Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 38

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
38 Die deutsche Katserzett 919 — 1250. sie beim Mahle niederstoßen; unter furchtbarem Blutvergießen dämpfte er alle Aufstände und dehnte die deutsche Herrschaft bis zur Oder aus. Und doch wurde auch dieser rauhe Krieger von dem Zuge der Frömmigkeit erfaßt, der damals so viele trotzige Herzen beugte; er legte vor seinem Tode sein Amt nieder, machte eine Pilgerfahrt nach Rom und fand seine letzte Ruhestätte in dem von ihnen gegründeten Kloster Gernrode am Harz. Nach seinem Tode wurde die wendische Mark in drei Teile geteilt: die Nord mark, aus der später die Mark Brandenburg erwuchs, die Mark Lausitz und die Mark Meißen. Wie aber einst in Karls Sachsenkriegen, so gingen auch jetzt der Krieger und der Geistliche Hand in Hand. Um die Wenden zu bekehren, Bistümer, gründete Otto das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Havelberg, Brandenburg, Zeitz (später Naumburg) und Meißen. Erster § 38. Ottos erster Römerzug. Neue Aufstände und die Besiegung Romerzug. ^ yngarn Unter Otto beginnen die schicksalsvollen Feldzüge deutscher Heere nach Italien. Dieses Land war seit langer Zeit von Bürgerkriegen erfüllt und in völliger Zerrüttung. Als nun die Witwe des letzten Königs, Adelheid, gegen ihre Feinde Otto um Hilfe anrief, zog dieser im Jahre 951 über die Alpen. Zu Pavia vermählte er sich mit ihr. Sie war seine zweite Gemahlin; die erste, Editha, eine angelsächsische Prinzessin, war gestorben. Zugleich nahm Otto den Titel eines Königs der Langobarden an. Doch kam es zunächst nicht zu einer völligen Eroberung des Landes. Empörung Da brachen in Ottos Familie Streitigkeiten aus. Sein Sohn £unbfü Liudolf und sein Schwiegersohn Konrad waren erbittert über den Äonrab§' großen Einfluß, den Adelheid und zugleich Heinrich von Bayern am Hofe gewonnen hatten. Sie empörten sich, und so begann von neuem der Bürgerkrieg. Zudem benutzten auch die Ungarn die Gelegenheit, in das von inneren Wirren zerrissene Deutschland einzufallen. Aber gerade die äußere Gefahr führte dem Könige viele wieder zu. die auf der Seite der Aufrührer gestanden hatten. Liudolf und Konrad verloren ihren Anhang und unterwarfen sich, von Reue erfüllt; ihre Herzogtümer wurden ihnen genommen. Ungarn- Und nun konnte Otto mit der Macht seines ganzen Reiches den fc6iab*naufungarn entgegentreten. Auf dem Lechfelde bei der Stadt Augsburg, S955.be die sich unter der Führung ihres wackeren Bischofs der feindlichen Belagerung erwehrt hatte, kam es zur Schlacht. Zwar gelang es den Ungarn, das deutsche Heer zu umgehen und die Nachhut zu schlagen. Dann aber siegte die deutsche Tapferkeit; ein großer Teil der Feinde ertrank im Lech, viele

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

3. Deutsche Geschichte - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Dir deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Co tron e erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer L°tr°ne. wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. ^iool^ § 41- Otto Iii. 983—1002. Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; W-nd-n- denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf oufftonö. bje Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Ausgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Äs. h^g er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er zu ziehen; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallsahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, die Oiior in. er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer Burg 1002. der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1(i024i8 ^ ^ Heinrich Ii. 1002 —1024. Auf diesen phantastischsten aller deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii., bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

