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1. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

2. Teil 2 - S. 79

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 38. Britisch - Nordamerika. Chinesen, der wichtige Ausgangspunkt des Handels nach Japan, China und Australien. Utah, am großen, herrlich blauen Salzsee, bewohnt von der schwärmerischen Sekte der Mormonen, welche durch künstliche Be- Wässerung fruchtbares Ackerland inmitten der Wüste geschaffen haben. Ihre Stadt Saltlake City gilt ihnen als das neue Jerusalem. Von den Territorien ist das zur Zeit bedeutendste Alaska, der Beringstraße gegenüber, wo im Tal des Klondike reiche Goldlager ge- sunden sind. §38. Britisch-Nordamerika. Das ungeheure Gebiet im N. der Vereinigten Staaten vom 49" n. Br. und den Kanadischen Seen bis an das Polarmeer ist außer Alaska und Grönland englisches Besitztum. Eigentlich wertvoll sind nur die s., namentlich die sö. Striche; die n. Gegenden umfassen un- geheure Einöden, nur einzelne Forts und Handelsfaktoreien liegen hier zerstreut. Im nö. Labrador und auf dem Archipel wohnen Eskimos. Am dichtesten ist die Bevölkerung in dem gemäßigteren So., wo sie fast durchweg aus eingewanderten Europäern, Engländern, Franzosen und Jrländern, besteht. (Wiederhole das bisher über dies Gebiet Gesagte!) Das Land besteht aus dem kanadischen Staatenbund, der eigne Verwaltung hat und nur einen, von England ernannten General-Gouverneur duldet, und der Insel Neufundland. A. Die Herrschaft Kanada. Von den Provinzen liegt am St. Lorenzstrom Kanada (Ober- und Nieder-Kanada, oder Ontario und Quebeck genannt), zuerst von den Franzosen kolonisiert, deren Sprache und (katholische) Kirche sich als vorherrschend erhalten hat. Hauptstadt ist Ottawa, bedeutender als Handelsstädte Quebeck, Montreal, 270000 Einw., und Toronto, 210000 Einw. (Pelzmarkt). Auf der Halbinsel Neu-Schottland Halifax, befestigter Hafen, der nie zu- friert. — Am großen Ozean Britisch-Columbia, reich an Gold, Silber, Kohlen, Holz und Fischen, wichtig für den Handel; davor die dichtbewaldete Vancouver-Jnsel. B. Die Insel Neufundland ist die größte unter den ö. vor- gelagerten Inseln, reich an Pelzwild und wichtig durch den Reichtum an Seehunden und noch viel mehr an Fischen, welche aus der Großen (Sand-) Bank von Neufundland gefangen werden (Stockfische). Neu-

3. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 43

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weliwirtschaftsreich. 43 Im Jahre 1908 führte Deutschlaud aus Großbritannien oder aus England Waren im Werte von 700 Mill. Mark ein, besonders Steinkohlen (für 146 Mill. Mark), Wollengarn (80), Baumwollengarn (80), Wollgewebe (18) und Heringe (15), und sogar für 1000 Mill. Mark dorthin aus, vor allem Zucker (144), Gewebe (etwa 90), Eisen (23), Kinderspielzeug (18) und Farbstoffe (18); sein gesamter Warenverkehr mit England belief sich also auf 1700 Mill. Mark. An zweiter Stelle steht der Warenverkehr mit Oft er reich-Ungarn. Er betrug in der Einfuhr 750, in der Ausfuhr 740, zusammen also 1490 Mill. Mark; eingeführt wurden hauptsächlich Braunkohlen aus Böhmen (für 86 Mill. Mark), Eier (60), Holz (50), Gerste und Malz (55), Rindvieh (36) und Häute und Felle (25); ausgeführt Stein- kohlen und Koks (138), Garne (27), Leder und Pelzwerk (26), Rohbaumwolle (20), Maschinen für Metallbearbeitung (15), Farbstoffe (10) und andere Jndustrieerzengnisse. Die dritte Stelle im deutschen Warenverkehr nimmt Frankreich ein. Deutschland bezog von ihm Waren im Werte von 420 Mill. Mark, besonders Kammzug und Garu (44), Wein und Schaumwein (30), Rohseide (16), Kalbsfelle (14) und Schaf- wolle (12), und führte dorthin Waren im Werte von 440 Mill. Mark aus, namentlich Steinkohlen und Koks (56). Pelztierfelle (37) und Judustrieerzeuguisse; der gesamte Handelsverkehr mit Frankreich betrug also 860 Mill. Mark. Sehr bedeutend ist ferner der Handelsverkehr Deutschlands mit den Niederlande» oder Holland und mit Belgien. Die Einfuhr aus Holland betrug 230, die Ausfuhr dorthin 450, zufammeu 680; die Einfuhr aus Belgieu 260, die Ausfuhr dorthin 320, zusammen 580 Mill. Mark. Die Einfuhr aus Holland bestand hauptsächlich in Bntter (33), Käse (15) und Heringen (10), aus Belgien in Pferden (25), Wolle (20), Kammzug (16) und Rohzink (10), die Ausfuhr nach Holland in Steinkohlen l55) und Jnduftrieerzeuguissen, nach Belgien ebenfalls in Steinkohlen (40), Roheisen und Rohschienen (13) und Jndustrieerzeugnisseu. Ein wichtiges Gebiet für den deutschen Handel ist auch die Schweiz. Diese lieferte uns zwar nur Waren im Werte von fast 180 Mill. Mark, vor allem Rohseide (47), Tascheuuhreu (21), Käse (10) und Baumwollgewebe, auch mit Stickereien, bezog aber für 400 Mill. Mark Waren, in erster Linie Steinkohlen, Koks und Preßkohlen (53), Weizen und Weizenmehl (14), Rohseide (11), Hafer (10) und alleilri Jndustrieerzeugniffe; der ganze Handelsverkehr mit der Schweiz belief sich demnach auf 580 Mill. Mark. Der Handelsverkehr- Deutschlands mit den nordischen Staaten, mit Dänemark, Schweden und Norwegen, ist ebenfalls nicht unbeträchtlich. Es betrug die Einfuhr aus Däuemark 120 (hauptsächlich Pferde, Kühe und Jungvieh, Rahm, Butter und Milch), die Ausfuhr dorthin 200 Mill. Mark (besonders Getreide, Mehl, Zucker und Industrie- Erzeugnisse), die Einfuhr aus Schweden 140 (besonders Eisenerze, nämlich für 53, Holz und Pflastersteine', die Ausfuhr dorthin 170 Mill. Mark (besonders Getreide und Jndustrieerzeugniffe), die Einfuhr aus Norwegen 30 (vor allem Fische ^Bilder- «ich. 7] und Fischtran), die Ausfuhr dorthin fast 100 Mill. Mark (namentlich Getreide und Mehl, Zucker und Jndustrieerzeugniffe). Der gesamte Handels- verkehr mit dem Wirtschaftsreiche Mittel- und Nord Westeuropas belief sich 1908 auf 2830 Mill. Mart in der Einfuhr und auf 3820 Mill. Mark in der Ausfuhr, zusammen auf 6650 Mill. Mark, d. i. mehr als ^/z der ganzen deutschen Einfuhr und 3/5 der ganzen Ausfuhr.

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 94

1911 - Trier : Lintz
94 Welthandel und Weltverkehr und Deutschlands Weltstellung. h) Kautschuk. Der in jüngster Zeit sehr wichtig gewordene Kautschuk wird hauptsächlich in den Urwäldern Afrikas und Amerikas von wildwachsenden Gummipflanzen gesammelt. Deutschland mußte 1908 sür fast 70 Mill. M. Kautschuk und Gummi kaufen, nahm aber 30 Mill. M. für Kautschuk- und Gnmmiwaren ein. Deutschlands Kolonien liefern ebenfalls Kautschuk; so führte Ostafrika 1907 für 2, Kamerun für 73/5 und Togo für lvio Mill. M. Kautschuk aus. i) Öl. Von ölliefernden Pflanzen besitzen die Mittelmeerländer den Ölbaum, die übrigen europäischen Länder Raps und Lein, die wärmeren Länder und die Tropen die Baumwollstaude und die Palmen- arten. Deutschland sührte 1908 für 220 Mill. M. mehr Öl und ölliefernde Produkte ein als aus. Aus seinen Kolonien bezog es 1907 für etwa 3 Mill. M. ölliefernde Produkte. k) Holz. In Europa besitzen Rußland, Skandinavien und Österreich in ihren großen Waldungen mehr Holz, als sie verbrauchen. Die wertvollen Hölzer der tropischen Urwälder werden erst zum geringen Teil verwertet. Deutschland hat einen großen Mehrbedarf an Holz, für den es 1908 über 250 Mill. M., hauptsächlich an Österreich- Ungarn, Rußland, Schweden und die Vereinigten Staaten zahlen mußte. 2. Tierische Erzeugnisse. a) Tiere, Fleisch, Eier, Butter, Käse, Schmalz und Talg. Viele Gegenden Deutschlands sind für die Viehzucht zu wertvoll geworden. Deshalb muß Deutschland viele tierische Erzeugnisse einführen. Die Hauptgebiete der Viehzucht sind heute die trockenen Grasländer Amerikas, Südafrikas und Australiens. Für die Rinderzucht siud auch Dänemark, Südschwedeu, Finnland, Rußland und Sibirien wichtig. 1908 zahlte Deutschland für eingeführtes Vieh 180, für Federvieh 40, Fleisch 20, Eier 130, Milch 20, Butter 75, Käse 25, Schmalz und Ölmargarine 125 und Talg 10, zusammen über 600 Mill. M. Rindvieh bezieht es hauptsächlich aus Österreich-Ungarn und Dänemark, Pferde aus Belgien, Eier aus Rußland und Österreich-Ungarn, Butter aus Rußland und den Niederlanden, Käse ebenfalls aus den Niederlanden, fowie aus der Schweiz und Schmalz aus den Vereinigten Staaten. "~~b) Häute, Därme, Wolle, Pelzwerk. Auch für diese Erzeugnisse mußte Deutschland 1908 viel Geld ausgeben, für Häute, die meist aus Argentinien kommen, 135, für Haare von Pferden 10, für Därme 35, für Schafswolle, die ebenfalls vorwiegend Argentinien liefert, 300, Wollengarn 25 und für Pelzwerk und Felle 50 Mill. M, zusammen

