200
Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Neichr.
stand nicht anerkannt; in kühnem Zuge führte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermündung, von wo ihn englische Schiffe nach England führten. Auch die Tiroler wollten sich im Vertrauen darauf, daß ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde, dem Friedensschlüsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, französischen und italienischen Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck, einer hoch über dem Passertale gelegenen Sennhütte, aufgefunden und in Mantua erschossen.
§ 210. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Höhe seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm Iii., der zwar an dem letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maßregeln seinen Verdacht erregt hatte, wurde genötigt aus Königsberg, wo er bisher residiert hatte, in das von französischen Festungsgarnisonen umgebene Berlin zurückzukehren. Im nächsten Jahre, 1810, traf den gedemütigten König und das unglückliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blühendem Alter starb die Königin kur<$ den Niedergang Preußens tieferschütterte Königin Luise. „Ich bin Luise, tüte vom Blitz getroffen", schrieb damals Blücher; „Gott im Himmel, sie muß vor uns zu guht gewesen sein."
Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschließen zu wollen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Marie^ Luise mahlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des Österreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Königs von Rom erhielt.
Immer rücksichtsloser vergrößerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Süden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegführen ließ. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ?äm!n/des' Ludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland schm Reiches f010*6 9an8e deutsche Nordseeküste nebst den drei Hanse st ädten mit Frankreich, das nunmehr bis zum Garigliano und bis zur Trave reichte.
«ründe^jum 5 gll. Der russische Feldzug. Während Napoleons Politik immer gewaltiger wurde, erkaltete sein Verhältnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrößerung des französischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; daß auch Oldenburg, dessen Herzöge
Der französisch-russische Krieg. 1812.
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Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland England Mantua Napoleons Königsberg Berlin Rom Rom Holland Holland Frankreich Garigliano Napoleons Oldenburg
122
Da» Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648.
er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligisüsche Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Böhmen ein, em'toetfienun^ November wurde Friedrichs Heer in der einstündigen Schlacht am 1020 reißen Berge bei Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling das Land; vom Kaiser geächtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden.
In B ö h m e n aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestätsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Güter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die ständischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört; viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat.
brfait § 131. Der pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen. Er war ein Vetter der Böhmenkönigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunächst die westfälischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ mit der Aufschrift: Gattes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden für die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand.
Ku?°V. Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und
Marim^».übertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glänzenden Sieg erfochten und eine Machtstellung gewonnen, die für den Protestantismus höchst bedrohlich war.
Der niedersächsisch-dänische Krieg.
Vx™' § 132. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Diesen gewaltigen Er-
mqif- folgen der katholischen Waffen gegenüber traten auswärtige Mächte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Maximilian_von_Bayern Maximilian Friedrich Friedrich Tilly Friedrichs Ferdinand Tilly Friedrichs_V. Christian_von_Braunschweig Friedrich_V. Friedrich_V. Maximilian_von_Bayern Maximilian Christian_Iv
288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
stand nicht anerkannt; in khnem Zuge fhrte er seine Truppen quer durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermndung, von wo ihn englische Schiffe nach England fhrten. Auch die Tiroler wollten sich im Vertrauen darauf, da ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde, dem Friedensschlsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, franzsischen und italienischen Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck, einer hoch der dem Passertale gelegenen Sennhtte, aufgefunden und in Mantua erschossen.
X 210. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Hhe seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm Iii., der zwar an dem letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maregeln seinen Verdacht erregt hatte, wurde gentigt aus Knigsberg, wo er bisher residiert hatte, in das von franzsischen Festungsgarnisonen umgebene Berlin zurck-zukehren. Im nchsten Jahre, 1810, traf den gedemtigten König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Alter starb die Knigw durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Ich bin Luis-- wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein."
Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Marie^ Luise mahlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des fterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt.
Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ?e?nung?etludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland vstm. swie die ganze .deutsche N o r d s e e k st e nebst den drei Hansestdten mit Frankreich, das nunmehr bis zum Garigliano und bis zur Trave reichte. >;
Ter franzsisch-russische Krieg. 1812.
riiieegieum 211. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer gewaltiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Andreas_Hofer Napoleons Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise Napoleon Luise_mahlin_Josephine Marie_Luise Franz Franz Napoleon Napoleons Alexander_von_Rußland Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland England Mantua Napoleons Knigsberg Berlin Rom Rom Holland Holland Frankreich Garigliano Napoleons Oldenburg
Geschichtliche Tabellen.
1672 1679
1675 28. Juni
1679
1681 1683
1685
Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande.
Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe.
Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern.
Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen.
Die Reunionen Ludwigsxiv.
berfall von Straburg.
Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen.
Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies.
Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien.
1688 1713
1688
1688 1697
1701 18. Jan.
Friedrich Iii. (I.)
Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch
Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz.
Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen.
Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg.
Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst.
1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn.
Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrichs_I. Friedrichs_I. Sophie_Charlotte_zu_Knigsberg Friedrichs_Frsorge Friedrichs Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Karl Karl Leopolds_I. Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Holland Schweden Ludwigsxiv Wien Starhem-berg Nantes Potsdam England Ludwigs_Xiv Ungarns
Friedrich Ii. der Groe,
293
1705 1711
1711 1740 1713
1700 1721
1709
1720
1713 1740
1720
1740 1786 1740 1780 17401742
1741 1748 17421745 17441745
Kaiser Joseph I.
Sieg Eugens bei Turin, Marlboroughs bei Ramillies.
Siege beider Feldherren bei Oudenarde und Mal-plaquet.
Kaiser Karl Vi.
Friede von Utrecht. Anerkennung Philippsv. Mailand, Neapel und die Niederlande fallen an sterreich.
Der nordische Krieg. Rußland (Peter der Groe), Polen (August der Starke) und Dnemark gegen Karl Xii. von Schweden.
Sieg Karls Xii. bei Narwa der Peter.
August der Starke wird zum Verzicht auf Polen ge-zwungen (Stanislaus Leszczynski).
Niederlage Karls Xii. bei Poltawa; sein snf-jhriger Aufenthalt in der Trkei.
Tod Karls Xii. vor Frederikshald.
Friede von Stockholm.
Friedrich Wilhelm I.
Erwerbung von Vorpommern bis zur P e en e im
Frieden von Stockholm.
Ausbildung des preuischen Heeres. Ausbildung der Landesverwaltung. Sorge fr die Landwirt- fchast und das Gewerbe (Ein- und Ausfuhrverbote). Einfhrung der Schulpflicht.
Friedrich Ii. der Groe.
Maria Theresia.
Der erste sch lesische Krieg. Sieg bei Mollwitz (Schwerin). Friede von Breslau; Erwerbung Schlesiens.
Der sterreichische Erbsolgekrieg.
Kaiser Karl Vii., Kurfürst von Bayern. Der zweite schlesische Krieg. Unglcklicher Einfall in Bhmen. Sieg des Knigs bei Hohen-sriedberg, des alten Dessauers bei Kesselsdorf. Friede von Dresden.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Eugens Eugens Karl_Vi Karl Philippsv August Karl_Xii Karl Karls Peter August Stanislaus_Leszczynski Karls Karls Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Turin Marlboroughs Utrecht Mailand Neapel Niederlande Polen Schweden Karls Polen Karls Poltawa Karls Stockholm Stockholm Schwerin Breslau Schlesiens Bayern Hohen-sriedberg Dresden
122
Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648.
er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, sehlte der Mut, ihm zu Helsen; einige Zeit spter lste sie sich auf. Ferdinand da-gegen sand tatkrftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligistische Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Bhmen ein, amloettenutt^ November wurde Friedrichs Heer in der einstndigen Schlacht am Berge, weien Berge bei Prag vllig zersprengt. Der Winterknig" verlie als Flchtling das Land; vom Kaiser gechtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden.
In B hm en aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestts-Brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Gter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die stndischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstrt; viele bhmische Pro-testanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat.
^Pfa? 131. Der pflzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen fr die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschwzig, zu erwhnen. Er war ein Vetter der Bhmenknigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunchst die westflischen Bistmer brandschatzte und damals Mnzen prgen lie mit der Aufschrift: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden fr die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand.
bertragung Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und
Maximilian.vertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glnzenden Sieg er-fochten und eine Machtstellung gewonnen, die fr den Protestantismus hchst bedrohlich war.
Der niederschsisch-dnische Krieg.
6?n nj' 132. Der niederschsisch-dnische Krieg. Diesen gewaltigen Er-m<"k. folgen der katholischen Waffen gegenber traten auswrtige Mchte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dnemark, der als Herzog von
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Maximilian_von_Bayern Maximilian Friedrich Friedrich Tilly Friedrichs Ferdinand Ferdinand Tilly Friedrichs_V. Christian_von_Braunschwzig Friedrich_V. Friedrich_V. Maximilian Maximilian_von_Bayern Maximilian Christian_Iv
Der deutsche Krieg 1866.
241
Armee nahm unter dem Befehl des Prinzen Friedrich Karl in der Lausitz Aufstellung; an die Spitze der zweiten Armee, die sich in der Gegend von Neisse sammelte, trat Kronprinz Friedrich Wilhelm,
dessen Generalstabschef der General von Blumenthal war. Die Losung der drei Armeen war: Getrennt marschieren, vereint schlagen."
