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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Die deutsche Kaiserzeit 919-1260. Asiens und sodann Rußland und Polen erobernd und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „Walstatt" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten feiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. Jnnocen»Iv. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortfetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort ©esenttintge.wurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelm von Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe feine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne Enzio. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu feinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Fried- 1250. rich da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben feinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er fei nicht ge- storben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäufers sitzend dachte, und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiferherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Allsgang der Kreuzzüge. Konradiv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte feinem Batet schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Manftcd.sohnes. Da fetzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalifchen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibelliuifchen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalifche Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldfchlacht und kam selbst um.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

3. Deutsche Geschichte - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. § 60. Indessen hatte Friedrichs willenskräftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von großen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Härte und Grausamkeit nicht zurückscheute. In Rom ließ er sich die K a i s e r k r o n e aus das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l ermo ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit Deiches" Arabischem traf. Gewaltigen Plänen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche Ara-ne. Gewalt, die höchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit über die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Löwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurückkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutschland durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von Österreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durste er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er fein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lösegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiserlichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. Tod. Er hatte, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war für Deutschland sein früher Tod. Denn er hinterließ nur einen kaum dreijährigen Sohn Friedrich, dem feine Mutter Konstanze das unteritalische Königreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. übernahm über ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. § 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenüber. Während Deutschland wieder durch einen Bürgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Päpste, das 5nm>=

4. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

5. Deutsche Geschichte - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. 60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute. In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf. Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. ' Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber. Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-

6. Deutsche Geschichte - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tic deutsche Kaiserzeit 919 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt"-, den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. \v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst I n n o c e n z Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort Gepenwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen Ioni0 ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage- An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. nradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred. Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

7. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

8. Das Mittelalter - S. 123

1893 - Leipzig : Dürr
— 123 — Als Heinrich Vi. so in Deutschland wieder zu voller Macht gelangt war, zog er 1194 mit einem Heere nach Italien, um das Normaunenreich zu erobern. Es ward ihm leicht, denn Tancred war gestorben und sein Sohn noch nicht mündig. Und der Papst, der sich als den Lehensherrn des sieilianischen Königreichs betrachtete, konnte sich zu einem energischen Eingreifen nicht aufraffen, war also nicht zu fürchten. So unterwarf Heinrich Neapel und Sicilien ohne Mühe und empfing in der Kathedrale zu Palermo unter großer Feier- lichkeit die Krone. Seine Gemahlin hatte Tanered schon auf Wunsch des Papstes freigegeben, doch nahm Heinrich an Salerno, deren Bürger sie verraten hatten, grausame Rache. Die Witwe Taucreds und ihren kleinen Sohn behandelte Heinrich sehr rücksichtsvoll und stattete sie mit Lehensgütern aus, aber als die gestürzte Königin mit ihren An- hängern eine Verschwörung gegen die Herrschaft der Deutschen anzettelte, wurde sie in ein elsässisches Kloster eingesperrt und ihr Sohn nach Hohenems, nicht weit vom Bodensee, verwiesen. Damals soll Heinrich die aufständischen sieilianischen Barone grausam bestraft haben, unter anderem foll er ihnen glühende eiferne Kronen haben aus das Haupt drücken lassen. Viele wurden aus Schloß Trifels gefangen gesetzt, wohin auch der unermeßliche Schatz der normannischen Könige gebracht worden war. Nachdem das Glück Heinrich Vi. so hoch gestellt hatte, fühlte er sich als den Herrn der Welt. Wie Richard Löwenherz während seiner Hast England als Lehen aus Heinrichs Hand hatte annehmen müssen, so wollte dieser nun Frankreich von dem deutschen Reiche abhängig machen. Selbst nach dem oftromischen Reiche richtete er seine Blicke, indem er seinen Bruder Philipp mit der Kaisertochter Irene vermählte, und im Frühjahr 1195 nahm er in Bari das Kreuz, auch das Morgen- lanb sollte seinen gewaltigen Arm verspüren. Zugleich brängte er die deutschen Fürsten bestänbig, die Erblichkeit der Königskrone anzuerkennen, boch stieß er hier noch auf starken Widerspruch. Aber mitten aus den Vorbereitungen zum Kreuzzuge raffte ihn der Tod hinweg, er starb im Herbst 1197 an einem Fieber, das er sich auf der Jagd zugezogen hatte, in Messina und ist in Palermo begraben. Da er nur einen zweijährigen Sohn hinterließ, so stürzte das stolze Gebäude seiner Herrschaft alsbald in Trümmer. Dieser Zusammenbruch zeigte sich unter anderem darin, daß der Papst, der neben ihm ohne allen Einfluß gewesen war, ihn in den Bann that, als er tot war. Heinrich Vi. war ein strenger, rücksichtsloser, oft grausamer Herr, aber dabei ein kluger Staatsmann, der jeden Vorteil zu erspähen und auszunutzen verstand, der sogar den Treubruch nicht scheute, wenn Pfalz, Geschichte. 11. 9

