Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 72

1911 - Trier : Lintz
72 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln), Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf Java und Kampfer auf Börueo. b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver- breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel- bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel. c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann. § 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge, namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten. Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze, Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame- sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.

3. Die deutschen Landschaften - S. 116

1896 - Trier : Lintz
116 Die deutschen Landschaften. auf heissem Wege. Kalt ausgepresst liefert der Leinsamen zwar nur 21—22 pgt. Leinöl vom Gewichte gegenüber 28 pgt. bei der heissen Auspressung; doch ist das auf erstere Art gewonnene Oel klarer und besser, und wertvoller sind auch die Rückstände, die als Viehfutter Verwenduug finden. Wie die Verwendung der Flachsfaser zu Gespinnsten und Geweben, so ist auch die des öligen Leinsamens zur Nahrung und Gewinnung des Lein- öls in der ganzen Geschichte des Menschengeschlechtes von grosser Wichtigkeit gewesen. Bei den alten Griechen diente die Leinsaat ebenso wie die Mohn- und Seesamkörner zur Bereitung eines Gebäckes. Sie wurde zu diesem Zwecke mit Honig eingekocht. Bei vielen Völkern wurde der Flachs nur der Samenge- winnung wegen angebaut, z. B. bei den Skythen. Solches geschieht heute noch in Indien und Abessini en. Da die bei der Fasergewinnung geernteten un- reifen Leinsamen einen geringen Wert haben, wird in den meisten flachsbauen- den Ländern, so auch in Deutschland, die Leinpflanze noch besonders zum alleinigen Zwecke der Oelgewinnung angebaut. (Ueber Umfang des Anbaues in Deutschland, sowie der Einfuhr s. i. Rückblick nach). Da der Ackerbau wenig lohnend ist, sind die Bewohner des Fichtelgebirges gezwungen, sich noch andern Erwerb zu suchen. Viele finden diesen durch das Sammeln v o n Preisseibeeren. Ferner haben sich als Erwerbszweige Spinnerei und Weberei eingebürgert, für deren Aufblühen der Flachsbau die Grund- lage gebildet hat. Das Fichtelgebirge ist reich an wertvollem Gestein ; besonders liefert der Granit schöne Bausteine. — Betrieb von zahl- reichen Granitbrüchen. Auch Eisen ist vorhanden und wird bergmännisch gewon- nen, während die frühere Gewinnung von Gold, Silber und Kupfer längst aufgehört hat. — Bergbau auf Eisen. Das F i c h t e 1 g e b i r g e ist verhältnismässig stark bevöl- kert (60 E. auf 1 qkm). Der frühere Reichtum an wertvollen Erzen mag wohl die starke Besiedelung hervorgerufen haben. Jetzt reichen die Erwerbsquellen nicht mehr hin, um die zahlreiche Be- völkerung des Gebirgslandes gut zu ernähren, und diese kann sich keines besonderen Wohlstandes erfreuen. Das böhmisch-bayerische Waldgebirge. Das böhmisch-bayerische Waldgebirge setzt so- wohl durch seine Unwegsamkeit als auch durch die Rau- heit seines Klimas, besonders in dem höhern Teile, dem eigentlichen Böhmer Walde, wo es auch an tief einschneiden- den Thälern fehlt, dem Vordringen der menschlichen Kultur die grössten Hindernisse entgegen: es ist das am wenigsten ange- baute Gebirge Deutschlands. Nur die südlichen Abhänge besitzen ein milderes Klima. — Daselbst Getreidebau, Flachsbau, Obstzucht und in warmen Lagen selbst etwas Weinbau. Auf dem Gebirge selbst hat sich infolge der grossen Feuchtigkeit (jährliche Regenmenge über 100 cm) und der bedeutenden Nährkraft des Bodens (die Verwitterungserde des Granites und des Gneises ist reich an Nährsalzen) der Holz-

