288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
81 ~
Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen.ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter der am Prnth eiu festes Lager bezogen halte, vollstndig ein. Dieser wre der-loren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Grovezlers freien Abzug erlangt htte.
Whrend Karl hierauf seine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter seine Eroberungen an der Ostsee, die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii. kehrte auf den polnischen Thron zurck, und der König Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzte Stettin. v
3. Karls Rckkehr nach Schweden und sein Tod. Vergebens ver-suchten die Trken, Karl Xii., der ihnen lngst unbequem geworden war, zur Nuckkehr zu bewegen; doch er blieb und suchte sich sogar mit Gewalt zu halten Als der Schwedenknig aber von den Fortschritten seiner Feinde, der traurigen Lage seines Landes und der Mistimmung seiner Untertanen gegen ihn hrte, kehrte er zurck. Wie im Fluge legte er den langen und beschwerlichen Weg vom sdlichen Rußland bis Stralsund zurck. Ter Ubermacht seiner Feinde war er nicht gewachsen; er mute wichtige Besitzungen abtreten, und als er sich fr den erlittenen Verlust entschdigen und den Dnen Norwegen entreien wollte, wurde er bei der Belagerung der Festung Friedrichshall in Norwegen von einer feindlichen Kugel getroffen.
4. Ter Friede. Trotz seiner groen persnlichen Tapferkeit und seiner bedeutenden militrischen Kenntnisse hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine geringe staatsmnnische Befhigung Schweden zu einer Macht zweite Ranges gemacht. Es verlor seine Besitzungen in Deutschland bis auf ein kleines Stck in Vorpommern; feine schnsten Gebiete an der Ostsee mute es an Rußland, das an Stelle Schwedens in die Reihe der europischen Gromchte eintrat-), abgeben.
Deutschland.
Kaiser Joseph. I. 1705 - 1711.
Joseph I. folgte seinem Vater, dem Kaiser Leopold I., im Jahre 1705 in der Regierung und herrschte bis zum Jahre 1711. An dem Spanischen Erbfolgekriege nahm er zu guusteu seines jngeren Bruders Karl teil, unterdrckte einen Aufstand in Bayern und erklrte die Kurfrsteu voi! Bayern und Clu in die Reichsacht. Da er ohne mnnliche Nachkommen starb, wurde sein Bruder Kart Kaiser und Erbe der sterreichischen Besitzungen.
Kaiser Kar! Vi. 17111740.
1. Seine Kriege, a) Seine Beteiligung am Spanischen Erbfolge kriege. Der unerwartete Tod Josephs 1. brachte Karl Vi.
') Vergleiche H. Linggs Gedicht: Karl der Zwlfte".
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Extrahierte Personennamen: Katharina Karl Karl Peter August Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karls_Rckkehr Karls Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Joseph Leopold_I. Leopold_I. Karl Karl Karl_Vi Karl H._Linggs Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Prnth Ostsee Stettin Schweden Stralsund Norwegen Norwegen Schweden Deutschland Ostsee Schwedens Deutschland Bayern Josephs
46
Zweiter Abschnitt.
Das Deutsche Weich.
Kaiser Leopold I. 1658 -1705/
L Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Iii. (Ii. T. S. 262) machte Ludwig Xiv. die grten An-strengungen, die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, und da er bereits vier Kurfrsten fr sich gewonnen hatte, so wre ihm auch wohl dieser Plan gelungen; wenn nicht der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Wahl auf Leopold, den Sohn des gestorbenen Kaifers, gelenkt htte.
Leopold war ein Fürst von manchen trefflichen Eigenschaften, aber kein Herrscher, wie ihn seine Zeit erforderte; es fehlte ihm an Selbst-vertrauen und raschem Handeln und gegen fremde Anmaung an Kraft und Entschiedenheit. Seine Regierung wrde auch grere Ersolge auf-zuweisen haben, wenn Deutschland infolge des Dreiigjhrigen Krieges nicht verarmt und zerrissen gewesen wre und der Kaiser sich auf die Reichsfrsten htte mehr verlassen knnen. Leopold liebte Kunst und Wissenschaften und lie in Breslau, Olmtz und Innsbruck Universitten errichten.