4. Deutsche Geschichte - S. 146

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
146 Das Zeitalter de» Emporkommens Preußens 1648 — 1786. aus unter Wrangel in die von Truppen entblößte Mark Brandenburg ein, in der sie übel hausten; sie drangen allmählich bis an die Havel vor und drohten die Elbe zu überschreiten. Zwar bewaffneten sich die Bauern der Altmark und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Guth und dienen unserm Gnädigsten Churfürsten und Herrn mit unserm Bluth". Aber die Gesahr war groß. Da kehrte der Kurfürst zurück. Über Magdeburg marschierte er der Havel zu; Rathenow, der Mittelpunkt der feindlichen Stellung, wurde von seinem Reitergeneral Dersflinger, einem österreichischen Bauernsohn, der einst unter schwedischen Fahnen gefochten hatte und dann in brandenburgische Dienste getreten war, über-sallen; nun mußten die übrigen feindlichen Abteilungen sich zurückziehen, Schlacht von um sich zu vereinigen. Bei Fehrbellin erreichten am 28. ^uni 167.) *28. Juni ftjg Brandenburger, nur 6400 Mann Kavallerie stark, da die Infanterie 1675 nicht so schnell folgen konnte, den 11000 Mann starken und besser mit Geschützen versehenen Feind. Der tapsere Reiterführer Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg, der die Vorhut sührte, begann mit Ungestüm den Angriff. Es war ein hartes Ringen, und lange schwankte der Kampf hin und her; der Kurfürst war selbst oft mitten im Getümmel, und neben ihm fiel sein Stallmeister Froben. Endlich ward der Feind nach mehrstündigem Kampfe gezwungen, unter großen Verlusten den Rückzug anzutreten. Es war der erste Sieg, den die Brandenburger allein errangen, desto bedeutungsvoller, weil er über die waffenberühmten Schweden davongetragen wurde. Eroberung Nunmehr warf sich Friedrich Wilhelm, jetzt „der Große Kurfürst Pommern, genannt, auf das schwedische Pommern. Er nahm nach längerer Belagerung Stettin und eroberte das ganze Festland und die Insel Rügen. Schwedischer Einfall, den die Schweden im Winter 1678/79 unter dem Feldmarschall Preuhen' £orn von Livland her in Preußen machten, mißlang völlig. Der Kurfürst eilte mit seinen Truppen herbei, führte sie auf Schlitten über das fest-geftorene ftische Haff und jagte die Feinde vor sich her, die keinen Widerstand versuchten und bis Riga flohen. Aber die Frucht solcher Erfolge sollte ihm nicht zufallen. Seine Verbündeten nämlich, die Holländer, die Spanier und der Kaiser, hatten indessen Friedensverhandlungen mit Frankreich angeknüpft Friede von und denfriedenvonnimwegen abgeschlossen, durch welchen Frank-Nimwegen. ^ ^ ^ vergrößerte. Von einem französischen Heere bedroht, von Kaiser und Reich im Stich gelassen, mußte sich der Kurfürst zum Friede von Frieden entschließen. Auf dem Schlosse St.-Germain bei Paris 6t‘i679“tn' rourde er unterzeichnet; die schwedischen Eroberungen muhten wieder herausgegeben werden.

5. Deutsche Geschichte - S. 198

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
198 Tas Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Französische Noch über ein Jahr lang blieb die französische Armee in »rrkungen. Pr enß en; in jenen zwei Jahren ist in dem unglücklichen Lande mehr als eine Milliarde Franks von den Feinden erpreßt worden. Als die Armee endlich 1808 abzog, da sie in Spanien nötig wurde, mußte Friedrich sich verpflichten, sein Heer nicht über die Zahl von 42 000 Mann hinaus zu verstärken, und in die wichtigsten Oderfestungen französische Besatzungen aufnehmen. ■ %ut*. Napoleon im Kampfe mit England. Spanien mib Österreich. Festland. § 208. Die Festlandsperre. Der spanische Krieg. Als Napoleon nach f*tm" dem Siege von Jena in Berlin weilte, hatte er eine Verordnung erlassen, die darauf berechnet war, dem englischen Handel und der englischen Industrie den größten Schaden zuzufügen. Jeder Handelsverkehr mit Eng = landwurde verboten; alle englischen Schiffe und Waren sollten mit Beschlag belegt, jeder Engländer verhaftet werden. Diese Verordnung galt für Frankreich und für alle von ihm abhängigen Länder; auch Rußland schloß sich diesem Handelskriege gegen England an. In der Tat erlitt, während die französische Industrie emporblühte, die englische Volkswirtschaft trotz des ausgedehnten Schmuggels, der sich entwickelte, viel Schaden. Tae Ränke. Im Jahre 1808 ließ sich Napoleon von seiner ins Ungeheure wachsenden Bayomie. Herrschgier verleiten, an dem spanischen Königsgeschlecht, das sich seit dem Baseler Frieden ganz an Frankreich angeschlossen hatte, eine Handlung größter Treulosigkeit zu begehen. Als nämlich zwischen dem schwachen König und seinem Sohne, dem Kronprinzen, Streitigkeiten ausbrachen, berief er beide, als wolle er vermitteln, nach der Stadt Bayonne am Adour, bewog sie, ihren Rechten auf die spanische Krone zu entsagen, und übertrug diese seinem ältesten Bruder Joseph, den er vor zwei Jahren zum König von Neapel gemacht hatte; die Krone von Neapel erhielt M n r a t, der bisherige Großherzog von Berg. Da ergriff das spanische Volk, über kpanlschc» die Beschimpfung entrüstet, die Waffen. Zwar führte Napoleon, nachdem 1808. er auf dem prunkvollen, von vielen Rheinbundfürsten besuchten Kongreß zu Erfurt das Bündnis mit Alexander von Rußland erneuert hatte, selbst seine Heere über die Pyrenäen und zog mit Joseph in Madrid ein. Aber es gelang nicht den spanischen Volkskrieg niederzuschlagen, zumal die Engländer ein Heer unter Wellington nach der Halbinsel sandten. Unter wechselvollen Kämpfen drang dieser langsam vor; als zu Beginn des Jahres 1814 die Heere der Verbündeten über den Rhein nach Frankreich hereinbrachen, überschritt Wellington die Pyrenäen.

