dem Jubel der Universität vor dem Elster- thor. Rom hatte gesprochen; nun war die Frage, wie sich die höchste weltliche Gewalt verhalten werde. 2. Karl V. und die Reformation bis 1521. a) Karls Wahl und Verhältnis zur Reformation. Maxi- milian, der gelegentlich geäufsert hatte, man solle den Witten- berger Mönch fleifsig bewahren, starb im Jan. 1519. ' Als Be- werber um die Krone traten zwei Ausländer, Franz I. von Frankreich und Karl I. von Spanien, auf, die beide das Geld zu schmachvollen Bestechungen nicht sparten und zwischen denen, da ein deutscher Fürst — ein Verderben für die Kation — sich nicht fand, die Kurfürsten sich zu entscheiden hatten. Den Aus- schlag gab schliefslich wohl die Haltung Friedrichs des Weisen; im Juni 1519 wurde Karl als Karl V. gewählt, nachdem er in einer Wahlkapitulation sich verpflichtet hatte kein fremdes Kriegs- volk ins Reich zu führen, den deutschen Truppen keine fremden Anführer zu geben, keinen Reichstag aufserhalb Deutschlands zu berufen, die ständischen Rechte zu achten, das Reichsregiment wiederherzustellen u. s. w. Von beiden Parteien, der altkirch- lichen wie der Reformpartei, wurde Karl jubelnd begrüfst. Aber 8*

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 350

1888 - Habelschwerdt : Franke
350 er an verschiedenen Orten vergeblich Heilung suchte. Darum übertrug er am 7. Oktober 1858 seinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste der Tod den König von seinen Leiden. Die Bedeutung der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. liegt darin, daß unter ihm der Übergang vom ständisch vertretenen zum konstitutionellen Staate stattfand. Wenn dieser Übergang sich verhältnismäßig leicht und schnell vollzog, so ist die Ursache davon nicht znm geringsten in dem friedliebenden, edlen, hohen Charakter des Königs zu suchen. Aokgen der französischen Februarrevolution in andern Ländern. Wie in Preußen und Deutschland, so äußerte auch in Österreich, Ungarn und Italien die französische Revolution ihre Rückwirkung. Es brachen überall blutige Ausstände aus. Die Niederwerfung derselben war nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Angelegenheiten; denn Österreich erhielt dadurch freie Hand, Preußen die moralische Niederlage von Olmütz zu bereiten (siehe S. 347). a) Österreich. Hier strebten die unter dem Hause Habsburg vereinigten Stämme nach größerer Selbständigkeit; auch die Lombardei und Ve-netien hatten sich erhoben. In Wien verlangte das Volk eine konstitutionelle Verfassung und Preßfreiheit. Der König gewährte das Verlangte und berief nach Wien eine konstituierende Nationalversammlung. Metternich, der sein rückschrittliches System auf einmal zertrümmert sah, dankte ab und floh nach England. Die Slaven waren mit den Bewilligungen aber noch nicht zufrieden und beriefen einen Kongreß nach Prag. Hier kam es zu einem Aufstande, der mit Kanonen überwältigt wurde. Auch Wien, wo in einein Pöbelaufstande der Kriegsminister ermordet worden war, mußte mit Gewalt unterworfen werden. Da dankte der Kaiser Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Franz Joseph ab, 2. Dezember 1848. b) Ungarn. Die Ungarn waren von dem Journalisten Ludwig Kossuth aufgewiegelt worden und verlangten die Unabhängigkeit von Österreich. Der Kaiser bewilligte ihnen einen Reichstag und die Vereinigung der ungarischen Nebenländer (Kroatien, Slavonien, Siebenbürgen) mit Ungarn. Dagegen erhoben sich aber die Südslaven unter dem Banus Jellachich von Kroatien, während der ungarische Reichstag die Anerkennung Franz Josephs verweigerte, so lange er nicht als König von Ungarn gefrönt fei. Der österreichische General Windischgrätz konnte gegen die Ungarn nichts ausrichten. Sie trotzten der Gewalt und wählten Kossuth zum Präsidenten. Da erhielt Österreich von Rußland ' Hilfe. Der tapfere ungarische Feldherr Görgei mußte sich zurückziehen und die Waffen strecken. Die neue Verfassung wurde wieder aufgehoben. Kossuth und andere Führer hatten sich geflüchtet.

