Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 288

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. 1545—1556 1546 18. Febr. 1546 — 1547 1547 1548 1552 1555 1556 1558 1556—1618 1588 1572 Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. 0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eisleben. Der fchmalkaldifche Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Duste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.

2. Teil 2 - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 § 48. Das Königreich Rumänien. — Z 49. Rußland. Korfu (Kerkyra) mit der Hauptstadt des gleichen Namens; die größte ist Kephallonia; die bevölkertste Zante (Zakynthos), das kleine Jthaka ist die Heimat des Helden Odysseus. Osteuropa. § 48. Das Königreich Rumänien. 1. Lage und Bodengestaltung. Rumänien stößt im O. an das Schwarze Meer und den russischen Grenzfluß Pruth, im S. an die Donau, im W. und N. an die Karpaten und an Galizien. Es ist überwiegend Tief- und Hügelland, der Hauptfluß ist die Donau mit ihrem größtenteils sumpfigen Delta, dessen einzig schiffbarer Arm die Sulina ist. Es umfaßt drei Teile, das fruchtbare Tiefland der Walachei, die hüglige Moldau und die sumpfige Dobrudscha. 2. Klima und Kultur. Wegen seiner nach O. offenen Lage hat es kontinentales Klima, d. h. eisigkalte Winter und regenreiche, heiße Sommer. Ackerbau und Viehzucht blühen, seitdem sich das Land 1878 von der Türkenherrschaft befreit und unter einem Könige aus dem Hause Hohenzollern geeint hat. Die Hauptausfuhr, begünstigt durch den Ver- kehr auf der Donau und ihren Nebenflüssen, ist Weizen und Mais; der Handel liegt meist in den Händen der Juden. Die Bewohner sind, wie schon der Name sagt, Romanen, aber griechisch-katholischer Konfession. Im Mittelpunkt der Walachei liegt die Hauptstadt Bukarest, 280000 Einw., in ihrem Aufbau ein Gemisch asiatischer Verkommen- heit und europäischer Zivilisation. Universität. In der Moldau Jassp, 78000 Einw., wichtig durch den Handel mit Rußland; am Schwarzen Meere der Hafen Köstendsche. § 49. Nutzland. 1. Lage. Das ungeheure, mehr als die Hälfte Europas ein- nehmende Tiefland Rußland, auch das Sarmatische genannt, wird im W. von Rumänien, Österreich-Ungarn und Deutschland, gegen das eine natürliche Grenze fehlt, der Ostsee (wiederhole die Meerbusen!) und Skandinavien begrenzt, im N., O. und S. hat es dieselben Grenzen wie der gesamie Erdteil.

