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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Fsnfta Periode. Von 1517—1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Der Westfälische Friede 1648. Schon seit dem Beginn seiner Regierung 1640 war der junge Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm nachdrücklich für den auf der Grundlage allgemeiner Amnestie zu errichtenden Frieden eingetreten. Ernstliche Verhandlungen begannen seit 1645 zu Münster zwischen dem Reiche und Frank reich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Ständen und Schweden. a) Territoriale Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Rügen und den Odermündungen, ferner Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden, doch als Reichsstand; irankreich zu voller Souveränität endgültig die Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun, ferner den Sundgau und andre Teile des Elsaß, zum Teil unter unklaren und zweideutigen Bestimmungen; Brandenburg fast ganz Hinterpommern und als Ersatz für das übrige Pommern, dessen Herzogshaus 1637 ausgestorben war, mit Rücksicht auf den Vertrag von 1529 die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg; dies wurde 1680 erworben. Bayern blieb im Besitz der Kur und der Oberpfalz. Der Erbe Friedrichs V. erhielt die Rheinpfalz zurück nebst der für ihn geschaffenen (8.) Kur. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängig vom Reiche anerkannt, die im Verlauf des Krieges ihres Besitzes beraubten Fürsten durch eine allgemeine Amnestie wieder eingesetzt. — Es waren nun also die Mündungen des Rheins, der Weser, der Oder und der Weichsel in den Händen fremder Mächte. b) Kirchliche Bestimmungen. Die Gleichberechtigung der Bekenntnisse wurde von neuem festgestellt und auf die Reformierten ausgedehnt und die Glaubensfreiheit nicht bloß den Reichsständen, sondern mit gewissen Einschränkungen auch den Untertanen gewährleistet — außer in Österreich; seitdem schied Österreich aus der Gemeinschaft deutschen Lebens. Als Norm für den Besitz geistlicher Güter wurde der 1. Januar 1624 festgesetzt. So hatte sich die Reformation die europäische*~An-erkennung errungen.

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 12

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
____Sechste Periode. Von 1648- 1789. - Erster Abschnitt. Von 1648-1740. sein Bruder Cornelius wurden im Haag ermordet (1672) — und so Einheit in die Kriegführung gebracht; wieder (Ii § 126c} durchstachen die Holländer die Dämme; der Krieg kam zum Stehen. Friedrich Wilhelm hatte mit dem Kaiser einen Vertrag zur Aufrechterhaltung des Westfälischen .Friedens geschlossen; da aber Leopold zugleich im Bunde mit Frankreich war, diente die Hilfe des kaiserlichen Feldherrn Montecuccoli nur dazu, den Feldzug am Mittelrhein und in Westfalen scheitern zu lassen,, so daß der Kurfürst 1673 sich zu dem wenig rühmlichen Frieden zu Vossem (ö. von Brüssel) genötigt sah. Aber nun entschloß sich der Kaiser endlich gegen Ludwig" zum Kriege, dem auch Spanien und das Reich und als Glied des Reiches der Kurfürst von Brandenburg beitraten. Während die Franzosen unter Turenne, Cond6 und dem Marschall von Luxemburg Fortschritte machten, wurde Friedrich Wilhelm durch den Einfall der von Ludwig aufgereizten Schweden in die Marken genötigt zum Schutz seiner Länder 1675 dorthin aufzubrechen und blieb dem weiteren Kriege gegen Frankreich fern. Dieser wurde nun mit wechselndem Glück und ohne entscheidenden Erfolg weitergeführt. 1678 gelang es der französischen Diplomatie in Nimwegen die Verbündeten zu trennen: Holland ließ gegen sehr günstige Bedingungen seine Verbündeten im Stich; Spanien trat an Frankreich die Franche Comtö und mehrere feste Plätze ab. Diesem Frieden trat 1679 auch der Kaiser und das Reich bei. §n. c) Frankreichs Vorherrschaft in Europa war durch den Nim-weger Frieden begründet; Ludwig war der Gebieter Europas, geworden. Er benutzte seine Machtstellung zu neuem Länderraube und neuer Gewalttat. Gestützt auf die zweideutigen Bestimmungen des Westfälischen Friedens (Ii § 140a) hatte er zehn elsässische Reichsstädte schon eingezogen. 1680 wurden in Metzr Breisach und Besan^n sog. Reunionskammern eingesetzt, die alle angeblichen Lehen der Bistümer Metz, Toul und Verdun und der Landgrafschaft Elsaß für französische Gebiete erklärten; diese wurden sofort besetzt. Die ärgste Gewalttat war der Raub von Straß bürg am 30. Sept. 1681; von Kaiser und Reich verlassen, mußte sich die Bürgerschaft der Übermacht beugen.

