Tie Fortschritte der Reformation.
105
Die Fortschritte der Reformation.
§ 110. Kaiser Karl V. führte, während Deutschland diese schwere Revolution durchmachte, im Interesse seines Hauses in Italien Krieg. Für die Reformation war seine Abwesenheit von Nutzen; an die Durchführung des Wormser Ediktes war nicht zu denken. Nicht wenige Reichsstände fielen von der alten Kirche ab; unter ihnen waren der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, dem nach seinem Tode sein Bruder Johann ,mnbe' der Beständige folgte, und Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen die mächtigsten. Auch eine Reihe von Städten führten die Reformation durch. Von besonderer Bedeutung war es, daß der Hochmeister des deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, übertrat, sein Land säkularisierte, d. H. in ein weltliches Fürstentum umwandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schwedenkönig Gustav Wasa, der Schweden van der dänischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dänemark das seinige.
Im Jahre 1526 beschloß derreichstagvonspeier, in religiösen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es „gegen Gott 1526. und Kaiserliche Majestät hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichsstände daran, den kirchlichen Verhältnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu geben. Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abendländischen Staaten gleichmäßig umfaßt; jetzt entstanden in den einzelnen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie konnten nur vonjjjjjjf' der bürgerlichen Obrigkeit begründet und eingerichtet werden; so kam es, daß dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war-, meistens eine Art bischöflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Räten lag zunächst die Ernennung von Pfarrern ob, sodann die Einziehung des Kirchenguts, das für Staatsgut erklärt und zum größeren Teil für Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge für die Schulen, für die bisher meist die Kirche gesorgt hatte, und die nun der Staat in seine Obhut nahm. Das Vorbild für andere deutsche Lande wurde Kursachsen. Während Luther für den Religionsunterricht den großen und den kleinen Katechismus verfaßte, machte sich M e l a n ch t h 0 n um die Kirchenordnung und die Einrichtung von Schulen hochverdient.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich_der_Weise Friedrich Johann Johann Philipp_der_Großmütige Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Gustav_Wasa Gustav Dänemark Johann Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Sachsen Hessen Schweden
Die hohenzollerschen Kurfürsttn von 1535 — 1640.
139
Küstrin genannt wird. Letzterer war der tatkräftigere und zugleich der sparsamere Regent; Joachim war weniger entschlossen und kraftvoll, zudem prachtliebend und verschwenderisch. Trotz des väterlichen Verbots trat zuerst Johann, dann Joachim zum lutherischen Glauben über; Joachim nahm 1539 uß^ut das Abendmahl unter beiderlei Gestalt und führte dann in seinen Landen 9tcf°rmation-allmählich die Reformation durch. _
Ohne Landerwsrbungen zu machen, hat Joachim Ii. doch solche für die Eerbru. Zukunft vorbereitet. Mit den schlesischen Herzögen von Liegnitz, Brieg und W o h l a u schloß er eine Erbverbrüderung, wonach, falls dies Fürstengeschlecht ausstürbe, seine Lande an Brandenburg fallen sollten.
Er starb 1571. Kurz vorher war sein Bruder kinderlos gestorben. So. wurden die Kurlande wiedervereinigt.
§ 151—152. Johann Georg, Joachim Friedrich und Johann Sigismund. Johann Georg und Joachim Friedrich hielten sich von den Händeln "der äußern Politik fast völlig fern. Desto bedeutsamer ist die Regieung Johann Sigismunds, weil er bedeutsame Erwerbungen machte und in kühner und umsichtiger Weise seinem Hause sicherte. Es ist bereits früher (§ 128) erzählt worden, daß er in dem clevischen Erbstreit das Herzogtum Cleve und die Grafschaften 9jlcrk und Ravensberg erwarb. 211s «marfunb nun 1618 sein Schwiegervater, der schwachsinnige Herzog von Preußen Raven--starb, trat Johann Sigismund auch dort die Regierung an. Zwar wurde er dadurch ein Vasall des Königs von Polen. Aber es war von großer Wichtigkeit, daß in derselben Zeit, wo Brandenburg am Rheine Fuß^g/en. faßte, auch dieses an der deutschen Ost grenze belegene Land, das einst der deutsche Orden dem Deutschtum gewonnen hatte (vgl. §83), dem werdenden norddeutschen Staatswesen einverleibt wurde. Brandenburg war nunmehr in der Tat, von Habsburg abgesehen, der mächtigste deutsche Staat.