4. Die deutschen Landschaften - S. 296

1896 - Trier : Lintz
296 Die deutschen Landschaften.' wohl aus clem meistens grössern Wohlstande der Land- bevölkerung. Das Fichtelgebirge (s. S. 114). Der Franken Wald (s. S. 141). Der Thüringer Wald (s. S. 140). Das thüringische Hügelland. Das Gebiet gehört der Triasformation an. Von den drei Gliedern der Trias liefert namentlich der K eu per eine fruchtbare Ackerkrume. Er überlagert die beiden andern, den Buntsandstein und den Muschelkalk, überall in den Thalmulden, die sich zwischen den das Land durch- ziehenden Hügelketten ausbreiten, und ist selbst wieder an man- chen Stellen von fruchtbarem Schwemmboden, den die Gewässer ablagerten, bedeckt. Gegenden von grosser Frucht- barkeit sind die He 1 m ni e d e r u n g, genannt die „Goldene Aue", ferner das Gera- und das Unstrutthal. Da auch das Klima meist ein günstiges ist (mittl. Jahrestemp. 8 — 9° G), lohnt der Anbau von Nutzgewächsen meistens sehr. Der W e i z e n-, Rüben-, Kartoffel-, Obst- und Gemüsebau wird stark betrieben. In dem warmen Thalkessel von Erfurt steht ferner die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. — Blü- hender Acker- und Gartenbau. Der Viehzucht ist die vielfach fast gartenmässige Bear- beitung des Bodens nicht günstig. Die Schafzucht, die früher bedeutend war, ist fast ganz eingegangen, während die Ri n d - Viehzucht in letzter Zeit mehr aufgeblüht ist. — Die Vieh- zucht hat weniger Bedeutung als der Ackerbau. Im Westen und Süden des Gebietes nehmen die Wal- dungen noch grosse Strecken ein. Die Forsten sind der sorg- samsten Pffege unterworfen. — Forstwirtschaft. Die Gewerbthätigkeit hat sich in erster Linie der Aus- nutzung der im Lande vorhandenen Bodenschätze zuge- wandt. Für die Herstellung von Glas, Porzellan und Töpferwaren giebt es am Fusse des Thüringer Waldes zahlreiche Betriebe. Dort wird von den fleissigen Bewohnern an vielen Orten auch die Herstellung von Perlen, von Tier- und Menschenaugen, von T h ermomete r n und ä h n 1 i c h e n Instrumenten, von Christbaumschmuck, von Spiel- waren u. s. w. als Hausgewerbe rege betrieben. — Rege Ge- werbthätigkeit. An vielen Stellen wird Salz gewonnen, teils bergmännisch, wie bei E r fu r t, teils durch Salinenbetrieb, wie bei Langen- salza (11501 E.), Artern, Frankenhausen. — Salzge- winnung.

5. Die deutschen Landschaften - S. 321

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der mittlem Elbe und Oder. 321 Jen Massenbedarf Berlins zu decken bestrebt ist, einen starken Be- trieb gefunden. Der Kartoffelbau nimmt eine bedeute nd e Stellung ein, weil für ihn der sandige Boden sehr geeignet ist. Zuckerrübenfelder finden wir nur in dem untern Oderbruche. Die Uckermark baut viel Tabak. Werder an der Havel und die Bezirke Guben, Züllichau und Schwiebus im Odergebiete liefern grössere Obst m engen. Die letztgenannten Bezirke erzeugen auch etwas Wein. Die Landschaft hat ferner einen grossen Reich- tum an Holz, da die Wälder fast 1ls der Bodenfläche ein- nehmen. Die Rinderzucht nimmt nur in einigen wiesenreichen Gegenden eine wichtige Stellung ein, z. B. im Spreewalde, im Oder- -bruche, im Warthe- und Netzebruche und im Havellande. Für die . sandigen Gegenden hat die Schafzucht hohe Bedeutung; die Wollerzeugung ist noch immnr eine ziemlich bedeutende. Von den Geflügelarten sind die Gänse in grosser Zahl vertreten. Gross ist auch der F i s c h r e i c h t u in der vielen Gewässer. An mineralischen Schätzen besitzt die Landschaft Braunkohlen- und Torflager, erstere im Odergebiete und in der Priegnitz, letztere im Havellande, ferner Thon - und Lehm- felder, sowie das Kalksteinlager bei Rüdersdorf und das Gipslager bei Sperenberg. Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbtliätigkeit. In der Aufzählung der Roherzeugnisse vermissen wir Stein- kohle und Metalle. Da diese beiden wichtigsten tlebel für das Aufblühen der Fabrikthätigkeit fehlen, kann letztere keine hohe Entwicklung erreicht haben. Die G ewe rbth äti gkeit. beschränkt sich im allgemeinen auf den Betrieb von Brennereien, einigen Zuckerfabriken, Mahl- und Sägemühlen, Ziegeleien und Thonwarenfabriken, Kalk Öfen und ähnlichen Anlagen. Eine grössere Bedeutung, auch über den Rahmen der Landschaft hinaus, haben nur das Tuchgewerbe der Städte der Niederlau- sitz und des Odergebietes und das Berliner Gewerbe. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Ein Austau sch der Erzeugnisse im I n n e r n d e r L a n d- s cha it findet in sehr grossem Umfange zwischen Berlin und seiner Umgebung statt. Der Handelsverkehr mit Nachbargebieten besteht in der Ein- fuhr von Getreide, Fettvieh, Butter, Käse, Wein, Obst, Kaffee, Salz, Roheisen, Rohbaumwolle, Rohseide, Steinkohlen u. s. vv., sowie in der Ausfuhr vorwiegend der vielerlei Erzeugnisse des Berliner Gewerbes und der Tuche der Niederlausitz. Auch für den Aus- und Einfuhrverkehr ist Berlin, das infolge seiner überaus günstigen Lage sowohl in der Mitte der