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 82

1911 - Trier : Lintz
82 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands dadurch den Zweigen des Wirtschaftslebens, namentlich den Industrie- zweigen die günstigsten Verhältnisse geschaffen. In der Eisen- und Stahlindustrie haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika alle Staaten der Erde überflügelt. Die bedeutendsten Industrie- städte sind Neu-Iork, Philadelphia, Chikago, mit großen Aus- fuhrschlächtereien, Pittsburg, der Hauptsitz der Eisen- und Stahlindustrie, St. Lonis (vou den Amerikanern ßent lüis gespr.), Cleveland (kliwländ) und Milwauke (miluöfi), mit großen Brauereien; in Kanada ist Toronto die bedeutendste Industriestadt. § 39. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandel hat namentlich die Ostseite Nordamerikas eine günstige Lage. Die atlantische Küste liegt dem bevölkertsten und hochentwickeltsten Erdteile, Europa, gegenüber, von dem Amerika seine Einwanderer vor- wiegend erhielt, und zu dem es rege Beziehungen unterhält. Sie ist buchten- und hafenreich, viele Küstenflüsse sind schiffbar, und der St. Lorenzstrom und die Kanadischen Seen bilden eine zusammen- hängende Schiffahrtsstraße bis weit in das Innere des Landes hinein, die nur auf kurzen Strecken durch Wasserfälle unterbrochen war. Nach dem Bau einiger Umgehungskanüle hat sich auf dieser Schiffahrts- straße eine sehr bedeutende Binnenschiffahrt, die bedeutendste auf Erden, entwickelt. Auch nach der Südküste der Vereinigten Staaten führt ein großer Strom, der Mississippi, dessen Schiffahrts- straße durch den großen Nebenfluß Ohio (oheio) zugleich weit nach No hin verlängert wird. Die Westküste Nordamerikas ist dagegen durch das Hochgebirge vom Innern des Landes abgesperrt, und großartige Bahnbauten, die sog. Paeisicbahnen (pässistk), waren nötig, um den Westen der Vereinigten Staaten und Kanadas mit dem Osten wirt- schaftlich zu verknüpfen. Die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte der Vereinigten Staaten sind Neu-Iork, zugleich der Haupthafen für die Einwanderung, Baltimore, Boston (böst'n), Chikago, der Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes, Cineinnati (ßinßineti), die Doppelstadt St. Paul und Minneapolis, der größte Mehlmarkt der Welt, Neu- Orleans (od. New-Orleans, spr. nju orlius), der Hauptausfuhrhafen für Baumwolle, und Sau Franeiseo an der Küste des Großen Ozeans; die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte Kanadas sind Montreal (montriähl), Toronto und Vaueouver (wäuküw'r), letzteres an der Westküste. Die Vereinigten Staaten liefern auf den Weltmarkt hauptsächlich Baumwolle, Getreide, Petroleum, Metalle, Fleisch- waren. Eisen- und Stahlwaren und andere Jndustrieerzeuguisse, Kanada liefert Getreide, Holz, Butter und Käse und Felle.

