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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Kreuzzug 1096—1099. 49 Auch das geistige Leben regte sich stärker. Neben den lateinischen Bildung. Prosawerken entstanden bereits deutsche Heldenlieder. Die wundervollsten Denkmäler jener Zeit aber sind die herrlichen Kirchen, die am Rheine und anderswo im romanischen Stil oder Rundbogenstil aufgerichtet wurden, vor allen anderen die Dome zu Mainz, Speier und Worms (s. § 71). Der erste Kreuzzug. 1096 — 1099. § 52. Der erste Kreuzzug. In der Zeit, als der erste der großen Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum ausgefochteu wurde, entstand die tiefe religiöse Erregung der christlichen Völker des Abendlandes, welche zum ersten Kreuzzug führte. Von jeher waren Wallfahrten nach dem heiligen Vorgeschichte Lande, um an Christi Grabe zu beten und seine Sünden zu büßen, in Kreuzzüge, der Christenheit Brauch gewesen; sie hatten auch unter der Herrschaft der Araber, die seit dem siebenten Jahrhundert im Besitze Palästinas waren, fortgedauert, ohne daß die Pilger wesentlich belästigt worden wären. Aber seit die seldschu(fischen Türken Palästina erobert hatten, wurde es anders, und die Christen hatten Mißhandlungen und Grausamkeiten zu erdulden. Unter diesen Umständen regte sich der Gedanke, durch eine gemeinsame kriegerische Unternehmung die heiligen Stätten zu befreien. Der ritterliche, kampflustige Adel, der das Abendland erfüllte, von der religiösschwärmerischen Stimmung der Zeit ergriffen, zugleich nach abenteuerlichen, beutereichen Fahrten in weite Ferne verlangend, nahm die Anregung mit Begeisterung auf. Die Päpste aber förderten den Plan, weil er eine ungeheure Erhöhung der kirchlichen Macht versprach. 1095 berief Urban Ii. ein Konzil nach der Stadt Clermont im mittleren Frank-Konzil von reich. Dort versetzte sein Wort die Menge in solche Erregung, daß sich etermont Tausende mit dem Ausruf „Gott will es" das Kreuz aufhefteten und sich dadurch zur Teilnahme an dem Zuge verpflichteten. Feurige Prediger trugen die Begeisterung weiter, unter ihnen der Einsiedler Peter von Amiens, von dem die Sage erzählte, ihm sei im heiligen Lande Christus erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, den Befehl zur Befreiung des heiligen Landes dem Papste zu überbringen. Die ersten ungeordneten Scharen freilich, die unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts nach Osten zogen und zum großen Teil aus Gesindel jeder Art bestanden, erreichten nicht einmal das Ziel ihrer Fahrt; wer nicht auf dem Marsche das Leben einbüßte, verlor es unter den Schwertern der Türken in Kleinasien. Dann Der erste aber zogen im Frühjahr 1096 auf verschiedenen Wegen wohlgerüstete Ritterheere dem zum Versammlungsort bestimmten Konstantinopel zu; kein König Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Hi. 6. Aufl. 4

2. Deutsche Geschichte - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Kreuzzug 1096 — 1099. 49 Auch das geistige Leben regte sich stärker. Neben den lateinischen ®itiun8-Prosawerken entstanden bereits deutsche Heldenlieder. Die wundervollsten Denkmäler jener Zeit aber sind die herrlichen Kirchen, die am Rheine und anderswo im romanischen Stil oder Rundbogenstil ausgerichtet wurden, vor allen anderen die Dome zu Mainz, Speier und Worms (s. § 71). Der erste Kreuzzug. 1096 — 1099. § 52. Der erste Kreuzzug. In der Zeit, als der erste der großen Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum ausgesochten wurde, entstand die tiefe religiöse Erregung der christlichen Völker des Abendlandes, welche zum ersten Kreuzzug führte. Von jeher waren Wallfahrten nach dem Vorgerichte heiligen Lande, um an Christi Grabe zu beten und seine Sünden zu büßen, Kreuzzüge. in der Christenheit Brauch gewesen; sie hatten auch unter der Herrschaft der Araber, die seit dem siebenten Jahrhundert im Besitze Palästinas waren, fortgedauert, ohne daß die Pilger wesentlich belästigt worden wären. Aber seit die seldschuckischen Türken Palästina erobert hatten, wurde es anders, und die Christen hatten Mißhandlungen und Grausamkeiten zu erdulden. Unter diesen Umständen regte sich der Gedanke, durch eine gemeinsame kriegerische Unternehmung die heiligen Stätten zu befreien. Der ritterliche, kampflustige Adel, der das Abendland erfüllte, von der religiösschwärmerischen Stimmung der Zeit ergriffen, zugleich nach abenteuerlichen, beutereichen Fahrten in weite Ferne verlangend, nahm die Anregung mit Begeisterung auf. Die Päpste aber förderten den Plan, weil er eine ungeheure Erhöhung der kirchlichen Macht versprach. 1095 berief Urban Ii. ein Konzil nach der Stadt Clermont im mittleren Frank-reich. Dort versetzte sein Wort die Menge in solche Erregung, daß sich Tausende mit dem Ausruf „Gott will es" das Kreuz aufhefteten und sich dadurch zur Teilnahme an dem Zuge verpflichteten. Feurige Prediger trugen die Begeisterung weiter, unter ihnen der Einsiedler Peter von Amiens, von dem die Sage erzählte, ihm sei im heiligen Lande Christus erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, den Besehl zur Befreiung des heiligen Landes dem Papste zu überbringen. Die ersten ungeordneten Scharen freilich, die unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts nach Osten zogen und zum großen Teil aus Gesindel jeder Art bestanden, erreichten nicht einmal das Ziel ihrer Fahrt; wer nicht auf dem Marsche das Leben einbüßte, verlor es unter den Schwertern der Türken in Kleinasien. Dann ®er «st« aber zogen im Frühjahr 1096 auf verschiedenen Wegen wohlgerüstete Ritter-Heere dem zum Versammlungsort bestimmten Konstantinopel zu; kein König Neubauer. Geschichll. Lehrbuch für Miidchensch. Ii. 5. Aufl. 4

3. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

4. Deutsche Geschichte - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. 60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute. In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf. Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. ' Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber. Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-

5. Deutsche Geschichte - S. 41

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser. In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehrige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Norman nj n. /aenjfenr; Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als khne See-sahrer und Seeruber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seine-Mndung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurckkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrngt wurde; sie **** beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rckkehr eingeladen, kamen sie bald in greren Scharen, lieen sich nieder und drngten seitdem in fortwhrenden Kmpfen Griechen und Sarazenen Schritt fr Schritt zurck. Heinrich Ii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten der str^er Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte fr die Zucht in den Klstern und grndete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rckblick auf die Zeit der schsischen Kaiser. 43. Unter dem schsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich, innen und auen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewutsein war entstanden; das Wort deutsch, d.h. volkstmlich, das zunchst die Volkssprache im Gegen-satz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von wlschem, d. h. romanischem Wesen. Whrend vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glnze der rmischen Kaiser-^trone geschmckte, knigliche Macht. Das deutsche Reich war das mchtigste der abendlndischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurckgedrngt, der Ackerbau warf hhere Ertrge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klster. Schon entstanden die ersten Mrkte, wo unter kniglichem Schutz die Kaufleute ihre Waren ver-kauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher stdtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die B i l d u n g Bildung, nahm allmhlich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend

6. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

7. Deutsche Geschichte - S. 62

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Die deutsche Kaiserzeit 919 1250. mute die letzte Feste der Christen im heiligen Lande, Akkon, gerumt werden. geistlichen die geistlichen Ritterorden muten nun das Feld ihrer Ttigkeit Ritter- anderswohin verlegen. Der deutsche Orden hatte schon vorher die Eroberung Preuens begonnen; der Sitz des Ordensmeisters wurde die hochragende Marienburg an der Nogat. Der Johanniterorden siedelte "zuerst nach der Insel Rhodus, spter, als ihn der trkische Sultan Suleiman in der Reformationszeit von dort vertrieb, nach Malta der. Dort hat der Orden geherrscht, bis Napoleon auf seiner Fahrt nach gypten die Insel besetzte. Der Tempelorden fand ein frhes Ende. Er reizte durch seinen Reichtum die Habgier des Knigs Philipp des Schnen von Frank-reich; von diesem gedrngt, hob zu Beginn des vierzehnten Jahrhunderts der Papst den Orden auf. Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. $0?uesmns= 67. Das Rittertum. In jenen Jahrhunderten beherrschten das Lehnswesen und das Rittertum bei den Nationen des Abendlandes alle Ver-Hltnisse des Lebens. Das Lehnswesen bestand, wir wir wissen, darin, da Grundstcke, Grafschaften, Rechte jeder Art von dem obersten Lehnsherrn, dem König, den Belehnten gegen einen Eid der Treue und des Gehorsams verliehen wurden. Zunchst galt die Belehnung nur fr die Person des Belehnten; aber im Laufe der Zeit war die Anschauung allgemein geworden, da die Lehen zu erblichem Besitz verliehen wrden. Der Belehnte konnte die Lehen wieder an andere verleihen. Der Lehnseid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet, beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Also konnten nur Ritter belehnt werden. Diese bildeten jetzt die Heere; die Bauern, die zur Zeit Karls des Groen so schwer unter der Last der Wehrpflicht gelitten hatten, wurden jetzt nur in Not-fllen, zur Landesverteidigung, aufgeboten. Es war eine scharfe Scheidung der Nation in einen Wehrstand, welcher herrschte, und einen Nhr-stand, welcher beherrscht wurde, eingetreten. ritttniche Dieser ritterliche Berussstand bildete den Adel der Nation; damals aiei. kamen die Geschlechtsnamen und die Wappen auf. Die Kreuzzge, in denen deutsche neben franzsischen, italienischen, englischen Rittern fochten, hatten bewirkt, da sich die Ritter der gesamten abendlndischen Christenheit als eine groe Genossenschaft mit bestimmten Bruchen und Sitten und mit Am Steinsamen Pflichten fhlen lernten. Auch eine besondere ritterliche Er-z i e h u n g bildete sich aus. Wer eines Ritters Sohn war und sich dem

8. Deutsche Geschichte - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Kreuzzug 1096 1099. 49 Auch das geistige Leben regte sich strker. Neben den lateinischen Otburt8-Prosawerken entstanden bereits deutsche Heldenlieder. Die wundervollsten Denkmler jener Zeit aber sind die herrlichen Kirchen, die am Rheine und anderswo im romanischen Stil oder Rundbogenstil ausgerichtet wurden, vor allen anderen die Dome zu Mainz, Speier und Worms (s. 71). Der erste Kreuzzug. 1096 1099. 52. Der erste Kreuzzug. In der Zeit, als der erste der groen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum ausgesochten wurde, entstand die tiefe religise Erregung der christlichen Völker des Abendlandes, welche zum ersten Kreuzzug fhrte. Von jeher waren Wallfahrten nach dem Vrg-Wcht-heiligen Lande, um an Christi Grabe zu beten und seine Snden zu den, Tcuii0e-in der Christenheit Brauch gewesen; sie hatten auch unter der Herrschast der Araber, die seit dem siebenten Jahrhundert im Besitze Palstinas waren, fortgedauert, ohne da die Pilger wesentlich belstigt worden wren. Aber seit die feldfchuckifchen Trken Palstina erobert hatten, wurde es anders, und die Christen hatten Mihandlungen und Grausamkeiten zu er-dulden. Unter diesen Umstnden regte sich der Gedanke, durch eine gemein-same kriegerische Unternehmung die heiligen Sttten zu befreien. Der ritterliche, kampflustige Adel, der das Abendland erfllte, von der religis-schwrmerischen Stimmung der Zeit ergriffen, zugleich nach abenteuerlichen, beutereichen Fahrten in weite Ferne verlangend, nahm die Anregung mit Begeisterung auf. Die Ppste aber frderten den Plan, weil er eine ungeheure Erhhung der kirchlichen Macht versprach. 1095 berief Urban Ii. ein Konzil nach der Stadt Clermont im mittleren Frank-Konz von reich. Dort versetzte sein Wort die Menge in solche Erregung, da sich Tausende mit dem Ausruf Gott will es" das Kreuz aufhefteten und sich dadurch zur Teilnahme an dem Zuge verpflichteten. Feurige Prediger trugen die Begeisterung weiter, unter ihnen der Einsiedler Peter von Amtens, von dem die Sage erzhlte, ihm sei im heiligen Lande Christus erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, den Befehl zur Befreiung des heiligen Landes dem Papste zu berbringen. Die ersten ungeordneten Scharen freilich, die unter Peter von Amtens und dem Ritter Walter von Habenichts nach Osten zogen und zum groen Teil aus Gesindel jeder Art bestanden, erreichten nicht einmal das Ziel ihrer Fahrt; wer nicht auf dem Marsche das Leben ein-bte, verlor es unter den Schwertern der Trken in Kleinasien. Dann aber zogen im Frhjahr 1096 auf verschiedenen Wegen wohlgerstete Ritter-Heere dem zum Versammlungsort bestimmten Konstantinopel zu; kein König Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch fr Mdcheusch. Ii. 4. Aufl. 4

9. Vorstufe - S. 35

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11. Friedrich I. Barbarossa. (1152 1190.) 35 ungndig empfing. In ihrer Mitte fuhr der Fahnenwagen, dessen Fahnen sich vor Friedrich tief senkten. Zum Zeichen dessen, was er ber'ihre Stadt beschlossen hatte, lie Friedrich den Wagen und die Fahnen vernichten. Die Stadt wurde zum grten Teile zerstrt, die Bewohner muten sich in vier, voneinander getrennten Flecken ansiedeln. So war der deutsche König auch Herr von Italien. Aber bald geriet der Kaiser in Streit mit dem Papste, wie einst Heinrich Iv. Der Papst Alexander Iii. tat ihn in den Bann, und wenn auch die Deutschen siegreich in Rom eindrangen, erlag doch ein groer Teil von ihnen einer frchterlichen Seuche. Die berlebenden retteten sich unter groen Gefahren nach Deutschland. Dies war das Zeichen fr die lombardischen Städte, von neuem abzufallen, Mailand wieder auf-zubauen und sich mit dem Papste zu verbinden. Lngere Zeit konnte sich der Kaiser von dem traurigen Ausgange dieses italienischen Zuges nicht erholen. Aber als er wieder ein stattliches Heer zusammengebracht hatte, eilte er der die Alpen. Er dachte, mit einem Schlage, in einer groen Schlacht seine Oberherrschaft wiederzugewinnen. Um dies ausfhren zu knnen, bedurfte er der Untersttzung aller Reichsfrsten, vornehmlich Heinrichs des Lwen. Dieser, aus dem mchtigen Hause der Welsen, war Herzog von Bayern und Sachsen; sein Streben ging dahin, sich in Norddeutschland eine mehr selbstndige Stellung zu erringen. Als der Kaiser ihn aufforderte, Verstrkung nach Italien zu senden, weigerte sich Heinrich aus nichtigen Grnden. In einem kleinen Alpendorfe kam Friedrich mit ihm zusammen. Aber alle Bitten und Ermahnungen, an seine Pflicht zu denken, ntzten bei dem stolzen Herzoge nichts. Ja es heit, da der Kaiser vor seinem Untertan auf die Knie fiel, aber durch seine Gemahlin Beatrix verhindert wurde, sich weiter zu demtigen. So mute Friedrich die Schlacht allein wagen, er wurde gnzlich besiegt. Bei Legnano (1176), nrdlich von Mailand, kmpften die Stdter mit solcher Kraft und berlegenheit gegen das viel kleinere Heer der Deutschen, da diese in die Flucht geschlagen wurden. Der Kaiser selbst strzte mit dem Rosse, und da er mehrere Tage nach der Schlacht nicht gefunden wurde, hielt man ihn schon sr tot. Endlich gelangte er wieder glcklich bei den Seinigen an. Da sah er ein, da ein weiterer Kampf zwecklos sei. Er vershnte sich mit dem Papste bei einer feierlichen Zusammenkunft in Venedig und schlo dann mit den Lombarden Frieden. Sie muten zwar dem Kaiser den Treueid leisten, dursten aber ihre stdtischen Angelegenheiten selbstndig verwalten. Nach Deutschland zurckgekehrt, hielt der Kaiser strenges Strafgericht Araacht der den unfolgsamen Herzog Heinrich den Lwen. Dieser hatte inzwischen der Heinrich seine Herrschaft von Sachsen aus immer weiter ausgedehnt. Holstein, den Stoen' 3*