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 16

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Sechste Periode. Von 1648—1789. — Erster Abschnitt. Von 1648—1740. und neuer Gewaltthat. Gestützt auf die zweideutigen Bestimmungen des "Westfälischen Friedens (Vi § 143 a) hatte er zehn elsässische Reichsstädte schon eingezogen. 1680 wurden in Metz, Breisach und Besançon sog. Reunionskammern eingesetzt, die alle an- geblichen Lehen der Bistümer Metz, Toul und Verdun und der Landgrafschaft Elsafs für französische Gebiete erklärten; dieselben wurden sofort gewaltsam besetzt. Am brutalsten war der Raub von Strafsburg am 30. Sept. 1681; von Kaiser und Reich ver- lassen, mufste sich die Bürgerschaft der Gewalt beugen. Bald drohten von Ludwig neue Gewaltthaten, als die in der Kurpfalz regierende Linie Pfalz-Simmern ausstarb (1685) — es folgte die Linie Pfalz-Neuburg :— und der König im Namen (doch gegen den Willen) seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte von Orleans auf den ganzen Allodialbesitz der erloschenen Linie Anspruch machte. Aber sçhon hatte der Große Kurfürst seine Haltung geändert. Erbittert über die Verfolgungen der franzö- sischen Protestanten, ängstlich gemacht durch die Thronbesteigung des katholischen Jakob Ii. in England, war er in Unterhandlungen mit Wilhelm von Oranien getreten; und die Aufhebung des Ediktes von Nantes 1685 beantwortete er durch das Potsdamer Edikt und schlofs mit dem Kaiser ein Bündnis, worin ihm gegen /erzieht auf seine schlesischen Ansprüche der Kreis Schwiebus abgetreten wurde. 13. d) Der dritte Raubkrieg 1688 — 97. Die grofsartigen Erfolge des Kaisers im Türkenkriege (§ 18) bewogen Ludwig zu neuer Ge- waltthat: mehrere französische Heere brachen in die Pfalz, Kur- köln und den schwäbischen und fränkischen Kreis ein. Empört schlossen Brandenburg (Friedrich Ih.), Sachsen, Hannover, Hessen- Kassel einen Bund, dem dann auch der Kaiser und das Reich, Wilhelm Iii. von Oranien, Spanien und Savoyen-Piemont bei- traten; zum ersten Mal seit langer Zeit stand in einem franzö- sischen Kriege kein deutscher Reichsfürst auf der Seite des Feindes. Das eigentliche Haupt der Vereinigung war Wilhelm Iii., der entschlossenste Widersacher Ludwigs Xiv. und seiner Herrschafts- gelüste. Solchem Bunde gegenüber mufsten die Franzosen die besetzten Gebiete räumen (1689); auf des Kriegsministers Louvois Rat verwandelten diese Mordbrenner die Pfalz in eine Wüste