3. Teil 2 - S. 128

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
128 §54. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn. und Tabak werden ausgeführt, ebenso Südfrüchte von den Gestaden des Adriatischen Meeres. Ungarn liefert große Massen Vieh auf den Welt- markt. Einige wenige Industriezweige, wie Eisen- und Stahlbearbeitung, Papier- und Glasherstellung blühen. Durch seine Lage zwischen So.- und Mitteleuropa ist das Land für den Handel sehr günstig, der durch den mächtigen Donaustrom und seine Nebenflüsse gefördert wird. 4. Bevölkerung. Österreich, als Ostmark des Deutschen Reiches gegen die Magyaren gegründet, gelangte unter den Habsburgern, welche es seit 1278 besitzen, zur Bedeutung. Diese erwarben die umliegenden Gebiete hinzu, 1526 fand die Vereinigung mit Ungarn und Böhmen statt. Seit 1438 trugen die Habsburger auch ununterbrochen die deutsche Kaiser- kröne, ohne allerdings jemals viel für das Reich zu tun. Nur ihre eigne Hausmacht wurde ständig erweitert. Schwer mußten sie unter Napoleons I. Angriffen leiden; 1806 legte Franz Ii. die Kaiserkrone nieder und nannte sich Kaiser von Österreich. Nach Napoleons Sturz an der Spitze des Deutschen Bundes (1815), wurde es 1866 durch Preußen gezwungen, aus Deutschland auszuscheiden. Seit 1867 ist Ungarn als selbständiger Staat anerkannt. Die jetzige Bevölkerung zeigt ein buntes Gemisch von Stämmen, Sprachen und Sitten, von denen ein jeder Teil versucht, seinen politsichen Einfluß zu vermehren, so daß wütende Parteikämpfe das Land entzweien. Im Alpengebiet und an der Donau bis Wien wohnen überwiegend Germanen, deren geistige Überlegenheit dem Staate stets am meisten genützt hat, in Böhmen, Mähren, den Karpatenländern und s. von Ungarn Slaven und zwar Tschechen, Polen, Slovaken, Ruthenen, Kroaten, Slovenen; in Ungarn Magyaren. Im Etschtal und ö. Ungarn wohnen Romanen (welche?). Die vorherrschende Kon- session ist die römisch-katholische, dazu je vier Millionen evangelisch und griechisch-orthodox sowie viele Juden in den Städten. 5. Staat und Städte. Das Kaiserreich Österreich und das Königreich Ungarn sind durch Personalunion unter dem Herrscherhause der Habsburger verbunden. Gemeinsam ist beiden noch das Heer-, Zoll- und Münzwesen. A. Das Kaiserreich Österreich umfaßt 14 Länder, die im Reichsrate vertreten sind. (Wiederhole die bei jedem Lande schon erwähnten Städte und ihre Bedeutung!) 1. Gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg, Hauptstadt Innsbruck am Inn, Universität und Ausgangspunkt für den Fremden-

4. Teil 2 - S. 79

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 38. Britisch - Nordamerika. Chinesen, der wichtige Ausgangspunkt des Handels nach Japan, China und Australien. Utah, am großen, herrlich blauen Salzsee, bewohnt von der schwärmerischen Sekte der Mormonen, welche durch künstliche Be- Wässerung fruchtbares Ackerland inmitten der Wüste geschaffen haben. Ihre Stadt Saltlake City gilt ihnen als das neue Jerusalem. Von den Territorien ist das zur Zeit bedeutendste Alaska, der Beringstraße gegenüber, wo im Tal des Klondike reiche Goldlager ge- sunden sind. §38. Britisch-Nordamerika. Das ungeheure Gebiet im N. der Vereinigten Staaten vom 49" n. Br. und den Kanadischen Seen bis an das Polarmeer ist außer Alaska und Grönland englisches Besitztum. Eigentlich wertvoll sind nur die s., namentlich die sö. Striche; die n. Gegenden umfassen un- geheure Einöden, nur einzelne Forts und Handelsfaktoreien liegen hier zerstreut. Im nö. Labrador und auf dem Archipel wohnen Eskimos. Am dichtesten ist die Bevölkerung in dem gemäßigteren So., wo sie fast durchweg aus eingewanderten Europäern, Engländern, Franzosen und Jrländern, besteht. (Wiederhole das bisher über dies Gebiet Gesagte!) Das Land besteht aus dem kanadischen Staatenbund, der eigne Verwaltung hat und nur einen, von England ernannten General-Gouverneur duldet, und der Insel Neufundland. A. Die Herrschaft Kanada. Von den Provinzen liegt am St. Lorenzstrom Kanada (Ober- und Nieder-Kanada, oder Ontario und Quebeck genannt), zuerst von den Franzosen kolonisiert, deren Sprache und (katholische) Kirche sich als vorherrschend erhalten hat. Hauptstadt ist Ottawa, bedeutender als Handelsstädte Quebeck, Montreal, 270000 Einw., und Toronto, 210000 Einw. (Pelzmarkt). Auf der Halbinsel Neu-Schottland Halifax, befestigter Hafen, der nie zu- friert. — Am großen Ozean Britisch-Columbia, reich an Gold, Silber, Kohlen, Holz und Fischen, wichtig für den Handel; davor die dichtbewaldete Vancouver-Jnsel. B. Die Insel Neufundland ist die größte unter den ö. vor- gelagerten Inseln, reich an Pelzwild und wichtig durch den Reichtum an Seehunden und noch viel mehr an Fischen, welche aus der Großen (Sand-) Bank von Neufundland gefangen werden (Stockfische). Neu-

