Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 200

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
200 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Neichr. stand nicht anerkannt; in kühnem Zuge führte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermündung, von wo ihn englische Schiffe nach England führten. Auch die Tiroler wollten sich im Vertrauen darauf, daß ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde, dem Friedensschlüsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, französischen und italienischen Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck, einer hoch über dem Passertale gelegenen Sennhütte, aufgefunden und in Mantua erschossen. § 210. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Höhe seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm Iii., der zwar an dem letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maßregeln seinen Verdacht erregt hatte, wurde genötigt aus Königsberg, wo er bisher residiert hatte, in das von französischen Festungsgarnisonen umgebene Berlin zurückzukehren. Im nächsten Jahre, 1810, traf den gedemütigten König und das unglückliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blühendem Alter starb die Königin kur<$ den Niedergang Preußens tieferschütterte Königin Luise. „Ich bin Luise, tüte vom Blitz getroffen", schrieb damals Blücher; „Gott im Himmel, sie muß vor uns zu guht gewesen sein." Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschließen zu wollen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Marie^ Luise mahlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des Österreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Königs von Rom erhielt. Immer rücksichtsloser vergrößerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Süden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegführen ließ. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ?äm!n/des' Ludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland schm Reiches f010*6 9an8e deutsche Nordseeküste nebst den drei Hanse st ädten mit Frankreich, das nunmehr bis zum Garigliano und bis zur Trave reichte. «ründe^jum 5 gll. Der russische Feldzug. Während Napoleons Politik immer gewaltiger wurde, erkaltete sein Verhältnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrößerung des französischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; daß auch Oldenburg, dessen Herzöge Der französisch-russische Krieg. 1812.

2. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

3. Deutsche Geschichte - S. 200

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. stand nicht anerkannt; in khnem Zuge fhrte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermndung, von wo ihn englische Schiffe nach England fhrten. Auch die Tiroler wollten sich im Vertrauen darauf, da ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde, dem Friedensschlsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, franzsischen und italienischen Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck, einer hoch der dem Passertale gelegenen Sennhtte, aufgefunden und in Mantua erschossen. X 210. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Hhe seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm Iii., der zwar an dem letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maregeln seinen Verdacht erregt hatte, wurde gentigt aus Knigsberg, wo er bisher residiert hatte, in das von franzsischen Festungsgarnisonen umgebene Berlin zurck-zukehren. Im nchsten Jahre, 1810, traf den gedemtigten König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Alter starb die Knigw durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Ich bin Luis-- wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein." Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Marie^ Luise mahlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des fterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt. Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ?e?nung?etludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland vstm. swie die ganze .deutsche N o r d s e e k st e nebst den drei Hansestdten mit Frankreich, das nunmehr bis zum Garigliano und bis zur Trave reichte. >; Ter franzsisch-russische Krieg. 1812. riiieegieum 211. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer gewaltiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge

4. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 6

1911 - Trier : Lintz
9?o. 8. Rosenernte im Tal von Kasanlik, mit Blick auf die kable Südseite des Balkan. Aus Wünsch!', Land und Leben, Geographische Wandbilder- (Leutert u. Schneidewind, Dresden.) No. 9. Felsen und Straße von Gibraltar. Korkgewinnung. Ans Wünsche, Land und Leben, Geographische Wandbilder. (Leutert u. Schneivewind, Dresden.) — 6 —

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 — 55). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfelder Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgute, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tief innerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 117