Bereits während der clevischen Händel hatte Johann Sigismund im Ubee^ur Jahre den wichtigen Schritt getan, vom Luthertum zur reformierten 2^Tc-Sehte überzutreten. Er hatte sich dazu aus innerer Überzeugung entschlossen, nicht aus Rücksicht auf politische Verhältnisse. Bei seinen lutherischen Untertanen erregte der Übertritt viel Anstoß. Aber der Kurfürst ließ sich dadurch nicht beirren, sondern gestand den Reformierten die volle Gleichberechtigung mit den Lutheranern zu; er war der erste Fürst, der für die gegenseitige Duldung der religiösen Bekenntnisse eintrat.
§ 153. Georg Vmelu^-, Der neue Träger des Kurhuts, Georg Wilhelm, war"än"fhwacher und kraftloser Regent, dessen Regierung
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Joachim Johann Joachim Joachim Joachim_Ii Johann_Georg Johann Joachim_Friedrich Friedrich Johann_Sigismund Johann Johann_Georg Johann Joachim_Friedrich Friedrich Johann_Sigismunds Johann Johann_Sigismund Johann Johann_Sigismund Johann Georg_Vmelu^- Georg_Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Liegnitz Brieg Brandenburg Polen Brandenburg Rheine Brandenburg Habsburg
288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
Die Fortschritte der Reformation.
105
Die Fortschritte der Reformation.
110. Kaiser Karl V. fhrte, während Deutschland diese schwere Revolution durchmachte, im Interesse seines Hauses in Italien Krieg. Fr die Reformation war seine Abwesenheit von Nutzen; an die Durchfhrung des Wormser Ediktes war nicht zu denken. Nicht wenige Reichsstnde fielen von der alten Kirche ab; unter ihnen waren der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, dem nach seinem Tode sein Bruder Johann ftcmbe-der Bestndige folgte, und Landgraf Philipp der Gromtige von Hessen die mchtigsten. Auch eine Reihe von Stdten fhrten die Reformation durch. Von besonderer Bedeutung war es, da der Hochmeister des deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, bertrat, sein Land skularisierte, d. h. in ein weltliches Frstentum um-wandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schwedenknig Gustav Wasa, der Schweden von der dnischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dnemark das seinige.
Im Jahre 1526 beschlo derreichstag von Speier, in religisen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es gegen Gott 1526. und Kaiserliche Majestt hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichsstnde daran, den kirchlichen Verhltnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu geben. Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abend-lndischen Staaten gleichmig umfat; jetzt entstanden in den einzelnen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie konnten nur von der brgerlichen Obrigkeit begrndet und eingerichtet werden; so kam es, da dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war, meistens eine Art bischflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Rten lag zunchst die Ernennung von Pfarrern ob, sodann die Einziehung des Kirchenguts, das fr Staatsgut erklrt und zum greren Teil fr Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge fr die Schulen, fr die bisher meist die Kirche gesorgt hatte, und die nun der Staat in seine Obhut nahm. Das Vorbild fr andere deutsche Lande wurde Kursachsen. Whrend Luther fr den Religionsunterricht den groen und den kleinen Katechis-mus verfate, machte sich Melanchthon um die Kirchenordnung und die Einrichtung von Schulen hochverdient.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich_der_Weise Friedrich Johann_ftcmbe-der Johann Philipp Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Gustav_Wasa Gustav Dnemark Johann Johann Philipp Philipp Whrend_Luther Melanchthon
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Sachsen Hessen
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_der_Beständige Johann Friedrichs Friedrichs Georg_von_Sachsen Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Karls_V. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karls Georg_Fr Karl_von_Bourbon Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46).
