§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
72
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur
Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis
wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber
werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf
Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln),
Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf
Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den
Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf
Java und Kampfer auf Börueo.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen
wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf
den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver-
breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel-
bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel.
c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum
Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen
Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager
ausgebeutet.
d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in
Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe
entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner
der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die
Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen
aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe
benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann.
§ 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge,
namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den
Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf
dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln
besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse
zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten.
Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze,
Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen
zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als
Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische
Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel
Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der
amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame-
sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hinterindien Sumatra Sumatra Hinterindien Malaka Hinterindien Hinterindien Malaka Manila Bangkok
116
Die deutschen Landschaften.
auf heissem Wege. Kalt ausgepresst liefert der Leinsamen zwar nur 21—22 pgt.
Leinöl vom Gewichte gegenüber 28 pgt. bei der heissen Auspressung; doch ist
das auf erstere Art gewonnene Oel klarer und besser, und wertvoller sind auch
die Rückstände, die als Viehfutter Verwenduug finden.
Wie die Verwendung der Flachsfaser zu Gespinnsten und Geweben, so ist
auch die des öligen Leinsamens zur Nahrung und Gewinnung des Lein-
öls in der ganzen Geschichte des Menschengeschlechtes von grosser Wichtigkeit
gewesen. Bei den alten Griechen diente die Leinsaat ebenso wie die Mohn-
und Seesamkörner zur Bereitung eines Gebäckes. Sie wurde zu diesem Zwecke
mit Honig eingekocht. Bei vielen Völkern wurde der Flachs nur der Samenge-
winnung wegen angebaut, z. B. bei den Skythen. Solches geschieht heute noch
in Indien und Abessini en. Da die bei der Fasergewinnung geernteten un-
reifen Leinsamen einen geringen Wert haben, wird in den meisten flachsbauen-
den Ländern, so auch in Deutschland, die Leinpflanze noch besonders zum
alleinigen Zwecke der Oelgewinnung angebaut. (Ueber Umfang des Anbaues in
Deutschland, sowie der Einfuhr s. i. Rückblick nach).
Da der Ackerbau wenig lohnend ist, sind die Bewohner des
Fichtelgebirges gezwungen, sich noch andern Erwerb zu suchen.
Viele finden diesen durch das Sammeln v o n Preisseibeeren.
Ferner haben sich als Erwerbszweige Spinnerei und Weberei
eingebürgert, für deren Aufblühen der Flachsbau die Grund-
lage gebildet hat.
Das Fichtelgebirge ist reich an wertvollem Gestein ; besonders
liefert der Granit schöne Bausteine. — Betrieb von zahl-
reichen Granitbrüchen.
Auch Eisen ist vorhanden und wird bergmännisch gewon-
nen, während die frühere Gewinnung von Gold, Silber und Kupfer
längst aufgehört hat. — Bergbau auf Eisen.
Das F i c h t e 1 g e b i r g e ist verhältnismässig stark bevöl-
kert (60 E. auf 1 qkm). Der frühere Reichtum an wertvollen
Erzen mag wohl die starke Besiedelung hervorgerufen haben. Jetzt
reichen die Erwerbsquellen nicht mehr hin, um die zahlreiche Be-
völkerung des Gebirgslandes gut zu ernähren, und diese kann sich
keines besonderen Wohlstandes erfreuen.
Das böhmisch-bayerische Waldgebirge.
Das böhmisch-bayerische Waldgebirge setzt so-
wohl durch seine Unwegsamkeit als auch durch die Rau-
heit seines Klimas, besonders in dem höhern Teile, dem
eigentlichen Böhmer Walde, wo es auch an tief einschneiden-
den Thälern fehlt, dem Vordringen der menschlichen Kultur die
grössten Hindernisse entgegen: es ist das am wenigsten ange-
baute Gebirge Deutschlands.
Nur die südlichen Abhänge besitzen ein milderes
Klima. — Daselbst Getreidebau, Flachsbau, Obstzucht
und in warmen Lagen selbst etwas Weinbau.