9. Das Mittelalter - S. 121

1893 - Leipzig : Dürr
— 121 6. Heinrich Vi. (1190—1197). Bald nachdem Kaiser Barbarossa mit dem Kreuzheere Deutschland verlassen hatte, schon im Oktober 1189, kehrte Heinrich der Löwe, seines Eides vergessend, aus England nach Sachsen zurück. Die Verwirrung, welche in diesem unglücklichen Lande herrschte, seit seine starke Hand es nicht mehr zusammenfaßte, lockte ihn an, und sein Schwager, Richard Löwenherz von England, hatte ihn aufgereizt, sich die Herzogtümer wieder zu erkämpfen. Seine Freunde stießen zu ihm, seine Gegner wichen zurück. Lübeck, das an Holstein gefallen war, ergab sich ihm, Bardewiek, dessen Einwohner ihn während der Belagerung von der Mauer aus verhöhnten, wurde erstürmt und der Erde gleich gemacht. Nur der Dom blieb stehen, über dessen Eingang Heinrich die Worte setzen ließ: „Leonis vestigia“ (des Löwen Spuren). Aber als das kaiserliche Heer heranzog und im Braunschweigischen arge Verwüstungen anrichtete, machte er (im Anfang des Jahres 1190) vorläufig Frieden mit dem Kaisersohne, behielt seine Lande und stellte seine beiden Söhne Otto und Heinrich als Geiseln. Daß der König auf diesen Scheinfrieden, denn ein solcher war es nur, einging, hatte seinen Grund in dem, was sich in Italien vollzog. König Wilhelm Ii. von Sieilien und Neapel war 1189 kinderlos gestorben, König Heinrich, als Gemahl der Konstanze, war der Erbe. Aber die sieilianischen und neapolitanischen Großen, welche die Herrschaft eines Fremden verabscheuten, betrachteten Tancred, einen Stiefbruder des verstorbenen Königs, als dessen rechtmäßigen Nachfolger, und der Papst bestätigte ihn. Infolgedessen entbrannte in dem schönen Lande ein furchtbarer Bürgerkrieg zwischen den Deutschgesinnten und der nationalen Partei. König Heinrich selbst begab sich nach Italien. Kurz vorher hatte er den Tod seines Vaters erfahren und die selbständige Regierung des Reiches angetreten. In Rom begehrte er die Kaiserkrone, aber der Papst verweigerte sie ihm. Sofort erkaufte er sich die Freundschaft der Römer, indem er ihnen die kaisertreue Nachbarstadt Tusculum überließ, mit der sie fortwährend im Streite lagen und die nun natürlich alsbald niedergebrannt wurde. Mit Hilfe der Römer zwang er den Papst, ihn zu krönen. Man konnte daraus sehen, daß er vor keinem Mittel zurückschreckte, wenn es galt, einen Zweck zu erreichen. Nun wollte er Neapel seine Macht fühlen lassen, aber das Fieber zerrüttete fein Heer, und so mußte er, ohne znm Ziele zu kommen, umkehren. Durch Verrat der Bürger von Salerno war seine Gattin Koustanze, die sich in der Stadt aushielt, als Gefangene an Tancred ausgeliefert worden, und Heinrich, der Sohn Heinrichs des

10. Das Mittelalter - S. 128

1893 - Leipzig : Dürr
— 128 — entscheidend von den Franzosen geschlagen worden waren, mußte auch Ottos Sache als verloren angesehen werden. Zwar kämpfte er mit seinen Getreuen in Deutschland weiter, aber ohne etwas zu erreichen, bis ihn 1218 der Tod von seinen vergeblichen Mühen erlöste. Ohne Zweifel hatte Friedrich Ii. nächst der hohenstansischen Partei dem Papste viel zu verdanken, und ihm erwies er sich erkenntlich. Er verzichtete auf die letzten Kaiserrechte bei der Bischofswahl (daß in zweifelhaften Fällen der Kaiser zu bestimmen habe), trat dem Papste ganz Mittelitalien, das Exarchat von Ravenna, Ancona, Spoleto, einen Teil Toscanas ab und vollendete so den rechtlichen Bestand des Kirchenstaates. Endlich nahm er auch, um seinen Gönner Innocenz ganz zu befriedigen, das Kreuz und versprach die Wiedererrberuug des heiligen Landes. Dafür wurde er auf einem Konzil in Rom vor der ganzen abendländischen Welt als der einzig rechtmäßige König Deutschlands bestätigt. Das Papsttum stand aus der Höhe seiner Macht. 9. Friedrich Ii. (1215—1250). Nachdem Friedrich Ii. die Angelegenheiten Deutschlands notdürftig geordnet und die Lehnshoheit des Papstes über Sicilien nochmals anerkannt hatte, trat er den Römerzug an und wurde im November 1220 feierlich zum Kaiser gekrönt. Zugleich erneuerte er bei dieser Gelegenheit das Gelübde eines Kreuzzuges, woran dem Papste besonders viel gelegen war. Auch dem Kaiser war die Wieder-besreiuug des heiligen Landes, das seit Saladins, des großen Sultans Zeiten in den Händen der Ägypter war, Herzenssache, aber die Ausführung des Unternehmens verzögerte sich von Jahr zu Jahr. Zunächst mußte die Ordnung in Sicilien durch eine strenge Gesetzgebung hergestellt werden, dann galt es, in Oberitalien den letzten Rest des kaiserlichen Ansehens wieder zur Geltung zu bringen, und in Deutschland verlangte man vom Kaiser die Unterdrückung der endlosen Fehden, die das Land verwüsteten. Bei alle dem verlor Friedrich den Kreuzzug nicht aus den Augen. Nach dem Tode seiner ersten Gemahlin Verlobte er sich mit der Tochter des Namenskönigs von Jerusalem (Johann), und im Jahr 1227 konnte er mit 60000 Rittern die Fahrt nach dem heiligen Lande wagen, nachdem er seinen Sohn Heinrich, der bereits zwei Königskronen trug, die von Sicilien und die von Deutschland, zum Verwalter seiner Reiche eingesetzt hatte. Aber über dem Zuge waltete das Mißgeschick. Seuchen brachen aus, rafften Tausende in kurzer Zeit dahin und zwangen den Kaiser, der selbst schwer krank in Otranto hatte an das Land gehen müssen, zur
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