5. Teil 2 - S. 76

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 § 37. Die Vereinigten Staaten von Amerika. (Die Union.) Zu Mexiko gehört auch die flache Halbinsel Jucatan im O. Die Halbinsel Niederkalifornien im W., ein öder, sandiger Streifen, ist noch fast ganz in den Händen der Indianer. § 37. Die Vereinigten Staaten von Amerika. (Die Union.) 1. Entstehung. An der atlantischen Küste vor den Alleghanies ließen sich im 16. und 17. Jahrhundert Auswanderer aus verschiedenen europäischen Nationen (vorzugsweise Engländer) nieder und be- haupteten sich im Kampfe mit tapferen Jndianerstämmen, die immer weiter in das Innere gedrängt wurden. Nach und nach kamen alle diese Kolonien in die Hände Englands: es waren ihrer im 18. Jahrhundert dreizehn, welche 1776 sich für unabhängig erklärten und gegen das Mutterland ihre Unabhängigkeit unter Washington und Franklin mit Frankreichs Hilfe behaupteten. So entstand die Republik der Ver- einigten Staaten von Amerika (nicht: von Nordamerika), welche im raschen Wachstum ihrer durch europäische Einwanderung immerfort vermehrten Bevölkerung und in steigender Ausdehnung ihres Gebietes jetzt 9,2 Mill. qkm mit 76 Mill. Einw. umfaßt. 2. Bevölkerung und Verwaltung. Die Bevölkerung ist ein sehr mannigfaltiges Völkergemisch, weit entfernt, den einheitlichen Charakter einer europäischen Nation zu zeigen. Von den 76 Mill. Einw. sind fast 67 Mill. Weiße, die meisten englischer Abkunft, jene durch ihre Unternehmungslust und rege Betriebsamkeit bekannten Aankees, welche im letzten Jahrhundert alle Vorteile des Bodens und der Lage ihres Landes ausgenutzt und so die Union zu einem der ersten Staaten der Welt gemacht haben. Etwa 7 Mill. Einw. sind deutscher Ab- stammung; dazu kommen etwa 9 Mill. Farbige (Neger und Mulatten), namentlich in den Südstaaten; die eingeborenen Indianer zählen nur noch etwas über 1jl Million. — Die herrschende Sprache ist die englische, die vorherrschende Religion die protestantische; doch finden sich viele Sekten. Das Gebiet der Union, an Größe dem Erdteil Europa beinahe gleich- kommend, besteht zurzeit aus 45 Staaten, die zum Teil ihre Grenzen in den Längen- und Breitengraden haben, einem „neutralisierten" Distrikt und 5 Territorien; das sind Gebiete, welche noch nicht die erforderliche Anzahl von 60000 über 21 Jahre alten Männern haben, um einen Vollstaat zu bilden. An der Spitze der Staaten steht der auf vier Jahre gewählte Präsident, welcher in der Bundeshauptstadt Washington zusammen mit dem Parlament in dem Kapitol, dem prächtigen