Auf dem Gebirge selbst hat sich infolge der grossen
Feuchtigkeit (jährliche Regenmenge über 100 cm) und der
bedeutenden Nährkraft des Bodens (die Verwitterungserde
des Granites und des Gneises ist reich an Nährsalzen) der Holz-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien Deutschland Deutschland Deutschlands
296
Die deutschen Landschaften.'
wohl aus clem meistens grössern Wohlstande der Land-
bevölkerung.
Das Fichtelgebirge (s. S. 114).
Der Franken Wald (s. S. 141).
Der Thüringer Wald (s. S. 140).
Das thüringische Hügelland.
Das Gebiet gehört der Triasformation an. Von
den drei Gliedern der Trias liefert namentlich der K eu per
eine fruchtbare Ackerkrume. Er überlagert die beiden
andern, den Buntsandstein und den Muschelkalk, überall
in den Thalmulden, die sich zwischen den das Land durch-
ziehenden Hügelketten ausbreiten, und ist selbst wieder an man-
chen Stellen von fruchtbarem Schwemmboden, den die
Gewässer ablagerten, bedeckt. Gegenden von grosser Frucht-
barkeit sind die He 1 m ni e d e r u n g, genannt die „Goldene
Aue", ferner das Gera- und das Unstrutthal. Da auch das
Klima meist ein günstiges ist (mittl. Jahrestemp. 8 — 9° G),
lohnt der Anbau von Nutzgewächsen meistens sehr. Der W e i z e n-,
Rüben-, Kartoffel-, Obst- und Gemüsebau wird stark
betrieben. In dem warmen Thalkessel von Erfurt steht
ferner die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. — Blü-
hender Acker- und Gartenbau.
Der Viehzucht ist die vielfach fast gartenmässige Bear-
beitung des Bodens nicht günstig. Die Schafzucht, die
früher bedeutend war, ist fast ganz eingegangen, während die Ri n d -
Viehzucht in letzter Zeit mehr aufgeblüht ist. — Die Vieh-
zucht hat weniger Bedeutung als der Ackerbau.
Im Westen und Süden des Gebietes nehmen die Wal-
dungen noch grosse Strecken ein. Die Forsten sind der sorg-
samsten Pffege unterworfen. — Forstwirtschaft.
Die Gewerbthätigkeit hat sich in erster Linie der Aus-
nutzung der im Lande vorhandenen Bodenschätze zuge-
wandt. Für die Herstellung von Glas, Porzellan und
Töpferwaren giebt es am Fusse des Thüringer Waldes
zahlreiche Betriebe. Dort wird von den fleissigen Bewohnern an
vielen Orten auch die Herstellung von Perlen, von Tier- und
Menschenaugen, von T h ermomete r n und ä h n 1 i c h e n
Instrumenten, von Christbaumschmuck, von Spiel-
waren u. s. w. als Hausgewerbe rege betrieben. — Rege Ge-
werbthätigkeit.
An vielen Stellen wird Salz gewonnen, teils bergmännisch,
wie bei E r fu r t, teils durch Salinenbetrieb, wie bei Langen-
salza (11501 E.), Artern, Frankenhausen. — Salzge-
winnung.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Das Tiefland der mittlem Elbe und Oder.
321
Jen Massenbedarf Berlins zu decken bestrebt ist, einen starken Be-
trieb gefunden. Der Kartoffelbau nimmt eine bedeute nd e
Stellung ein, weil für ihn der sandige Boden sehr geeignet ist.
Zuckerrübenfelder finden wir nur in dem untern Oderbruche.
Die Uckermark baut viel Tabak. Werder an der Havel und die
Bezirke Guben, Züllichau und Schwiebus im Odergebiete liefern
grössere Obst m engen. Die letztgenannten Bezirke erzeugen
auch etwas Wein. Die Landschaft hat ferner einen grossen Reich-
tum an Holz, da die Wälder fast 1ls der Bodenfläche ein-
nehmen.
Die Rinderzucht nimmt nur in einigen wiesenreichen
Gegenden eine wichtige Stellung ein, z. B. im Spreewalde, im Oder-
-bruche, im Warthe- und Netzebruche und im Havellande. Für die
. sandigen Gegenden hat die Schafzucht hohe Bedeutung; die
Wollerzeugung ist noch immnr eine ziemlich bedeutende. Von den
Geflügelarten sind die Gänse in grosser Zahl vertreten.
Gross ist auch der F i s c h r e i c h t u in der vielen Gewässer.
An mineralischen Schätzen besitzt die Landschaft
Braunkohlen- und Torflager, erstere im Odergebiete und
in der Priegnitz, letztere im Havellande, ferner Thon - und Lehm-
felder, sowie das Kalksteinlager bei Rüdersdorf und das
Gipslager bei Sperenberg.
Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbtliätigkeit.
In der Aufzählung der Roherzeugnisse vermissen wir Stein-
kohle und Metalle. Da diese beiden wichtigsten tlebel für das
Aufblühen der Fabrikthätigkeit fehlen, kann letztere keine hohe
Entwicklung erreicht haben. Die G ewe rbth äti gkeit. beschränkt
sich im allgemeinen auf den Betrieb von Brennereien, einigen
Zuckerfabriken, Mahl- und Sägemühlen, Ziegeleien und
Thonwarenfabriken, Kalk Öfen und ähnlichen Anlagen. Eine
grössere Bedeutung, auch über den Rahmen der Landschaft
hinaus, haben nur das Tuchgewerbe der Städte der Niederlau-
sitz und des Odergebietes und das Berliner Gewerbe.
Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und
Ausfuhr.
Ein Austau sch der Erzeugnisse im I n n e r n d e r L a n d-
s cha it findet in sehr grossem Umfange zwischen Berlin und
seiner Umgebung statt.
Der Handelsverkehr mit Nachbargebieten besteht in der Ein-
fuhr von Getreide, Fettvieh, Butter, Käse, Wein, Obst,
Kaffee, Salz, Roheisen, Rohbaumwolle, Rohseide,
Steinkohlen u. s. vv., sowie in der Ausfuhr vorwiegend der
vielerlei Erzeugnisse des Berliner Gewerbes und der Tuche
der Niederlausitz. Auch für den Aus- und Einfuhrverkehr ist Berlin,
das infolge seiner überaus günstigen Lage sowohl in der Mitte der
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlins Guben Oder- Warthe- Odergebiete Sperenberg Niederlau- Odergebietes Berlin Rohseide Niederlausitz Berlin
Die Anschaulichkeit des erdkundlichen Unterrichts.
59
2. einer Sammlung nützlicher Mineralien in
ihrem Naturzustande;
3. einer Sammlung vonnützlichen Erzeugnissen
der Natur, die in der Volksernährung eine Rolle
spielen, und
4. einer Sammlung von Rohstoffen der Natur,
die im gewerblichen Leben verwandt werden.
Die genannten Sammlungen haben um so mehr Wert, als sie
auch in andern Fächern Verwendung finden können. Um
für die Sammelthätigkeit des Lehrers oder für die käufliche Er-
werbung derartiger Sammlungen eine Richtschnur zu geben,
will ich eine Anzahl von Gegenständen, deren Aufnahme zu
wünschen wäre, bezeichnen:
Die Sammlung der wichtigsten Gest einsarten enthalte:
Gneis, Granit, Glimmer, Grauwackc, Schiefer, Porphyr, Melaphyr,
Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Jurakalk (schwarzer, brauner
und weisser), Kreide, Basalt, Trachyt u. s. w.
2. In die Sammlung nützlicher Mineralien gehören in
erster Linie die verschiedenen Erze, wie Eisenerz (Spateisenstein,
Brauneisenstein und Roteisenstein), Bleierz, Zinkblende, Silbererz,
Nickelerz, Kupferkies, Schwefelkies, Braunstein (Maganerz) u. s. w.,
ferner Quarz, Achat, Steinsalz, Gips, Thon, Bernstein ; dazu treten
noch Steinkohle, Braunkohle, Asphalt (Erdpech), Graphit.
3. Die Sammlung wichtiger Erzeugnisse der Natur,
die für die Vo lksernährung Verwendung finden, enthalte nebst
andern besonders die Getreidearten, sowie die ausländischen
Früchte und Gewürze, also: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer,
Mais, Reis, Hirse, Spelz, Buchweizen, Cichorie, Kaffee, Apfelsine,
Gitrone, Pomeranze, Dattel, Mandel, Kakaobohne, Kokosnuss, Ana-
nas, Feige, Banane, Pfeffer, chinesischer Thee, Lorbeer, Gewürz-
nelke, Zimmet, Muskat, Vanille u. s. w.*).