6. Die deutschen Landschaften - S. 59

1896 - Trier : Lintz
Die Anschaulichkeit des erdkundlichen Unterrichts. 59 2. einer Sammlung nützlicher Mineralien in ihrem Naturzustande; 3. einer Sammlung vonnützlichen Erzeugnissen der Natur, die in der Volksernährung eine Rolle spielen, und 4. einer Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im gewerblichen Leben verwandt werden. Die genannten Sammlungen haben um so mehr Wert, als sie auch in andern Fächern Verwendung finden können. Um für die Sammelthätigkeit des Lehrers oder für die käufliche Er- werbung derartiger Sammlungen eine Richtschnur zu geben, will ich eine Anzahl von Gegenständen, deren Aufnahme zu wünschen wäre, bezeichnen: Die Sammlung der wichtigsten Gest einsarten enthalte: Gneis, Granit, Glimmer, Grauwackc, Schiefer, Porphyr, Melaphyr, Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Jurakalk (schwarzer, brauner und weisser), Kreide, Basalt, Trachyt u. s. w. 2. In die Sammlung nützlicher Mineralien gehören in erster Linie die verschiedenen Erze, wie Eisenerz (Spateisenstein, Brauneisenstein und Roteisenstein), Bleierz, Zinkblende, Silbererz, Nickelerz, Kupferkies, Schwefelkies, Braunstein (Maganerz) u. s. w., ferner Quarz, Achat, Steinsalz, Gips, Thon, Bernstein ; dazu treten noch Steinkohle, Braunkohle, Asphalt (Erdpech), Graphit. 3. Die Sammlung wichtiger Erzeugnisse der Natur, die für die Vo lksernährung Verwendung finden, enthalte nebst andern besonders die Getreidearten, sowie die ausländischen Früchte und Gewürze, also: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Reis, Hirse, Spelz, Buchweizen, Cichorie, Kaffee, Apfelsine, Gitrone, Pomeranze, Dattel, Mandel, Kakaobohne, Kokosnuss, Ana- nas, Feige, Banane, Pfeffer, chinesischer Thee, Lorbeer, Gewürz- nelke, Zimmet, Muskat, Vanille u. s. w.*). 4. Die Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im ge- werblichen Leben Verwendung finden, kann bis zur grössten Reichhaltigkeit ausgedehnt werden; besonders suche man die in Spinnerei, Seilerei und Weberei verwendeten Pflanzenfasern und ihre Lieferanten, also Hanf, Flachs, Jute, Rohbaumwolle, Rohseide, ferner Indigo, Krapp, die verschiedenen Farbhölzer, Cochenille, Hopfen, Tabak, Zuckerrohr, Schellack, Wachs u. s. w. zu verschaffen. b. Symbolisch-kartographische Mittel. Die Unmöglichkeit, grössere Erdräume in naturgetreuen Ab- bildungen zur Anschauung zu bringen, hat zur P ro j e k t i o n s d ar- *) Wenn auch manche Gegenstände sich nicht dauernd iri der Samm- lung aufbewahren lassen, so können sie doch gelegentlich beschafft und vorge- zeigt werden.