141
das Land an Ferdinand gegeben. Als Ulrichs tüchtiger Sohn Christoph sein Erbe zurückforderfe (1532), faßte Philipp von Hessen den Plan, das angestammte Fürstenhaus wiedereinzusetzen.
Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand und zwang ihn zum Verzicht auf Württemberg (1534). Nunmehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmalkaldischen Bunde bei.
y) Überivältigung des religiösen und politischen Radikalismus § 118. in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534 und 1535 entstand von neuem die Gefahr einer Schädigung der Reformation durch die radikale Überspannung. Die Betonung der praktischen Nachfolge Christi im Gegensatz zu Luthers Rechtfertigungslehre, der behauptete Besitz besonderer göttlicher Erleuchtung, auch das mittelalterlich-mönchische Ideal der Weltflucht und Weltver-neinung sind die Quellen des Radikalismus im Reformationszeitalter, der weder 1522 noch 1525 völlig ausgerottet war. Als sein äußeres Kennzeichen kam in der Schweiz die Verwerfung der Kindertaufe, die Wiedertaufe, auf. Von den Niederlanden her fanden die täuferischen Bestrebungen Eingang in der Stadt Münster, deren Bürgerschaft unter der Führung des Predigers Bernhard Rottmann trotz dem Bischof die Reformation eingeführt hatte; nun wurde dieser durch Jan Mattys aus Haarlem, Jan Beuckelssen aus Leiden (Johann von Leiden) u. a. für die Wiedertäuferei gewonnen. 1534 stürzten sie das Stadtregiment und begründeten das kommunistische Gottesreich mit Vielweiberei, in dem zuletzt Johann von Leiden König wurde und sein despotisches Regiment durch blutige Taten aufrecht erhielt. Nach hartnäckiger Verteidigung durch die fanatisierte Menge wurde die Stadt 1535 endlich von den Truppen des von ändern Reichsständen unterstützten Bischofs erstürmt; Johann von Leiden, sein Statthalter Bernhard (Bernt) Knipperdollinck und sein Kanzler Krechtinck wurden mit glühenden Zangen zu Tode gezwickt und ihre Leiber in eisernen Käfigen am Turm der Lambertuskirche aufgehängt. Darauf wurde in Münster der Katholizismus wieder eingeführt.
In Lübeck versuchte der Führer der lübischen Demokratie Jürgen Wullenwever, kirchlich wie politisch radikal, den Adel zu stürzen und, in die Thronkämpfe Dänemarks eingreifend,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Christoph Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Ulrich Bernhard_Rottmann Jan_Mattys Jan_Beuckelssen Johann Johann_von_Leiden_König Johann Johann Bernhard_(Bernt)_Knipperdollinck
Extrahierte Ortsnamen: Württemberg Schmalkaldischen_Bunde Christi Luthers Haarlem Thronkämpfe_Dänemarks
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Karls_V. Karls_V. Granvella Heinrichs Heinrichs Moritz Schwiegersohn_Philipps_von_Hessen Philipps Sebastian_Schärtlin Moritz Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Moritz_von_Johann_Friedrich Johann Friedrich Mühlberg Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 161
Unter ihnen war Sachsen im 16. Jh. in den Vordergrund getreten: das kleine Wittenberg war der Mittelpunkt der protestantischen Welt geworden. Kurfürst Moritz (1541 bezw. 47—53) vollendete die Organisation der sächsischen Landeskirche und erhob Kursachsen an die Spitze des protestantischen Deutschlands. Br stärkte die landesherrliche Gewalt gegenüber dem Adel, begann ein monarchisches Beamtentum zu schaffen und die Verwaltung zu zentralisieren, an deren Spitze der Hofrat stand, gab dem obersten Gerichtshof des Landes zu Leipzig eine neue Ordnung, stattete die Universität mit reichen Mitteln aus und gründete die Fürstenschulen zu Pforta, Meißen und Grimma. Sein Bruder und Nachfolger August (1553 — 86) förderte Bergbau, Handel (Leipzig) und Gewerbe wie die geistige Kultur in dem Grade, daß Sachsen das wirtschaftlich am meisten entwickelte deutsche Land ward. Verhängnisvoll aber war Augusts Verzicht auf eine energische Politik im Reiche, auf die nachdrucksvolle Vertretung der protestantischen Interessen. Ein Rückgang Sachsens trat ein unter seinen Nachfolgern Christian I. (1586 — 91) und Christian Ii. (1591 —1611); auf diesen folgte sein Bruder Johann Georg I. (1611 — 56).