Der preuische Feldzugsplan war das Werk des Generals Helmut von M o l t k e. Dieser war am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklen- Mome. brg geboren und zuerst in dnische Dienste, aber schon als Leutnant in die preuische Armee eingetreten; die Jahre 18351839 verbrachte er in der Trkei und nahm an der Neubildung des trkischen Heeres hervor-ragenden Anteil; er hat der jene Jahre in den Briefen der Zustnde und Begebenheiten in der Trkei" berichtet, die ihn ebenso als Geographen wie als Schriftsteller berhmt machten. Er war ein Mann von der uersten Klarheit im Denken, von der grten Ruhe und Entschlossenheit im Handeln,
zugleich ein reiner und lauterer Charakter. Er war sast 66 Jahre alt,
als er seine Feldherrngre seinem Volke und der Welt zum ersten Male beweisen durfte.
243. Die Besetzung Norddeutschlands. Whrend die Elbarmee Sachsen besetzte, rckten preuische Truppen von Holstein und Westfalen aus in Hannover, von den Rheinlanden aus in K u r h e s s e n ein. Der Kurfürst von Hessen wurde auf Wilhelmshhe bei Kassel gefangen genommen. Der blinde König Georg V. von Hannover zog mit seiner Armee nach Sden ab. Am 27. Juni wurde von den Hannoveranern eine bedeutend schwchere preuische Abteilung bei Langensalza ge- Langensalza, schlagen. Indessen sammelte sich nunmehr eine so starke preuische Truppen-macht im Angesicht der hannoverschen Armee, da diese keinen anderen Ausweg hatte als die Kapitulation. Der König begab sich nach Wien, die Soldaten wurden entwaffnet und in die Heimat entlassen.
244. Der bhmische Feldzug. Inzwischen waren die Elbarmee Gefechte der und die erste Armee in Bhmen eingerckt. Durch die glcklichen Gefechte 12? v von Podolundmnchengrtz erzwangen sie den Ubergang der die "Vy> r J Sfer und drngten den Feind nach- G i t s ch i n zurck. Auch dieser Ort, Wallensteins einstige Residenz, wurde durch ein blutiges Gefecht genommen;
unter starkem Verluste zog sich der Feind auf die Hauptarmee zurck.
inzwischen hatte die zweite Armee den bergang der die Psse be- Gefechte der gnnen. Bei T r a u t e n a u wurde ihr rechter Flgel geschlagen und Se" mute sich wieder zurckziehen; aber am nchsten Tage trug das Gardekorps a bei demselben Orte einen Sieg davon. Indessen errang der General von
Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. i
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Blumenthal Helmut_von_M Georg_V._von_Hannover Neubauer
Der dreiigjhrige Krieg.
289
1589
1558 1564 15641576 1576 1612
1609
1612 1619 1618 1648
1618 16191637
1619
1620
1626
1629 1629
1630
1631
Ermordung Heinrichs Iii., des letzten Knigs aus dem Hause Valois; Thronbesteigung Heinrichs Iv. (Bourbon).
Das Edikt von Nantes.
Ferdinand I.
Maximilian Ii.
Rudolf Ii.
Die protestantische Union und die katholische Liga.
Der klevische Erb st reit zwischen Johann Sigis-mund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg.
Rudolf wird durch seinen Bruder Matthias auf den Besitz Bhmens beschrnkt. Der Majesttsbrief.
Matthias.
3. Der dreiigjhrige Krieg.
a) Der bhmisch-pflzische Krieg.
Der Fenstersturz von Prag und der bhmische Aufstand.
^Ferdinand Ii.
Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum König v. Bhmen.
Schlacht am w e i e n B e r g e. Gewaltsame Bekehrung Bhmens zum Katholizismus.
Eroberung der Pfalz durch Tilly und die Spanier.
bertragung der Kur auf Maximilian.
d) Der niederschsisch-dnische Krieg.
Sieg Wallensteins der Ernst von Mansfeld bei der Dessauer Elbbrcke, Ttllys der Christian Iv. von Dnemark bei Lutter am Barenberge.
Flottenplne Wallensteins; vergebliche Belagerung von Stralsund.
Friede von Lbeck mit Christian Iv. Das Restitutionsedikt.
Wallensteins Absetzung.
c) Der Siegeszug Gustav Adolfs von
Schweden.
Landung auf Usedom.
Eroberung von Magdeburg durch Tilly und Zerstrung
der Stadt.
Neubauer, Geschtchtl. Lehrb. fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl
19
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Johann_Sigis-mund_von_Brandenburg Johann Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Rudolf Rudolf Matthias Matthias Friedrichs_V. Friedrichs_V. Maximilian Maximilian Ernst Christian_Iv Flottenplne_Wallensteins Christian_Iv Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Tilly Neubauer
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_der_Beständige Johann Friedrichs Friedrichs Georg_von_Sachsen Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Karls_V. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karls Georg_Fr Karl_von_Bourbon Karl
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs