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1. Für mittlere Klassen - S. 214

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
214 Regel war der Kirchhof mit besonderer, starker Mauer geschützt; er bildete mehr als einmal die Citadelle und letzte Zuflucht der Bewohner. Dorf und Flur wurden durch Nacht- und Tagwächter beschritten. Die Häuser waren zwar nur von Holz und Lehm in ungefälliger Form, oft in engen Dorfstraßen zusammengedrängt, aber sie waren nicht arm an Hausrath und Behagen. Schon standen alte Obstbaumpflanzungen um die Dörfer, und viele Quellen ergossen ihr klares Wasser in steinerne Tröge. Auf den Düngerstätten der eingefriedigten Höfe tummelten sich große Schaaren von kleinem Geflügel, auf den Stoppeläckern lagen mächtige Gänseheer- den, und in den Ställen standen die Gespanne der Pferde weit zahlreicher als jetzt, wahrscheinlich ein großer starkknochiger Schlag, verbauerte Nachkommen der alten Ritterrosse, sie, die stolzeste Freude des Hof- besitzers, daneben die „Klepper,", eine uralte kleinere Landrace. Große Gemeindeheerden von Schafen und Rindern grasten auf den steinigen Höhenzügen und in den fetten Riedgräsern. Die Wolle stand gut im Preise, und an vielen Orten wurde auf feine Zucht gehalten; die deutschen Tuche waren berühmt und Tuchwaaren der beste Ausfuhrartikel. Die Dorfflur lag — wo nicht die altfränkische Flureintheilung in lange Bänder sich erhalten hatte — in drei Felder vertheilt, deren Hufen viel gespalten und Beet für Beet sorgfältig versteint waren. Der Acker war nicht ohne höhere Cultur. Ein seinmehliger weißer Weizen wurde in das Winterfeld gesäet. Waid wurde im Norden des Rennstiegs immer noch eifrig und mit großem Vortheil gebaut. Obgleich schon vor dem Kriege der fremde Indigo den einheiinischen Farbestoff zu verdrängen suchte, konnte der jährliche Gewinn Thüringens durch den Waid doch noch auf drei Tonnen Goldes angeschlagen werden; diese Summe kam zumeist nach Erfurt und in das Herzogthum Gotha; außerdem brachte Anis und Saflor gutes Geld; auch der Kardenbau war altheimisch, und von Oelsaaten wurde Rübsen, wie am Rheine Raps, in die Brache gesäet. Der Flachs ward sorgfältig durch die Wasserröste zubereitet, und die bunten Blüthen des Mohnes und die schwankenden Rispen der Hirse erhoben sich inmitten der Aehrenfelder. An den Abhängen von warmer Lage aber waren in Thüringen und Franken damals überall Rebengärten, und diese alte Cultur, welche jetzt in denselben Landschaften fast untergegan- gen ist, muß in günstigen Jahren doch einen sehr trinkbaren Wein her- vorgebracht haben, sogar noch auf den Vorbergen des Waldgebirges; denn es werden in den Chroniken einzelne Weinjahre als vortrefflich gerühmt. Auch Hopfen ward fleißig gebaut und zu gutem Bier benutzt. Schon säte man von Futtergewächsen den Spörgel und die Pferdebohne. Die Wiesen hochgeschätzt, häufig eingezäunt, wurden sorgfältiger behan- delt als zweihundert Jahre später; die Maulwurfshaufen zerwerfen und die Abzugsgräben, ja sogar Bewässerungsgräben ziehen und erhalten, war gewöhnlich. Schon war Erfurt Mittelpunkt eines großen Samen- handels und höherer Gartencultur, auch von Blumen und feinen Obst- sorten. Im Ganzen war, wenn man verschiedenes Zeiten mit einander vergleichen darf, die landwirthschaftliche Cultur um "1618 nicht geringer als etwa um 1818. Auch der Handelsverkehr war nicht gering. Durch Thüringen führte fast parallel mit den Bergen eine große Handelsstraße von der Elbe zum Rhein und Main und am Abfall des Gebirges gegen die Werra lag der große Heerpfad, welcher den Norden Deutschlands mit

2. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 228

1904 - Trier : Lintz
228 Australien und Ozeanien. Erden ist. Wurden doch 1898 1 700000 Pferde, 11 '/3 Mill. Rinder und 84 Mill. Schafe gezählt. In der vorhergegangenen Dürre waren aber etwa 3 Mill. Rinder und 371¡2 Mill. Schafe, von letzteren allein 20 Mill, in Neusüdwales und 12 3/4 Mill, in Queens- land eingegangen. Das trockene Klima ließ naturgemäß die Schafzucht in den Vordergrund treten Von Erzeugnissen der Viehzucht steht daher Schafswolle an erster Stelle. Ferner findet eine bedeutende Ausfuhr von Hamm elfi ei sch in gefrorenem Zustande nach England statt. Am reichsten an Rindvieh sind Queensland, Neu- südwales und Viktoria, welche Gebiete viel Butter ausführen. Jährlich werden für etwa 400 Mill. M. Wolle, für 30 Mill. M. Fleisch und für ungefähr die gleiche Summe Butter und Käse' aus- geführt. Als schädigend für den Betrieb der Viehzucht hat sich die ungeheure Vermehrung der von Europa eingeführten Kanin- chen, die eine wahre Landplage geworden sind, erwiesen. Australische Lebensbilder: Der Squatter und der Buschmann. Der Name Squatter stammt aus Nordamerika, wo man mit ihm Farmer bezeichnet, die herrenloses Gebiet in Besitz nahmen. Dies taten auch die australischen Squatter, die von der Ostküste aas die Berge überstiegen und jenseits derselben ihr Heim gründeten. Aber nicht Ackerbauer wurden letztere wie die nordamerikanischen Squatter, sondern V i ehzüch t er. Wo sich Wasser in genügender Menge vorfand, bezw. aufgestaut oder erbohrt werden konnte, legten sie ihre Stationen an. Sie verfügen über große Ländereien, entweder als Eigentümer oder meist als Pächter und sind in der Regel reiche Leute, die Aristokraten Australiens. „Ein Squatter, der Schafbesitzer ist", so bemerkt Lumholtz*), „hat nicht selten 200000 Schafe auf seiner Station, und die Viehstationen zählen oft löooo Stück Riedvieh. Eine Station gleicht einem kleinen Dorfe. Außer dem Hauptgebäude, das dem Squatter oder seinem Ver- walter als Wohnung dient, sind dort mehrere Hütten für die Arbeiter, ein Fleischerladen, ein Lager für Wolle und außerdem noch ein Laden, in dem die notwendigsten Lebensbedürfnisse zu haben sind. Gewöhnlich befindet sich ein Küchengarten unten am Wasser, denn ein kleiner Fluß oder irgend ein Gewässer ist bei jeder Station. Dieser Garten wird meistens von betriebsamen Chinesen verwaltet, die allerdings sehr verhaßt sind, aber gleichzeitig als die tüchtigsten Gärtner anerkannt werden. Der Stock Yard ist eine Einfriedigung, die auf einer jeden Station unentbehrlich ist, sowohl für das Vieh als auch für die Pferde, welche morgens hineingejagt werden, damit sich ein jeder Arbeiter sein Tier leicht herausholen kann; fast jede Arbeit in Australien wird nämlich zu Pferde abgemacht, und Leute, die des Reitens unkundig sind, trifft man selten." Zur Beaufsichtigung der Viehherden hat der Squatter nur eine geringe Zahl von Leuten nötig. Nur in zwei Zeiten des Jahres bedarf er einer größern Zahl von Arbeitskräften, nämlich im Frühjahr, wenn die Herden sich stark ver- mehren, und im Herbst, wenn die Schafschur vorgenommen wird. Die auf der Arbeitsuche im Buschlande umherstreifenden Leute werden Buschmänner (Bushmen) genannt. Von dem wilden Leben dieser verwegenen Leute, das zwischen schweren Strapazen und wüsten Vergnügungen wechselt, entwirft Lumholtz folgende Schilderung: „Staunenswert ist es, wie die Buschmänner bei ihrer Lebensweise so frisch und wohlauf sein können. Unter freiem Himmel in Regenwetter schlafen, essen, wenn es ihnen gefällt (gesalzenes Fleisch mit Damper, einer Art Brot aus Weizenmehl und Wasser, ist ihre tägliche Nah- rung), unreines Wasser oder Alkohol als Getränk, dies ist die gewöhnliche *) Mitgeteilt in Si e vers „Australien und Ozeanien".
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