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 268

1888 - Habelschwerdt : Franke
268 die wachsende Macht Frankreichs zu erhalten. Darum wurde er die Seele aller Bündnisse gegen Frankreich. Der Versuch des vertriebenen Königs Jakob, mit französischer Hilfe wieder auf den Thron zu gelangen, wurde durch den Sieg am Boyneslnsse in Irland zurückgewiesen. Auf Wilhelm folgte seine Schwägerin 2. Anna, 1702-14. Das herrische Auftreten der Gemahlin Marl-boroughs gegen die Königin veranlaßte den Sturz der Whigs, an deren Spitze Marlborough stand. Das neue Tories-Ministerium arbeitete auf die Beendigung des spanischen Erbsolgekrieges hin (siehe S. 266). Auf Anna folgte der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I. Deutschland. Nach dem Tode Ferdinands Iii. wurde, vorzüglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewählt. 1. Leopold I., 1658—1705. S 1. Der Reichstag zählte damals 240 Stimmen und zerfiel der Religion nach in eine katholische und evangelische Körperschaft. Seit 1663 tagte er dauernd in Regensburg; doch besuchten thu die Stände nicht mehr persönlich. 2. Kriege. Während seiner Regierung war Leopold nach drei Seiten hin mehrfach zum Kriege genötigt, nach Osten hin gegen die Türken, im Westen gegen die Vergrößerungssucht Frankreichs, im Innern gegen die uuzufriedenen ungarischen Magnaten. a) Krster Mrkenkrieg, 1664, Die Kriege mit den Türken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen inne hatten (siehe S. 206), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Türken gegen Oberungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Großfürsten von Siebenbürgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine heftige Niederlage. b) Erster Hleichskrieg gegen Ludwig Xiv., 1674—78, siehe S. 263 (der holländische Krieg). c) Zweiter Mrkenkrieg, 1683—1699. A. Veranlassung. Das Zurückbleibe» deutscher Truppen in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollständiger Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Derselbe wurde zwar unterdrückt; als aber der

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 231

1888 - Habelschwerdt : Franke
231 pommern (auf Grund alter Ansprüche) und zur Entschädigung für Vorpommern die Bistümer Magdeburg, Halbn stabt, 3d?in- den und Kamin, ä) Bayern behielt die siebente Kurwürde nebst der Oberpfalz. Die Unterpfalz mußte es an den Sohn des geächteten Friedrich V. abgeben, für den eine achte Kurwürde errichtet wurde. e) Die schon bestehende Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande wurde anerkannt. 2. Kirchliche Bestimmungen. Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auch auf die Reformierten ausgedehnt. Jnbezng aus die Säkularisation der Kirchengüter wurde das Jahr 1624 als Normaljahr angenommen. 3. Staatsrechtliche Bestimmungen. a) Der Kaiser wurde in allen wichtigen Reichsangelegenheiten (auch iubezug aus Krieg und Frieden, sowie Bündnisse) an die Abstimmung aller Reichsstände auf einem Reichstage gebunden; b) die deutschen Fürsten erhielten unbeschränkte Landeshoheit mit der Erlaubnis, Bündnisse unter sich und mit fremden Fürsten zu schließen. Der monarchische Charakter der Reichsversassung war damit beseitigt. F. Iokgen. Die traurigen Folgen des langwierigen Krieges äußerten sich vorzüglich in dem Drucke des Soldatentums, in der Verödung und Verarmung des Landes, in dem Verfalle der Sitten und in der politischen Schwäche Deutschlands. 1. Der Druck des Soldatentums war durch das Söldner-weseu hervorgerufen worden, das bei der ungenügenden Zahl stehender Heere und der Unzulänglichkeit des alten Vasallenheeres den Fürsten die Truppen stellte. Denn nur in der Aussicht, sich im Kriege reichlich bezahlt zu machen, unternahmen kühne Söldnerführer die Anwerbung eines Heeres. Not und Übermut gewöhnten den Soldaten ans Beutemachen und an alle Grausamkeiten. 2. Die Verödung und Verarmung des Landes. a) Deutschland hatte durch den Krieg und die Pest, die in seinem Gefolge war, die Hälfte der Bevölkerung verloren. Viele Dörfer waren gänzlich verschwunden.

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 4

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648 — 1786. lehrter Fürst, aber ohne sittliche Würde, unzuverlässig wie säst alle Stuarts, verschwenderisch, dazu außerordentlich eitel und eigenwillig, erfüllt von dem Glauben an den göttlichen Ursprung seiner königlichen Macht, die er möglichst auszudehnen bestrebt war, während er sich zu-oersfräng öleich von Günstlingen beherrschen ließ. Als die Katholiken ihre 1605. Hoffnung auf mildere Behandlung unerfüllt sahen, entstand in einigen Fanatikern der Plan, den König mit dem Parlament in die Luft zu sprengen, der indessen entdeckt wurde. Seine Regierung war erfüllt von heftigen Kämpfen mit dem Parlament, das ihm das Tonnen. Recht bestritt, die Hafenzölle, das sogenannte Tonnen-undpfund-Pfundgeld. geld, selbständig zu erhöhen; je öfter es aufgelöst wurde, desto höher stieg die Erbitterung im Volke. Diese erhielt dadurch neue Nahrung, daß Jakob es versäumte, seinem Schwiegersohn Friedrich V. von der Pfalz und von Böhmen tatkräftige Hilfe zu leisten. 162? bis § Karl I. 1625—1649. Kämpfe mit dem Parlament. Der neue 1649. König war begabt, hatte Sinn für die Kunst und eine ernste, vornehme Art aufzutreten; fein Verhängnis war seine Überhebung und seine tiefe innere Unwahrheit und Unzuverlässigkeit. Seine absolutistischen Bestrebungen stießen auf den Widerstand des englischen Bürgertums; so entstand ein Kampf von weltgeschichtlicher Bedeutung. Po?M ®es Königs äußere Politik war nicht glücklich. Der Versuch, den von Richelieu in La Rochelle belagerten Hugenotten durch Besetzung der Insel R6 zu Hilfe zu kommen, scheiterte; die Stadt mußte Potttt? ergeben. Verhängnisvoller war die i n n e r e P o l i t i k des Königs, der auch fernerhin das Tonnen- und Pfundgeld willkürlich erhöhte, die Führer des Widerstandes verhaften ließ, zu Zwangsanleihen und Zwangseinquartierungen schritt und dadurch die größte Unzufriedenheit hervorrief. Nicht geringer war die Erbitterung über Karls k i r ch -schliche liche Maßnahmen: die Duldung der Katholiken, die immer prächtigere Ausgestaltung des Gottesdienstes, die Zurücksetzung von puritanisch gesinnten Geistlichen. Im Jahre 1628 überreichte das Parlament Petition of dem König die Petition o f right, eine Beschwerdeschrift, welche nght. ö unter Aufzählung aller vorgekommenen Ungesetzlichkeiten die Gewährleistung des parlamentarischen Steuerbewilligungsrechts einerseits, der Sicherheit der Person und des Eigentums andrerseits forderte. Nach langem Zögern bewilligte sie Karl, kehrte sich aber nicht an seine Versprechungen. Jetzt wurde der Unwille immer allgemeiner; des Königs Günstling, der Herzog von Buckingham.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 162