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 16

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Sechste Periode. Von 1648 —1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 —1740. c) Frankreichs Vorherrschaft in Europa (1679 —1688) war durch den Nimweger Frieden begründet; Ludwig war der Gebieter Europas geworden. Er benutzte seine Machtstellung zu neuem, allem Recht hohnsprechendem Länderraube und frecher Gewaltthat. Gestützt auf die zweideutigen Bestimmungen des Westfälischen Friedens (Teil Ii S. 156) hatte er zehn elsässisclie Reichsstädte schon eingezogen. Nun (1680) wurden in Metz, Breisach und Besançon sog. Reunionskammern eingesetzt, die alle angeblichen Lehen der Bistümer Metz, Toul und Verdun und der Landgrafschaft Elsafs für französische Gebiete erklärten; die- selben wurden sofort gewaltsam besetzt. Am brutalsten war der Raub von Strafsburg (30. Sept. 1681), dessen Bürgerschaft, von Kaiser und Reich verlassen, sich der Gewalt beugen mufste. Bald drohten von Ludwig neue Gewaltthaten, als die in der Kurpfalz regierende Linie Pfalz - Simmern ausstarb (1685) — es folgte die Linie Pfalz-Neuburg — und der König im Namen seiner Schwä- gerin Elisabeth Charlotte von Orleans auf den ganzen Allodial- besitz der erloschenen Linie Anspruch machte. Aber schon hatte der Große Kurfürst seine Haltung geändert. Erbittert über die Verfolgungen der französischen Protestanten, ängstlich gemacht durch die Thronbesteigung des katholischen Jakob Ii. in England (S. 10), war er in Unterhandlungen mit Wilhelm von Oranien getreten; und die Aufhebung des Ediktes von Nantes beantwortete er durch das Potsdamer Edikt (1685) und schlofs mit dem Kaiser ein Bündnis, worin ihm gegen Verzicht auf seine schlesischen Ansprüche der Kreis Schwiebus abgetreten wurde. d) Der dritte Raubkrieg und Frankreichs beginnen- der Niedergang. Die grofsartigen Erfolge des Kaisers im Tür- kenkriege bewogen Ludwig zu neuer frecher Gewaltthat (dritter Raubkrieg 1688 — 97): mehrere französische Heere brachen in die Pfalz, Kurköln und den schwäbischen und fränkischen Kreis ein. Empört schlossen Brandenburg (Friedrich Iii.), Sachsen, Han- nover, Hessen-Kassel einen Bund, dem dann auch der Kaiser und das Reich, Wilhelm Iii. von Oranien, der in England König ge- worden war, Spanien und Savoyen-Piemont bei traten; zum ersten Mal seit langer Zeit stand in einem französischen Kriege kein deutscher Reichsfürst auf der Seite des Feindes. Das eigentliche

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 321

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der Rhein. 321 4. Dicht vor der Bergpforte in das Tiefland empfängt die Donau links die bedeutende March, mährisch M orawa. Wo kam dieser Name schon vor? Das Gebiet dieses Flusses ist die Hügellandschaft Mähren, im O. durch die kleinen Karpathen vom Donautieflande geschieden, im W. von Böh- men durch die mährische Höhe. Im N. zieht sich der Zug der Sudeten, an dem die March entspringt. Sie vereinigt mit sich alle mährischen Gewässer (unter denen die Taya mit der Schwarza das bedeutendste ist), hat schon im Mit- telläufe eine breite Thalsohle von Auen, Wiesengründen und sumpfigen Niederungen und tritt im Unterlaufe ganz in die Oesterreichische Ebene, welche auch nach ihr das Marchfeld genannt wird. Oester haben Schlachten dasselbe mit Blut gedüngt: König Ottocar von Böhmen und Rudolph von Habsburg. Aspern (wo Erzherzog Carl den bisher nur an Siege gewöhnten Napoleon schlug) und Enzersdorf im Franzosenkriege 1809. tz- 88. Der Rhein von der Quelle bis Mainz. 1. Wahrend die Donau nur theilweise zu Deutschland gehört, ist der Rhein von der Quelle bis zur Mündung von Menschen deutschen Stammes umwohnt und wegen seiner Größe und Mächtigkeit, seiner klaren grünen Fluth, seiner reizenden Uferstrecken und seiner Reben, wegen seiner Bedeu- tung in Geschichte und Sage unser schönster Strom, den niemand anders haben soll. Der Oberlauf des Stromes (Oberdeutscher Rhein) wird von der Quelle bis Mainz gerechnet — der Mittellauf (Durchbrechender Rhein) von Mainz bis Bonn — der Unterlauf (Niederdeutscher Rhein) von Bonn bis zum Meere. Welche Strecke ist. die längste; welche die kürzeste? 2. Am Ostabhange des St. Gotthardt, Rhaetica- l'iini Alpium inaccesso ac praecipite vertice, um mit dem Römer Tacitus zu reden, bildet eine Menge von Alpenbächen, welche von den Umwohnern allesammt Rhein genannt und durch, Zunamen unterschieden werden, unsern Strom. Ob derselbe eigentlich Rein zu schreiben sei, welches altdeutsche oder celtische Wort seinem Namen und den gleichlautenden Dam'el's Geographie. 5. Ausl. 21