6. Deutsche Geschichte - S. 292

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1672 1679 1675 28. Juni 1679 1681 1683 1685 Derer st eraubkriegludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg; Angriff auf Holland (Wilhelm Iii. von Dramen). Der Kurfürst zieht den Hollndern zu Hilfe. Besiegung der in die Mark eingefallenen Schweden bei F e h r b e l l i n; Eroberung von Schwedisch-Vorpommern. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friedensschlsse von N im w e g en und St. Ger-main; Rckgabe der schwedischen Eroberungen. Die Reunionen Ludwigsxiv. berfall von Straburg. Die Trken vor Wien (Kara Mustafa, Starhem-berg) und ihre Besiegung durch Karl von Lothringen. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. ; das Edikt von Potsdam; die Refugies. Demtigung der preuischen Landstnde durch den Kur-frsten. Schaffung eines stehenden Heeres. Neuordnung der Finanzen. Frsorge fr Ackerbau, Gewerbe, Handel; Grndung einer Flotte, Anlegung von Kolonien. 1688 1713 1688 1688 1697 1701 18. Jan. Friedrich Iii. (I.) Sturz Jakobs Ii. Stuart, Knigs von England, durch Wilhelm Iii. von Oranien. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Verwstung der Pfalz. Trkenkrieg; Prinz Eugen von Savoyen. Sieg von Zenta. Eroberung Ungarns. Knigskrnung Friedrichs I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte zu Knigsberg. Friedrichs Frsorge fr Wissenschaft und Kunst. 1701 1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Philipp von Anjou, der jngere Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, Leopolds I. zweiter Sohn. Sieg des Prinzen Eugen und Marlboroughs bei Hch-stedt; Leopold von Dessau.

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 82

1911 - Trier : Lintz
82 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands dadurch den Zweigen des Wirtschaftslebens, namentlich den Industrie- zweigen die günstigsten Verhältnisse geschaffen. In der Eisen- und Stahlindustrie haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika alle Staaten der Erde überflügelt. Die bedeutendsten Industrie- städte sind Neu-Iork, Philadelphia, Chikago, mit großen Aus- fuhrschlächtereien, Pittsburg, der Hauptsitz der Eisen- und Stahlindustrie, St. Lonis (vou den Amerikanern ßent lüis gespr.), Cleveland (kliwländ) und Milwauke (miluöfi), mit großen Brauereien; in Kanada ist Toronto die bedeutendste Industriestadt. § 39. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandel hat namentlich die Ostseite Nordamerikas eine günstige Lage. Die atlantische Küste liegt dem bevölkertsten und hochentwickeltsten Erdteile, Europa, gegenüber, von dem Amerika seine Einwanderer vor- wiegend erhielt, und zu dem es rege Beziehungen unterhält. Sie ist buchten- und hafenreich, viele Küstenflüsse sind schiffbar, und der St. Lorenzstrom und die Kanadischen Seen bilden eine zusammen- hängende Schiffahrtsstraße bis weit in das Innere des Landes hinein, die nur auf kurzen Strecken durch Wasserfälle unterbrochen war. Nach dem Bau einiger Umgehungskanüle hat sich auf dieser Schiffahrts- straße eine sehr bedeutende Binnenschiffahrt, die bedeutendste auf Erden, entwickelt. Auch nach der Südküste der Vereinigten Staaten führt ein großer Strom, der Mississippi, dessen Schiffahrts- straße durch den großen Nebenfluß Ohio (oheio) zugleich weit nach No hin verlängert wird. Die Westküste Nordamerikas ist dagegen durch das Hochgebirge vom Innern des Landes abgesperrt, und großartige Bahnbauten, die sog. Paeisicbahnen (pässistk), waren nötig, um den Westen der Vereinigten Staaten und Kanadas mit dem Osten wirt- schaftlich zu verknüpfen. Die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte der Vereinigten Staaten sind Neu-Iork, zugleich der Haupthafen für die Einwanderung, Baltimore, Boston (böst'n), Chikago, der Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes, Cineinnati (ßinßineti), die Doppelstadt St. Paul und Minneapolis, der größte Mehlmarkt der Welt, Neu- Orleans (od. New-Orleans, spr. nju orlius), der Hauptausfuhrhafen für Baumwolle, und Sau Franeiseo an der Küste des Großen Ozeans; die wichtigsten Hafen- und Handelsstädte Kanadas sind Montreal (montriähl), Toronto und Vaueouver (wäuküw'r), letzteres an der Westküste. Die Vereinigten Staaten liefern auf den Weltmarkt hauptsächlich Baumwolle, Getreide, Petroleum, Metalle, Fleisch- waren. Eisen- und Stahlwaren und andere Jndustrieerzeuguisse, Kanada liefert Getreide, Holz, Butter und Käse und Felle.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13
   bis 10 von 141 weiter»  »»
141 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 141 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 22
3 5
4 15
5 4
6 2
7 3
8 1
9 0
10 10
11 0
12 5
13 0
14 0
15 5
16 9
17 0
18 2
19 0
20 0
21 0
22 40
23 0
24 0
25 8
26 2
27 10
28 3
29 9
30 3
31 13
32 1
33 1
34 27
35 4
36 2
37 3
38 8
39 6
40 51
41 35
42 2
43 0
44 4
45 7
46 2
47 22
48 5
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 79
1 11
2 7
3 64
4 106
5 11
6 39
7 101
8 65
9 302
10 4
11 86
12 12
13 9
14 0
15 30
16 76
17 100
18 265
19 15
20 82
21 64
22 0
23 32
24 4
25 6
26 4
27 23
28 34
29 20
30 4
31 0
32 9
33 7
34 68
35 8
36 17
37 202
38 99
39 10
40 13
41 87
42 7
43 52
44 58
45 39
46 26
47 4
48 132
49 72
50 132
51 16
52 16
53 1
54 15
55 1
56 14
57 6
58 24
59 22
60 52
61 168
62 142
63 22
64 136
65 16
66 11
67 49
68 21
69 35
70 198
71 38
72 36
73 24
74 109
75 16
76 46
77 30
78 46
79 13
80 26
81 2
82 19
83 11
84 14
85 102
86 333
87 3
88 0
89 1
90 56
91 8
92 170
93 53
94 19
95 82
96 162
97 84
98 55
99 37

