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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

2. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 34

1909 - Bamberg : Buchner
34 Neue Geschichte. abzuschneiden, was aber milang, da die Ulmer fr Augsburg frchteten und den nach Fssen a. 2.1 entsandten Schrtlin wieder zurckriefen. Diesem gelang zwar noch die Erstrmung Donauwrths, wo er sich mit den schsisch-hessischeu Truppen, die um diese Zeit (20. bis 25. Juli 1546) bei Schweinfurt den Main erreicht hatten, vereinigen wollte. Aber in-zwischen lie man den Kaiser ruhig Regensburg rumen und sich bei Lands-Hut mit den aus Italien und bald nachher auch mit den aus den Niederlanden eingetroffenen Truppen vereinigen (August und September 1546). Bis in den Oktober hinein blieben dann beide Teile unttig. Zwischen Ulm und Giengen ct. B. stand man sich gegenber. Den Schmalkaldenern fehlte pltzlich der Mut, bald auch das Geld. Ihre Truppen begannen zu meutern. In-folgedefsen wollte man mit dem Kaiser Unterhandlungen anknpfen. Da traf auch noch die Kunde ein, Moritz von Sachsen sei abgefallen und habe einen Einfall in Kursachsen gemacht (27. Oktober 1546). Damit ward den Schmalkaldenern^alle Widerstandsfhigkeit geraubt. Sie entlieen ihre Truppen und unterwarfen sich gegen Zahlung betrchtlicher Strafgelder der Gnade des Kaisers, der den Kriegsschauplatz jetzt von der Donau an die Elbe verlegte. Hier kam es auf der Lochauer Haide (rechtes Elbeufer), 1547 22 km von Mhlberg entfernt, zur Schlacht. Der sechsfachen bermacht der Kaiserlichen unter dem Herzog Alba erlag der Kurfürst Johann Friedrich. Verwundet geriet er auch noch in Gefangenschaft (24. April 1547). Er mute sein Land mitsamt der Kurwrde an seinen Vetter Moritz abtreten". Die der ihn verhngte Todesstrafe wurde in ewiges Gefngnis umgewandelt'. Jetzt galt es nur noch den gefhrlichsten Opponenten", den Landgrafen Philipp, unschdlich zu machen. Durch die Vermittlung seines Schwieger-sohnes ward ausgemacht, er habe seine Festungen zu schleifen und zu Halle vor dem Kaiser einen Fufall zu tun; dann solle er weder mit einer leib-liehen Strafe, noch mit immerwhrendem" Gefngnis belegt werden. Philipp stellte sich (19. Juni 1547), tat den verlangten Fufall, wurde 1 Hier sammelten sich die fr den Kaiser angeworbenen deutschen Landsknechte, während die Italiener der den Brenner von Innsbruck und Kufstein her zu erwarten waren. 2 Nur mute sich Moritz verpflichten, den Shnen des Depossedierten ein Ein-kommen von jhrlich 50000 Gulden zu berlassen. Die mter, die ihnen zu diesem Zweck eingerumt wurden, bildeten den Grundstock der jetzigen thringischen Staaten (Sachsen-Weimar-Eisenach usw.). 3 Karl V., obwohl von einem schweren Gichtanfall geplagt, batte hoch zu Jtofc an der Schlacht teilgenommen. Als der gefangene Kurfürst ihm vorgefhrt wurde und den Kaiser mit den Worten anredete: Allergndigster Kaiser," unterbrach ihn dieser barsch und sagte: Bin ich nun Euer gndiger Kaiser? So habt Ihr mich lange nicht geheien." V, *7. 300

4. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 100

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Das Zeitalter d, Zerstrung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. litten die Franzosen vielen Schaden; und Wellingtons, der die englischen Truppen befehligte, drang stetig weiter vor, eroberte nach 1812.1814. dem Siege von Salamanka Madrid und berschritt im Februar 1814 die Pyrenen. 86. Der sterreichische Krieg. 1809. Die spanische Volkserhebung lie an vielen Stellen Europas die Hoffnung aufleben, da ein Volkskrieg die Befreiung bringen knne, während zugleich Napo-leons Verfahren gegen die spanische Knigsfamilie hnliche Gewalt-thaten gegen andere alte Dynastien befrchten lie. 1809 erhob sich sterreich, wo das ganze Volk von Begeisterung erfllt war; der leitende Minister war damals Graf Stadion. Auswrtige Hilfe fand er nicht: Alexander von Rußland war immer noch der Hoff-nung das Bndnis mit Napoleon fr seine orientalischen Eroberungs-absichten ausnutzen zu knnen; Friedrich Wilhelm Iii. aber vermochte, obwohl alle Parteien am Hofe ihn bestrmten, den Entschlu zur Teilnahme am Kriege nicht zu fassen, zumal ihm Osterreich keine an-nehmbaren Vertragsbedingungen machte. Ein Aufstand der gegen die bayrische Herrschaft erbitterten Tiroler begann den Krieg; Andreas Hofer nahm Innsbruck und schaltete dort als Oberkommandant von Tirol. Auf dem wichtigsten Kriegsschauplatz, in Oberdeutschland, befehligte Erzherzog Karl, der den Inn berschritt, aber durch sein Zaudern die Gelegenheit versumte die zerstreut stehenden franzsischen Truppenteile zu ber-wltigen. Der herangeeilte Napoleon zog seine Armee zusammen und zwang in einer Reihe glnzender Gefechte, dem Feldzug von Regensburg, den Erzherzog auf das linke Donauufer hinberzu-gehen. Whrend dieser nun den Rckzug nach Mhren antrat, mar-schierte er selbst nach Wien und besetzte es. Als er aber hier die Donau zu berschreiten versuchte, erlitt er in der Schlacht bei Aspern und Eling seine erste Niederlage, da die sterreicher die nach der Donauinsel Lobau geschlagene Schiff-brcke durch Steinschiffe zerstrten und so den Zuzug neuer Truppen verhinderten. Leider ntzte Erzherzog Karl den Sieg nicht aus; und da sich Napoleon durch die italienische Armee Eugen Beauharnais verstrkte, während der ebenfalls von Italien heranziehende Erzherzog Johann zu spt kam, so vermochte er wiederum die Donau zu ber-schreiten und siegte in der Schlacht bei Wagram. Darauf wurde m Znaym ein Waffenstillstand abgeschlossen, dem der Friede von Wien folgte: sterreich trat die illyrischen Provinzen" an Frankreich ab, Tiroler Auf-stand. Feldzug von Regensburg April 1809. Aspern 21. U.w.mai. Wagram 5. u. 6. Juli. Wiener Friede Okt. 1809. 1) Arthur Wellesley, spter Herzog von Wellington, hatte sich bisher in Indien ausgezeichnet.

5. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 57

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
57 durch Brger und Studenten verstrkt, leistete unter dem Besehl des Grasen Ernst Rdigervon Starhemberg den Angriffen und Mnen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefhrliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80 000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, aus Reichstruppen, bei denen sich zwar noch keine Brandenburger, wohl aber der tapfere Kursurst Johann Georg Iii. von Sachsen mit 10 000 Mann befand, und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Am Kahlen berge trug es einen glnzenden Sieg der die Bedrnger Wiens davon; der Feind floh, und fem Lager wurde erbeutet. Darauf be-gann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. 1686 wurde Ofen erobert; bei der Ein- ein* nhme wirkten nunmehr brandenburgische Regimenter mit. Friedrich Wilhelms innere Politik. 59. Das stehende Heer und der Kampf mit den Landstnden. Tas Heer. Um in der europischen Politik eine Rolle spielen zu knnen, war es von Anfang an des Groen Kurfrsten Bestreben, ein starkes, schlagfertiges Heer zu besitzen. Er grndete ein stehendes Heer, ein Heer von Berufs-soldaten, doch wurden die Soldaten nicht ausgehoben, wie jetzt, fondern an-geworben. Es zhlte beim Tode des Kurfrsten fast 30 000 Mann und war uniformiert. Die Reiterei befehligte der Generalfeldmarschall von Derff-l i n g e r, die Artillerie erhielt ihre Ausbildung durch den Generalfeld-marfchall von Sparr. Zu der Erhaltung des Heeres brauchte der Kurfürst ausreichende reget-mige Staatseinnahmen. Dabei stie er auf den Widerstand der Landstnde, Widerstand die sich besonders in Preußen den Anordnungen des Kurfrsten hartnckig stnde, widerfetzten. Friedrich Wilhelm hat in milderer oder gewaltsamerer Weise die Stnde seiner Lande zur Unterwerfung gezwungen und wie Ludwig Xiv. Begruntmng^ eine unbeschrnkte Frstengewalt begrndet. Es ist ihm gelungen, die ein- Arsten-zelnen Teile seines Landes, welche die verschiedensten Einrichtungen und ihre besonderen Regierungsbehrden hatten, zu einem einheitlichen Staatswesen zusammenzuschmelzen. 60. Die Ordnung der Staatseinknfte. Besonders eifrig war der Kurfürst auf die Ordnung und Steigerung der Staatseinknfte bedacht, die er bei feiner Thronbesteigung in gnzlich verwahrlostem Zustande ge-funden hatte. Die wichtigsten Einnahmequellen waren die Ertrgnisse aus $ie @ins den Krongtern oder Domnen, sodann die Grundsteuer oder

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 121

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sinn. Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die Trken die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es ^gg01 dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins seind-liche Lager ein. Dann setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische 9jiar", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hose, die so viel Geld Knigfriedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte 2il^eim L die berflssigen Hofbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

7. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 43

1898 - Bamberg : Buchner
Die Trken vor Wien. 43 Ter zweite Trkenkrieg 16831699 und Ludwigs Xiv. dritter Raubkrieg 16881697. 27 Beginn des Trkenkrieges: Der Waffenstillstand von 1664 war noch nicht vllig abgelaufen, da stand der Growesir Kara Mustafa mit 200000 Trken bei Belgrad, bereit, die aufstndischen Ungarn gegen den Kaiser zu untersttzen. Am 12. Juli 1683 langten die ersten trkischen Reiter 1683 vor Wien an. Leopold I. hatte sich wenige Tage vorher nach Passau ge-flchtet; die Verteidigung Wiens bernahm mit nur 20000 Mann der tapfere Graf Rdiger von Starhemberg. Trotz aller Tapferkeit und Aufopferung, welche Besatzung und Brgerschaft in edlem Wettstreit bewiesen, schien die Stadt gegen die Strme der Trken kaum mehr zu halten. Endlich wurden die vom Stephansturm emporgesandten Notzeichen von Norstwesten her be-antwortet; am Kahlenberg erschien ein Christenheer von 84000 Mann unter Karl von Lothringen. Die Schlacht, welche dem Halbmond fr immer feine Furchtbarkeit nehmen sollte, ward am 12. September geschlagen. Auf dem linken Flgel standen die Kaiserlichen, in der Mitte die Reichs-truppen (darunter die Bayern und Sachsen von ihren Kurfrsten angefhrt). Die 20000 Polen, die unter ihrem tapfern König Johann Sobieski auf dem rechten Flgel standen, griffen erst am Nachmittag in den Kampf ein, trugen aber wesentlich zur glcklichen Entscheidung der Schlacht bei. Den Siegern fiel das Zeltlager der Trken mit vielen Kostbarkeiten in die Hnde. Wien war befreit; weitere Erfolge wurden aber erst erzielt, nachdem der Kaiser mit Ludwig Xiv. Waffenstillstand (1684) geschlossen und den groen Kurfrsten vershnt hatte. Die Trken verloren 1686 das so lange behauptete Ofen, 1687 die Schlacht bei Mohaes und 1688 sogar die starke 1688 Festung Belgrad. Die Ungarn muten sr ihre Emprung den und auf dem Reichstag zu Preburg 1687 den Habsburgern ihr Land als Erbreich bergeben. Schon rckten deutsche Heere siegreich in Serbien vor, als ein Rckschlag eintrat. Ludwig Xiv. erklrte dem Kaiser den Krieg; der allerchristlichste König verband sich, wie in den Tagen Karls V., mit den Trken. Beim Sturm auf Belgrad that es der bayerische Kurfürst Max Emanuel, der blaue König", wie er bei den Trken hie, allen an Tapferkeit zuvor. Ludwig Xiv. hatte schon den Aufstand der Ungarn geschrt und die Trken auf-gereizt. Sein Bndnis mit Brandenburg lste sich dadurch, da er 1685 das Edikt oon Nantes aufhob und die Protestanten ( Hugenotten) in seinem Lande mit den hrtesten Strafen unterdrckte. Trotz des strengen Verbotes flchteten viele Protestanten aus Frankreich und fanden in Brandenburg (wie auch bei den sd-

8. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 83

1898 - Bamberg : Buchner
Hofer und Schill. 33 Ein zweites sterreichisches Heer war unter Erzherzog Johann nach Italien, ein drittes gegen die (unthtigen) Russen gezogen. Johann siegte in Italien, lie sich aber, als nach den groen Verlusten bei Aspern (der 20000 sterreicher und der 30000 Franzosen) Karl und Napoleon die italienischen Streitkrfte an sich zu ziehen suchten, von den Franzosen den Rang ablaufen. Er erschien ein paar Stun-den zu spt auf dem Schlachtfeld von Wagram. Bayern erhielt 1810 auch Bayreuth, weil es s/3 von Tirol abgeben mute. J Der Tiroler Aufstand: Die Tiroler ergriffen mit Freuden die Gelegenheit die bayerische Herrschaft, der sie alte Rechte und Gewohnheiten opfern sollten, abzuschtteln und unter ihr altes Herrscherhaus zurckzukehren. An dem nmlichen Tage, an dem Erzherzog Karl den Inn berschritt, schlugen sie los. Ihr Hauptfhrer war der biedere Sandwirt Andreas Hofer.l) Dreimal eroberten sie ihre alte Hauptstadt Innsbruck. Zweimal muten die Bayern unter Wrede das gefhrliche Gebirgsland mit Verlust rumen, erst das dritte Mal gelang ihnen mit franzsischer Untersttzung die Bewl-tigung des Aufstandes. Hofer wurde von einem ehrlosen Landsmann ver-raten und zu Mantua 1810 erschossen. Besreiungsversuche in Norddeutschland: Ein Volksaufstand in der Umgegend von Kassel, wo Hieronymus lustig Hos hielt, wurde rasch erstickt. Viel mehr Aussehen machte der Major Schill, der mit seinem Husarenregiment heimlich Berlin verlie und dadurch das Volk und die Re-gierung zum Krieg gegen Napoleon mit sich fortzureien hoffte. Allein wegen der ungnstigen Nachrichten, die eben damals von dem bayerischen Kriegsschauplatz kamen, erhielt er wenig Zulauf und mute bei Halle umkehren. In Stralsund fiel er mit dem grten Teil feiner tapfern Streiter. Glcklicher war der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun-schweig, Karl Ferdinands Sohn, der sich als selbstndiger Reichssrst an sterreich anschlo. Er kmpfte nicht ohne Erfolg in Sachsen und in Oberfranken. Als aber Franz I. Waffenstillstand schlo, eilte 'er der Braunschweig an die Wesermndung, wo ihn und seine schwarze Schar englische Schiffe aufnahmen. Die schwarze Schar des Braunschweigers, auch Legion der Rache genannt, trug schwarze Waffenrcke mit blauen Aufschlgen, schwarzes Lederzeug und schwarzen Tschako mit einem weien Totenkopse. Dieselbe Uniform whlten 1813 die Ltzower, genannt nach ihrem Fhrer Ltzow, der schon 1809 unter Schill kmpfte. ') Hofer war Sandwirt von Passeier, d. h. Besitzer des Wirtshauses Am Sand" im Thale der Passer, die bei Meran in die Etfch mndet. 6*
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