2. Seine Kriege, a) Die Trkenkriege. (1664 und 1683 bis 1699.) Im Jahre 1664 sielen die Trken in Obernngarn ein, weil Osterreich in Siebenbrgen die Wahl eines einheimischen Fürsten begnstigte. Bei der Abtei St. Gotthard an der Raab wurden die Trken von dem kaiserlichen Feldherrn Montecnculi unter Beihilfe des westflischen Haudegen Grasen Johann von Sporck vollstndig geschlagen.
In Ungarn war wegen religiser und politischer Meinuugs-Verschiedenheiten ein Aufruhr entstanden, an deren Spitze der Graf Tkly stand. Sowohl Lndwigxlv. als auch der Sultan Mohammediv. .suchten die Zwietracht zu schren.
Der trkische Grovezier Kara Mustafa erschien mit einem Heere von 200 000 Mann vor Wien und schlo die Stadt ein. Trotz der Helden-mutigen Verteidigung durch den tapferen Grafen Rdiger von Star Hemberg J) htte sich die Stadt ergeben mssen, wenn nicht im Augenblicke der hchsten Not der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein Ersatzheer herbeigefhrt
*) Vergl. Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 143, Die Befreiung Wiens"
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Ferdinand_Iii Ferdinand Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold Leopold Leopold Leopold Leopold Leopold Gotthard Montecnculi Johann_von_Sporck Johann Kara_Mustafa Johann_Sobieski Johann Karl_von_Lothringen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Deutschland Breslau Olmtz Obernngarn Osterreich Ungarn Graf_Tkly Wien Star_Hemberg
htten; am Kahlenbergs bei Wien wurden die Trken im Jahre 1683 vollstndig geschlagen; eine unermeliche Beute fiel tu die Hnde der Sieger. Die Macht der Trken, die jahrhundertelang eine Gefahr fr das christliche Abendland gewesen war, wurde fr immer gebrochen.
Die Heere der Verbndeten drangen siegreich in Ungarn ein, er-oberten das feste Ofen und schlugen die Trken wiederholt zurck. Bei Salankemen (1691) siegte der Markgraf Ludwig von Baden, bei Zenta a. d. Theis (1697) der heldenmtige Prinz Engen von Savoyen, der Hauptheld des ganzen Krieges. Der Friede zu Kar-lowitz (1699) machte den Feindseligkeiten ein Ende; die Trken muten Ungarn bis auf einen kleinen Teil abtreten, ferner Siebenbrgen. Kroatien und Slavonien. sterreich hatte somit bedeutend an Landbesitz zugenommen, aber aus einem deutschen Staate war eine deutsch-flavis che Gromacht geworden, was sr das Deutsche Reich nicht ohne Folgen bleiben sollte.
b) Andere Kriege. Inwieweit Leopold I. in die Kriege mit Ludwig Xiv. verwickelt wurde, ist bereits erzhlt; in seine Regierungs-zeit fllt auch der Spanische Erbfolgekrieg, von dem noch die Rede sein wird.
3. Wichtige Rangerhhungen deutscher Fürsten. Weil voraus-zusehen war, da um das spanische Erbe ein schwerer Krieg entbrennen wrde, suchte der Kaiser Leopold mehrere deutsche Fürsten durch Rang-erhhnngen fr sich zu gewinnen.