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 —1648. wo 1532 auf Kurfürst Johann fein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen, Lüneburg, Braunfchweig, Anhalt, Mansfeld und eiue große Anzahl von Reichsstädten, darunter Magdeburg, Bremen, Lübeck, Ulm, Straßburg, Konstanz. Z'vinmtod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch den Sieg, den die schweizerischen Urkantone über die'züricher bei K a p p e l erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden Angriff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Verhältnisse der europäischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Türkeneinfalls. Vielmehr trat er mit ihnen in Verhandlungen ein, die zu bsgerstit- ^m Abschluß des Nürnberger Neligionsfriedens führten: 0ti53?be ^ 3u einem Konzil sollten alle Stände Frieden miteinander halten. Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat S n l e i -Türkenkrieg.m an nicht entgegen, sondern er ging wieder zurück; jedoch blieb ein großer Teil Ungarns in seinen Händen. Karl Y. und die Reformation uoui Nürnberger Religionsfrieden bis zum Allsbrnch des schmalkaldischen Krieges 1532 —1546. § 133. Karls Y. äußere Politik. Rüchsichten der äußeren Politik waren es, die Karl auch in den nächsten Jahren daran hinderten, in die deutschen Angelegenheiten tatkräftig einzugreifen; vor allem der Gegensatz zu Franz I. von Frankreich und die drohende Türkengefahr. Fel^zuginach 1535 wandte er sich gegen den Seeräuber Chaireddin Barba- rossa, den Beherrscher von Algier und Tunis, der mit einer türkischen Flotte die italienischen Küsten brandschatzte, und eroberte Tunis, wobei er durch eine Erhebung der christlichen Sklaven unterstützt wurde. Im Dritter Krieg nächsten Jahre brach ein dritter Krieg mit Franz I. ans, der sich durch keinerlei Bedenken hindern ließ, einen Bund mit Snleiman abzuschließen. Der Krieg wurde durch einen Waffenstillstand beendet. Feldzug nach Der Versuch Karls, auch Algier einzunehmen, mißlang völlig, da die von Andreas Doria befehligte Flotte von schweren Stürmen heim-Vierter Krieg gesucht wurde. Der vierte Krieg gegen Franz von Frankreich hatte keine Änderung der Besitzverhältnisse zum Ergebnis. Dürfenflieg. Mit Suleiman, der nach dem Tode Johann Zapolyas einen 1545. großen Teil Ungarns nebst der Hauptstadt Ofen besetzt hatte, wurde 1545 ein Waffenstillstand abgeschlossen. § 134. Die Fortschritte des Protestantismus. In der Zwischenzeit hatte der Protestantismus mächtige Fortschritte gemacht. Zunächst war Philipp von Hessen, bei dem der vom schwäbischen Bunde 1519

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. deutsches Reichsheer herannahte, zu dem auch die Protestanten Truppen gestellt hatten, zog Suleiman wieder ab. Karl V. und der Protestantismus von 1529 1532. 125. Noch vor dem Abschlu des Damenfriedens hatte Karl eine sehr schroffe Stellung gegenber der neuen Lehre eingenommen. Reichstagvon Auf einem zweiten Reichstag zu Speier wurden zwar die For-Speier 1529. Gerungen des Kaisers nicht in ihrer ganzen Schrfe angenommen, jedoch wurde jede weitere Neuerung in religisen Dingen untersagt. Dem gegenber reichten eine Reihe evangelischer Fürsten und Städte eine Protestation ein; daher stammt ihre Bezeichnung als Protestanten. 1530 erschien nun der Kaiser selbst in Deutschland und berief einen Reichstag nach Augsburg. Hier bergaben ihm die protestan-Die Augs- tischen Fürsten die Augsburgische Konsession; Melanchthon, welcher 6fefi?ni529.= in Augsburg anwesend war, während sich Luther auf der Feste Coburg befand, hatte sie in dem Sinne abgefat, da er den Zusammen-hang mit der alten Kirche mglichst betonte, das Trennende zurck-treten lie. Vier schwbische Städte, die der Lehre Zwinglis zuneigten, berreichten ein eigenes Bekenntnis, die Confessio Tetrapolitana. Von der Gegenpartei wurde eine Confutatio verlesen, bei deren Abfassung besonders Eck beteiligt war. Die Verhandlungen scheiterten, obwohl Melanchthon zu weitgehenden Zugestndnissen bereit war; aus das Gebot des Kaisers, der Gehorsam verlangte, antworteten die Prote-stanten durch berreichung einer Apologie und eines Protestes und verlieen sodann den Reichstag. Da sie nunmehr einen Angriff des Kaisers befrchten muten, traten sie in dem darauffolgenden Winter Der schmal- zudem schm alkaldischen Bunde zusammen; es waren Kursachsen, buni? wo 1532 auf Kurfürst Johann sein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen, Lneburg, Braunschweig, Anhalt, Mansfeld und eine groe Anzahl von Reichsstdten, dabei Magdeburg, Bremen, Lbeck, Ulm, Straburg, Constanz. Zwinglis Tod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch 153l den Sieg, den die schweizerischen Urkantone der die Zricher bei Kappel erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden An-griff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Ver -Hltnisse der europischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Trkeneinfalls. Vielmehr trat er mit Der Nrn- ihnen in Verhandlungen ein, die zu dem Abschlu des Nrnberger ^gionsfriede' Religionsfriedens fhrten: bis zu einem Konzil sollten alle Stnde 1532. Frieden miteinander halten. Der Trken- Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat krieg 1532. Suleiman nicht entgegen, sondern ging wieder zurck; freilich blieb ein groer Teil Ungarns in seinen Hnden.
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