6. Teil 2 - S. 181

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ Z. Südwestdeutsches Becken. 181 das Kinzigthal. Konstanz^, einzige badische Stadt am l. Rheinufer zwi- schen Boden- und Untersee. 6. Reichsland Elsaß-Lothringen, Baden gleich an Größe, Ein- wohnerzahl, Lage und Bodenbenutzung, nur daß der Anteil an der (groß- tenteils noch französischen) lothringischen Hochfläche (<3. 52) bei rauherem Klima weniger fruchtbar ist. Das Land, erst in der Neuzeit stückweise an Frankreich verloren, wurde 1871 zurückerworben; es wird von einem durch das Reich eingesetzten Statthalter regiert und eingeteilt in die Ver- waltungsbezirke Oberelsaß, Unterelsaß und Lothringen. Im elsäs- fischen Anteil an der Rheinebene liegen die Städte ebenfalls wie im badi- schen meist abseits des Rhein, weil auch hier die sumpfigen Flußufer (erst in der Neuzeit durch Stromregulierung 2 mehr entsumpft) der Stadtanlage hinderlich waren. — Im Oberelsaß 'Mülhausen an der Jll, die vom Schweizerjura her spitzwinklig dem Rhein zufließt, und an dem von ihr gespeisten Rhein-Rhone-Kanal, der unfern durch die burgundische Pforte ins Oberelsaß eintritt und für die Nichtschiffbarkeit des Rhein bis Straßburg entschädigt; größte Webeindustrie S.-Deutschlands, besonders in Baumwolle (vorzügliche Kattundruckerei 3). Abwärts, etwas l. von der Jll, Kolmar, Hst. des Bezirks Oberelsaß. — Im Unterelsaß *Straß- burg an der Jll, Hst. des Bezirks Unterelfaß und Sitz der Regierung des ganzen Reichslandes, außerdem Universität; von hoher strategischer^ und merkantiler5 Wichtigkeit, weil hier die Straße von Paris durch das Zorn- thal dem Rhein zulenkt; daher jetzt umringt von einer Vielzahl detachier- ter6 Forts und Ausstrahlungspunkt von Eisenbahn- und Kanallinien (aus der Jll geht oberhalb der Stadt der Rhein-Rhone-, unterhalb der Rhein- Marne-Kanal ab); der Straßburger Münster, das erhabenste Bauwerk aus dem deutschen Mittelalter, ist mit der hohen Steinpyramide des einen vollendeten Turms ein weit durch die Ebene sichtbares Wahrzeichen der Stadt. — Im Saargebiet setzt sich rechtwinklig an das Elsaß Deutsch- Lothringen an, init eisen- und salzreichem Triasboden; in der Sw.- Hälfte, mit französisch redender Bevölkerung, die Hst. 'Metz, starke Festung in dem tief in die Hochfläche einschneidenden Moselthal, wie Straßburg von einem Kreis von Forts umgeben; es ist eine uralte, schon vor- 1 Im Mittelalter auch Kostanz oder Kostenz (woraus man Kostnitz machte, ohne daß also hier das „itz" auf slawische Gründung deutete). * Unter Regulierung (Regelung) eines Stromes versteht man die Umgestaltung seines Laufs für den menschlichen Nutzen, hier also namentlich die Geradestreckung des Rheinlaufs, wo er zu arge schleifenähnliche Biegungen machte, und die Trockenlegung (Draiuieruug) der in Wegfall gekommenen Flußkrümmungen nebst ihrer Uferumgebung, ferner die Beseitigung von Untiefen im Flußbett u. ä. 8 Kattun ist ein aus ungefärbtem Baumwollengarn gefertigtes Gewebe, dem man durch Aufdruck Färbung und Muster verleihen kann. 4 d. h. Kriegsfall betreffend. 5 d. h. den Handel betreffend. 6 Detachierte [betajchierte] d. h. ausgerückte Forts sollen größere Städte vor enger Umschließung (und womöglich vor Beschießung) im Belagerungsfall bewahren und ein starkes Verteidigungsheer in ihrem Ring sich ansammeln lassen.