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 42

1911 - Trier : Lintz
42 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. dem Weltmarkte geltend zu machen. Für die Teilnahme am Welthandel haben diese Staaten fast sämtlich, mit Ausnahme der Schweiz und Österreich-Ungarns, eine güustige Lage. England liefert auf deu Weltmarkt feine Jndnstrieerzengnisse, die Waren anderer Länder und die Erzeugnisse feines riesigen Kolonialreiches, während es große Mengen von Nahrungsmitteln und industrielle!: Rohstoffen braucht. Deutschland ist im Bezug industrieller Rohstoffe noch stärker als England vom Weltmarkte abhängig, weniger aber in der Volksernäh- rung; es führt sogar bedeutende Mengen Zucker aus. Seine Ausfuhr besteht aber wie bei England hauptsächlich iu Jndnstrieerzeuguissen. Frankreich zieht ebenso aus seinem Pflanzenbau wie aus seinen industriellen Erzengnissen großen Nutzen; Hauptgegenstände seiner Ans- fuhr sind Wein und Mode- und Luxuswaren. Belgien führt besonders industrielle Erzeugnisse, Holland Erzeugnisse aus seinen Kolonien, Öfter- reich-Ungarn Holz, Getreide, Vieh und Zncker,die Schweiz kondensierte Milch, Käse und industrielle Erzeugnisse, Dänemark Milch, Butter und Vieh, Norwegen Fische und Holz, Schweden Holz und Eisenerze aus. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Unser Vaterland hat zu deu Ländern Mittel- und Nordwesteuropas eine sehr günstige Lage. Es liegt ziemlich in der Mitte derselben, stößt mit sechs von ihnen, nämlich mit Österreich-Ungarn, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und Dänemark, unmittelbar zusammen und ist von den übrigen, von England, Norwegen und Schweden, nur durch ein schmales Meeresgebiet getrennt. Kein anderer Staat Europas hat eine solch' günstige Lage zu den übrigen Staaten. Es kann also Deutschland vieles Fehlende aus unmittel- barer Nähe beziehen, und ebenso kann es an seine Nachbarn viele Waren absetzen. Außer dieser Gunst des Nahverkehrs fällt noch ein anderer Umstand fehr ins Gewicht. In einigen Nachbarstaaten, in Österreich-Ungarn und der Schweiz, besteht ein großer Teil der Bevölkerung ans Deutschen, die übrigen Staaten, mit Ausnahme von Frankreich, sind vorwiegend oder ausschließlich von stammver- wandten Völkern bewohnt, und in allen Staaten wohnen viele Reichsdeutsche, die die Fäden des Handels knüpfen und festigen. Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland mit Großbritannien oder England, mit Österreich-Ungarn, Frank- reich, den Niederlanden oder Holland. Belgien und der Schweiz. Der Warenaustausch mit Euglaud steht an der Spitze, weil dieses deutsche Waren nicht nur selbst in großer Menge verbraucht, sondern auch Welthandel mit ihnen treibt.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 11

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 11 £) Allgemeine Kultur und Religion. Bei der rauhen Unwirtlichkeit des germanischen Landes, die die Germanen vor dem Schicksal der Gallier bewahrte, blieb die äußere Lebenshaltung dürftig, erzog aber ein starkes Kriegergeschlecht von unverwüstlicher Lebenskraft. Zur Kleidung dienten die Felle erlegter Jagdtiere oder einfache wollene und leinene Gewänder; Schmucksachen kamen aus dem Auslande. Die Häuser waren roh gezimmerte, mit Schilf oder Stroh bedeckte Holzhütten, der Hausrat überaus einfach. Die Nahrung bestand in dem Fleisch der Haus- und Jagdtiere; auch aß man Früchte, Wurzeln, Beeren und, als man den Acker zu bebauen anfing, Brot; als Getränk diente außer Wasser Milch, Met aus dem Honig wilder Bienen, auch eine Art Bier. Den Tugenden der Tapferkeit, des Mutes, der Keuschheit und Treue standen die Laster der Trunksucht und Spielsucht gegenüber, zu denen der Grundsatz verführte daß der freie Mann keine Beschäftigung außer Krieg und Jagd haben dürfe. Auf geistigem Gebiete zeigt eine bei dem Mangel der Schrift1 durch mündliche Überlieferung gepflegte und in einer eigenartigen Kunstform, dem Stabreim, gehaltene Poesie und eine tiefsinnige, von sittlichen Gedanken erfüllte Religion2 die reiche Beanlagung dieses Volkes auch in der Zeit jener noch unentwickelten Kultur. Ursprünglich gab es verschiedene Kulte: bei der herminoni-schen Volksgruppe war der oberste Gott der alt-arische Himmelsund Kriegsgott Tiwaz (griech. Zeus, ahd. Zlo), bei den Seegermanen war der Dienst der Wanen (Frö und Frouwa oder Nerthus) entwickelt, bei den Rheingermanen der des Windgottes Wuotan oder Wodan (in der Edda Ödhinn), bei den Nord- und Ostgermanen der des Thor (ahd. Donar). Zwar waren die Götter zunächst nur Verkörperungen der Naturkräfte; zwar war der Kultus zum Teil schrecklich: brachte man doch den Göttern sogar Menschenopfer 1) Die Runenschrift, frühestens im 2. Jh. n. Chr. aus der lateinischen entwickelt, wurde nur zum Teil als wirkliche Schrift, sonst auch beim Zaubern und Losen benutzt. 2) Die Edda (= Poetik) ist keine Quelle für die altgermanischc Religion.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,
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