In Brandenburg gewannen nach Joachim L (1499 —1535) (§ 80a) die Landstände einen bedeutenden Anteil an der Landesverwaltung infolge der Schuldenlast, die durch Joachims Ii. (1535 — 71) Prachtliebe entstanden war. Da er und sein Sohn Johann Georg (1571 — 98) zu deren Tilgung die Hilfe der Stände brauchten, mußten sie ihnen wichtige Rechte zugestehen. Die Reichspolitik dieser Kurfürsten wie ihrer Nachfolger Joachim Friedrich (1598 — 1608) und Johann Sigismund (1608 —19) war ebenso schwächlich wie in Sachsen. Für die territoriale Entwicklung des Staates wurde zweimal eine Gefahr heraufbeschworen. Joachim I. trennte im Widerspruch mit dem Hausgesetz des Albrecht Achilles, der Dispositio Achillea. von 1473, die über die Bestimmungen der Goldenen Bulle noch hinausgehend die Unteilbarkeit der Marken verfügte, die Neumark (Küstrin) ab und gab sie seinem jüngeren Sohne Johann; doch starb dieser bald nach dem älteren Bruder Joachim Ii. ohne männliche Erben. Später wies Johann Georg seinen Söhnen aus
Brettschneider, Geschichtl. Hilfsbuch. Ii. 11
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Moritz_( August Augusts Christian_Ii Johann Joachim_L Johann_Georg_( Johann Joachim_Friedrich_( Friedrich Johann_Sigismund_( Johann Albrecht_Achilles Albrecht Johann Joachim_Ii Johann_Georg Johann Brettschneider
172 Fsnfta Periode. Von 1517—1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648.
Der Westfälische Friede 1648.
Schon seit dem Beginn seiner Regierung 1640 war der junge Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm nachdrücklich für den auf der Grundlage allgemeiner Amnestie zu errichtenden Frieden eingetreten. Ernstliche Verhandlungen begannen seit 1645 zu Münster zwischen dem Reiche und Frank reich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Ständen und Schweden.
a) Territoriale Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Rügen und den Odermündungen, ferner Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden, doch als Reichsstand; irankreich zu voller Souveränität endgültig die Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun, ferner den Sundgau und andre Teile des Elsaß, zum Teil unter unklaren und zweideutigen Bestimmungen; Brandenburg fast ganz Hinterpommern und als Ersatz für das übrige Pommern, dessen Herzogshaus 1637 ausgestorben war, mit Rücksicht auf den Vertrag von 1529 die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg; dies wurde 1680 erworben. Bayern blieb im Besitz der Kur und der Oberpfalz. Der Erbe Friedrichs V. erhielt die Rheinpfalz zurück nebst der für ihn geschaffenen (8.) Kur. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängig vom Reiche anerkannt, die im Verlauf des Krieges ihres Besitzes beraubten Fürsten durch eine allgemeine Amnestie wieder eingesetzt. — Es waren nun also die Mündungen des Rheins, der Weser, der Oder und der Weichsel in den Händen fremder Mächte.
b) Kirchliche Bestimmungen. Die Gleichberechtigung der Bekenntnisse wurde von neuem festgestellt und auf die Reformierten ausgedehnt und die Glaubensfreiheit nicht bloß den Reichsständen, sondern mit gewissen Einschränkungen auch den Untertanen gewährleistet — außer in Österreich; seitdem schied Österreich aus der Gemeinschaft deutschen Lebens. Als Norm für den Besitz geistlicher Güter wurde der 1. Januar 1624 festgesetzt. So hatte sich die Reformation die europäische*~An-erkennung errungen.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Frank Friedrichs_V. Friedrichs_V.