6. Deutsche Geschichte - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=

7. Deutsche Geschichte - S. 122

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Da» Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligisüsche Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Böhmen ein, em'toetfienun^ November wurde Friedrichs Heer in der einstündigen Schlacht am 1020 reißen Berge bei Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling das Land; vom Kaiser geächtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B ö h m e n aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestätsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Güter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die ständischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört; viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. brfait § 131. Der pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen. Er war ein Vetter der Böhmenkönigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunächst die westfälischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ mit der Aufschrift: Gattes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden für die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. Ku?°V. Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Marim^».übertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glänzenden Sieg erfochten und eine Machtstellung gewonnen, die für den Protestantismus höchst bedrohlich war. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Vx™' § 132. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Diesen gewaltigen Er- mqif- folgen der katholischen Waffen gegenüber traten auswärtige Mächte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von

8. Deutsche Geschichte - S. 166

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
166 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 —1786. Die letzte Schlacht des Krieges wurde im Dezember 1745 bei Äeffeiäboif. Kess elsdorf, westlich von Dresden, geschlagen, wo der a l t e D e s s a u e r ein bedeutend stärkeres sächsisch-österreichisches Heer besiegte. Wenige Tage ^Drervm" später zog Friedrich als Sieger in Dresden ein und unterzeichnete hier den 1/45. Freden, in welchem Maria Theresia von neuem auf Schlesien verzichtete. i745°-i766. Dagegen erkannte der König ihren Gemahl Franz von Lothringen, ©rofc herzog von Llmuuu der inzwischen zum deutschen Kaiser gewählt worden war, als solchen an. Franz I. ist der erste Kaiser aus dem Hause Habs-bürg- Lothringen. Der österreichischeerbfolgekrieg dauerte noch bis zum Jahre 9aal?en0n *^8. In diesem Jahre wurde er durch den Frieden von Aachen beendigt.-* Der siebenjährige Krieg. 1756-1763. ®te '■' § 178* Vorgeschichte und Ailsbrnch des Krieges. Als „der Große" begrüßt, war Friedrich nach Berlin zurückgekehrt; Preußen war zur Großmacht geworden. In rastloser Tätigkeit fü die_ Landesverwaltung, für Las Rcchtswesen, für die Hebung der Volkswirtschaft und nicht zuletzt für die Landesverteidigung verflossen ihm die zehn Friedensjahre, die ihm geschenkt waren. Das königliche Kabinet war der Mitelpunkt des preußischen Staatswesens; dort liefen von allen Seiten die Berichte ein, von dort ergingen die Entscheidungen. Mitten in der geistvollen Geselligkeit, die der Monarch in seinem neuerbauten Lustschloß Sanssouci bei Potsdam um sich versammelte, umfaßte sein Auge das Fernste und das Nächste, die großen und die kleinen Interessen des preußischen Volkes. Nach dem Dresdener Frieden hatte er der Hoffnung gelebt, das Schwert nicht wieder ziehen zu müssen. Zwar war ihm wohl bekannt, daß Maria Theresia den Gedanken, Schlesien wiederzugewinnen, nie aufgegeben hatte. Mit Rußland ferner, das in dem emporstrebenden Preußen einen unbequemen Nebenbuhler sah und dessen Kaiserin Elisabeth.unter dem Einfluß ihrer von Friedrichs Feinden bestochenen Umgebung stand, war das Verhältnis so gespannt, daß beide Höfe ihre Gesandten abriefen und der diplomatische Verkehr unterbrochen wurde. Dennoch schien die Gefahr eines Krieges fern, f»} solange mit r anljxl^bjbas mit Preußen bisher durch die gemeinsame Gegnerschaft gegen Österreich verbunden gewesen war, gute Beziehungen bestanden. Da führte-der Umstand, daß sich Friedrich England näherte, einen Umschwung am Hofe von Versailles herbei. Zwischen England und Frankreich waren damals her nordamerikanischen Kolonien wegen Streitigkeiten ausgebrochen. Die Engländer fürchteten eine französische Besetzung Han-