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 23
1 34
2 9
3 10
4 132
5 9
6 29
7 15
8 10
9 51
10 41
11 49
12 22
13 21
14 19
15 2
16 221
17 0
18 27
19 115
20 52
21 22
22 3
23 0
24 13
25 18
26 17
27 1
28 37
29 26
30 4
31 39
32 98
33 82
34 48
35 6
36 7
37 1
38 15
39 22
40 45
41 5
42 4
43 38
44 23
45 22
46 16
47 19
48 116
49 4
50 9
51 14
52 41
53 28
54 139
55 42
56 5
57 29
58 8
59 94
60 6
61 22
62 9
63 9
64 10
65 10
66 8
67 5
68 18
69 114
70 4
71 27
72 17
73 7
74 9
75 15
76 40
77 52
78 151
79 41
80 30
81 138
82 5
83 121
84 13
85 8
86 72
87 58
88 155
89 15
90 16
91 68
92 5
93 13
94 6
95 22
96 6
97 56
98 11
99 2
100 72
101 173
102 20
103 41
104 131
105 19
106 5
107 40
108 21
109 152
110 7
111 3
112 29
113 134
114 60
115 14
116 11
117 3
118 43
119 44
120 8
121 22
122 29
123 36
124 33
125 37
126 75
127 288
128 106
129 29
130 13
131 23
132 59
133 98
134 116
135 10
136 71
137 49
138 31
139 43
140 29
141 1
142 61
143 38
144 6
145 31
146 25
147 5
148 72
149 9
150 25
151 10
152 67
153 59
154 13
155 18
156 26
157 49
158 156
159 393
160 27
161 13
162 0
163 0
164 1
165 33
166 53
167 41
168 40
169 12
170 9
171 180
172 12
173 97
174 13
175 117
176 34
177 56
178 61
179 28
180 5
181 0
182 71
183 92
184 84
185 52
186 53
187 55
188 176
189 35
190 2
191 35
192 34
193 99
194 16
195 74
196 17
197 65
198 7
199 13