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom Groen Kurfrsten und von Johann Georg Iii. 117 Endlich wurde 1648 Friede geschlossen, den man den West- Der Mischen nennt, da er in Mnster und Osnabrck zustande kam. Nun danket alle Gott", sang da ein frommer Dichter, und viele Tausende 1648 sangen es mit ihm. Den Evangelischen sollte nun kein Leid mehr ge-schehen. Verschiedne deutsche Fürsten empfingen Gebietszuwachs, so be-kam Sachsen die Lausitz. Die Schweden aber und die Franzosen verlangten ebenfalls deutsches Land und erhielten es auch. Mit dem Ansehen und der Macht des einst so stolzen deutschen Reiches war es vorbei. Und wie sah es auf deutschem Boden aus? Nach dem Vordem hatte Deutschland lachende Fluren und blhende Ort- Kriege, schaften mit fleiigen Bewohnern gehabt. Jetzt sah man allenthalben Trmmerhaufen, verwstete cker und Grten. Viele, viele Bewohner hatte das Schwert gettet, andre waren verhungert, wieder andre waren durch Seuchen ums Leben gekommen. Was noch lebte, war bettelarm, verroht und voller Aberglauben. Viele lebten in dem frchterlichen Wahne, man knne mit dem Teufel einen Bund schlieen und dann allerlei Unheil anstiften. Taufen-den von Frauen wurde so Schreckliches nachgesagt, und sie wurden als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hexen. Wohl niemals hat ein Land so frchterliche Tage gesehen wie unser armes Vaterland in der Zeit des Dreiigjhrigen Krieges. 16. Vom Groen Kurfrsten und von Johann Georg Iii. Die Lange Brcke in Berlin ziert ein herrliches Denkmal. Auf Das Denkmal einem ehernen Rosse sitzt ein stolzer Reiter. Von seinem Haupte wallen in S8eritll lange Locken, sein Gewand ist das eines rmischen Feldherrn mit Brust-Panzer und Sandalen. Gebietend schweift der Blick der Heldengestalt hin-ber nach dem Schlosse. Am Sockel sitzen vier gefesselte Männer, die teils die Hnde flehentlich zu dem Reiter emporheben, teils zerknirscht zu Boden blicken. Dies Reiterstandbild stellt den Groen Kurfrsten dar. Das Gewand des rmischen Feldherrn hat aber der Knstler nur erfunden; denn in Wahrheit trug der Kurfürst einen Schlapphut mit wallender Strauenfeder auf der Lockenpercke, einen dunkeln Tuchrock, meist hohe Reiterstiefel und an den Hnden Stulpenhandschuhe, wie es zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges und auch nachher noch Mode war. Denn in dieser Zeit lebte Friedrich Wilhelm, der Kurfürst von Brandenburg.
   bis 10 von 103 weiter»  »»
103 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 103 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 5
2 25
3 3
4 13
5 5
6 1
7 7
8 1
9 0
10 8
11 0
12 17
13 0
14 0
15 5
16 5
17 0
18 7
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 9
26 0
27 12
28 12
29 2
30 0
31 15
32 1
33 2
34 31
35 6
36 6
37 22
38 4
39 0
40 10
41 0
42 2
43 1
44 3
45 3
46 0
47 28
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 42
1 61
2 6
3 57
4 64
5 11
6 22
7 118
8 144
9 584
10 5
11 47
12 8
13 13
14 0
15 26
16 92
17 226
18 265
19 52
20 88
21 37
22 0
23 72
24 1
25 9
26 5
27 10
28 12
29 227
30 7
31 0
32 25
33 8
34 93
35 17
36 16
37 203
38 334
39 22
40 7
41 186
42 5
43 69
44 73
45 58
46 75
47 1
48 74
49 65
50 39
51 130
52 41
53 1
54 12
55 1
56 17
57 8
58 24
59 118
60 326
61 81
62 7
63 0
64 13
65 16
66 22
67 54
68 29
69 32
70 145
71 93
72 110
73 25
74 110
75 13
76 42
77 45
78 51
79 4
80 28
81 2
82 17
83 13
84 2
85 117
86 334
87 8
88 0
89 1
90 55
91 7
92 192
93 53
94 17
95 50
96 195
97 92
98 87
99 36

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 52
1 32
2 169
3 41
4 138
5 7
6 267
7 12
8 22
9 60
10 38
11 41
12 152
13 227
14 41
15 9
16 226
17 15
18 22
19 107
20 29
21 44
22 8
23 21
24 72
25 61
26 40
27 7
28 150
29 29
30 21
31 29
32 133
33 425
34 218
35 29
36 17
37 8
38 21
39 32
40 54
41 119
42 254
43 187
44 19
45 21
46 63
47 14
48 99
49 16
50 325
51 1275
52 43
53 22
54 146
55 52
56 11
57 33
58 22
59 461
60 9
61 51
62 19
63 11
64 21
65 92
66 9
67 15
68 23
69 115
70 9
71 52
72 38
73 17
74 8
75 51
76 18
77 59
78 77
79 45
80 34
81 2219
82 36
83 92
84 89
85 13
86 36
87 26
88 147
89 104
90 36
91 74
92 35
93 8
94 19
95 75
96 18
97 77
98 9
99 5
100 818
101 156
102 621
103 37
104 73
105 30
106 35
107 39
108 16
109 50
110 60
111 142
112 137
113 132
114 101
115 18
116 209
117 17
118 38
119 75
120 60
121 156
122 31
123 145
124 89
125 170
126 53
127 56
128 111
129 115
130 15
131 293
132 66
133 104
134 34
135 10
136 215
137 63
138 22
139 27
140 38
141 8
142 82
143 183
144 9
145 42
146 23
147 10
148 77
149 18
150 32
151 45
152 266
153 22
154 36
155 38
156 104
157 78
158 160
159 40
160 35
161 33
162 8
163 11
164 38
165 24
166 69
167 59
168 79
169 92
170 21
171 195
172 139
173 153
174 11
175 368
176 26
177 85
178 47
179 153
180 13
181 14
182 91
183 172
184 58
185 28
186 32
187 17
188 135
189 13
190 61
191 37
192 19
193 64
194 14
195 73
196 430
197 69
198 23
199 45