9. Deutsche Geschichte - S. 189

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 189 - die Franzosen Holland und verwandelten diesen Staat in eine b a t a -vische Republik. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm Ii., teils weil ihm die Geldmittel zur Fortführung des Krieges fehlten, teils weil seine Truppen durch die polnischen Ereignisse in Anspruch genommen waren, zum Frieden 3r!^ctbon mit Frankreich, der zu Basel im Jahre 1795 abgeschlossen wurde. Durch eine Demarkationslinie wurde Norddeutschland von dem süddeutschen Kriegsschauplätze geschieden; Üoxt herrschte Friede, hw tobte der Krieg weiter. Während die Waffen über das Schicksal Europas entschieden, bekannte sich der Staat Friedrichs des Großen zur Neutralität und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. Auch ©j)jlit4-eir--fchioß mit Frankreich Frieden. Die Franzosen wandten ihre Waffen nunmehr gegen O st err eich. S üd d e utsch l a n d 1796 verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tüchtigsten Feldherrn, die Österreich gehabt hat, ruhig und umsichtig, nur etwas zu bedächtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rückzug über den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kämpfe in Italien, wo Bonaparte befehligte. Napoleone di Buonaparte — so lautete ursprünglich Napoleon, sein Name — war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel,"üte im Jahre'vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs übergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution ausbrach, schloß er sich der jakobinischen Partei an und gehörte zu den Anhängern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Eingreifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl über die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Joseph ine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von außerordentlichen Geistesgaben und gewaltiger Willenskraft, einer der größten Feldherrn der Weltgeschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzähmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer maßloseren Entwürfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war für ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur füv das übrige Europa, sondern auch für Frankreich verhängnisvoll gewesen. $n Italien führte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Italienischer Sardinien Frieden zu schließen, hielt in Mailand seinen Einzug und mm’