4. Die Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im ge-
werblichen Leben Verwendung finden, kann bis zur grössten
Reichhaltigkeit ausgedehnt werden; besonders suche man die in
Spinnerei, Seilerei und Weberei verwendeten Pflanzenfasern und
ihre Lieferanten, also Hanf, Flachs, Jute, Rohbaumwolle, Rohseide,
ferner Indigo, Krapp, die verschiedenen Farbhölzer, Cochenille,
Hopfen, Tabak, Zuckerrohr, Schellack, Wachs u. s. w. zu verschaffen.
b. Symbolisch-kartographische Mittel.
Die Unmöglichkeit, grössere Erdräume in naturgetreuen Ab-
bildungen zur Anschauung zu bringen, hat zur P ro j e k t i o n s d ar-
*) Wenn auch manche Gegenstände sich nicht dauernd iri der Samm-
lung aufbewahren lassen, so können sie doch gelegentlich beschafft und vorge-
zeigt werden.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Das Tiefland der untern Oder.
377
der Aktieng esellschaft Vulkan, auf denen die meisten der
deutschen Kriegsschiffe erbaut worden sind.
In den Hafenstädten giebt es ferner Eisengiessereien
und Maschinenbauwerkstätten. Einen wichtigen Gewerbe-
bezirk bilden Stettin und seine Nachbarorte. Ausser
Eisengiesserei und Maschinenbau (Lokomotivbau) wird dort beson-
ders noch die Bereitung von Chemikalien, Cement, Mehl, Oel,
Branntwein u. s. w. betrieben.
b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine
Stätte menschlicher Kultur.
Die Erzeugung (1er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht
und Bergbau.
Die Oberfläche der beiden Landrücken ist von geringer
Fruchtbarkeit. Reiche Ernten von R o g g e n , stellenweise
auch von Weizen liefert aber das Land zu beiden Seiten der
Oder und die Niederungen längs der Küste. Im Bezirke von Stettin
werden ferner Zuckerrüben, Tabak, Gemüse und Obst
geerntet, und der Küstensaum rechts der Oder liefert auch Flachs.
Ausgedehnte Waldungen giebt es auf den beiden Landrücken.
Der Bestand an Rindvieh ist kein grosser. Verhältnis-
mässig stärker wird die Pferdezucht betrieben. Einen hohen
Rang behauptet die Schafzucht. Berühmt ist ferner die pom-
mersche Gänsezucht. Die vielen Gewässer bergen einen
grossen Fischreichtum.
Die Ausbeute an Bodenschätzen beschränkt sich auf etwas
Torf, auf Ziegelerde, Kalk und Kreide.
Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbthätigkeit.
Von Betrieben, die einheimische Rohstoffe verarbeiten,
sind nur die Zuckerfabriken im Oder- und Peenegebiete, die
Zündholzfabriken von Zanow, die Papierfabriken von
Köslin, sowie die Wollspinnereien von Rummelsburg, Kolberg
und Köslin zu nennen. Andere Gewerbzweige, namentlich S chi ff s-
und Maschinenbau, sind an den Küstenplätzen, besonders im
Bezirke von Stettin erblüht.
Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und
Ausfuhr, Welthandel.
Der Binnenhandel ist unbedeutend, weil die Erwerbs-
verhältnisse zu gleichartig sind.
Als Au s fuhr g e gen s tän de kommen hauptsächlich Getreide,
Zucker, Holz, Flachs, Wolle, Pferde, Gänse, Fische,
Schiffsfahrzeuge u.s.w. in Betracht. Dagegen müssen Stein-
kohlen, Roheisen, Be kleidun-gsge g e nst änd e , Salz,
Hopfen, Wein, Kaffee, Tabak u. s. w. eingeführt werden.
Kerp, begrtlnd.-vergleich. Erdkunde, I. Bd. 25
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
384
Die Balkanhalbinsel.
7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel,
Ein- und Ausfuhr.
Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft
sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen
derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken
kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das
Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern
Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben
Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen
Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran-
lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu-
tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit
fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben.
In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M.
(Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von
254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl).
Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und
Armeniern betrieben.
Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M.
(hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall-
waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh).
Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me-
talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide,
Pflaumen, Wein, Vieh).
Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der
Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt.
Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt-
gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M.
(besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl).
8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien.
Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel
kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens
aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs-
schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land-
Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die
von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das
Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine
wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel
und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an-
gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia,
durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach
Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie,
die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und
sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit
dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Serbien Montenegro Griechenlands Konstantinopel Budapest Belgrad Sofia Konstantinopel Saloniki Niscli
Handel, Verkehrswesen.
89
kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses
zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf-
gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle,
Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger
zu verteilen.
Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar
nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt
von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen
fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus
fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern
Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken.
Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf
1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und
Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie-
den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die
Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri-
kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt.
Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili.
Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll-
garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt-
gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh
(80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz
(35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn
mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien
und der Schweiz.
8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien.
Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich-
tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung
aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche
hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest
laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver-
binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab-
Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram-
Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige
Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar
von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg,
von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und
von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs-
netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen
liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel-
punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den
obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch
der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die
bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind
folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach
Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn
und zwei Linien nach Prag.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Brünn
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Grossbritannien Frankreich Italien Schweiz Budapest Budapest Raab-
Wien Lemberg Kronstadt Belgrad Fiume Chemnitz Dresden Reichenberg Wien-Znaim Linz Wien Donaugebieten Wien Linz München Nürnberg Triest Budapest Brünn Prag
50
Griechische Geschichte. Zweite Periode (500 — 431).
gefüllt waren. Athen wurde ferner die stärkste Festung Griechen-
lands. Zur Sicherung der Yerbindung der Stadt mit den Häfen
Piräeus und Phaleron waren die „langen Mauern“ erbaut worden,
zu denen Perikies die „mittlere“ Mauer fügte.
Die Wehrfähigkeit Athens erfuhr auch eine Verstärkung
durch die Anlage von Kolonien und Kleruchien (ydrjqovxicu).
In der Nähe des von Kroton zerstörten Sybaris wurde Thurioi
und am Strymon Amphipolis gegründet, freilich nur zum Teil
von athenischen Bürgern. Kleruchien waren befestigte Ansied-
lungen attischer Bürger, die auch in der Fremde fortfuhren
athenische Bürger zu sein, in unsichern Gebieten. Übrigens
war die Anlage von Kleruchien auch eine soziale Maßregel, da
sie dazu diente das Proletariat zu vermindern.
Die Finanzlage des attischen Reiches war glänzend. Seine
Einkünfte bestanden aus den jährlich 460 Talente (2500000 Ji>\
zuweilen auch mehr, betragenden Beiträgen der Bundesgenossen,
den Erträgen der Laurischen Silbergruben und zahlreichen Markt-
und Hafenzöllen; gegen direkte regelmäßige Steuern hatte das
Altertum eine Abneigung (vgl. § 27b); doch wurden von den
Reichen persönliche Leistungen (Liturgien, lenovqyial abgel. von
laög) verlangt, wie die Ausstattung der Chöre bei Aufführungen
(%Oqt]yla), die Ausrüstung von Schiffen (rqltjqaqyia) u. a.
40. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Geldwirtschaft war
nunmehr völlig entwickelt. Einen bedeutenden Aufschwung hatte
der reichen Gewinn abwerfende Handel und die fabrikmäßig
meist durch Sklaven betriebene Großindustrie gewonnen. Da-
neben jedoch' nährten zahlreiche Handwerke und andre Berufe
die große Masse der freien Bürger. Alle Handelsstädte, auch
Korinth, — Ägina war erobert worden (§ 36b) — hatte Athen
überflügelt; es war die erste Handelsstadt der griechischen Welt
geworden. Besonders wichtig war der pontische Handel und dem-
gemäß die Beherrschung der pontischen Wasserstraßen; diesem
Zwecke diente die am Bosporos errichtete Zollstätte. Von dort
bezog Athen vor allem Getreide, sodann Vieh, Fische, Früchte,
Salz, Holz, Flachs, Hanf, Pech u. a. Ausgeführt wurden die Er-
zeugnisse der attischen Gewerbtätigkeit, vor allem Töpferwaren.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]