10. Vorstufe - S. 37

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12. Das Rittertum. 37 Friedrich Barbarossa wollte trotz seines Alters nicht zurckstehen. Wie er sein ganzes Leben hindurch Gottesfurcht gezeigt hatte, so dachte er mit diesem Gott wohlgeflligen Zuge sein Leben zu beschlieen. Mit einem glnzenden Ritterheere, wie es nie vorher ausgezogen war, marschierte er an der Donau entlang durch die Balkanhalbinsel nach Kleinasien. Trotz der Mhsalen, die das Heer in dem den Hochlande zu ertragen hatte, kam der Kaiser bis zur Landschaft Cilicien, dem Eingangstor von Syrien und Palstina. Hier muten die Kreuzfahrer den kleinen, aber reienden und kalten Bergstrom Seleph berschreiten. Die schmale Brcke verzgerte den bergang. Friedrich in seiner Ungeduld sprengte trotz der Warnungen seiner Freunde in den Flu; er wurde von einem Strudel sortgerissen und ertrank. Unermelich groß war die Trauer des ganzen Heeres, jeder glaubte, in ihm den Vater verloren zu haben. In Deutschland konnte man gar nicht denken, da der Kaiser, der so glnzend ausgezogen war, nicht zurckkehre. Als daher spter sein Enkel Friedrich Ii., der letzte, groe Hohenstaufe, fast nur in Italien lebte und sich wenig um Deutschland kmmerte, als dann die traurige, kaiserlose Zeit folgte, in der Deutschland keinen Herrscher hatte, bildete sich anfangs um Friedrich Ii. jene Sage, da der Kaiser noch lebe und einst wiederkommen werde. Diese Sage wurde auf Friedrich Rotbart ber-tragen. Er sitzt im Kyffhuser am marmornen Tische in einem groen Saale, nachdenkend der seines Landes Geschick. So lange die Raben noch krchzend um den Berg fliegen, mu er dort verzaubert bleiben. Doch dieser Zauber ist jetzt gebrochen. Jene Tage kaiserlichen Glanzes, wie sie das Mittelalter gesehen, sind wiedergekehrt, als Wilhelm I. Barbablanca oder Weibart das neue deutsche Reich aufrichtete. Ihm, dem ersten deutschen Kaiser des neuen Reiches, ist dort am Kyfshuser ein Denkmal er-richtet, in dessen Unterbau der alte Barbarossa sitzt, während von dem weit-ragenden Oberbau der Barbablanca in die deutschen Lande schaut. 12. Das Rittertum. In der deutschen Kaiserzeit des Mittelalters, besonders unter der Re-^Aun gierung der Hohenstaufen im dreizehnten Jahrhundert, gelangte ein Stand tums-zu hohem Ansehen und grter Bedeutung; das waren die Ritter. Das Rittertum hing eng mit dem Lehnswesen zusammen. Der deutsche König war der oberste Lehnsherr im Lande, er verlieh Herzogtmer, Grafschaften, Grundstcke jeder Art an treue Untertanen, die ihm in feinen Unternehmungen geholfen hatten. Die Belehnten leisteten den Eid der Treue und versprachen dem Lehnsherrn Gehorsam und Beistand im Kampfe. Sie hatten sich selbst zu wappnen und beritten und mit reisigem Gefolge auf dem Kampfplatz zu
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