Nach dem Tode des Polenknigs Johann Sobieski untersttzte er den Kurfrsten August Ii., den Starken, von Sachsen in seinem Bestreben, den polnischen Knigsthron zu erlangen, Hannover wurde zum Kurfrstentum erhoben und dem Herzog Ernst August von Braun schweig-Lne brg die neunte Kurwrde verliehen, weil die Protestanten dadurch, da die Pfalz an die katholische Linie Pfalz-Nieburg gefallen war, im Kurfrstenkollegium mit einer Stimme weniger vertreten waren; 1714 wurde der Kurfürst Georg von Hannover aus den englischen Knigsthron erhoben. Er gab ferner feine Zustimmung, da der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandeuburg sich mit der preuischen Knigs-krne schmckte.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Baden Ludwig Zenta Theis Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Leopold Leopold Johann_Sobieski Johann August Ernst_August_von_Braun Ernst August Georg_von_Hannover Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Kahlenbergs Wien Ungarn Ungarn Kroatien Sachsen Hannover Brandeuburg
4 -
getrnt war das Bier, ein Aufgu von Gerste und bittern Krutern, und Met, den sie aus Honig und Wasser zu bereiten wuten. In den Gegenden an der Donau und am Rhein wurde auch Wein gezogen. Als einziges Gewrz benutzte man das Salz,
Die alten Deutschen bewohnten roh zusammengefgte Lehm- und Blockhusel, die mit Rohr oder Schilf gedeckt waren. Da ein Schorn-stein fehlte, mute sich der Rauch durch ffnungen seinen Weg suchen. Menschen und Tiere wohnten unter einem Dache/) Die Feldfrchte wurden in Hhlen aufbewahrt, wohin auch die Bewohner, um sich gegen die Unbilden der Witterung zu schtzen, in strengen Wintern ihre Zu-flucht nahmen. An den Hofraum stieen die Felder, Wiesen und Wlder. Jagd, Viehzucht und Ackerbau bildeten die Erwerbsquellen der alten Deutschen. Ursprnglich war der Grund und Boden Gesamteigentum der Gaugenossen; zur Zeit des Tacitus dagegen hatten sich bereits feste Anteile an Wald, Weide und Ackerland (Allmende) gebildet, deren Nutzung durch die einzelnen Genossen wechselte. Erst allmhlich entstand der Eigen-besitz. Es herrschte vllige Naturalwirischast und Eigenwirtschaft.^) Die ursprngliche Form der Feldbestellung war die Feldgraswirt-schast.'') Whrend die Frauen unter Beihilfe der Unfreien und Sklaven den Acker bebauten und das Vieh versorgten, zogen die freien Männer, die die Arbeit unter ihrer Wrbe hielten, in den Krieg und auf die Jagd, oder sie lagen auf der Brenhaut" und zechten und wrfelten mit Freunden und Nachbarn.
Unter den Gewerben war das Schmieden bekannt, um Waffen und Schmucksachen herzustellen. Die ntigsten Gerte und Kleidungsstcke wurden von den Freien und Unfreien fr jede Familie hergestellt (Eigen-Wirtschaft). Auch Handel wurde in beschrnktem Mae getrieben, und ein freier Deutscher hielt es nicht unter seiner Wrde, Handelsreisen, die meist nicht ohne Gefahr waren, zu unternehmen. Der Handel war ein Tauschhandel; Bernstein, Pelze usw. wurden gegen Waffen und
J) In den Alpenlndern hatten es die Bewohner schon weit vor Beginn der beglaubigten Geschichte zu einer recht bedeutenden Kultur gebracht. Dafr zeugen die Pfahlbauten, die 4090 m tief in einzelne Schweizer Seen hinein-gebaut sind. Ihre Besitzer waren Jger und Fischer, aber auch Viehzucht, Ackerbau und Handel waen nicht vllig unbekannt.
2) Naturalwirtschaft: Was die Natur erzeugt, war alles, was das Leben bedurfte; bei der Eigenwirtschaft verarbeitet die einzelne Familie den ganzen Lebensunterhalt. Z.
3) Ein und dasselbe Grundstck wurde nur fr ein Jahr bebaut und blieb dann jahrelang als Erasnntzung liegen. <Wanderliebe der Germanen.) Z.
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m. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum.