7. Deutsche Geschichte von der Reformationszeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 46

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 16191648. der Armeen auf das furchtbarste. 1648 war der berfall der Kleinfeite Moldauufer liegenden Stadtteils, Kunde vom Friedensschlu. Die letzte Waffentat in diesem Kriege von Prag, d. h. des auf dem linken durch Knigsmark; da erscholl die Ter Westflische Friede. 148. Seit dem Jahre 1645 fanden in Mnster und Osnabrck Verhandlungen der den Frieden statt, die sich aber auerordentlich lang-Okt^64s sam hinschleppten; im Oktober 1648 kam es endlich, nachdem auch der und in. Kaiser, fett 1637 Ferdinand Iii., seine Zustimmung gegeben hatte, zur 16571 Unterzeichnung des Friedens. mun en Was zunchst die Gebietsverhltniffe anlangt, so wurde folgendes Tber06" bestimmt: Gebiets- beil)itni[fe Frankreich wurde fr feine Teilnahme am Kriege dadurch entschdigt, da ihm auer den Bistmern Metz, Toul und Verdun, die es bereits 1552 gewonnen hatte, die Landgraffchaft im Ober- und Unter-elfa abgetreten wurde; franzsische Fahnen wehten also nunmehr am Rhein, und Sddeutschland stand franzsischen Einfllen offen. An Schweden fiel Vorpommern, dazu die Stadt Wismar und die Bistmer Bremen und Verden; so beherrschte es die Mndungen der Oder, Elbe und Weser. Brandenburg erhielt von dem pommerschen Erbe nur Hinterpommern, dazu als Entschdigung die Bistmer Kammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg, dessen Ad-ministrator, ein schsischer Prinz, im Jahre 1680 starb. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kur. Die Rheinpfalz wurde dem Sohne Friedrichs V. zurckgegeben und fr ihn eine achte Kurwrde geschaffen. Sachsen erhielt die Lausitz. Die Schweiz und die Niederlande wurden endgltig vom Deutschen Reiche losgetrennt. C Ferner wurden die religisen Verhltnisse geordnet. Der ge-mungen waltige, anfangs von groen Erfolgen begleitete Versuch der katholischen Partei, den Protestantismus auf der ganzen Linie zurckzudrngen, war schlielich milungen. Beide Bekennwisse wurden von neuem als gleich-berechtigt anerkannt und nunmehr endlich auch die Reformierten in den Religionsfrieden aufgenommen. Hinsichtlich der geistlichen Gter bestimmte man, da diejenigen, die im Jahre 1624 katholisch gewesen seien, katholisch,

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 195

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges. 195 schließen. Als er wieder die Waffen ergriff, ward sein Land zum zweiten Male auf das entsetzlichste verheert und er selbst zur Flucht genötigt. Die letzte Kri'egstat war der kühne Überfall der Kleinseite von Prag (auf dem linken Moldauufer) durch Königsmark; während er vergeblich 1648. versuchte, auch die Altstadt zu nehmen, erscholl die Kunde vom Friedensschluß. Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges. § 163. Der westfälische Friede. 1648. Besonders der junge Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war seit der Thronbesteigung 1640. für den Frieden eingetreten. Doch begannen die Verhandlungen erst 1645; 1645. sie wurden in Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Reichsständen und Schweden, in M ü n st e r zwischen dem Reich und Frankreich geführt. Der Friedensschluß erfolgte am 24. Oktober 1648. Bei der Regelung der Gebietsverhältnisse machten besonders die Entschädigungsforderungen Frankreichs und Schwedens für verhaite-. ihre Teilnahme am Kriege, die Erbansprüche Brandenburgs auf das seit 1637 erledigte Herzogtum Pommern, welches auch die Schweden für sich forderten, endlich die Auseinandersetzung zwischen Bayern und Kurpfalz Schwierigkeiten. An Fr a n k r e i ch wurden die Bistümer Metz, Toul und Verdun, die es 1552 als Reichsvikariat erworben hatte, endgültig abgetreten; dazu erhielt es die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß nebst der Landvogtei über die zehn elsässischen Reichsstädte (zu denen Straßburg nicht gerechnet wurde). Schweden erhielt Vorpommern nebst Stettin, die Stadt Wismar und die Stifter Bremen (nicht die Stadt Bremen) und Verden, dazu das Recht der Reichsstandschaft. Brandenburg erhielt von dem pommerschen Erbe nur Hinterpommern, welches die Schweden überdies noch nach dem Friedensschluß fünf Jahre lang besetzt hielten; als Entschädigung für Vorpommern wurden ihm die Bistümer Cammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft <tuf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen, dessen damaliger Administrator, ein sächsischer Prinz, erst 1680 starb. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde. Doch wurde Karl Ludwig, dem Sohne Friedrichs V., die Rheinpfalz zurückgegeben und für ihn eine achte Kur gegründet. Kursachsen behielt die Lausitz. Endlich wurde die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande vom Reiche anerkannt. 13*

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 256

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
256 Badische Geschichte. whrte noch eine Zeitlang die Verbindung mit Schweden, das im Friedens-Mu sich nachdrcklich fr Durlach bemht hatte; Karl Magnus focht mit bei Warschau 1656,, aber schon ein anderer Sohn Friedrichs V., ein Pate Gustav Adolfs, ging ins kaiserliche Heer, ward katholisch und starb als Kardinal. In den Kmpfen gegen die Franzosen und ^ Trken sandte das markgrfliche Haus viele Feldherrn dem Kaiser, wie ber-Haupt das Jahrhundert nach dem groen Kriege reich an kriegerischen Talenten war. Die Drangsale der Kriege Ludwigs Xiv. kamen so der die rheinischen Lande, da der Jammer der vorhergehenden fast bertroffen wurde; von Breisach, spter von Straburg aus, ja von Frei-brg her konnten die Besitzungen der Markgrafen jederzeit berrannt werden. Auf Friedrich V. folgte Friedrich Vi. (16591677), bis 1658 schwedischer, spter kaiserlicher Feldmarschall, unter dem die Landstnde zum letzten Male getagt haben, auf diesen Friedrich Magnus (1677 bis 1709), der fast nur Kriegsjahre erlebt hat. 1698 gingen Durlach, Rastatt, Baden in Flammen auf, die Karlsburg wie Hochbaden wurden gleich dem Kurfrstenschlo in Heidelberg zerstrt. Hugenotten hat der Markgraf sein Land geffnet. Der Name Welsch-Neureut und so mancher Familienname erinnern noch an ihre Einwanderung. Ludwig Welch groe Rolle Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-tioemn= Baden (167717,07), der Trkenlouis, in den Kriegen dieser Zeit gegen I677^bis Trken und Franzosen gespielt hat, das wird in der allgemeinen Geschichte 1707- erzhlt. Fr sein Land wurde wichtig die Verlegung der Residenz nach Rastatt. Rastatt in die Ebene, da das ehrwrdige Schlo in Baden so von den Franzosen zerstrt war, da er auf den Wiederaufbau verzichtete. Der Friede zu Rastatt brachte endlich einige Zeit ungestrter Arbeit. Karl Karl Wilhelm (17091738), der nur vorbergehend im polnischen Erb-von^Baden-folgekriege einmal nach Basel, wo die Markgrafen Haus- und Brgerrecht i?09bis besaen, sich flchten mute, verlegte auch seine Residenz weiter in die Ebene 1738. on Durlach in den stillen Hardtwald, wo er sich einen leichten Holzbau als Jagdschlo errichtete (1715). Bald wurde eine Stadt angelegt, die in Form eines Fchers sich an das Schlo anfgte, zunchst aus einstckigen Karlsruhe. Huschen in Holz in hollndischem Geschmack. Spter ward Karlsruhe auch der Sitz der Regierung und des Gymnasiums illustre, und der frstlichen Hofhaltung folgte bald eine neue Brgerschaft. Begraben wurde Karl Wilhelm in der Kirche der neuen Stadt an der Stelle, die spter nach Abbruch der Kirche von seinem Enkel Karl Friedrich mit einer Pyramide geschmckt wurde, dem Wahrzeichen Karlsruhes.

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 24

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Das Zeltalter des Emporkommens Preuens. 1648-1786. vereinigten sich gegen Frankreich. Der Krieg, ein Weltkrieg, spielte sich aus den verschiedensten Schaupltzen ab. Am Rhein mute Ludwig die 1689. Pfalz rumen, aber erst nach furchtbarer Verwstung, der Heidelberg mit seinem herrlichen Schlosse, Mannheim, Speier und zahllose andere Ortschaften zum Opfer sielen; auch nach dem wehrlosen Wrttemberg streiften die Mordbrennerscharen Melacs und bten auch da ihr Handwerk. In den Jahren 169193 konnten die Franzosen ihre eintrglichen Besuche wiederholen. Die Reichstruppen galten aber manchmal nicht minder als Landplage. 1693 vollendeten die Franzosen ihr brutales Werk an Heidel-berg und verbrannten bei ihrem Abzge auch schwbische Städte. Erst seitdem verteidigte Ludwig von Baden, der berhmte Trken-besieger, die Rheinlinie so weit, da diese Uberflle aushrten. Mehr konnte auch er nicht leisten. Die Entscheidung fiel in den spanischen Niederlanden, wo der Marschall Luxemburg und Wilhelm von Oranien einander gegenberstanden. Auch in Oberitalien. Katalonien und Irland' wurde gekmpft. In Irland brachte der gestrzte Jakob Ii. mit franzsischer Hilfe eine Erhebung der katholischen Bevlkerung zustande, wurde aber von Wilhelm Iii. vllig geschlagen. Endlich tobte der Kamps zur See; 1692 wurde die franzsische.flotte von der englisch-hollndischen bei dem Vorgebirge La Hogue an der normannischen Kste vernichtet. Frankreich"/ Indessen hatte Ludwig erst Louvois, dann Luxemburg durch den Tod verloren. Die Steuerlast in Frankreich war, zumal schlechte Ernten dazu kamen, in solchem Mae gestiegen, da die Not eine furchtbare Hhe er-reichte. Trotzdem litt Ludwig Mangel an Geld. Dazu kam die Not-wendigkeit, sich aus einen pltzlichen Tod Karls Ii. von Spanien und den Kamps um das spanische Erbe einzurichten. So begann Ludwig, nachdem er zunchst den Herzog, von Savoyen zum Abfall von der Allianz vermocht hatte, Friedensunterhandlungen, die unter Schwedens Vermittlung zu Rvswii?" ^em Frieden von Ryswijk, einem Dorfe bei dem Haag, fhrten. 1697. Dieser bedeutete einen Rckgang der Macht Frankreichs, das die reunierten Lande grtenteils an Deutschland und Spanien zurckgab, auf Frei-brg verzichtete, das Herzogtum Lothringen wiederherstellte und Wil-Helm Iii. als König von England anerkannte. Straburg aber blieb sranzsisch. 1683^! 26. Der Trkenkrieg und die Eroberung von Ungarn. Whrend 1699. des franzsischen Krieges hatte der Trkenkrieg fortgedauert. 1691 siegte Markaraf Ludwig v o n B a d e n bei S l a n k tutie u unweit Belgrad; nachher mute er am Rhein gegen die Franzosen den Krieg leiten. Spter
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