7. Die deutschen Landschaften - S. 377

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 377 der Aktieng esellschaft Vulkan, auf denen die meisten der deutschen Kriegsschiffe erbaut worden sind. In den Hafenstädten giebt es ferner Eisengiessereien und Maschinenbauwerkstätten. Einen wichtigen Gewerbe- bezirk bilden Stettin und seine Nachbarorte. Ausser Eisengiesserei und Maschinenbau (Lokomotivbau) wird dort beson- ders noch die Bereitung von Chemikalien, Cement, Mehl, Oel, Branntwein u. s. w. betrieben. b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung (1er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Die Oberfläche der beiden Landrücken ist von geringer Fruchtbarkeit. Reiche Ernten von R o g g e n , stellenweise auch von Weizen liefert aber das Land zu beiden Seiten der Oder und die Niederungen längs der Küste. Im Bezirke von Stettin werden ferner Zuckerrüben, Tabak, Gemüse und Obst geerntet, und der Küstensaum rechts der Oder liefert auch Flachs. Ausgedehnte Waldungen giebt es auf den beiden Landrücken. Der Bestand an Rindvieh ist kein grosser. Verhältnis- mässig stärker wird die Pferdezucht betrieben. Einen hohen Rang behauptet die Schafzucht. Berühmt ist ferner die pom- mersche Gänsezucht. Die vielen Gewässer bergen einen grossen Fischreichtum. Die Ausbeute an Bodenschätzen beschränkt sich auf etwas Torf, auf Ziegelerde, Kalk und Kreide. Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbthätigkeit. Von Betrieben, die einheimische Rohstoffe verarbeiten, sind nur die Zuckerfabriken im Oder- und Peenegebiete, die Zündholzfabriken von Zanow, die Papierfabriken von Köslin, sowie die Wollspinnereien von Rummelsburg, Kolberg und Köslin zu nennen. Andere Gewerbzweige, namentlich S chi ff s- und Maschinenbau, sind an den Küstenplätzen, besonders im Bezirke von Stettin erblüht. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Welthandel. Der Binnenhandel ist unbedeutend, weil die Erwerbs- verhältnisse zu gleichartig sind. Als Au s fuhr g e gen s tän de kommen hauptsächlich Getreide, Zucker, Holz, Flachs, Wolle, Pferde, Gänse, Fische, Schiffsfahrzeuge u.s.w. in Betracht. Dagegen müssen Stein- kohlen, Roheisen, Be kleidun-gsge g e nst änd e , Salz, Hopfen, Wein, Kaffee, Tabak u. s. w. eingeführt werden. Kerp, begrtlnd.-vergleich. Erdkunde, I. Bd. 25

8. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

9. Die Landschaften Europas - S. 89

1900 - Trier : Lintz
Handel, Verkehrswesen. 89 kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf- gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle, Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger zu verteilen. Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken. Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf 1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie- den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri- kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt. Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili. Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll- garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh (80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz (35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich- tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver- binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab- Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram- Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg, von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs- netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel- punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn und zwei Linien nach Prag.