79
noch der Umstand verhängnisvoll, daß der deutsche Thronstreit in Zusammenhang geriet mit den fortwährenden Kriegen zwischen England und Frankreich; wegen ihrer Verwandtschaft erhielten die Welfen Unterstützung von jenem, infolgedessen bemühten sich die Staufer um die Hilfe dieses. Innocenz Iii. erklärte sich zunächst nicht; erst spät erkannte er ütto Ittlin und bannt^hili]^ näherte sich ihnt"aber, ~ats der Krieg für ihn entschied. Da wurde Philipp 1208 von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, der sich von ihm persönlich gekränkt glaubte, ermordet Um den Zwist beizulegen, erkannte jetzt auch die staufische Partei Otto Iv. an. Auch die Kaiserkrönung erlangte er. Als er aber, in die Bahnen der staufischen Politik einlenkend, Sizilien, das der Papst als päpstliches Lehen ansah, zum Reiche ziehen wollte, brach der Streit mit Innocenz aus: der Papst stellte gegen ihn den Staufer Friedrich auf, der, auch durch Frankreich unterstützt, in Deutschland erschien, in wunderbarem Siegeszuge an den Rhein gelangte und (1212) von vielen Fürsten gewählt und zum König gekrönt wurde. Seit der Schlacht von Bou-vines (sö. von Lille), in der Otto Iv. als Bundesgenosse Johanns von England 1214 von Philipp Ii. August entscheidend geschlagen wurde, verlor er alle Macht (*f* 1218) 1215 ließ sich Friedrich Ii.,
nun allgemein anerkannt, nochmals krönen.
5. Friedrich Ii 1215-50 und der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum.
a) Der Kaiser, der Papst und Italien bis 1230. Bei seiner §<»* Krönung hatte Friedrich Papst Innocenz Iii. einen Kreuzzug versprochen. Dessen Nachfolgert^der milde Honorius Iii., ließ «s -zu, daß dieses Versprechen unerfüllt blieb, und krönte ihn zum Kaiser. Um so nachdrücklicher~Festand auf dieser Forderung Gregor Ix., der trotz seinen 80 Jahren die Leidenschaftlichkeit eines~Tüngllngs besaß, und bannte Friedrich. Der Kreuzzug wurde nun unternommen (§ 56j7 Aus Palästina zurückgekehrt, schlug der Kaiser die ,.Schlüsselsoldaten“ aus Neapel heraus, worauf Gregor mit ihm Frieden schloß.
In der nächsten Zeit beendete Friedrich unter dem Beistände Peters de Vinea die Ordnung des sizilischen Reiches. Die Con-
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Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich Otto Johanns Johanns Philipp_Ii Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Honorius_Iii Honorius Gregor_Ix. Gregor_Ix. Friedrich Friedrich Gregor Gregor Friedrich Friedrich Peters
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Sizilien Frankreich Deutschland Rhein Lille England Italien Neapel
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_der_Beständige Johann Friedrichs Friedrichs Georg_von_Sachsen Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Karls_V. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karls Georg_Fr Karl_von_Bourbon Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Karls_V. Karls_V. Granvella Heinrichs Heinrichs Moritz Schwiegersohn_Philipps_von_Hessen Philipps Sebastian_Schärtlin Moritz Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Moritz_von_Johann_Friedrich Johann Friedrich Mühlberg Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich
Fünfte Periode. Von 1517 —1648.
193
1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen.
Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten.
1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her-
zog Albrecht (Vertrag von Krakau).
Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid.
1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes-
kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529).
1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli
(geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg.
1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen).
1532 Nürnberger Religionsfriede.
Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein.
1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch.
Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza.
1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.).
Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Albrecht_( Albrecht Karls_V. Franz_I. Philipp_v Philipp Johann_v Johann Ludwigs_H. Ludwigs Suleiman_H. Ferdinand Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Kappel Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Ulrich Johann Karls_V. Franz_I. Heinrich) Heinrich Joachim_H. Brettschneider
Extrahierte Ortsnamen: Frankenhausen Krakau Karls Pavia Madrid Hessen Sachsen Karls Roms Cambrai Luthers Grlarus Einsiedeln Marburg Württemberg Karls Nizza Herzogtum_Sachsen Brandenburg