10. Deutsche Geschichte - S. 192

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
192 Da» Zetl alter der Zerstörung der alten und der Entstehung de- neuen Reichs. alten Reichs ausgetilgt und die Reichsverfassung umgestürzt. Die Kleinstaaterei wurde, zwar zum Heile Deutschlands, aber unter wenig ehrenvollen Umstünden, stark beschränkt. Preußens Preußen wurde besonders durch westfälische Lande für Landerwerb. ^^ädigt; es erhielt etwa das Fünffache des Verlorenen. Vas napoleonifche Kaisertum und -er dritte «oalitionskrieg. Napouwns § 203. Das napoleonische Kaisertum. Im Jahre 1804 lieh sich Sn'g Napoleon die erbliche Würde deskaisersderfranzosen übertrage«. ~ 1804* In der Kirche Notredame zu Paris wurde er am 2. Dezember 1804 von dem Papste gesalbt und setzte sodann sich und seiner Gemahlin Josemn^die Kaiserkrone auf das Haupt. 1805 verwandelte er die italienische (früher cisalpinische) Republik in ein Königreich Italien und krönte sich im ■ Dom zu Mailand mit der eisernen Krone der Lombarden. So vereinigte er beide Lande in Personalunion; zum Vizekönig von Italien ernannte er seinen Stiessohn Eugen Beauharnais. Er umgab sich mit einem glänzenden Hofstaat; eine Reihe seiner Generäle ernannte er zu Marschällen und schmückte sie mit Titeln und Würden. Die große Mehrheit des französischen Volkes war mit der Wiederherstellung der Monarchie einverstanden; nach einer so langen Zeit der inneren Wirren sehnte man sich nach einer starken und stetigen Regierung, welche die innere Ordnung und Sicherheit verbürgte. Die Ordnung hatte Napoleon allerdings bereits seit seiner Erhebung zum ersten Konsul mit starker Hand, ja mit rücksichtsloser Härte aufrecht erhalten. Die Mordanschläge, die auf ihn gemacht wurden, rächte er, indem er eine Menge seiner Gegner, Jakobiner wie Anhänger des Königtums, verhaften, hinrichten oder nach Strafkolonien deportieren ließ. Vor rechtloser Gewalttat schrak er nicht zurück; den jungen Herzog von E n g h i e n, ein Mitglied der Familie der Bourbonen, lieh er unter der falschen An- schuldigung, an einer Verschwörung gegen ihn beteiligt zu sein, auf badischem Geb'et ergreifen und erschießen. Neuordnung Gleichzeitig erwarb er sich aber auch um die N e u 0 r d n u n g des yrancretch ^^nzösischen Staatsw esens die größten Verdienste. Er ordnete die Verwaltung, regelte ""die verwahrlosten Finanzen, gab dem französischen Volke ein Gesetzbuch, den Code Napoleon, und forderte den Verkehr im Inneren, während er zugleich durch Schutzzölle die Einfuhr fremder Waren erschwerte und dem darniederliegenden Gewerbe zu neuer Blüte oerhalf. Zugleich schmeichelte er durch seine glanzvolle europäische Politik und seine
   bis 10 von 263 weiter»  »»
263 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 263 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 41
3 0
4 36
5 2
6 1
7 5
8 1
9 0
10 66
11 0
12 42
13 0
14 0
15 3
16 8
17 2
18 0
19 1
20 0
21 1
22 4
23 4
24 0
25 16
26 2
27 18
28 33
29 2
30 0
31 30
32 21
33 1
34 108
35 22
36 17
37 26
38 0
39 3
40 17
41 0
42 55
43 1
44 1
45 8
46 36
47 33
48 9
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 40
1 65
2 6
3 64
4 64
5 11
6 22
7 114
8 105
9 766
10 5
11 47
12 10
13 17
14 0
15 59
16 160
17 243
18 264
19 36
20 119
21 41
22 0
23 119
24 0
25 30
26 8
27 10
28 17
29 415
30 10
31 3
32 73
33 35
34 112
35 11
36 38
37 250
38 195
39 28
40 7
41 175
42 14
43 172
44 139
45 88
46 32
47 1
48 73
49 64
50 39
51 120
52 29
53 20
54 19
55 5
56 321
57 170
58 66
59 67
60 171
61 67
62 8
63 2
64 7
65 93
66 231
67 118
68 117
69 46
70 144
71 101
72 63
73 49
74 348
75 23
76 47
77 46
78 93
79 4
80 35
81 3
82 34
83 497
84 2
85 178
86 333
87 14
88 7
89 34
90 56
91 7
92 288
93 57
94 29
95 56
96 365
97 91
98 148
99 40

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 32
2 38
3 19
4 142
5 24
6 10
7 62
8 14
9 117
10 67
11 30
12 39
13 19
14 1
15 56
16 266
17 5
18 31
19 133
20 27
21 54
22 44
23 6
24 22
25 9
26 47
27 48
28 36
29 14
30 48
31 33
32 30
33 295
34 38
35 51
36 4
37 38
38 7
39 74
40 79
41 11
42 6
43 46
44 48
45 28
46 24
47 18
48 92
49 107
50 39
51 36
52 78
53 20
54 285
55 64
56 17
57 38
58 31
59 380
60 20
61 64
62 37
63 52
64 45
65 66
66 3
67 47
68 20
69 179
70 4
71 158
72 18
73 162
74 10
75 35
76 24
77 83
78 90
79 84
80 61
81 321
82 14
83 46
84 16
85 37
86 34
87 30
88 182
89 9
90 2
91 122
92 11
93 8
94 6
95 15
96 6
97 76
98 56
99 13
100 168
101 161
102 61
103 139
104 50
105 21
106 8
107 22
108 16
109 45
110 13
111 18
112 31
113 134
114 59
115 9
116 35
117 14
118 52
119 18
120 7
121 76
122 35
123 37
124 61
125 20
126 55
127 81
128 108
129 50
130 4
131 79
132 72
133 58
134 31
135 6
136 200
137 48
138 9
139 9
140 73
141 29
142 35
143 114
144 11
145 106
146 64
147 9
148 184
149 7
150 52
151 40
152 70
153 17
154 15
155 96
156 101
157 93
158 175
159 44
160 15
161 28
162 45
163 44
164 2
165 39
166 118
167 44
168 33
169 19
170 25
171 204
172 13
173 77
174 13
175 180
176 64
177 411
178 60
179 48
180 10
181 30
182 417
183 155
184 74
185 11
186 46
187 28
188 122
189 19
190 2
191 45
192 27
193 37
194 17
195 23
196 43
197 102
198 31
199 17