10. Geschichte des Altertums - S. 50

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Griechische Geschichte. Zweite Periode (500 — 431). gefüllt waren. Athen wurde ferner die stärkste Festung Griechen- lands. Zur Sicherung der Yerbindung der Stadt mit den Häfen Piräeus und Phaleron waren die „langen Mauern“ erbaut worden, zu denen Perikies die „mittlere“ Mauer fügte. Die Wehrfähigkeit Athens erfuhr auch eine Verstärkung durch die Anlage von Kolonien und Kleruchien (ydrjqovxicu). In der Nähe des von Kroton zerstörten Sybaris wurde Thurioi und am Strymon Amphipolis gegründet, freilich nur zum Teil von athenischen Bürgern. Kleruchien waren befestigte Ansied- lungen attischer Bürger, die auch in der Fremde fortfuhren athenische Bürger zu sein, in unsichern Gebieten. Übrigens war die Anlage von Kleruchien auch eine soziale Maßregel, da sie dazu diente das Proletariat zu vermindern. Die Finanzlage des attischen Reiches war glänzend. Seine Einkünfte bestanden aus den jährlich 460 Talente (2500000 Ji>\ zuweilen auch mehr, betragenden Beiträgen der Bundesgenossen, den Erträgen der Laurischen Silbergruben und zahlreichen Markt- und Hafenzöllen; gegen direkte regelmäßige Steuern hatte das Altertum eine Abneigung (vgl. § 27b); doch wurden von den Reichen persönliche Leistungen (Liturgien, lenovqyial abgel. von laög) verlangt, wie die Ausstattung der Chöre bei Aufführungen (%Oqt]yla), die Ausrüstung von Schiffen (rqltjqaqyia) u. a. 40. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Geldwirtschaft war nunmehr völlig entwickelt. Einen bedeutenden Aufschwung hatte der reichen Gewinn abwerfende Handel und die fabrikmäßig meist durch Sklaven betriebene Großindustrie gewonnen. Da- neben jedoch' nährten zahlreiche Handwerke und andre Berufe die große Masse der freien Bürger. Alle Handelsstädte, auch Korinth, — Ägina war erobert worden (§ 36b) — hatte Athen überflügelt; es war die erste Handelsstadt der griechischen Welt geworden. Besonders wichtig war der pontische Handel und dem- gemäß die Beherrschung der pontischen Wasserstraßen; diesem Zwecke diente die am Bosporos errichtete Zollstätte. Von dort bezog Athen vor allem Getreide, sodann Vieh, Fische, Früchte, Salz, Holz, Flachs, Hanf, Pech u. a. Ausgeführt wurden die Er- zeugnisse der attischen Gewerbtätigkeit, vor allem Töpferwaren.
   bis 10 von 17 weiter»  »»
17 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 17 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 2
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 1
15 10
16 0
17 3
18 2
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 8
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 2
39 1
40 3
41 0
42 0
43 0
44 1
45 2
46 0
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 179
1 20
2 18
3 285
4 173
5 160
6 247
7 115
8 73
9 325
10 33
11 123
12 238
13 17
14 1
15 8
16 125
17 138
18 278
19 15
20 78
21 380
22 3
23 39
24 30
25 12
26 5
27 54
28 86
29 13
30 10
31 9
32 6
33 47
34 68
35 14
36 49
37 199
38 100
39 18
40 55
41 177
42 71
43 108
44 63
45 87
46 36
47 67
48 271
49 276
50 310
51 13
52 22
53 14
54 49
55 24
56 57
57 49
58 32
59 61
60 127
61 96
62 69
63 73
64 48
65 30
66 74
67 46
68 135
69 40
70 1055
71 61
72 274
73 34
74 77
75 11
76 63
77 84
78 56
79 17
80 48
81 19
82 19
83 40
84 26
85 95
86 316
87 7
88 4
89 11
90 63
91 33
92 454
93 165
94 23
95 62
96 157
97 80
98 59
99 91

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 31
2 0
3 1
4 1
5 1
6 3
7 2
8 0
9 0
10 0
11 27
12 11
13 16
14 1
15 0
16 0
17 0
18 1
19 10
20 23
21 0
22 0
23 0
24 4
25 3
26 0
27 1
28 33
29 1
30 0
31 3
32 23
33 8
34 18
35 0
36 4
37 1
38 3
39 16
40 2
41 2
42 1
43 21
44 1
45 8
46 12
47 4
48 2
49 0
50 3
51 7
52 23
53 6
54 12
55 0
56 1
57 0
58 0
59 6
60 0
61 1
62 3
63 0
64 0
65 0
66 3
67 0
68 2
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 3
76 9
77 0
78 73
79 1
80 3
81 20
82 1
83 43
84 10
85 0
86 29
87 12
88 0
89 5
90 2
91 4
92 1
93 2
94 6
95 12
96 6
97 0
98 3
99 1
100 9
101 156
102 2
103 1
104 42
105 5
106 0
107 20
108 4
109 34
110 5
111 1
112 4
113 127
114 58
115 3
116 4
117 0
118 0
119 15
120 3
121 0
122 24
123 12
124 30
125 13
126 25
127 12
128 2
129 23
130 3
131 3
132 0
133 49
134 16
135 5
136 3
137 45
138 5
139 7
140 0
141 1
142 7
143 1
144 1
145 6
146 1
147 2
148 1
149 1
150 0
151 0
152 6
153 4
154 10
155 1
156 0
157 1
158 0
159 25
160 7
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 6
167 1
168 28
169 1
170 0
171 1
172 1
173 8
174 2
175 31
176 2
177 3
178 41
179 6
180 1
181 0
182 1
183 15
184 32
185 7
186 9
187 6
188 110
189 0
190 1
191 0
192 0
193 18
194 1
195 17
196 7
197 0
198 0
199 4